Toccata und Fuge d-moll BWV565 nicht von Bach!

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Das Gerücht grasierte zwar schon lange, aber heute sagte mein Lehrer mir, das die Musikwissenschaftler jetzt zu dem Schluss gekommen sind, das es wirklich nicht von ihm ist. Und hier gibts eine Interessante Argumentation warum dem so ist.
http://www.johann-peter-kellner.de/htm/werke/emele.htm
Was meint ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
Hey seh Interessant. WEnns euch interessiert kann ich ja ma meinen Vater fragen, der ist Rektor und Professor für Orgel an ner Hochschule für Kirchenmusik. Allerdings muss ich dazu sagen dass es öfters schon vorkam, dass ein Meister einfach seinen Namen unter ein Stück gesetzt hat, dass von einem seiner Schüler komponiert wurde. Andersrum aber auch, also die SChüler haben behauptet es wäre vom Meister, da es dann bekannter wurde
 
Das ist dann ja ne richtig dreiste Schweinerei von den Meistern.
Aber kannst deinen Vater gerne mal dazu fragen, meine Lehrer sind da nähmlich geteilter meinung.
 
kleinershredder schrieb:
Das ist dann ja ne richtig dreiste Schweinerei von den Meistern.
Aber kannst deinen Vater gerne mal dazu fragen, meine Lehrer sind da nähmlich geteilter meinung.

So ist es auch bei Gedichten.
Man schreibt einen anderen Namen dran und der Bekanntheitsgrad nimmt zu.
 
Und was macht es schon für einen Unterschied? Entweder es ist eines der großartigsten Werke der Orgelmusik - völlig egal, wer es geschrieben hat - oder eben nicht. Und entweder es gefällt einem, oder auch nicht.
Schade ist dann bloss, dass der Name des Komponisten kaum bekannt ist.
 
IcePrincess schrieb:
Und was macht es schon für einen Unterschied? Entweder es ist eines der großartigsten Werke der Orgelmusik - völlig egal, wer es geschrieben hat - oder eben nicht. Und entweder es gefällt einem, oder auch nicht.
Schade ist dann bloss, dass der Name des Komponisten kaum bekannt ist.
Das ist klar, trotzdem wirft es dann ein anderes Licht auf Bach.
Wenn das Stück nicht von ihm ist, muss man vielleicht die anderen Stücke von ihm noch mal unter einem anderen Standpunkt betrachten, um zu erfahren was er sich dabei dachte.
 
Ich verstehe was Du meinst. Aber irgendwie ist es doch auch kritisch, oder? Wer kann denn von uns heute noch klar definieren, was von Bach geschrieben wurde? Sicher hat er in den meisten seiner Kompositionen eine ganz klare Handschrift. Sollen wir dann an allem zweifeln, was von der "Bach-Norm" abweicht?
Wir waren nicht dabei. Wir wissen nicht, ob er seinen Namen freiwillig hergegeben hat, oder ob es sich um einen Übermittlungsfehler der Geschichte handelt.
Und wenn er seinen Namen freiwillig hergegeben hat wissen wir immer noch nicht warum.
Stell' Dir mal vor, Du müsstest Chorwerke am Fließband produzieren. Vielleicht greift man dann doch auf Hilfe zurück. Und wenn man's tut, ist Ghostwriting verwerflich? Wie viele seiner berühmten Messen sind dann von ihm? Denn ein guter Fälscher besticht vor allem dadurch, dass er besser ist, als das Original, nicht dadurch, dass er komplett anders ist.

Solche Themen haben mich schon immer berührt, auch wenn es darum ging, welches der Bilder eines "alten Meisters" von ihm selbst gemalt wurde und welches *nur* von einem Schüler. Obwohl ich selbst studierter Kunsthistoriker bin und mich durchaus mit Fragen wie Händescheidung befasst habe weiss ich nicht, was ich davon halten soll, wenn man heute ein 400 Jahre altes Werk als "Fälschung" deklariert, obwohl es seit langem hochgeschätzt in einem Museum hängt. Bei Musik ist es doch ähnlich.

Sorry für die Abschweifung. Aber irgendwie hat die Sache einen Nerv getroffen.
 

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