Tastatur von Yamaha P-250 vs Fatar TP10 (z.B. in Fatar Studio 1100)

[brennbaer]

Hallo zusammen

könnt Ihr Eure Einschätzungen und Erfahrungen mitteilen, wie sich die genannten Tastaturen unterscheiden?
Welcher würdet Ihr bescheinigen, vom Spielgefühl her näher an einer echten Klaviertastatur zu sein?
Welche ist z.B. schwergängiger? Also schwergängig im positiven Sinne, dass man etwas unter den Fingern spürt.
Ich habe aktuell das Fatar Studio 1100, bin mit der Tastatur nicht unzufrieden, finde aber, dass sie im Vergleich zu einem echten Klavier doch recht leichtgängig ist und im direkten Vergleich eher ein "Keyboard-Gefühl" vermittelt.
Es geht mir hier rein um das Spielgefühl, nicht um irgendwelche Sounds, die Qualitäten integrierter Lautsprecher (was das Studio 1100 als Masterkeyboard eh nicht besitzt) oder um technische Spielereien.

Danke schon mal

 

[Duplobaustein]

Ich mochte die TP10 in meinem PC88 wirklich sehr. Das ist schon eine gute Hammertastatur. Sie ist allerdings relativ fehleranfällig und musste öfter getauscht werden, soweit ich weis.

Das P250 hab ich jetzt konkret nicht im Kopf, sollte aber eine solide Yamaha Tastatur sein, die wohl für Klavier besser ist.

Sowas ist aber sehr Geschmacksache und in dem Fall von mir eher eine Vermutung. Vielleicht kann jemand noch was konkreteres sagen.

 

[brennbaer]

Hallo,

dann will ich selber mal meine Eindrücke kundtun.

Seit heute habe ich sowohl das P-250 als auch das Studio 1100 im Arbeitszimmer.
Das Yamaha habe ich kurz nachdem ich den Thread erstellt hatte, mehr oder weniger blind gebraucht gekauft.
Bin aber erst heute dazu gekommen, es aus dem Keller, wo es zwischengelagert wurde, hochzuschleppen.

Vorausschicken möchte ich, dass ich kein sonderlich erfahrener Klavierspieler bin, sondern dass ich erst im vergangenen November nach einem "halben Menschenleben" Pause wieder mit dem Üben angefangen habe. Meine Erfahrungen mit akustischen Klavieren beschränken sich also auf meine Kindheit und frühe Jugend, sowie auf das gelegentliche Herumklimpern bei Bekannten. Ich kann also nicht einschätzen, welche Bandbreite in puncto Leichtgängigkeit, Druckpunkt, etc. es bei den akustischen Pianos gibt.
Die, die ich kenne, haben jedenfalls dieses "leicht schwergängige" Eintauchen, wo die Tasten einen sich angenehm fühlenden Widerstand erzeugen, eben wo man das Instrument einfach spürt.

Die TP10-Tastatur fühlt sich m.M.n. nicht schlecht an, bzw. lässt sich angenehm spielen, ist aber Welten von dem mir bekannten "echten" Klavierfeeling entfernt. Sie fühlt sich, vermutlich durch ihre Leichtgängigkeit, für mich mehr wie eine Keyboard-Tastatur als wie eine Klaviertastatur an. Ein bißchen von einem Klavierfeeling lässt sie erahnen, aber das Gefühl geht doch stärker in Richtung Keyboard.

Die P-250-Tastatur kommt meiner Vorstellung von einer akustischen Klaviertastatur deutlich näher.
Sie ist um einiges schwergängiger als die Fatar-Tastatur. Man muss auf jeden Fall mehr Kraft ausüben beim Spielen, aber genau das macht für mich diese Gefühl des "Instrument-Spürens" aus.
Ich finde auch, dass sich die Anschlaghärte beim P-250 besser dosieren lässt, vermutlich auch bedingt durch den größeren Widerstand, den die Tasten aufbringen.
Natürlich simuliert das P-250 nicht perfekt ein akustischen Klavier.
Ohne genau orten zu können, woran es hauptsächlich liegt, würde ich sagen, dass es vor allem der fehlende Druckpunkt ist, also dieser kleine "Kick", den man im Finger beim Niederdrücken der Taste spürt, was das authentische Klaviergefühl vermissen lässt.

Trotz allem: die P-250 Tastatur fühlt sich, zumindest für mich, deutlich angenehmer und "echter" an.

Trotzdem bin ich noch etwas unentschlossen, ob ich das P-250 behalten oder weiterverkaufen soll.
Allerdings hat das andere Gründe, als die Tastatur, um die es in diesem Thread geht.

Einen entsprechenden Thread werde ich demnächst im Digitalpianos-Bereich erstellen.