Trompete lernen, Trompete spielen - brauche Rat und Tipps zu allem!

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Tunnelgräber
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Hallo zusammen, :D

Ich habe mich entschieden endlich Trompete (YAY!!! :rock:) zu lernen. Und habe Ahnung von nichts!

Wie war das denn bei euch mit dem ersten eigenen Instrument?
Ich spiele schon mehrere andere Instrumente und bin überzeugt davon, dass ich an der Trompete dran bleiben werde und habe vor mir ein ordentliches Instrument zuzulegen und bin gewillt dementsprechend zu investieren.

Jetzt habe ich halt überlegt: Zum Lernen erst einmal irgendein billiges, gebrauchtes "Teil" kaufen und dann nach einem halben Jahr oder Jahr oder so eine richtig gute Tröte kaufen?
Oder lieber gleich von Anfang an auf einem ordentlichen Instrument lernen?

Überhaupt, in Sachen "gutes Instrument": Bei anderen Instrumenten(gattungen) ist es ja so, dass es sich häufig gut lohnt, sich auf die Suche nach einem brillianten, älteren Instrument zu machen und nicht ein teures Neues im Laden auszusuchen. Ist das bei den Blechbläsern auch so?

Und, wenn ich z.B. weiß, dass das Modell XY vom Hersteller YZ supertoll zu spielen ist, kann ich mich dann drauf verlassen, dass JEDES Instrument dieses Modells ebenso gut ist?:gruebel:

Ich hab mich mal im Netz umgeschaut, da werden Trompeten aus den verschiedensten Materialien angeboten - Stahl, Blech, Silber, Gold, Messing... :eek::confused:
Wie blickt man da denn durch?
Von der Optik her wüsst ich schon, was ich gern hätt :D

Was bedeuten die Begriffe Konzerttrompete und Jazztrompete, welche ist besser?
Wenn es mich in eine klassische(re) Richtung zieht, brauche ich dann eine Konzerttrompete?
Kann mir jemand die Bohrung erklären?
Und wie ist das mit dem Mundstück?
Bei Bläsern macht das Mundstück eine Menge aus. Probiere ich bei der Trompete da einfach so lange aus, bis ich das Richtige für mich gefunden habe?
Sind die Standardmundstücke brauchbar, die beim Trompetenkauf dabei sind? Oder wie seid ihr zu "eurem" Mundstück gekommen?

Hmm, ok, soweit wär ich dann erstmal bedient, glaub' ich. ;)

Ich freu mich über gaaaaaaaaanz vieeeeeele Meinungen!
Und vielleicht auch über den ein oder anderen Tipp, den Ihr einem totalen Anfänger mit auf den Weg geben würdet?

Grüße,
Tunnelgräber
 
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Hallo,
deinem anderen Thread entnehme ich dass du dir grad erstmal einen Lehrer suchst, darum hierzu: Frag den Lehrer! Kauf dir bloß keine Trompete oder ein Mundstück ohne vorher dich mit ihm beraten zu haben, nimm Einzelunterricht, lass dir zur ersten Stunde ein (oder mehrere) Instrumente und Mundstücke mitbringen und probier diese aus, lass dich beraten etc.
Nur nicht vorher alles kaufen und dann feststellen dass es doch nicht passt, es muss nicht so kommen aber wenn dann ist es richtig ärgerlich und eventuell teuer.

Zu den Instrumentenfragen solltest du das Internet oder die Forensuche mal bemühen, bist nicht der erste der das fragt. Dann wüsstest du auch dass fast nur im deutschsprachigen Raum eine Konzerttrompete benutzt wird und der Rest klassisch auch mit der anderen spielt. Es ist also alles Geschmackssache, darum ausprobieren und am Anfang jemanden vor Ort haben der Ahnung hat.

Wir könnten dir hier alle einen Rat geben und nachher trifft doch keiner das Richtige für dich.

Viel Glück auf dem beschwerlichen Weg zum Meistertrompeter!
 
Wie war das denn bei euch mit dem ersten eigenen Instrument?
Trompete war nicht mein erstes eigenes Instrument. Ich war schon um die 30, als ich bei einem Bekannten das erste Mal eine Trompete so richtig aus der Nähe und "mit ganz anderen Augen" sah. Seitdem wollte ich Trompete spielen. Als ich einige Zeit später tatsächlich losgelegt und zum Trompete lernen Unterricht genommen habe, leistete ich mir bald eine nagelneue Bach Stradivarius 37ML. Das Modell war damals schon seit Jahrzehnten eine Art Standard im hochklassigen Bereich und ist das trotz einiger hervorragender Alternativen bis heute. Sie kostete mich seinerzeit praktisch ein ganzes Monatsgehalt.

Oder lieber gleich von Anfang an auf einem ordentlichen Instrument lernen?
"Ordentliches Instrument" ist das richtige Stichwort. Heutzutage muss das nicht unbedingt ein sehr teures Instrument sein.

...dass es sich häufig gut lohnt, sich auf die Suche nach einem brillanten, älteren Instrument zu machen.
Ein Gebrauchtinstrument ist eine tolle Möglichkeit, preiswert zum "Profi-Instrument" zu kommen.
Gut wäre dabei, wenn Du bei der Auswahl jemand zu Rate ziehen kannst, der Instrumente beurteilen kann, also selbst mit einiger Erfahrung Trompete spielen kann. Die Papierform wie z.B. eine bekannte Marke sagt rein gar nichts über die wichtigsten Eigenschaften der konkret angebotenen Trompete aus. Achten würde ich auf vor allem auf Korrosionsfreiheit, dichte Ventile und Züge, gute Intonation, leichte Ansprache und einen gleichmäßigen Widerstand über die Register, der nicht allzu groß sein sollte.
Der selbst wahrgenommene Klang ist natürlich auch wichtig, kann aber bei grundsätzlich guten Instrumenten weitgehend vom Spieler (Klangvorstellung, Atemtechnik) und seinem Mundstück (flach vs. tief) beeinflusst werden. Für Zuhörer und auf Tonaufnahmen hören sich verschiedene gute Trompeten meist erstaunlich ähnlich bis gleich an. Bisher hat noch niemand eine konkrete Trompete unter anderen des gleichen Typs bei kontrollierten Bedingungen überzufällig gut erkennen können. Die Oberflächenveredelung wie lackiert oder versilbert spielt keine hörbare Rolle für den Klang, auch wenn man versilbert bei Sichtkontakt häufig als vergleichsweise "hell und strahlend" hört.
kann ich mich dann drauf verlassen, dass JEDES Instrument dieses Modells ebenso gut ist

...kann ich mich dann drauf verlassen, dass JEDES Instrument dieses Modells ebenso gut ist?
Nein, leider nicht. Wie bei den Gebrauchtinstrumenten erwähnt, geht nichts über Ausprobieren und eine zweite fachkundige Meinung. Muss man auf Verdacht kaufen, würde ich in jedem Fall auf eine unschädliche Rückgabemöglichkeit achten.

...da werden Trompeten aus den verschiedensten Materialien angeboten
Eine gute Trompete ist traditionell aus Messing, die am häufigsten verarbeiteten Sorten nennen sich Gelbmessing, Goldmessing (etwas mehr Kupferanteil), Neusilber (Nickel und mehr Zinkanteil).
Mischung von Bauteilen dieser Legierungen für eine einzelne Trompete sind häufig, z.B. Neusilber-Außenzüge oder Goldmessing-Mundrohr. Der Grund liegt in der geringeren Korrosionsanfälligkeit dieser Legierungen gegenüber Gelbmessing.
Die Ventile können aus Edelstahl oder Monel sein, das ist eine lötbare und harte Aluminium-Nickel-Legierung.
Ich habe sowohl reine Messing-Trompeten als auch eine mit Goldmessingmundrohr, alle haben zufällig Monel-Ventile. Früher war mir eine versilberte Oberfläche lieber, heute ist es mir egal. Meine neueste Erwerbung ist lackiert.

Konzerttrompete und Jazztrompete, welche ist besser? Wenn es mich in eine klassische(re) Richtung zieht, brauche ich dann eine Konzerttrompete?
Diese rein deutschen Bezeichnungen sind verbreitet, aber auch leicht irreführend.
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Bild-Quelle: https://www.thomann.de/de/search_dir.html?gf=drehventil_bb-trompeten
Konzerttrompete ist ein anderer Ausdruck für Drehventiltrompete. Sie wird traditionell in klassischen deutschen und österreichischen Ochestern verwendet und ist auch in der traditionellen Blasmusik erste Wahl.

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Bild-Quelle: https://www.thomann.de/de/search_dir.html?gf=bb-trompeten&bn=
Jazztrompete bezeichnet jede Trompete mit Pumpventilen nach Périnet. Das ist unabhängig davon, was darauf gespielt wird. In allen bedeutenden klassischen romanischen und anglo-amerikanischen Orchestern ist die Périnet-Trompete das traditionelle Hauptinstrument.
Seit einigen Jahren verschwimmen die heri genannten und früher klaren Abgrenzungen im Einsatz. Drehventiltrompeten werden international zunehmend beliebter und besonders gern für die klassische Musik bis ungefähr das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und umgekehrt wird für relativ zeitgenössische Kompositionen auch bei vermehrt zur Périnettrompete gegriffen.

Kann mir jemand die Bohrung erklären?
Die Bohrung ist eine Kennzahl für das Innenmaß der Verbindungsstücke am zweiten Zug, den sogenannten Ohren. Aber: es gibt keinen auf Zehntelmillimeter einheitlichen Gebrauch der Kategorien "kleine Bohrung - small bore", "mittlere Bohrung - mediumlarge bore" und "große Bohrung - large bore". Außerdem gibt es bekannte Instrumente mit besonders großer Bohrung wie die Schilke X4 oder die F.Besson Meha.
Obwohl das oftmals so empfunden und geschildert wird, ist ein offenes Blasgefühl oder der subjektive Luftverbrauch nicht von der Größe der Bohrung abhängig. Da machen die Gestaltung von Mundrohr und Hauptstimmzug viel mehr aus. Jedoch zeigt die Praxis, dass Trompeten mit großer oder sehr großer Bohrung bei der Intonation mehr Spielraum lassen, sie sind daher für Anfänger meistens deutlich schlechter zu kontrollieren.
Als Anfänger wird man mir einer heute selten gewordenen kleinbohrigen Trompete oder dem de facto Standard mittelgroße Bohrung am besten beraten sein.

Sämtliche einzelnen Kennzahlen sagen für sich betrachtet nur wenig aus, weil sich die Eigenschaften und die Verarbeitungsqualität der Hauptbauteile (Mundrohr, Maschine, Schallstück) gegenseitig stark beeinflussen können. Auch die Ausführung von Details bleibt dabei nicht ohne Folgen, Beispiele dafür sind zum Beispiel die Ausführung und Platzierung von Stützen oder das Gewicht von Ventildeckeln.

Bei Bläsern macht das Mundstück eine Menge aus...Sind die Standardmundstücke brauchbar
Oft genügt ein beiliegendes Trompeten-Mundstück für geraume Zeit und wenn nicht, muss eine Alternative nicht unbedingt teuer sein.
https://www.thomann.de/de/search_dir.html?gf=trompetenmundstuecke&bn=&sw=st%F6lzel
Falls der Lehrer keine anderen Vorgaben macht, sollte es nicht allzu groß sein. Große Mundstücke nach dem Vorbild klassischer Berufstrompeter (z.B. Schilke 17, Bach 1 1/4C) erfordern deutlich mehr Aufwand des Ansatzes und Arbeit am Klang, verglichen mit durchschnittlichen bis kleinen Größen (Schilke 11 bis 8, Bach 3C bis 10 1/2C).

Zum Trompete lernen, da hilft am besten qualifizierter Unterricht, um die Grundlagen zu lernen. Saubere spieltechnische Grundlagen sind in jeder musikalischen Richtung von Vorteil, dagegen finde ich die musikalische Orientierung des Unterrichts (Klassik, Pop, Jazz) für den Anfänger nicht so wichtig. Seit einigen Jahren findet man mit etwas Glück auch gut ausgebildete Lehrer, die sowohl eine klassische Technik als auch außerklassische Musikerfahrung und -Interessen haben.

Sobald es mit dem Trompete spielen einigermaßen klappt, kann es einen enormen Schub bringen, wenn man sich eine Gruppe bzw. Band, Big Band oder ein Orchester sucht, wo man mitspielen darf. Der Spaß und damit die Motivation steigen einfach, wenn man jede Woche gemeinsam mit Anderen musizieren kann und öffentliche Konzerte gespielt werden.
 
Und wenn du dann mal alles durch hast, und dabei bleibst und alles, dann kannst du auch mal bei www.blechin.de vorbeischauen und dir eine Endres bauen lassen, ganz auf die zugeschnitten, ein Unikat von einem Meister.

Endorser sind u.a. Tobias Weidiger

Übrigens haben die auch super gute Einsteiger Instrumente, die ich für die ersten Jahre von Preis Leistungs Verhältnis meinem Schülern empfehle. Zudem hast du dort Rundumservice. Auch wenn du weit weg wohnst.... man kann es schicken, da machen viele. Die haben Kunden in ganz Deutschland und auch in der Schweiz und Österreich.

Jetzt habe ich mehr Werbung gemacht als ich wollte.

Viel Erfolg!
 

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