Takt im Song ändern - 3/4 auf 4/4

Fel-IX Hendr-IX
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Hallo zusammen,

ich habe einen Refrain im 3/4-Takt. Damit habe ich bisher selten gearbeitet - geläufig sind mit zumeist grade Takt wie 4/4 oder 8/8. Es fällt mir aktuell etwas schwer, den Bogen zu den Parts nach dem Refrain zu spannen, wo es mit 4/4 weitergehen soll.

Was für "Tricks" gibt es, um von 3/4 zu 4/4 zu kommen? Abgesehen vom schlichten "Ranklatschen". Ich würde es auch gern künstlerisch ausgestalten - es muss nicht einfach werden.

Standed ihr schon einmal vor einer solchen Herausforderung? Brauche keine fertige Lösung, aber eine Inspiration, einen Denkanstoß.

Danke euch und Grüße
 
Ich mach meist einfach fließend weiter ohne den Wechsel einzuleiten.
Oder ich bau zwei Leertakte zwischen den Parts ein.
Oder ein "Zwischenakkord" um Spannung aufzubauen. Oder ich verschlucke einen Akkord.
Ich mach einfach ohne viel nachzudenken, daher auch wenig raffiniert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja... einfach wechseln? Einen wirklichen Trick gibt es dabei nicht, ist halt die Frage wie man den Übergang gestaltet. Aber das hängt natürlich stark vom Song ab, eine Universallösung gibt es nicht.
In diesem Song ist der Refrain auch in 3/4, da gibt es auch keine Überleitung, oder so:



Klingt dann halt etwas weird, was es ja auch soll.

Meistens ist das aber keine Takt- sondern nur eine Rhythmusänderung. Dann wird der 4/4 triolisch gespielt, da kann man dann auch immer irgendwie bis drei zählen.
Der unterschied ist, dass Du die dreier dann in einem anderen Tempo spielst. Ein wirklicher Taktwechsel wie in dem Beispiel oben ist gar nicht so einfach.
 
In der Musik ist alles erlaubt, man darf machen, was man will, wenn es musikalischen Sinn ergibt. Alles mit Sinn springt ins Auge und ins Ohr, ohne Hakeln und Stottern, es geschieht quasi automatisch, sogar als "scheinbarer" Fehler. Huch, im letzten Takt fehlt ja ein Schlag! Huch, in der Vierergruppe fehlt ein Takt, das sind ja nur drei! Da sind es fünf! Plötzlich ist der B-Teil triolisch, eben war es noch binär, usw. usw.
In der Regel macht man sich solche Gedanken hinterher, bei der Selbstanalyse. Vorher muss der Rhythmuswechsel oder was immer nur musikalisch unverzichtbar sein, um genau diesen Song auszuzeichnen.
Das Zauberwort für deine Lösungskonstruktion könnte sein: Zwischenschritt oder Zwischenhüpfer, also einen zweiten "Fehler" vorschalten. Erst Basilikum, dann Maggi in den Rosinenpudding, sinnbildlich.
 
Was für "Tricks" gibt es, um von 3/4 zu 4/4 zu kommen?
Also sozusagen eine rhythmische Modulation?
Ich glaube, dass wird eher ein theoretisches als ein klanglich gehaltvolles Konstrukt. Rein theoretisch, du kannst ja 3 Vierteln in einem 3/4 Takt als eine Halbetriole in 4/4 betrachten (wobei da aber ein 6/8 Takt wesentlich passender wäre weil der auch wie ein 4/4 eine Taktmitte hat) - nur ist das eben eher zwanghaft konstruiert, wenn man 3 gleichverteilte Schläge pro Takt hat kann man das noch so verquer betrachten, sieht es aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente und schwimmt wie eine Ente ist es schwer, davon auszugehen das es sich um keine Ente handelt.

Was aber auch jeder ungeübte Hörer intuitiv erfassen kann: Stehen bleiben und dann weiter machen. Also beim letzten Takt des 3/4 eine dicke Fermate drüber und dort so lange out of Beat stehen bleiben (wenn geht nicht auf der Tonika sonst hört es sich wie ein Schluss an), das jeder rhythmisch referenzlos im Raum schwebend nur noch auf die nächste 1 wartet. Kommt diese 1 dann nun endlich nimmt man als Hörer eigentlich jedes neue Metrum sofort bereitwillig an, das vorherige wurde ja sozusagen "abgewürgt". Muss aber natürlich vom Fluss her passen, wenn du etwa nen Text hast dem an der Stelle so ein Verharren wohl eher nicht zuträglich ist schauts natürlich anders aus.

LG
 
Ja, mein Vorredner hat es eben gesagt, ich hatte gerade die Gitarre in der Hand und der Übergang gelingt problemlos mit einem letzten Schlag auf der Eins und einer Pause undefinierter Länge. Erzeugt dramatischen Effekt, von 3/4 auf 4/4, zumindest in meiner Akkordfolge.
 
Das kommt darauf an, was die unveränderte Basis sein soll: Der Takt (= die Taktlänge), oder der Beat (= die Länge der Viertelnoten).

Thomas
 
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Okay, erstmal ein dickes Danke an alle soweit! Das mit der Pause nach der 1 des letzten 3/4-Takts scheint ja eine gängige Methode zu sein (mit dem richtigen Akkord/ Ton an der Stelle). Ist auch in dem Beispiel von @GothicLars so gemacht.

Ich dachte in eine "verschmelzendere" Richtung. Mag auch sein, dass ich mich damit verrenne. Ein Beispiel hab ich mal in u. st. Tabelle gemacht. Dass man eine 2. Stimme auf jeden Akkordwechsel (es gibt 4 Akkorde pro Durchgang) anschlagen lässt, diese Schlagzahl erhöht, und mit der 2. Stimme so einen 4/4 über dem 3/4 Takt aufbaut. Das habe ich nur irgendwie nicht zum fliegen bekommen...

1. Stimme1-2-31-2-31-2-31-2-31-2-31-2-31-2-31-2-3
2. Stimme; Vorletzter Durchgang12341234
2. Stimme; Letzter Durchgang1 - 23 - 41 - 23 - 41 - 2 3 - 41 - 2 3 - 4
 
Ist auch in dem Beispiel von @GothicLars so gemacht.
Nein, in Some Velvet Morning ist keine Pause. Da wechselt es nur von einem Achtel- in einen Viertelrhythmus, deswegen ist da mehr Platz zwischen den Noten, aber keine Pause.
Edit: Ich korrigiere mich, der letzte Takt vom Refrain, bevor es wieder in den 4/4 geht, ist eine Pause, bzw. eine ganze Note. Aber nicht vom 4/4 in den 3/4.

Am Ende wird es noch etwas schräger. Da wechselt der Vierer nach zwei Takten, Takt drei des Themas ist dann nur noch 2/4, geht dann drei Takte lang in 3/4 und Takt vier dieses Themas ist dann wieder nur ein 2/4. Hier aber immer ein Tempo und ohne Pause.

Die Tabelle halte ich für ziemlich nichtssagend. Wie man Übergänge gestaltet hat viel mit dem Feeling des Songs zu tun und wie sich die Parts voneinander unterscheiden und das kann man da nicht herauslesen.
Aber verstehe ich das richtig? In derselben Zeit in der die "2. Stimme; Letzter Durchgang" zwei Noten spielt, spielt "1. Stimme" drei Noten? Dann ist es kein Taktwechsel, dann sind es Triolen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Demnach ist also die Taktlänge das maßgebende Kriterium, und es soll eigentlich so ein 2 gegen 3 werden ...
Deiner Tabelle entnehme ich, daß es in Wahrheit doch eher ein 6/8-Takt ist, und kein 3/4.

Wenn es vom Tempo und dem Charakter des Stückes her möglich ist, noch 16tel einzubauen, dann kannst Du das mathematisch lösen, analog zur Harmonielehre, wenn man dort nach gemeinsamen Tönen zweier Akkorde sucht.

Wenn Du mal kurz die 16tel als gedankliche Basis betrachtest, dann hat ein 6/8-Takt davon 12.
Die brauchst Du nur mal kurz umgruppieren (anders betonen) auf 4x3, und schon bist Du im 4/4-Takt.
Das muß man dann natürlich auch bei den etwaigen Akkordwechseln berücksichtigen.

Thomas
 
Hier ein Beispiel aus meinem Salsa-Buch wie innerhalb eines 12/8 Taktes die Schwerpunkte von 3 auf 4 und umgekehrt verlagert werden können.
 

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Demnach ist also die Taktlänge das maßgebende Kriterium, und es soll eigentlich so ein 2 gegen 3 werden ...
Deiner Tabelle entnehme ich, daß es in Wahrheit doch eher ein 6/8-Takt ist, und kein 3/4.
Wenn Du mit Taktlänge die zeitliche Dauer meinst und nicht die Anzahl der Noten, ist das falsch. Wenn Du nicht die Dauer meinst, ist es allerdings auch falsch.
Ein 6/8 ist zeitlich kürzer als ein 4/4 mit derselben bpm. Werden dieselben Anzahl an Noten triolisch gespielt, ist er aber zeitlich genau so lang wie ein 4/4, denn es bleibt ein 4/4.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, auch in einem 6/8 Takt.
Das Tempo hat nichts mit dem Takt zu tun.
 
Ja, auch in einem 6/8 Takt.
OK, dann hat sich diese Diskussion hier für mich erledigt.
Wir sind da eindeutig auf einem unterschiedlichen Wissensstand ... (ich vermute, Du kommst eher von der Computermusik her ... ?)

Thomas
 

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