Wandler Qualitäten?

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Da die A/D und D/A Wandler bei Audiointerfaces eine wichtige Rolle spielen, habe ich mal quergelesen, was so bei einigen Wandlern der "mehrkanaligen Mittelklasse-Audiointerfaces" an Daten laut Herstellern angegeben wird. Leider sind diese Daten für mich nicht immer tatsächlich vergleichbar. Daher die Frage, was sind die wirklich wichtigen Parameter, um die Wandler/Interface Qualität annähernd zu beurteilen?
Ich habe dazu mal die verschiedenen Angaben der Hersteller untereinander aufgelistet, sofern die Daten denn überhaupt angegeben waren (von Motu habe ich keine Daten gefunden).

Micro Eingänge
Hersteller F:
Noise: EIN: 128dB analogue to digital (measured at 60dB of gain with 150 Ohm termination (20Hz/22kHz bandpass filter)
A/D Dynamic Range = 110dB (A-weighted), all inputs

Hersteller E:
Dynamic Range (A-weighted, 1kHz min gain): 100dB
Signal-to-Noise Ratio (A-weighted, min gain): 100dB
THD+N (1kHz at -1dBFS, min gain): -94dB (.002%)
Stereo Crosstalk (1kHz min gain, -1dBFS): < -115dB

Hersteller M:
Dynamic Range: 109dB, A-weighted
Signal-to-Noise Ratio: -109dB, A-weighted
THD+N (min gain, no pad): 0.0011% (-99dB), 1kHz, -1dBFS
Crosstalk: < -120dB @ 1kHz

Hersteller R:
Dynamik AD: 109 dB RMS unbewertet, 112 dB(A)
THD AD: < -110 dB (< 0,00032 %)
THD+N AD: < -104 dB (< 0,00063 %)
Übersprechdämpfung AD: > 110 dB


Analoge Line Eingänge
Hersteller F:
Noise: -90dBu (22Hz/22kHz bandpass filter)
A/D Dynamic Range = 110dB (A-weighted), all inputs

Hersteller E:
Dynamic Range (1kHz, A-weighted): 120dB
Signal-to-Noise Ratio (A-weighted): 120dB
THD+N (1kHz at -1dBFS): -110dB (.0003%)
Stereo Crosstalk (1kHz at -1dBFS): < -115dB

Hersteller M:
Dynamic Range: 110dB, A-weighted
Signal-to-Noise Ratio: -110dB, A-weighted
THD+N (min gain, no pad): 0.0008% (-102dB), 1kHz, -1dBFS
Crosstalk: < -120dB @ 1kHz

Hersteller R:
Dynamik AD: 109 dB RMS unbewertet, 112 dB(A)
THD AD: < -110 dB (< 0,00032 %)
THD+N AD: < -104 dB (< 0,00063 %)
Übersprechdämpfung AD: > 110 dB



Instrumenten Eingänge
Hersteller F:
Noise: -87dBu (20Hz/22kHz bandpass filter)
A/D Dynamic Range = 110dB (A-weighted), all inputs

Hersteller M:
Dynamic Range: 108dB, A-weighted
Signal-to-Noise Ratio: -108dB, A-weighted
THD+N (min gain, no pad): 0.0014% (-97dB), 1kHz, -1dBFS
Crosstalk: < -110dB @ 1kHz

Hersteller R:
Dynamik AD: 109 dB RMS unbewertet, 112 dB(A)
THD AD: < -110 dB (< 0,00032 %)
THD+N AD: < -104 dB (< 0,00063 %)
Übersprechdämpfung AD: > 110 dB


Analoge Audio Ausgänge
Hersteller F:
D/A Dynamic Range = 110dB (A-weighted), all outputs

Hersteller E:
Dynamic Range (1kHz, A-weighted): 120dB
Signal-to-Noise Ratio (A-weighted): 120dB
THD+N (1kHz at -1dBFS): -105dB (.0006%)
Stereo Crosstalk (1kHz at -1dBFS): < -115dB

Hersteller R:
Dynamik DA: 116 dB RMS unbewertet, 119 dB(A) (unmuted)
THD DA: < -103 dB (< 0,0007 %)
THD+N DA: < -100 dB (< 0,001 %)
Übersprechdämpfung DA: > 110 dB

Hersteller M:
Dynamic Range: 110dB, A-weighted
Signal-to-Noise Ratio: -110dB, A-weighted
THD+N (min gain, no pad): 0.007% (-83,0dB), 1kHz, -1dBFS

Hersteller A:
THD+N: -107 dB
Dynamic range: 119 dB weighted
Inter channel crosstalk: -125 dB



Topo :cool:
 
Eigenschaft
 
naja, das ist nix neues, dass die meisten Herstellerangaben genau genommen für die Katz sind, da jeder andere Mess- und Bewertungsmethoden verwendet.

Wenn man sich auskennt, kann man wenn die wichtigsten Angaben inkl. Messmethode gemacht sind schon einigermaßen vergleichen. Ohne zu wissen, wie der Wert entstanden ist, ist damit überhaupt nix anzufangen. :rolleyes:

Die Unterschiede fangen damit an, ob man mit Sinustönen oder Rauschen misst, wie man das Ergebnis bewertet z.b. "dB (A)".
Dann kommt dazu, wie man bei Mikrofonvorverstärkern den Gain einstellt: auf Minimum, ganz auf, irgendwo dazwischen...

Die wichtigsten Werte sind jedenfalls:
- Dynamic Range (entspricht bei Vollauststeuerung der SNR, den Wert hätten sich einige sparen können)
- EIN: Equivalent Input Noise
- THD+N: Total Harmonic Distortion + Noise
- Crosstalk
 
Die wichtigsten Werte sind jedenfalls:
- Dynamic Range (entspricht bei Vollauststeuerung der SNR, den Wert hätten sich einige sparen können)
- EIN: Equivalent Input Noise
- THD+N: Total Harmonic Distortion + Noise
- Crosstalk

Für mich immer noch nicht wirklich klar, was die diese Werte tatsächlich für das Recording bedeuten bzw. für die Wertigkeit der Wandler.
Was wäre denn die gute/optimale Messmethode bei den einzelnen Werten? Diese Frage mit der Zielsetzung die Hersteller ggf. danach zu fragen, mit welcher Messmethode gemessen worden ist bzw. die Messdaten auf der Basis der Messmethode entspr. zu interpretieren.

Topo :cool:
 
naja, was heißt "optimal". Es gibt immer ein "sinnvoll und angemessen" für die jeweilige Anwendung bzw. das jeweilige Wunschergebnis.
Vielmehr wäre es einfacher für einen direkten Vergleich, wenn alle die gleiche Methode, am besten mit dem gleichen Messequipment verwenden. Ansonsten gilt die schöne Regel: "Wer misst, misst Mist!" :D

Im Prinzip sind alle Werte mehr als gut genug für das heutige Standardequipment:
- EIN: ist ok, wenn er unter dem Quantisierungsrauschen liegt
- THD+N: unter 0.1 % nicht hörbar.
- Crosstalk: ebenfalls ok im Bereich des Quantisierungsrauschens, etwas drüber ist auch in Ordnung.

Lediglich über den Dynamikumfang lässt sich streiten. 100 db SNR schafft so gut wie kein analoges Mikrofon (außer vllt ein paar schweinsteure Messmikros). Wenn man aber mit ordentlich Headroom arbeitet sind 120 db und mehr schon ganz nett. Mit weniger kommt man aber genauso zurecht, man muss nur wissen wie.

Das Problem an der SNR und THD Messung ist, dass man da meistens eine Bandbegrenzung setzt. (z.b. bei Hersteller angegeben). Das verbessert den Wert enorm. Wenn nix dabeisteht, könnte der Hersteller die Bandbegrenzung auch einfach ganz schmalbandig und so vorteilhaft für sein Produkt ein, dass er den gewünschten Wert bekommt. Ob das jetzt tatsächlich jemand macht, möchte ich niemand unterstellen, einfacher wäre es, sich die Mühe zu sparen und das Messergebnis zu fälschen! :D
Aber ohne die genaue Angabe ist der Messwert wie gesagt nutzlos.


Über die Qualität sagt das nun herzlich wenig aus, denn wie die Wandler klingen, wissen wir dann immer noch nicht.:gruebel:
 
Lediglich über den Dynamikumfang lässt sich streiten. 100 db SNR schafft so gut wie kein analoges Mikrofon (außer vllt ein paar schweinsteure Messmikros).
Auch wenn mein Beitrag jetzt nichts mit Wandlern zu tun hat (sollte ich vielleicht einen eigenen Thread draus machen :gruebel:), diese Angaben der Hersteller sind auch für mich verwirrend...

Das Signal-Rausch-Verhältnis eines Mikrofones ist doch die Differenz zwischen den Eigenrauschen und dem maximal möglichen Schalldruck, oder?

Das Beispiel wäre das Rode NT1-A, welches mit einem Eigenrauschen von 5 dB (oder in den technischen Daten: Ersatzgeräuschpegel: 5 dB SPL (A - weighted per IEC651)) und einem Grenzschalldruck von 137 dB angegeben wird.

Allerdings stimmt dann mein Gedanke, daß das S/N-Verhältnis 132 dB betragen müßte überhaupt nicht, denn Rode gibt an:
Geräuschpegelabstand >88 dB SPL (A - weighted per IEC651)

Ich weiß es wirklich nicht, wie das Ganze zusammenhängt und man das sinnvoll in einen vergleichbaren Kontext bringt :redface: :nix:.
 
Das Signal-Rausch-Verhältnis eines Mikrofones ist doch die Differenz zwischen den Eigenrauschen und dem maximal möglichen Schalldruck, oder?

Ja. Der "Noise" ist aber nicht nur das eigenrauschen, sondern auch alle anderen einwirkenden Störquellen.


Das Beispiel wäre das Rode NT1-A, welches mit einem Eigenrauschen von 5 dB (oder in den technischen Daten: Ersatzgeräuschpegel: 5 dB SPL (A - weighted per IEC651)) und einem Grenzschalldruck von 137 dB angegeben wird.

Allerdings stimmt dann mein Gedanke, daß das S/N-Verhältnis 132 dB betragen müßte überhaupt nicht, denn Rode gibt an:
Geräuschpegelabstand >88 dB SPL (A - weighted per IEC651).

Das ist falsch, Pegelrechnung beachten! dB Werte kann man nicht einfach addieren und subtrahieren!
Mit den 5 dB Rauschen gerechnet auf 94 dB bezogen, wäre der Geräuschpegelabstand 93 dB. Aber das sind eh alles eigene messungen, sonst würden die das nicht explizit angeben.
 

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