Taylor 714ce Tonabnehmer vs. Mikrofon Sound

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Hallo Musiker-Board Community,

ich besitze eine Taylor 714ce Westerngitarre, der integrierte Tonabnehmer nennt sich "Taylor Expression System 2" und soll laut mehrere Meinungen eines der besten Tonabnehmer(Piezo) sein.
Ich finde allerdings den Klang den der integrierte Tonabnehmer aufnimmt etwas seltsam, nicht schlecht, sondern einfach anders als ich es höre.

Hier habe ich zum Vergleich eine Aufnahme mit einem Beta58A und Tonabnehmer gemacht. Was ich dort für einen Stuss zusammengespielt habe, sollte egal sein, wollte es nur selbst mal vergleichen und hören.
Ich weiß selbst, dass ein Beta58A bzw. ein dynamisches Mikrofon nicht zum Ton abnehmen gedacht ist, hätte dafür auch noch ein Kondensatormic, aber der Unterschied ist dennoch zu hören,
der Klang über das Mikrofon ist um einiges wärmer, das über den Tonabnehmer sehr viel brillanter. Ist das der Grund warum viele eine Gitarre über 2 Kanäle abhören? Oder nehme ich falsch ab?

// Mit EQ lässt sich klar, der Ton noch wärmer gestalten, aber dann muss man schon viel equalizen

Beta58A:
https://soundcloud.com/Kruxinator/beta58

Tonabnehmer:
https://soundcloud.com/Kruxinator/tonabnehmer

// Beide:
https://soundcloud.com/kruxinator/taylor-mixdown
 
Eigenschaft
 
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Das was du hier festgestellt hast liegt darin begründet dass ein Piezo-Tonabnehmer eben kein Mikrofon ist und den Klang des Korpus nur ungenügend wiedergeben kann. Dieser Unterschied ist der Tatsache geschuldet dass ein Piezo den "Körperschall" Umwandelt, und zwar an einer bzw. mehreren Stellen abgenommen - das Mikro hingegen nimmt das aus, was die ganze Gitarre "abstrahlt".
Der Vergleich mag hinken aber leg mal ein Ohr auf die Gitarre (das andere zuhalten) und spiel einen Ton oder Akkord - das klingt anders als wenn du die Gitarre normal hörst.
 
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Danke für Deine schnelle Antwort,

In einem Studio bzw. für Homerecording sollte man daher für die Gitarre noch ein seperates Mikrofon nehmen bzw. wird das so empfohlen?

Wenn ich dann über eine PA-Anlage das Publikum beschallen würde, würde dieses ja dementsprechend nicht den "vollständigen" bzw. den 'gewollten' Sound hören, sondern den Tonabnehmer Sound, oder ist das Live wieder was anderes? Wieder andere Faktoren?


// Frage etwas abseits vom Thema: Wenn man einen Heimaufnahme mit Beta58, Tonabnehmer und Kondensatormikrofon (Sennheiser K6 ME64) machen wollte und nur ein 2-Kanal Interface zur Verfügung hat, dann eher nur mit Kondensator oder die Abnahme der Gitarre ggf. mit Mischpult mischen?(und dann in 2. Kanal des Interfaces)
 
Richtig gut wirds wenn Du jetzt beide Kanäle zusammen bringst.

Ich habe eine 412ce und die hat auch schon dieses Tonabnehmersystem. Ich finde die Piezos, alleine für sich genommen, schrecklich. Blöder pappiger Klang und alles andere als warm.
Irgendwann habe ich dann auch mit Mikro aufgenommen und das war schon mal viel besser. Wärmer und dynamischer.
Dann habe ich mal beides versucht und war überrascht wie gut das klang. Dabei habe ich die Mikrospur als meine Hauptspur und mischte dann die Piezospur langsam dazu. Ab einer gewissen Lautstärke klingts dann richtig schön.

Also, einzeln für sich genommen finde ich die Tonabnehmer nicht gut, aber mit einem Mikrofon ergänzt es sich dann doch sehr gut.

Gruß wannenkind. ...:hat:
 
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Für Recording würde ich mit dem besten Mikro das ich besitze abnehmen; live benutze ich am liebsten einen TA mit beiden Möglichkeiten - den Fishman Prefix Presys Blend - der hat sowohl Piezo als auch ein Mikro. Der Nachfolger heißt Prefix Blend und kostet das doppelte.......
 
@wannenkind, du hast Recht!: Ich will dir/euch das Ergebnis aus beiden Aufnahmen nicht vorenthalten: https://soundcloud.com/kruxinator/taylor-mixdown
Kein eq, einfach nur 2 spuren. Habe das jetzt an den realen Sound angenähert.

Ich finde das klingt echt richtig gut, es werden aber 2 Spuren benötigt.
An dem Tonabnehmer kann man per Schalter auch noch ein Mikrofon zuschalten, ist aber afaik auch ein Piezo und klingt nicht sonderlich anders.

Ich möchte ehrlichgesagt kein anderes Tonabnehmersystem in die Gitarre einbauen, außer Taylor kann das System 'erweitern' mit richtigem Mikrofon.
Live bzw. mit PA-Anlage habe ich zwar schonmal per Tonabnehmer gespielt, aber da die Anlage nicht so laut war, hat man wohl die Gitarre auch so gehört. Mich würde eher interessieren wie das klingt, wenn man Auftritt und die Gitarre nichtmehr hört.


Bzgl. Recording: Das Sennheiser K6 mit ME64 Aufsatz ist für eine Tonabnahme(Gitarre), wie ich denke, gut geeignet aber für Gesang eher nicht. Umgekehrt verhält es sich mit dem Beta58, deshalb möchte ich hier nicht pauschal sagen, welches mein bestes Mikrofon ist :/.

Finde folgendes btw ein bisschen frech:
The Taylor Expression System® 2 (ES2) is a revolutionary pickup design that delivers the latest in Taylor’s ongoing innovation in acoustic guitar amplification. The heart of the Expression System 2 is Taylor’s proprietary behind-the-saddle pickup (patent pending), which features three uniquely positioned and individually calibrated pickup sensors. The location of the sensors enables a more dynamic range of acoustic sound to be captured than ever before. Together with Taylor’s custom-designed “professional audio”-grade preamp, this system produces exceptional amplified tone and responsiveness. On stage through a PA, plugged into your favorite acoustic amplifier, or direct into recording software, the Expression System 2 faithfully conveys the voice of your Taylor guitar.

PS.: Der Soundcloud Mini-Player funktioniert auf Chrome nicht
 
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In einem Studio bzw. für Homerecording sollte man daher für die Gitarre noch ein seperates Mikrofon nehmen bzw. wird das so empfohlen?
Ein Tonabnehmer ist schon eher für den Live-Betrieb, zumindest solltest du dir keinen NUR wegen Studioaufnahmen kaufen.
Selbst bei Gitarren mit gutem Tonabnehmer wird im Studio ein gutes Kondensatormikro verwendet.
Du hast ja selber festgestellt, dass bereits ein einfaches dynamisches Mikro klanglich mithalten kann, das ist aber keine Überraschung.

Die Variante Mikro und Pickup zusammenzumischen sehe ich als optional und kann zu guten Ergebnissen führen.
Wer beim Solo etwas mehr Biss mag oder gewisse Effekte einsetzen will, der soll ruhig mit zugemischten Pickup experimentieren.
Probier es aber ruhig auch mal mit 2 Mikros.
Wenn du nur einen Kanal hast, dann wirklich nur Mikro. Es ist nicht ungewöhnlich den Pickup wegzulassen, egal wie teuer.

Ich drück die Sache gerne so aus:
Der Klang entwickelt sich vor der Gitarre. Selbst ein echtes Mikro im Korpus klingt deshalb etwas anders.

Ich denk aber, dass dein System live bestimmt zu ansprechenden Ergebnissen führt.
Mit lauter Band relativieren sich die Soundunterschiede und da überwiegen die Nachteile eines Mikro bez. Rückkopplung etc.
 
in dem Taylor Werbetext ist ja ausdrücklich von 'exceptional amplified tone' die Rede
das nachgeschobene '...oder direkt in die Aufnahme-Software' lässt sich auf den 'normalen Spieler' anwenden...
(der verfügt praktisch immer über einen PC/Mac aber nur selten über die Ausstattung für Mikrofon-Aufnahmen)
nebenbei: ich nehme am liebsten dynamische Mikros für Akustikgitarre... :D

cheers, Tom
 
'...oder direkt in die Aufnahme-Software' ...
Hähä, Recording Software heißt ja noch lange nicht, dass das Ergebnis eine professionelle Aufnahme für die nächste CD ist.
Wer nur sein Spiel mit einer Aufnahme überprüfen will, dem reicht vielleicht wirklich direktes Einstöpseln.

Ich denk die Hersteller zählen einfach gerne auf, wo sich ihr Instrument einstecken lässte, dazu zählen halt PA, Amp und Recording Interface, genau genommen eine Binsenweisheit ...
 
Danke für die Tipps.
Dynamische Mikrofone sah ich deshalb als ungeeignet, weil sie schon weiter weg sein sollten, damit die Hand den Freiraum hat.

Ich musste kürzlich erschreckend feststellen, dass die Taylor 714ce noch das normale expression system hat, nicht die 2. Version.

Im Vergleich ist der Klang der 2. Version hörbar wärmer.

Auf der Bühne stehe ich eher allei, deshalb ist mir das schon wichtiger.
 
ich hab' die Sachen schon öfter gepostet (teilweise setzt das schon Schimmel an...)
hier ist ein renommiertes (teures) Mikro im Einsatz, das Sennheiser MD441
https://soundcloud.com/anshoragg/new-strings-on-old-wood

und hier ein billiges, eher unbekanntes - was aber die Gitarre so rüberbringt, wie ich sie beim Picking möchte
der Gebrauchtpreisunterschied zwischen den beiden beträgt 100:1 :D

https://soundcloud.com/anshoragg/misty-mountain-view

man kann das auch als speziellen (Effekt) EQ nutzen - das folgende ist mit dem Mikro gemacht, was meinen Avatar spielt
(meine allererste Aufnahme... das meiste ist Käse, aber bei 1.20 hat der Sound was...)

https://soundcloud.com/anshoragg/just-a-test

cheers, Tom

ps: ich sollte vielleicht noch die Aufnahmegerätschaften nennen, weil das auch ganz witzig ist:
#1 ist ein Audient ID22, #2 ein Alesis ioDock, #3 ein Telefunken V676 an einer PCI Karte (Creamware Scope)
 
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Danke für die Tipps.
Dynamische Mikrofone sah ich deshalb als ungeeignet, weil sie schon weiter weg sein sollten, damit die Hand den Freiraum hat.
Ich denk das muss jeder ausprobieren.
Es kann durchaus sein, dass jemand ein dynamisches Mikro hat, das mit seiner Gitarre und seiner Spielweise besser klingt, als sein Kondensatormikro.
Das ist zumindest wahrscheinlicher, als dass ein Pickup besser klingt als ein Mikro.
Ich würde die Aussage von Telefunky aber nicht verallgemeinern.
Wer lieber auf Kondensatormikros setzt, ist deshab nicht ganz blöd.
Aber testen und vergleichen lohnt sich bei solchen Sachen.

P.S.
Seh gerade, das Sennheiser MD441 ist ein dynamisches Richtmikro.
@Telefunky
Du sagst nicht klar, dass du 2 dynamische Mikros vergleichst und nicht Kondensator/dynamisches Mikro.
(Ich dachte erst, du wolltest aufgrund deiner Vorliebe so einen Vergleich darstellen.)
Gerade bei dynamischen Mikro ist es natürlich so, dass nicht jedes geeignet ist.
Auch wenn das bei einem teuren Richtmikro zu erwarten gewesen wäre.
 
ich wollte eigentlich nichts vergleichen - einfach nur eine gewisse Bandbreite zeigen
das erste ist ein sündhaft teures Mikro, zeigt aber seine Tücken indem es einen ungewünscht resonanten Bass wiedergibt
(das MD441 wird nicht ohne Grund gern im Bassbereich eingesetzt)

die Gefahr besteht bei Mikro 2, einem Telefunken TD26 nicht - rein vom Geschmack her gefällt mir die Aufnahme am besten
obwohl sie mit dem 'billigsten' Equipment gemacht wurde: Standardinterface und Schnäppchen aus der Bucht

der letzte Fall ist im Grunde ein Zufallsprodukt: ich hatte den Vorverstärker gerade bekommen, aber kein Mikro
im Vorbeigehen das TD20 beim Trödler gesehen und für 7€ mitgenommen, weil's witzig aussah
der Vorverstärker ist ein allerdings ein ausgesprochen hochwertiger, und zeigt und zeigt auch die erstaunlich feine Auflösung des Mikro
durch sein Plastikgehäuse 'nölt' das aber ordentlich - so würde man keine 'normale' Gitarre aufnehmen
aber es kann als Akzent/Effekt/Atmo gewünscht sein... mit EQ lässt sich so etwas nicht gut nachbilden, weil es auf einem Resonanzeffekt basiert
(es ist übrigens immer dieselbe Gitarre mit zumindest ähnlichen Saiten)

die Aufnahmen spiegeln nur meinen Geschmack wider - ohne sonderlichen Anspruch
ich höre das Instrument oft in einem imaginären Mix-Kontext... selbst wenn dieser nie fertig geworden ist...
mir erscheint der Klang im Gegensatz zu vielen Kondensator-Mikros 'griffiger' eher körperbetont als luftig - ich will da gar nicht das Instrument in seinem ganzen Spektrum wiedergeben, sondern lasse es quasi in einer Rolle auftreten

nebenbei sind Beispiele dynamischer Mikros in dem Bereich eher selten
EQ fehlt den Aufnahmen grösstenteils, höhenmässig sind da noch ein paar Reserven, wenn's jemand etwas heller haben wollte...

cheers, Tom
 
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