Tag, der nie vergeht

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Die Melodie, auf die ich den Text geschrieben habe, findet ihr hier. Dazu die Musik von Willy Klüter anklicken.
https://songtexte-schreiben-lernen.de/blog/bewerbung-celler-schule/

Tag, der nie vergeht

Vor ein paar Wochen
bist du verschwunden.
Es reißt mich hin und her
ganz ohne Sinn.
Im Handy hab ich
dein Bild gefunden.
Ich küss das Display,
als ob ich achtzehn bin.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
ein Duft nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Wir zwei sind beide
verletzte Seelen;
vielleicht war das der Grund
für deine Flucht.
Doch dein Begehren,
es wird mir fehlen;
Dich zu betrachten,
ist jetzt schon eine Sucht.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
ein Duft nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Ich mag dein Bild
nicht einfach löschen.
Ich mag dein Bild,
weil es Mut zur Liebe macht.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
ein Duft nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.
Egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.
 
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Nach heftiger Kritik auf einem anderen Forum, hier mal die Überarbeitung. :)


Tag, der nie vergeht

Dreh nicht den Kopf weg,
ich will dich küssen.
Dass ich dich an mich zieh,
ist dir zuviel.
Du sagst, dass wir uns
nicht quälen müssen.
Das heißt im Klartext,
für dich war es ein Spiel.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Es ist, als zähltest
du die Sekunden.
Am liebsten wäre dir
sogar ein Streit.
In zehn Minuten
bist du verschwunden;
dann ist das Wunder
für dich Vergangenheit.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Sieh nicht zur Uhr.
Schenk mir noch einmal
den Blick, der mich
zwanzig Jahre jünger macht!

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.
 
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Erinnert mich an "Mach die Augen zu" von den Ärzten :)
 
Kenn ich gar nicht. Mal YouTube anwerfen.
 
Gute alte Zeit
 
Auf einem anderen Forum wurde eine positive Version gewünscht. Hier mal der Versuch. :)

Tag, der nie vergeht

In den paar Stunden,
die uns gehörten,
hab ich das Einsamsein
total verlernt.
Weil meine Jahre
dich gar nicht störten,
war ich vom Himmel
um keinen Hauch entfernt.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Auch wenn nun Jeder
nach Haus zurückkehrt,
in meiner Seele scheint
ab heute Licht.
Ich bleibe offen
für die Momente,
wo hell die Sonne
durch dunkle Wolken bricht.

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.

Sieh nicht zur Uhr.
Schenk mir noch einmal
den Blick, der mich
zwanzig Jahre jünger macht!

Tag, der nie vergeht
in meinem Herzen,
Tag, der aufersteht,
Geruch nach Gras und Sand,
Tag, der mich umweht
mit Spaß und Scherzen,
egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.
Egal, wie spät
die Liebe zu mir fand.
 
Der erste Text wirkt bei mir am stärksten, weil er für mich die größte Widersprüchlichkeit ausdrückt.
Der dritte Text paßt aus meiner Sicht am besten zur musikalischen Vorlage - wenn man eine konventionelle Entsprechung von Text und Musik bevorzugt, was ich nicht durchgängig teile: das funktioniert oft, zuweilen ist aber gerade das Auseinanderfallen von Text und Musik, die jeweils einen Aspekt einer Beziehung ausdrücken, die zusammen gehören, am überzeugendsten. Das kann ich mir hier durchaus vorstellen.

Thema ist für mich eine Liebesbegegnung zwischen einer älteren Person und einer jüngeren, erzählt aus der Perspektive der älteren Person. Der Genuß, das Geschätzt- und Gesehen-Werden, die dadurch unmittelbar wieder empfundene Jugend und Leichtigkeit ist verknüpft mit der Einmaligkeit, zumindest nicht Dauerhaftigkeit dieser Begegnung oder Beziehung. Der unveränderte Refrain ist Ausdruck des gleichen Themas, das in Variationen durchgespielt wird.

In der ersten Version ist die Begegnung vorbei und wir erleben das Lyrische Ich bei dem Versuch, diese Begegnung einzuordnen: die Flucht/das Ende der Beziehung/Begegnung, die Gründe dafür und weiteres - tragend aber ist das Gespür für den emotionalen Wert des Erlebten und der Beschluss, es nicht zu vergessen, zu verdammen, zu vernichten, sondern es stehen zu lassen. All dies findet allein im Lyrischen Ich selbst statt.

Die nach heftiger Kritik (welcher und warum?) erfolgte zweite Version nimmt als Zeitrahmen die Begegnung selbst und dort das Ahnen des Lyrischen Ich, dass die andere Person schon auf dem Weg ist, Abschied genommen hat und ihr die undankbare Aufgabe bleibt, noch um ein paar letzte Momente der Würde zu bitten, damit das Erlebt nicht abgleitet in - wenn nicht Irrtum, so doch ein Spiel, das auf einem Tableaut offenkundig unterschiedlicher Erwartungen und Hoffnungen seinen Lauf nahm, was Bitterkeit auf der einen Seite erwarten läßt. Dieses Szenario läßt für mich Mitleid mit dem Lyrischen Ich in den Vordergrund treten und schränkt damit - aus meiner Sicht - das eigentliche Thema ein, zurrt es zusammen zu einer Empfindung, macht es für mich ärmer.

Die dritte Version finde ich am versöhnlichsten - zum einen weil ein Einvernehmen der beiden Personen, die sich sozusagen auf eine Version geeinigt haben, auf Grund derer jede/r zu seinem/ihrem Leben zurückkehrt und sich somit beide auf der gleichen Höhe bewegen. Zum anderen, weil eindeutig das Positive des Erlebten überwiegt, wenn nicht gar Ausfüllend wird und schon jetzt als wohltuende Erinnerung in künftig düsteren Lebenssituationen bedacht wird.
Mir fehlt gegenüber der ersten Version die dramatische Kluft, in der die Dinge noch in der Schwebe stehen, der ungewisse Ausgang, die Klarheit, dass es letztlich das Lyrische Ich selbst ist, dass die Situation einordnet und es zu einer Erzählung seines Lebens macht.
Nur am Rande: Dieses "Sieh nicht zur Uhr." wechselt die Erzählzeit hin zur Situation, wo beide noch zusammen sind. Das ist für mich zu unvermittelt und inhaltlich geht es für mich nur um das Empfinden des Lyrischen Ich, dass sie durch den Blick des Gegenüber selbst zwanzig Jahre jünger geworden ist - wozu die Aufforderung an das Gegenüber nicht notwendig ist.

Spannend finde ich, wie anhand dieser drei Versionen deutlich wird, wie unterschiedlich ein plot, ein Handlungsrahmen (In etwa: Ältere Person trifft jünger Person, die eine Liebes-/sexuelle Begegnung haben, die nicht andauert - klassischerweise könnte dies angesiedelt sein auf Wochenendfortbildungen, mehrtägigen Seminaren, Kuren etc.) ausgedeutet werden können, auch wenn sich die Erzählperspektive nicht ändert.

Ich könnte mir vorstellen, dass man damit gut einen workshop, Aufruf, etc. hier starten könnte: ein einheitlicher plot, gegebenenfalls weitere Vorgaben (Erzählperspektive, Erzählzeit etc. - obwohl ich das Offene bevorzugen würde) und dann die unterschiedlichen entstehenden songtexte als Interpretationen bzw. Variationen. Stelle ich mir ganz anregend vor - zum einen als Autor*in, zum anderen für die gemeinsame Diskussion und generell würde sicher jede*r auch etwas daraus mitnehmen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Wow! Danke erst mal. Ich muss deine vielen Gedanken erst mal verarbeiten. :)
 
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So. Endlich mal zu deiner Rezension. Eigentlich freut es mich, dass der erste Text dir am besten gefällt. Ich hatte auf einen großen Kontrast zwischen Strophen und Refrain hingearbeitet. Deine Einschätzung ist genau das, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Von daher hab ich mein Ziel erreicht. :)
Ja. Der dritte Text ist am meisten kommerziell, wenn man das so sagen kann. Man könnte ihn fast als anbiedernd empfinden. Trotzdem hab ich ihn gepostet mit der Hoffnung auf gnädige Aufnahme.
Die zweite Version war eine unmittelbare Reaktion auf die Kritik zur ersten. Sie ist sehr schnell entstanden und ich sehe plötzlich auch lauter Fehler, so dass ich dazu eigentlich gar nichts weiter sagen will.
Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre das, von drei unterschiedlichen Leuten alle drei Versionen vertont zu bekommen. Aber das bleibt wohl ein Traum. Immerhin hab ich für EINE Version schon einen Komponisten. :)

Ach so: die Uhr würde ich gerne drinlassen (3. Version), weil sie die leise Ungeduld des LD unterstreicht, un damit ein bisschen Farbe reinbringt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Erinnert mich an "Mach die Augen zu" von den Ärzten
Danke für den Tipp. Tolles Lied! :)
 
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Danke für Deine Antwort.
Wenn ich das recht verstehe, war das eine Art Ausschreibung oder Wettbewerb, wo Komponist*innen ihre Musik posten, um Texter*innen zu finden. Diese können dann ihre Vorschläge übermitteln und Komponist*in entscheidet. Tippe ich richtig, dass es die Version 3 geschafft hat?

Gratuliere!

x-Riff
 
Tippe ich richtig, dass es die Version 3 geschafft hat?
Ich beteilige mich nicht an dem Wettbewerb, hab nur spaßeshalber probiert, ob die Musik mir liegt. Und der Einsendeschluss wäre erst Anfang November, so dass ich jetzt noch gar nicht wüßte, ob mein Text es geschafft hätte. :)
Hab eben einen Bekannten gefragt, ob er den Text gebrauchen kann. Mal sehen, was er antwortet.
 
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