Tipps zur Improvisation auf dem Klavier

  • Ersteller opa_albin
  • Erstellt am
Ja, das ist eben das Ding bei solchen Leuten, die können wahrscheinlich gar nicht mehr nachvollziehen wie es uns geht und philosophieren auf einer Metaebene, wo man sich wenig konkretes rausholen kann.
Bei mir herrscht da gerne mal gähnende Leere
Kenn ich. 🙂

Allerdings, wenn man mal ein paar Tage nur einen Musikstil intensiv hört, dann klingt da bei mir schon allerhand im Kopf an. Das aufs Instrument zu bringen ist dann leider etwas langwieriger
 
Wenn ich an unserem Vollautomaten einen Kaffee ziehe und das Ding dann tief brummt, dann nimmt mein kopf das auch schon mal als Drone auf und ich habe eine Melodie im Kopf. Ist auch z.B. bei Melodieinstrumenten (Saxophon) ein (nicht 'der', sondern 'ein') Einstieg in die Improvisation und Co. Sich 'ne Cello-Drone besorgen, Time frei, Skala frei, aber man sollte sich festlegen und dann spielen. Hören, wie die verscheidenen Intervalle zur Drone klingen.

Alternativprogramm zur Blues- und Pentatonik-Falle.
(Zur Falle wird es dann, wenn man das als Einstieg benutzt, aber fürderhin nur in Blues oder Pentatonik denkt und nicht mehr von weg kommt.)

Grüße
Omega Minus
 
Was denkt Ihr darüber? Nützt es irgendwas oder zeigt er nur, wie gut er ist
Ich gehe jetzt nicht speziell auf dieses Video ein. Das Video hat das gleiche Problem wie die meisten anderen Videos dieser Art:

Eine Person die vermutlich viele Jahre professionell musiziert und mutmaßlich ihren Lebensunterhalt damit verdient, zeigt dem vermeintlichen Laienmusiker wie er mühelos großartige Dinge umsetzen kann... Dabei vergisst der Ersteller des Videos schnell, dass der "normale" Zuschauer mit seinen Fähigkeiten und musikalischen Wissen, dies vermutlich niemals umgesetzt bekommt...

Ich sehe es ja selbst bei mir und unseren Schülern, mit meinem Stand sind viele Dinge für mich total simpel. Einfaches Beispiel: Spiele eine Akkordfolge C-F-G-C, die linke Hand spielt die Töne des jeweiligen Akkord als Albertibass und die rechte Hand spielt ein beliebtes Muster Töne des Akkords dazu. Eine ganz simple Aufgabe und noch primitiver kann man wohl nicht "improvisieren". Nur wird der unerfahrene Spieler daran schon verzweifeln am Anfang...

Persönliche Meinung:
Ich bin mir bei dem Thema Improvisation nicht sicher, ob man das tatsächlich auf eine solche Art lernen kann. Improvisation ist im Orgelspiel wo ich herkomme schon essentiell und es gibt viel Material, welches den Anspruch erhebt, dem Schüler das beibringen zu können. Natürlich sind theoretische Unterweisungen nützlich, aber wenn ich dann Ideen einer Improvisation von einer Vorlage (Video/Notenblatt) einfach nachspiele, dann ist es nur Literaturspiel. Man
Je nachdem was man selbst als Improvisation bezeichnet, kann man es sich oft nur selber mit dem eigenen Willen und ständigen experimentieren aneignen. Vorlagen oder Ideen anderer können da höchstens eine Anregung sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
mit meinem Stand sind viele Dinge für mich total simpel.
Das ist schön und freut mich für Dich, hat jetzt aber mit dem Film nicht so zu tun.
Eine Person die vermutlich viele Jahre professionell musiziert und mutmaßlich ihren Lebensunterhalt damit verdient, zeigt dem vermeintlichen Laienmusiker wie er mühelos großartige Dinge umsetzen kann..
Ich glaube, da verstehst Du was falsch. Das Video wendet sich nicht ausdrücklich an Laienmusiker. Der Typ ist nicht nur vermutlich Profi, sondern ein richtiges Talent. Also richtig krass, nicht mit Dir und mir vergleichbar. Schau einfach mal im Netz nach "Jesus Molina" oder nimm das als Beispiel. Und die Zielgruppe dürfte bei Studierenden liegen. Also angehenden Profimusikern oder sehr ambitionierten Laien, die klaviertechnisch schon fit sind und schon Improvisationsfähigkeiten haben.

Womit ich Dir recht gebe, dass in dem kurzen Film kein pädagogisches Konzept zu erkennen ist. Aber so etwas hast Du auch bei vielen Meisterkursen nicht. Da werden einzelne Themen aufgegriffen, Du kriegst einen Einblick, was der Typ so macht und wie er tickt, man nimmt sich diese und jene Kleinigkeit und viel Motivation mit. Aber der wird Dir hier nicht in einem Fünfminutenvideo Impro von null auf hundert beibringen.

Das Video hat das gleiche Problem wie die meisten anderen Videos dieser Art
Jedes Lernvideo setzt auf einem bestimmten Niveau an. Du hast natürlich recht, dass es gut wäre, wenn man dieses Level am Anfang des Films mal erwähnt, also die Voraussetzung dafür, dass man mit dem Material etwas anfangen kann.
Das hier ist definitiv kein Improvisationskurs, der von Null bis zu Deinem professionellen Niveau führt. Wer zB den Rhythmus für die linke Hand nicht unabhängig spielen kann, merkt das schnell und zappt weiter.

Ich fand es halt schon krass, was er mit dem doch sehr beschränkten Tonmaterial für Licks zaubert. Hinweise, wie man es sich ggf. vereinfachen kann, hatte ich ja geschrieben.

Aber ansonsten geht es mir ähnlich wie Dir, man erwartet glaube ich zu viel von solchen Videos. Es sind halt kleine Bausteine, eine mögliche von vielen Übungen, die man sich nehmen kann, wenn es passt.
Das Wichtigste ist vielleicht, dass man dadurch immer wieder Anstöße, neue Ideen und Motivation bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jesus Molina ist ein ehemaliges Wunderkind, als Lehrer vielleicht für Hochbegabungen interessant, die sich das Benötigte bei ihm abschauen und abhören können.
Ich glaube nicht, dass er sich zum Unterrichten jemals Gedanken gemacht hat bzw. dass er etwas über methodische Konzepte zur Ausbildung im Jazzpiano und über Didaktik im Musikunterricht weiß, entsprechend naiv ist sein Ansatz.
Abgesehen davon gefällt er mir auch sonst stilistisch nicht, mir ist bei ihm zu oft und zu viel "show off" statt Musik.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich finde den Ansatz gut, nicht irgendwelche gelernten Licks abzunudeln, sondern sich im Vorfeld zu überlegen, wo die Reise hingehen soll. Das trägt ja ganz entscheidend zur musikalischen Entwicklung bei…

Das ist allerdings eine Ebene, die die meistens Hobbymusiker eher nicht erreichen werden :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hilfreicher finde ich den Ansatz von Aebersold und allen Nachfolgern, erst einmal Vokabular und dessen Anwendung in einfacher Weise zu üben.
Dazu passt nach für mich wie vor Clark Terrys Merksatz, um Jazz zu lernen: imitate, assimilate, innovate.

View: https://www.youtube.com/watch?v=Gs7scf4nymU

Text im Video: There's no disgrace for any kid today to copy what the idol did. Yeah, what they did so that was one way of getting involved. Then after a certain point you say, hey - what if I - when you get to this (point), what if I make a right turn there (and) what happens, if I make a left turn there. Then you get into innovation.

Nicht ganz so "Grundlagen" wie Aebersold, Band I-3 und deutlich reflektierter als Molina finde ich zum Beispiel eine Lektion wie in folgendem hilfreich:

View: https://www.youtube.com/watch?v=w48XEhHExIc

Gruß Claus
 
Sehr gut Claus, wie immer nicht nur fundierte Kritik, sondern auch gleich eine super Alternative. (y)
Ich glaube nicht, dass er sich zum Unterrichten jemals Gedanken gemacht hat bzw. dass er etwas über methodische Konzepte zur Ausbildung im Jazzpiano und über Didaktik im Musikunterricht weiß
Ganz sicher nicht. Und da ist er bestimmt nicht alleine. Ich habe mir letztens ein paar Videos von Hal Galper angesehen von seinen Masterclasses. Es klingt alles am Anfang recht gut und interessant, aber bis auf ein paar Anekdoten konnte ich nichts konkretes damit anfangen. Da fand ich das Molina-Video noch deutlich mehr "hands on".

Hilfreicher finde ich den Ansatz von Aebersold und allen Nachfolgern, erst einmal Vokabular und dessen Anwendung in einfacher Weise zu üben.
Auf jeden Fall, aber das ist auch eine andere Zielgruppe.
Clark Terrys Merksatz, um Jazz zu lernen: imitate, assimilate, innovate.
Wusste noch gar nicht, dass der von Clark Terry ist. Ich kannte den mit "Listen, imitate" usw.
Zum innovate hat es bei mir noch nicht gereicht und wird es wohl auch nicht ;)
 
Es ist ja auch nicht negativ, wenn jemand kein guter Lehrer ist. Erst dann, wenn jemand anfängt andere zu unterrichten und er es fachlich nicht leisten kann wird es zu einem Problem :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
José Molina ist Kolumbianer (Latino!) und hat 2018 auf der NAMM noch so ausgesehen -->


View: https://www.youtube.com/watch?v=JsIaOg1dUr8

Das sagt doch sehr viel über seinen Charakter aus. Er muss eine eiserne Disziplin in Ernährungssachen haben und diese Eigenschaft drückt sich bei ihm auch sehr positiv aufs Klavierspielen aus. So sehe ich das.

Nun zum Riff in der Linken.
Das ist eine typische Bassfigur in Lateinamerikanischer Musik wie z.B. Guaguanco, Salsa etc. Für Molina ist da nichts Besonderes dran. Er geht in dem Video auch nicht weiter drauf ein, da er mit dieser Art Rhythmus aufgewachsen ist.
Ich z.B. spiele seit ca. 50 Jahren Latin Music und mir würde es ähnlich gehen, nämlich, dass ich diese Figur, die übrigens den ersten Takt der zweitaktigen Clave Figur darstellt, nicht näher erläutern würde.

Ihm geht es in diesem Video auch nicht um die Unabhängigkeit der beiden Hände, sondern ums freie Umsetzen der im Kopf produzierten Melodien (deswegen auch das Mitsingen, was ich übrigens für essentiell beim Improvisieren halte).
Nicht jedes Video gilt für alle Lernstufen. Ich z.B. habe Freude daran wie er aus rein diatonischem Material anspruchsvolle Melodien zaubert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben