Technische Daten - welcher Output ist besser?

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Maroli
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Hallo zusammen,

ich have viel gegoogelt, aber ich werde nicht schlauer...

Ich habe 2 USB-Interfaces, beide von namenhaften Herstellen, welche ich bewusst erstmal nicht nennen möchte, um eine „Beeinflussung“ durch die Namen der Hersteller zu vermeiden - die Auflösung solls somit am Ende geben :)

Ich möchte den „auditiv“ besseren Ausgang für meine Studiomonitore verwenden, aber welcher ist der bessere?

Hier die Daten:

A)
Maximum Output Level 13 dBu, 11 dBV, 3.6 Vrms
SNR: 115 dB (1kHz, BW: 22Hz-22kHz, A-weighting)
THD+N: -112 dB (1kHz, BW: 22Hz-22kHz, A-weighting)

vs.

B)
Maximum output level +21 dBU
Output impedance 50 Ohm
Frequency response, +0 to -1 dB 20 Hz - 20 kHz
Output noise, 22 Hz - 22 kHz -83 dBu unweigthed
Distortion, 0 dBu output level, 1 kHz 0,02%

Kann mir hier bitte jemand weiterhelfen ?

Ich danke Euch allen vielmals im Voraus

VG
 
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Ich würde hier nix auf technische Daten geben sondern meinem Gehör vertrauen. Nimm Referenzmaterial, dass du gut kennst, mach einen A/B-Vergleich und entscheide dann selbst.
 
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Von den (hier gelisteten) technischen Daten her ist A deutlich besser als B.
Ein SNR-Wert von -83 dB ist auch "unweighted" heute nicht mehr wirklich zeitgemäß, der Distortion-Wert von 0,02% liegt um Größenordnungen über dem Wert von -115 dB (entspricht 0,00017%). Dass die Werte von A mit dem gehörrichtigen Filter "A-weighted" gemessen wurden und bei B nicht ("unweighted"), relativiert die Werte zwar etwas, aber nicht um Größenordnungen.
Die mögliche höhere Ausgangsspannung von B könnte zwar von Vorteil sein, wenn der Eingang der Monitore eher unempfindlich ist, die maximalen +13 dB von A sollten zur Vollaussteuerung aber ausreichen.

Die Werte von B sind andererseits nicht so schlecht, dass sie sich in der Praxis negativ bemerkbar machen müssen (eigentlich sind sie nicht wirklich "schlecht"). Wenn überhaupt, dann vielleicht bei sehr kritischem Klangmaterial.

Mein Fazit dazu ist, dass A zwar von den technischen Daten her besser ist, sich daraus aber keine eindeutige Aussage ableiten lässt, welches von den beiden Interfaces in der Praxis besser klingt.
 
Output Level:
Mehr ist rein technisch gesehen "besser". Wie viel du brauchst, hängt von deiner Kette danach ab. Ich wüsste aber keinen Anwendungsfall, in dem 13 dBu nicht reichen sollten. Eine Ausnahme wäre, wenn du das Interface für Audio-Messungen verwenden willst, da kann es sinnvoll sein, mehr Ausgangspegel zur Verfügung zu haben.

Rauschen:
Die Art der Angabe des 2. Intefaces ist die aus meiner Sicht bessere. Sie beschreibt den ausgangsseitigen Effektivwert des Rauschens, der ohne Nutzsignal innerhalb der Nutzbandbreite anliegt. Absolut ausgedrückt sind -83 dBu ca. 55 µV RMS. Das klingt erst mal nach wenig, du must aber bedenken, dass dieses Signal durch die angehängte Elektronik (Endstufe/Aktivmodul) verstärkt und von einem Lautsprecher je nach Empfindlichkeit in hörbares Rauschen umgesetzt wird. Wie laut das ist, hängt von den konkreten Komponenten ab.
Bezieht man die Rauschspannung auf die maximale Ausgangsspannung von 21 dBu, erhält man einen Signal-zu-Rauschabstand (SNR) von 104 dB.
Die SNR-Angabe des 1. Interfaces kann man ebenso umrechnen: Aus dem maximalen Ausgangspegel von 13 dBu und einem SNR von 115 dB folgt ein Rauschen von -102 dBu oder rund 6 µV RMS. Aber: Die SNR-Angabe ist im Gegensatz zum 2. Interface mit einem A-Bewertungs-Filter versehen, daher kann man die Werte nicht direkt vergleichen. Je nach spektraler Zusammensetzung des Rauschens liegen zwischen dem unbewerteten und dem A-bewerteten Rauschen 2,irgendwas dB (ideales weißes Rauschen) oder auch deutlich mehr (wenn z.B. 50 Hz Brumm enthalten ist). Nehmen wir mal pauschal theoretisch 3 dB an, so wäre das unbewertete SNR bei 112 dB und das Rauschen bei -99 dBu / 9 µV RMS.
In jedem Fall sagen die Zahlen, dass das 1. Interface weniger Rauschen am Ausgang produziert.

Verzerrungen:
Auch hier werden die Werte etwas unterschiedlich angegeben. -112 dB entsprechen 0.00025 %, 0.02 % entsprechen -74 dB. Beim ersten Wert ist wieder die A-Bewertung zu beachten, dennoch ist der Unterschied beträchtlich.

Ausgehend von den Werten sehe ich das 1. Interface klar vorne. Die Rausch- und Verzerrungswerte disqualifizieren das 2. Interface für Einsätze (z.B. Messungen), bei denen der höhere Ausgangspegel von Vorteil wäre.
Allerdings sind auch beim 2. Interface die Verzerrungs-Werte um Größenordnungen besser, als bei jedem Lautsprecher und damit klanglich wenig relevant. Das Rauschen könnte dagegen je nach Situation störend sein.
 
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Hallo zusammen,

ich möchte mich für Eure Antworten wirklich recht herzlich bedanken - diese haben mir sehr geholfen!

A) ist das Midas M32 Core, welches auf der Rückseite als direkten Ausgang (also ohne zwischengeschaltete Stageboxen etc.) „nur“ einen Monitor-Out hat.

B) sind die 4 Line-outs des iConnectivity Audio4+

Ich werde das Midas direkt an meine Monitore anschließen und die Line-outs des Audio4+ anderweitig nutzen... Ich benutze beide Interfaces im „Home-Studio“ - ich mache meine Musik überwiegend am iPad mit den Apps Auria und Cubasis (also ohne Desktop DAW) und nutze den PC „lediglich“ für diverse Software-Synthesizer...

Meine Frage war sicher sehr theoretisch, aber jetzt bin ich froh zu wissen alles optimal angeschlossen zu haben - gibt einem doch ein besseres Gefühl :)

Vielen Dank und VG
 

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