Sweep Picking ... wie lange üben, bis es flutscht?

SN!
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Ich bin bloß Hobby-Gitarrist. Ich habe vor ca. 12 Monaten mal (viel zu spät in meinem Gitarristenleben ...) mit Sweep Picking angefangen. Als Messlatte nehme ich einen Wechsel zwischen einem 5-Saiten- und 4-Saiten-Arpeggio in verschiedenen Lagen. Obwohl ich inzwischen viele Monate übe, schaffe ich die 16tel sicher nur mit maximal 90 bpm ... darüber wandert mir nach wenigen Takten des Metronom weg. Und vernünftig bekomme ich das auch nur im Sitzen hin, im Stehen habe ich selbst bei der geringen Geschwindigkeit schnell Verspieler drin. Ich spiele 7-Saiter, aber das ist eigentlich kein hemmender Faktor. Mein Ziel wäre eigentlich, das sicher mit 120 bpm spielen zu können ... davon bin ich Lichtjahre entfernt :-(

Gut ... ich bin faul und übe Sweep Picking vieleicht eine halbe Stunde pro Woche. Aber in Summe habe ich diese beiden Arpeggien jetzt bestimmt 20 Stunden lang geübt ... bin ich zu faul/ungeduldig oder einfach zu untalentiert? Was meint Ihr, wie lange ein Hobbymucker benötigt (bzw. benötigen darf, bevor er wegen erwiesener Talentlosigkeit aufgibt) um von Null auf Sweep zu kommen?
 
Eigenschaft
 
Tom Hess, Theodore Ziras, Panos Arvanitis... sind alles wahre Könner dieser Technik - versuche mal mit Lernvideos im web weiter zu kommen - mir haben genannte Künstler sehr mir ihren Beiträgen geholfen. Eins noch: Geduld... ;)
:rock:

Joe Stump - auch noch eine Empfehlung!
 
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bin ich zu faul/ungeduldig oder einfach zu untalentiert?

Was meint Ihr, wie lange ein Hobbymucker benötigt (bzw. benötigen darf, bevor er wegen erwiesener Talentlosigkeit aufgibt) um von Null auf Sweep zu kommen?


Eindeutig zu ungeduldig !! Der Rest wäre reines Rumraten/Hellsehen/Kaffesatz lesen u.ä. .........

Such dir evtl neues Material zum Üben, verändere deine Sweep Übungen, grübel nicht was wie schnell gehen muss !!!!!
Und mache zwischendurch auch mal Pausen. Mal ne Woche gar nicht daran arbeiten, kann einen ebenfalls weiterbringen !
:opa:
 
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Ich denke auch, 30 Minuten pro Woche und 20 Stunden insgesamt ist zu wenig für eine neue Technik.

Versuch lieber, zwei bis drei Wochen lang täglich die neue Technik zu üben und so zwischen 30-60 Minuten dich dran zu setzen. Damit baust du dann erstmal ein Fundament auf, das du dann durch weiteres (reduziertes, weniger frequentiertes) Üben abrufen kannst.

Und vorher gut informieren, worauf es beim Sweepen ankommt :).
 
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Gut ... ich bin faul und übe Sweep Picking vieleicht eine halbe Stunde pro Woche.
Betrachte es aus der Sicht des Sportlers, welcher Lauftraining betreibt. Du baust dir in dieser halben Stunde etwas Kondition auf, welche sich danach in den folgenden 6 Tagen wieder abbaut. Somit beginnst du vor jeder Uebesession wieder bei fast Null.

Wenn du dir eine neue Technik einverleiben willst, dann braucht es mindestens jeden zweiten Tag mindestens 15-20 Minuten, welche du dafür aufwendest. Andererseits hat das motorische Gedächtnis keine Chance, sich diese Bewegungsabläufe einzuprägen.
 
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Gut ... ich bin faul und übe Sweep Picking vieleicht eine halbe Stunde pro Woche. Aber in Summe habe ich diese beiden Arpeggien jetzt bestimmt 20 Stunden lang geübt ... bin ich zu faul/ungeduldig oder einfach zu untalentiert? Was meint Ihr, wie lange ein Hobbymucker benötigt (bzw. benötigen darf, bevor er wegen erwiesener Talentlosigkeit aufgibt) um von Null auf Sweep zu kommen?

20 h sind echt wenig für eine neue Technik. Wenn ich mich recht erinnere hab ich 6 Monate lang jeden Tag 1h paganinin sweeps geübt bis es irgendwann lief. Der Trost dabei, wenns läuft, dann läufts richtig. Davor klang es wirklich wie eine Qual.

Das wichtigste beim sweepen ist nicht zu harkeln und flüssig zu spielen. Wenn du rumharkelst und stecken bleibst, wirst du leider nochmal langsam anfangen müssen, denn sonst wird schwierig auf Geschwindigkeit zu kommen. Du musst quasi auf einmal durchziehen und die linke hand muss mit laufen. Zu mal du noch gute muten musst. Das braucht bis die Hand das kapiert, aber wenn die Synchronisation sitzt, gehen alle anderen sweeps auch super angenehm. Einen Wechsel würde ich erst einbauen, wenn ein sweep sauber sitzt. Daher probier doch mal beide getrennt in der Geschwindigkeit zu steigern und schau mal was dann passiert. Danach kannst sie wieder zusammensetzen und drauf los shredddern.
 
Ich kenne Gitarristen, die es seit Jahren probieren und nicht hinbekommen :)

Also, Sweeping hat mehrere Aspekte. Zum einen ist es absolut ungewohnt, mehrere Einzeltöne mit nur einer Anschlagsbewegung zu erzeugen.

Der Kopf ist darauf trainiert: Eine Bewegung = Ein Ton. Und weder im Solo-, noch im Rhythmusspiel wird das konterkariert.

Also ist man versucht, "künstliche" Bewegungen zu machen, so dass diese einfache Formel wiederhergestellt ist :) Das macht sich so bemerkbar, dass man z.B. mit dem Plektrum nicht waagerecht über die Saiten streicht, sondern abzutauchen versucht. Oder zu hart die Einzelsaiten anschlägt, damit man dem Kopf die einzelnen Anschläge, also das Auftreffen des Plektrums auf die Saite, als Einzelevents verkaufen kann.

Um diese Erwartungshaltung Deines Kopfes zu brechen, wirst Du nicht umhin kommen, lange dagegen an zu arbeiten. Es wird sicherlich Monate dauern, bis Dir die fließende Bewegung leicht von der Hand geht und gleichzeitig Dein Kopf nicht mehr dagegen rebelliert, mehrere Töne wahrnehmen zu wollen.

Am Ende wird es dann aber doch wieder so werden, wie Guthrie Govan mal in einem Interview erzählte, dass nämlich das Sweep Pattern "like one note" gespielt wird. Also als Bewegungscluster in Deinem Kopf abgelegt wird. Das bedeutet, dass es Dir schwer fallen wird, die Bewegung zu unterbrechen, um weitere Noten einzufügen, oder um Akzente zu setzen. Macht aber nix :)

Zum anderen ist da der Bruch, der entsteht, wenn man z.B. Speed Picking mit Sweeping kombiniert. Er entsteht genau aus dem obigem, wirkt aber hemmend und ist kritisch, wenn es um korrektes Timing geht.

Um Sweeping von Grund auf zu üben, fängst Du am besten mit zwei Saiten an:

---d---d---u---(p)

e-----12--15--12
h-12-------------

Dieses klitzekleine Lick wird Dich schon richtig beschäftigen. Achte auf korrekte Rhythmik, alles bitte als saubere 16tel (mein Gitarrenlehrer pflegte zu sagen: "Wenn Du es nicht im Rhythmus spielen kannst, dann kannst Du es nicht spielen".. lass Dir das auf die Stirn tätowieren, in Spiegelschrift :-D ). Ich vermisse in Sweeping Tutorials stets dieses Lick, bevor es an drei, vier, fünf und sechs Saiten geht. Die meisten beginnen mit drei Saiten und nennen das hier Economy Picking, was ich für zu kurz gedacht halte.

Grüße Thomas
 
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@SN!

Noch kurz gestöbert mal und auch gefunden -> Joe Stump's 'String Arpeggios' - satte, essentielle 58 Minuten, die ich Dir gerne ans Herz legen möchte... ;)
Lass' laufen (rock on)! :rock:

 
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Zunächst einmal herzlichen Dank für alle Beiträge. Einerseits bin ich ein wenig frustriert, weil ich offenbar viel mehr Zeit einplanen muss, um vernünftig Gitarre spielen zu können ... andererseits wäre es für mich vermutlich noch schlimmer gewesen, wenn alle hier unisono geantwortet hätten "WAS? Du hast bereits mehr als eine Stunde geübt und kannst die 16tel immer noch nicht mit 180 bpm spielen ... HOFFNUNGSLOS ... verkauf Deinen Kram und lern Häkeln als Hobby .. !" ;-)

---d---d---u---(p)

Uhm .. das klingt interessant .. aber mir sagt die Notation nichts? Welche Phrasierung ist hier gemeint?

mein Gitarrenlehrer pflegte zu sagen: "Wenn Du es nicht im Rhythmus spielen kannst, dann kannst Du es nicht spielen"

Ja! Was vielleicht ungefähr zum Thema passt: Das Intro-Riff von "Sunrise" von Tesseract ist ja nun eigentlich ganz einfach ... aber ich habe mich bestimmt 2 oder 3 Stunden mit dem Metronom und stetig steigenden bpm herumgequält, bis ich es exakt - auch im Proberaum, wenn der Drummer mich ungeduldig anschaut - spielen konnte.
 
---d---d---u---(p)

Uhm .. das klingt interessant .. aber mir sagt die Notation nichts? Welche Phrasierung ist hier gemeint?

Ah, ok. Das ist die alte txt-Tabulatur Notation, wie man sie vor zwanzig Jahren im olga.net fand. Das bezieht sich auf die Anschlagsrichtung "d" ist down stroke, "u" ist up stroke, "(p)" bedeutet pull off, also kein Anschlag mit dem Plektrum, deshalb steht es in Klammern.

Zur Phrasierung/Rhythmik: Weil es eine technische Übung ist, ist es prinzipiell beliebig, darum habe ich nix dazu gesagt. Aber der Einfachheit halber solltest Du es zunächst in 16teln üben, die erste Note steht jeweils auf einem Viertel. Wenn Du es in sauberen 16teln spielen kannst, kannst Du später versuchen, die Figur rhythmisch zu verschieben, oder z.B. auch als Triole oder Sextole mit verschobenen rhythmischen Akzenten zu spielen. Wenn Du es von vornherein auf Tempo anlegst, wird Dir das nicht gelingen. Achte deshalb auf rhythmische Sauberkeit.

Gut übrigens, dass Du zurückfragst. Denn so liefe es auch im Gitarrenunterricht. Ich weiß nicht, wie weit Du entwickelt bist, wo Du stehst.

Es könnte z.B. auch sein, dass Du mit der Notenseparation, also einer nicht explizit ausgesprochen Forderung, dass jede Note separat klingen sollte, so Deine liebe Mühe haben wirst. Wie gesagt, dieses unschuldig teuflische kleine Lick hat sehr viele versteckte Schwierigkeiten. Im Vorgriff dazu: Du kannst mit dem Zeigefinger der Greifhand abrollen und Du kannst mit der rechten Hand dämpfen. Bei hohen Tempi bevorzuge ich Letzteres.

Grüße Thomas
 
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