Ich gerade diesen Thread entdeckt. Ein faszinierendes Instrument, diese Symphonetta. Ich habe dazu noch ein Video auf YouTube gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=4pnhnutgyig
Ich weiss nicht, ob es nur wegen der Verschiebung von Bild und Ton den Anschein macht, aber auf mich wirkt es so, als ob der Ton auf beiden Seiten gehalten werden kann, selbst in dem Moment, wo der Balg nach oben gezogen wird (und auf der jeweils anderen Seite runtergeht). Die Original-Beschreibung aus dem Jahr 1910 (die ich übrigens als Zeitdokument faszinierend finde)
http://users.interstroom.nl/~veldhuis/-symphonetta/index_Page345.htm wirbt ja damit, dass man einen Ton beliebig lange halten kann.
@Gobinda: Ich hab mir das Layout auf der Seite von Harry Geuns mal angeschaut (zu finden bei
http://www.bandoneon-maker.com unter dem Link "History & Collection">"uni sonoric bandoneons", letzte Seite).
Das Layout ist ein um ca. 70 Grad nach rechts "gedrehtes" B-Griff-System und scheint für diese Spielhaltung wirklich geeignet zu sein, da man dabei kaum unter- oder übersetzen muss. Allerdings würde ich aus heutiger Sicht den Bass in links-rechts-Richtung spiegeln, dann hätte man eine völlige Gleichschaltung der Fingersätze im Diskant und Bass, was den Lernfortschritt massiv beschleunigt.
Noch etwas zum wechseltönigen Bandoneon: Ich lerne es selbst sein einigen Monaten und muss sagen, dass ich es schade finde, wenn man das Spiel auf Druck vernachlässigt. Erstens spielen sich dadurch die Töne auf Druck viel weniger gut ein, was einen grossen Einfluss auf den Klang hat (Geschmeidigkeit der Lederventile). Zum anderen entstehen je nach Musik (v.a. bei klassischen Stücken) unnatürliche Zäsuren im Spiel. Zudem ist mir aufgefallen, dass sich gewisse Melodielinien je nach dem in der einen oder anderen Richtung aufgrund der unterschiedlichen Fingersätze viel besser spielen lassen und man viel hergibt, wenn man diese Möglichkeiten einfach ausser acht lässt.
Ich denke aber, dass gerade das "Luftholen" im argentinischen Tango eine Art eigenes Stilelement geworden ist und mittlerweile so zur Klangästhetik dazugehört, dass es zumindest bei dieser Art Musik nicht störend auffällt.
Liebe Grüsse
Robi