Tastatur + Sounds Nord Stage 2 (EX) vs Nord Piano 4/5

Taunuswanne
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Hallo zusammen,

ich schaue aktuell ja intensiv nach
Roland RD2000 (EX) oder Nord Piano 4/5

Gestern hatte ich mir noch sheets vom Nord Stage angeschaut und gesehen,
dass mir von den Umfängen auch das Stage 2 (EX) HA taugen könnte.
Zwei Fragen hätte ich:

Soundmäßig kann schon die sample Library 6 geladen werden, kann ich davon ausgehen,
dass ich vergleichbare Klavier Sounds wie aus dem Nord Piano 4/5 rausquetschen kann?
(Wobei das 4-er keine Pianos layern kann, was mir bewusst ist )
Seht ihr Einschränkungen, bzw welche Kompromisse müsste man mit dem Stage 2 (EX) eingehen?
Die Saitenressonanz ist ja schon enthalten, die verschiedenen velocity Kruven aber wohl nicht?

Hatte jemand von euch dieses Board und wie schätzt ihr die Tastatur im Vergleich zu den anderen Modellen ein.
Am wenigsten gefällt mir

Electro 5HP, 6HP gefolgt von
Stage 2 73
Electro 5D. 6D
Piano 2 (ab sage ich schon OK fürs Klavierüben)
Nord Grand
Piano 4/5
 
Nord Piano 4 und 5 finde ich nicht vergleichbar - aus meiner Pop-Perspektive ist da ein Quantensprung. Aber erkläre doch bitte ein kleines bisschen über den Zweck, bevor ich an deinen Bedürfnissen vorbei kommentiere: Klassisch? Pop/Rock? Vorwiegend privat zuhause, Studio oder Bandkontext? Level?

Wieso denken immer alle, ein Digitalpiano wäre für alle Lebenslagen gleich gut geeignet?
 
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Hi FZiegler,

da habe ich ja gleich den Richtigen erwischt :)...(ich bin ua auch Mitleser im Nord Forum)

Der Zweck sind Auftritte im Gospel Bereich, auch Folk, Pop, Rock und solo Piano (sach ich mal Bar Jazz)
Ich spiele hauptsächlich Klaviersounds, aber auch schon mal einen Klavier/Orgel Layer,
hier und da einen Wurly/Rhodes. Und natürlich üben zu Hause.

"Wieso denken immer alle, ein Digitalpiano wäre für alle Lebenslagen gleich gut geeignet?"

Ich denke das nicht,
der Plan ist aber aktuell nur ein Board für zu Hause und für Auftritte zu haben.
Und wie Du meinem anderen Beitrag "Bester Piano Sound in 2025" entnehmen kannst
ist es mir ein Anliegen den bestmöglichen Klavierklang für die Bühne zu finden.
(Stage 4 / Piano 6 kommen aktuell nicht für mich in Frage.)

Hier geht es schon ans Eingemachte:

"Nord Piano 4 und 5 finde ich nicht vergleichbar."

Es hat identische Abmessungen (als 88-er), Gewicht, Tastatur, Sounds, das 5-er kann 2 Pianos layern, das ist für mich schon ein wichtiges Extra, gar keine Frage!
Es liegen aber im Gebrauchtmarkt 500 € wenn nicht mehr dazwischen.

Wo siehst Du noch Vorteile für das 5-er.

Es ist schon so, dass die späteren (Also Stage 3-4, Piano 4-6) in den Vergleichsvideos einen meiner Ansicht nach realistischeren, wärmeren Ausklingsound haben.
Ob das tatsächlich auch auf der Bühne so ist, kann man nur in 1:1 Vergleichen heraus finden, aber wer hat schon eine Wagenladung Nords rumzustehen.

Auch wäre eine Einschätzung wertvoll, warum das Stage 2 (EX) ggf. doch keine für Dich so gute Wahl wäre. Soweit ich mit erinnere hast Du den Nachfolger!

Ich bin aktuell auch keineswegs nur auf die Roten fixiert, tatsächlich wäre das RD-2000 EX die garantierte Verbesserung und ein no brainer vom RD88 kommend.
Hier sind meine 3 größten Kritikpunkte behoben: Haptik/Verabeitung, Bedienung, Klaviersounds. (Wobei das RD-88 schon gut klingen kann)

VG
 
Hallo,

der Stage 2EX HA 88 war vor vielen Jahren mein Einstieg in die Nord Welt. Vom Klang der Pianos her genauso gut wie alle anderen Nords ebenfalls, und die Tastatur war sehr gut spielbar - ich komme vom klassischen Klavier weshalb mir das Spielgefühl der Tastatur sehr wichtig war. Für den Einsatz in meinen damaligen Rock/Blues bzw. Pop Bands war der Stage 2 EX für mich top, vor allem da er mir auch zusätzlich die Möglichkeit geboten hat Orgel und/oder Synth Sounds zu nutzen falls erforderlich. Verkauft habe ich das Teil nur aus Gewichtsgründen und spiele jetzt einen Nord Stage 3 Compact, bei Bedarf mit einem 88-Tasten Hammeraction Masterkeyboard darunter für das Piano-Spiel, was aber immer seltener vorkommt da das Repertoire meiner jetzigen Band nur noch selten Pianos erfordert, und ich diese dann auch direkt mit dem Nord Stage 3 Compact spiele. Das gefällt mir nicht so gut vom Spielgefühl her, ist aber der Kompromiss den ich eingehe um nicht mehr mit mir rumschleppen zu müssen als notwendig.

Unter'm Strich würde ich sage dass ich den Stage 2 EX HA auch heute wieder nutzen würde wenn ich den Anwendungsfall hätte
 
Grund: Schreibfehler korrigiert
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Meine Ohren sind begrenzt geschult. In der Bigband stopfe ich sie mir außerdem eher zu, damit sie überleben. Insofern kann ich zum Thema "wärmerer Ausklingsound" oder ähnlichen Feinheiten nichts sagen. Auch das Thema "bester Klaviersound 2025" sagt mir nur begrenzt etwas - nach meinem Gefühl ist das für den Bühneneinsatz irrelevant, da gibt es für mich nur tauglich und nicht tauglich.

Was mich persönlich reizt, ist Variabilität: Ich habe Latin, Pop (von 1970 bis 2020), Filmmusik, Jazz (verschiedene Richtungen) und Rock (auch da wieder verschiedene Richtungen) in meinem Aufgabenbereich, außerdem die Begleitung von Gesang oder diversen Soloinstrumenten (E-Gitarre, Trompete, Sax etc.) - und möchte da jeweils passende Sounds beisteuern können.

Ich dachte mal, ich bräuchte unbedingt Upright-Pianos, aber so oft kommen die gar nicht zum Einsatz. Dagegen finde ich es schon cool, Wurly, Rhodes, CP70/80, M1, DX7-Sounds zur Verfügung zu haben, inzwischen auch öfter mal in (fetterer) Mischung. Tinnitus habe ich schon, Pads und Orgelhintergründe brauche ich also weniger als Begleitton.

Zwischen Nord Piano 4 und 5 ist der wesentliche Unterschied die Doppelung der Engines: Auf dem Piano 5 kannst du wesentlich fettere Mischsounds im Klavierbereich erstellen (leicht gegeneinander verstimmt mit Layer Detune/Unison). Für klassische Musik oder "den besten Klavierklang" nach traditioneller Meinung ist das kontraproduktiv, aber für die Begleitung von Pop u.ä. kann das ultracool sein und deine Mitmusiker pushen. Die sehr hilfreichen Piano-EQ-Einstellungen haben beide Geräte schon, den speziellen Piano-Kompressor, der ohne wesentlichen Einfluss auf den Klang eine Kompression erlaubt, gibt es aber erst ab Piano 5. Ebenso wie "Round Robin", mit dem noch eine kleine Feinheit hinzukommt beim Repetieren von gleichen Noten - die werden dann ein bisschen variiert. Das Piano 6 liefert dann nur noch ein bisschen mehr Flexibilität bei den Effekt-Zuweisungen.

Während das Stage 2 EX 76 die Ohne-Worte-Tastatur Fatar TP/100 hat, die kompromisslos auf geringes Gewicht getrimmt ist, hat das Stage 2-76 eine solige gewichtete Tastatur (wenn auch nur 2 Sensoren). Das macht einen ziemlichen Unterschied. Womöglich kann man sich an beide gewöhnen, aber ein bisschen drüber stehen muss man schon - sind beide nicht der Entwicklung letzte Weisheit. Erst ab Stage 4 wäre ich persönlich mit einer HA-Tastatur fürs Klavierspielen wirklich zufrieden - davor musst du mit Einbußen gegenüber dem RD-88 rechnen.

Dasselbe gilt natürlich für die Electros. Die HPs haben ebenfalls die TP/100, die für manche gut spielbar ist, für mich eher nicht. Die Ds haben eine Waterfall-Tastatur, genauso wie die 73er Stages - da bist du dann eher im Orgellager und solltest wiederum bis einschließlich Stage 3/Electro 6 damit nicht allzuviel Klavier spielen wollen. Beide Tastaturen kannst du zur Gospel-Begleitung verwenden - kein Problem. Aber zuhause wird sich der Spaß in Grenzen halten.

Das Nord Grand ist eine coole Sache. Ich war mit meiner Technik nicht gut genug, um es spielen zu können - es spielt sich sehr leicht und braucht darum sehr kontrollierte Finger. Herumschleppen würde ich das nicht - jedenfalls nicht regelmäßig.

Über das Piano 2 oder 3 kann ich gar nichts sagen - da habe ich nicht mal vom Hörensagen irgendwelche Eindrücke.

Dem Stage 2 (EX) fehlen m.W. noch die DynoMy-Filter für die EPs, aber ansonsten würde ich jetzt nur in Feinheiten einen Unterschied in den Klängen sehen. Kann sein, dass du für einen samtigen Gospel-Sound sowieso noch etwas mit EQ u.a. herumprobieren musst - aber das sollte sich grundsätzlich finden lassen. Die Tastaturen haben aber für die Sounds, die bei Nord ja alle gleich sind, einen erheblichen Einfluss - deshalb von mir die Betonung auf diesem Thema. Erst das Stage 4 bzw. Piano 6 bietet die Möglichkeit, jedem Layer eine beliebige Kombination von Effekten zuzuweisen - das ist schon nochmal ein großer Schritt. In der Praxis komme ich aber durchaus mit den Einschränkungen klar, die ich am Stage 3 mit den Effekten habe.

Nicht alle oben genannten Piano-Sounds stehen bei Nord für das Piano-Layer zur Verfügung. Ein paar muss man über den Sample-Synth hinzufügen und hat dann nur eine Velocity-Stufe (z.B. M1-Piano). Geht es um Kombi-Klänge, ist das für mich aber in Ordnung, zumal beim Original vermutlich auch nicht allzuviel Varianz in den Lautstärkestufen vorhanden war.

Wenn du von Velocity-Kurven sprichst - selbst erstellen kannst du dir die bei keinem Nord. Es gibt immer nur Keyboard-Touch 1,2,3 bzw. light, normal, heavy. Ich denke, dass das die meisten Nord-Keyboards haben sollten (lässt sich leicht auf dem Panel nachschauen).
 
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Noch etwas: Bei Nord eine Budget-Lösung zu finden, ist eh schwierig. Bei der Frage, ob man das Lohn-Niveau von Schweden unterstützen möchte, ist man nicht weit entfernt von der Frage, ob ein Urlaub in der Schweiz denkbar ist. Auch wenn ich mich in beiden Fällen unterschiedlich entschieden habe.
 
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Wenn es um den Stage 2 EX 76 geht stimme ich @FZiegler zu, die Tastatur ist grottig - aber @Taunuswanne spricht ja von Stage 2 EX HA, welches mit der 88-Tasten Hammermechanik ausgestattet ist. Diese halte ich nach wie vor für sehr gut um Piano zu spielen, vor allem da es sich beim Stage 2 EX 88 HA nicht um ein reines Pianomodell handelt sondern auch noch andere Sound Engines bereitstellt sowie durch die beiden Slots auch Layering von zum Beispiel zwei Piano Sounds ermöglicht
 
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Ah, ok. Da ist mehrmals im Text von einem Stage 2 (ex) die Rede. Die beiden Angaben passen aber eben nicht zusammen: Das Stage 2 73 heißt korrekt Stage 2 SW73 und hat damit im Namen schon die Waterfall-Tastatur. Über die beiden 76er-Modelle habe ich bereits gesprochen (einmal HA, einmal HP-Tastatur), und die HA88-Modelle sollten "in Ordnung" sein. Mehr kann ich nicht sagen, weil ich die nie gespielt habe. Erst beim Stage 4 gibt es wieder ein HA73-Modell - und das sollte richtig gut sein.
 
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Danke für diese wichtige Klarstellung!
Habe jetzt noch mal auf der Nord Seite geschaut

Stage 2 EX gibt es
Nord Stage 2 EX 88: 18,5 kg
Nord Stage 2 EX HP76: 12,4 kg
Nord Stage 2 EX Compact: 9,7 kg

Stage 2 gibt es
Nord Stage 2 HA88: 18,5 kg
Nord Stage 2 HA76: 16,5 kg
Nord Stage 2 SW73: 9,7 kg

Beim Stage 2 EX käme also nur die 88-er Variante in Betracht,
beim Stage die HA88 und HA76!

Wichtiger Punkt mit dem fehlenden Triple Sensor beim Stage 2!
Beim Piano 4 ist er enthalten.

Nord/Budget: Wir reden über einen Gebrauchtpreis um +/- 2000 €.
Jeder bewertet das komplett unterschiedlich, was er als Budget bezeichnet.
Mein Electro hatte seinerzeit unter 1200 € gekostet und war mir vom Sound her komplett ausreichend.
Ich hatte es für den selben Preis (oder geringfügig teurer) weiter verkauft.
Einzig die Tastatur war fürs üben eher ungeeignet.
 
Beim Stage 2 EX käme also nur die 88-er Variante in Betracht,
beim Stage die HA88 und HA76!

Richtig, wenn primär Piano wichtig ist dann einer der beiden 88er oder der 76er von Stage 2 (nicht EX).



Wichtiger Punkt mit dem fehlenden Triple Sensor beim Stage 2!
Beim Piano 4 ist er enthalten.

Wenn Triple Sensor wirklich entscheidend ist dann bleibt nur das Nord Piano (sofern der aktuelle Stage 4 nicht in Frage kommt). Das muss man wissen in wie weit z.B. schnelles Repetieren gewünscht ist, wofür dann die Tastaturen mit Triple Sensor definitv besser geeignet sind
 
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Ob die schnelle Repetition wirklich so entscheidend ist? Mein Eindruck ist aber, dass die Kompromiss-Nords (Electro/Stage) sich durch die Triple-Sensor-Tastatur insgesamt angenehmer spielen - der Eindruck kommt vom Stage 4 HA und SW. Kenne ich aber bisher nur vom kurzen Anspielen im Laden. Für die Bühne wäre ich bereit alle zu nehmen, für zuhause bin ich wählerischer und hätte mich eher über ein Piano 4/5 gefreut.

Beim Piano 4 müsste man für fette gelayerte Piano-Sounds eben beide Engines mit Klaviersounds bestücken, also im Sample-Synth-Layer ebenfalls eins der vorhandenen Pianos als zweite Ebene laden. Dann ist aber nichts mehr mit zusätzlich Orgel, Streichern oder Pads. Mehr was für Puristen als für üppige Klang-Bader.

Alle genannten Nords scheinen ihre einzelnen Layer in der Lautstärke vom Control/Expression Pedal abhängig machen zu können; kann man also mit dem Pedal einzelne Layer zufügen und wegnehmen. Eine Stufe weiter ist das Morphen in der Stage-Serie, wo du Anfangs- und Endlautstärke der Layer und auch einige Parameter von Effekten mit Pedal, ModWheel oder Aftertouch verbinden kannst.
 
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Spannend, das Stage 4 hat auch bei der leicht gewichteten Tastaur einen Triple Sensor, das wusste ich noch nicht!
Danke euch schon mal für viele Tipps und Rückmeldungen. Ich sehe jetzt auf jeden Fall klarer...
 

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