Trompeten-Ansatzprobleme nach ca 25 Minuten

geobur
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Moin zusammen,
ich vefolge schon seit einiger Zeit die Threads in diesem Forum und habe mir besonders die Themen zur Ansatzproblematik angeschaut.
Ich komme aber nicht so richtig weiter, deshalb möchte ich kurz meine Situation und meine Ansatzproblematik schildern. Vielleicht kann mir jemand helfen.

Als Kind habe ich in einem Posaunenchor Tenorhorn gelernt, ohne groß in der Musiktheorie ausgebildet zu werden. Mir wurde damals nur die nötigsten
Kenntnisse beigebracht, so dass ich im Chor mitspielen konnte. Das klappte dann auch ganz gut und nach und nach habe ich meine Musiktheoriekenntnisse erweitert.
Bis ca zu meinem 25igsten Lebenjahr habe ich dann gespielt, dann aber aus beruflichen Gründen aufgehört.

Nachdem ich vor ca 5 Jahren Rentner wurde, habe ich mich in meinem neuen Wohnort dem Posaunenchor angeschlossen und konnte ohne Probleme wieder im Tenor mithalten. Vor ca 2 Jahren wurde unsere 1. Stimme dann in der personellen Besetzung so schwach, dass wir unbedingt dort Verstärkung brauchten. Im Tenor waren wir
stark genug vertreten. Im Februar letzten Jahres habe ich mich dann entschlossen, zu versuchen, Trompete zu lernen.

Ich bin erstmal angefangen, nur auf dem Mundstück zu blasen (Zuerst bekam ich fast keinen Ton raus). Nach und nach wurde es besser und ich spiele jetzt seit Mai letzten Jahres in der ersten Stimme die Trompete. Ich spiele eine Arnold & Sons TR 4200, Mundstück anfangs 7C, seit 3 Monaten 2 1/2 C.
Mein Ansatz ist für meine Bedürfnisse für kurze Zeit ausreichend, ich übe ca 4 mal die Woche 20 bis 25 Minuten mit ca 5 Minuten einblasen nach verschieden Methoden. Mein Tonumfang geht vom tiefen G bis zum A2 manchmal auch H2. Fürs Spielen in unserem Posaunenchor reicht das.

Jetzt aber mein Problem. Ich schaffe es einfach nicht, über eine etwas längere Zeit meinen Ansatz zu halten. Nach ca 20 -25 Minuten ist es quasi aus. Ich kommen nicht mehr in die Höhe und auch nicht mehr in die Tiefe. Manchmal fühlt es sich an, als hätte ich Beton in den Lippen. Ich schaffe es dann nicht mehr, meine Lippen vibrieren zu lassen und meine Lippen sind im Mundstückbereich geschwollen. Ich muss sagen, dass ich etwas dickere Lippen habe. Tenorhorn habe ich schon seit ca. 10 Monaten nicht mehr gespielt.

Was mache ich falsch. Wie kann ich meinen Ansatz über einen längeren Zeitraum halten? In Unserem Chor ist leider keiner, der mir weiterhelfen könnte.

Wie sagt man so schön: Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Vielen Grüße
Hatsha
 
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Jetzt aber mein Problem. Ich schaffe es einfach nicht, über eine etwas längere Zeit meinen Ansatz zu halten.

Hallo Hatsha,
willkommen im Musiker-Board! :hat:

"Beton in den Lippen" lässt mich vermuten, dass dein Ansatz überlastet ist.
Die allererste Regel ist, mit dem Ansatz fürsorglich umzugehen und erst einmal ein paar Tage bis zu vielleicht zwei Wochen Pause zu machen. Ein dauernd überlasteter Ansatz kann vollkommen und für lange Zeit bis für immer verloren gehen, zum Einlesen in den Stand der Forschung hilft das Stichwort Musikermedizin und ein Begriff wie Dystonie.
An deiner Stelle würde ich mich zunächst entscheiden, welches Instrument Du spielen willst und alles Weitere darauf abstellen.
Trompete und Tenorhorn spielen sich unterschiedlich und das wird bei deinem jetzigen Stand den Aufwand für einen stabilen Ansatzes deutlich erhöhen.
Schließlich geht es um einen Lernprozess für deine Ansatzmuskulatur (Konditionierung von erwünschten Reflexen) und der fällt umso leichter, desto uniformer die Anforderungen (Stimuli) sind.
Ist in vielleicht ein oder zwei Jahren mit deinem Ansatz alles paletti, kannst Du dein Spektrum wieder erweitern. Ich gehe in desem Bereich des Board natürlich von einer Entscheidung für die Trompete aus.

Diese Anmerkungen und alles Folgende sind wirklich nicht "oberlehrerhaft" gemeint. Sie geben meine eigenen Erfahrungen samt denen aus einigen Irrwegen wieder und natürlich auch aus diversen Quellen erworbenes Wissen, das mir weitergeholfen hat.

Der Vollständigkeit halber fange ich ganz vorne an. Du kannst ja selbst sehen, was dir davon sinnvoll erscheint und was Du im Board weiterbesprechen willst.

Für ein freies Spielen, bei dem man richtig in die Musik eintauchen und das man deshalb genießen kann hilft als Voraussetzung eine ausreichende Menge an Übe-Disziplin.
Bei Kindern und Jugendlichen meine ich das nicht so wörtlich, aber diesen Bonus haben wir beide nicht mehr. :D

Es gibt mehrere Dinge, deren Beachtung für ein effektives Üben sorgen:
1. Rest as Long as You Play - frei übersetzt: mache so lange Pause, wie Du spielst
Bei insgesamt 20 Minuten kaum zu schaffen, aber Du bist ja Renter...
Sorge dafür, dass dein Ansatz möglichst lange frisch bleibt. Das erreicht man durch viele kleine Pausen während des Übens. So etwas können Pausentakte sein oder in die Übungen eingeschobene Pausen am Ende einer Zeile, spätestens aber nach einer mehrzeiligen Übung.

2. Geringer Mundstückdruck
Durch zuviel Mundstückdruck unterbindet man die Durchblutung der empfindlichen Lippenmuskulatur. Dadurch baut man Ansatz nicht auf, sondern ab. Achte deshalb darauf, dass Du immer nur soviel Druck aufwendest, wie tatsächlich gerade notwendig ist. Das ist in der eingestrichenen Oktav natürlich deutlich weniger als bei Tönen in deinem oberen Tonumfang. Wenn man daran denkt, kann man sich auch während des Spielens Entlastung der Lippen verschaffen.

Wenn man eine Übung zuerst allein auf dem Mundstück "spielt" und das dabei gefühlvoll ansetzt, ist dies sowohl eine gute Übung für die Ansatz-Atemkoordination als auch für einen angemessenen Mundstückdruck. Mit Instrument sollte das dann genauso ausgeführt werden.

3. Einrichten einer Ansatzmaske: die Mundwinkel bleiben beim Spielen möglicht unbewegt ziemlich senkrecht unter den Pupillen, die schwingende Lippenmitte bleibt locker. Der Mund wird keinesfalls auseinandergezogen (Fehler: lächeln) und die Lippen werden in keine spezielle Stellung gebracht (Fehler: einrollen, ausrollen, über-/untereinander oder gar über die Zähne ziehen).
Eine schöne Übung für die ersten Töne der Übungsstunde mit Ansatzmaske und gutem Klang auf dem "locker" gehaltenen Mundstück demonstriert hier der langjährige Erste Trompeter des Philadelphia Orchestra, David Bilger, ab Minute 3:50:



Was meinst Du mit "Einblasen"?
Es wäre für eine weitere Diskussion sehr nützlich, wenn Du den Ablauf deines technischens Übens (die 5-Minuten) möglichst genau und konkret beschreiben könntest.

Eine Frage zu deiner Mundstück-Wahl: ein 2 1/2 C, von welchem Hersteller das auch sein mag, macht dir das Trompete spielen bei deinem bisher ziemlich geringen Übeaufwand unnötig schwer.
Was hat dich denn darauf gebracht vom 7 C (von welchem Hersteller eigentliich) umzusteigen?

Übrigens sind oft noch nicht einmal die Mundstücke eines der großen Hersteller mit gleicher Bezeichnung über die Jahre konsistent, Änderungen der Spezifikationen werden grundsätzlich nicht veröffentlicht.
Seit CNC-Fräsen eingesetzt werden, muss man sich aber zumindest bei aktuellen Mundstücken nicht mehr darüber wundern, was man sich tatsächlich an die Lippen setzt.
Es gibt auch relativ kleinere Hersteller, die der Herstellung ihrer Mundstücke soviel Aufmerksamkeit gönnen, dass die Qualität mit oder ohne CNC-Einsatz hervorragend ist. Diese Mundstücke kosten allerdings üblicherweise deutlich über 100 EUR.
Das ist einfach nur als Hintergrundinformation gemeint und keine Empfehlung für oder gegen bestimmte Mundstücke bzw. Hersteller. Wie die meisten Trompeter habe ich schon verschiedenste Mundstücke gespielt, nach Preis sortiert zwischen 12,90 EUR und 340 EUR. Soweit ich das beurteilen kann, sieht das das äußert preisgünstige Stölzel dabei auch nicht schlechter aus als sein Vorbild unter den Original Bach Mundstücken.

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,

vielen Dank für Deine Begrüßung in diesem Forum und Deine umfangreiche Antwort.
Aus Deinen Ausführungen kann ich jetzt schon entnehmen, dass ich beim Üben doch einige grundlegende Fehler mache.
Zunächst einmal: Ich spiele in den letzten 10 Monaten nur die Trompete, auf die ich mich auch konzentrieren möchte.

"Beton in den Lippen" lässt mich vermuten, dass dein Ansatz überlastet ist.
Die allererste Regel ist, mit dem Ansatz fürsorglich umzugehen und erst einmal ein paar Tage bis zu vielleicht zwei Wochen Pause zu machen.
Das kann ich schon mal bestätigen. Als vor einiger Zeit fast nichts mehr ging, habe ich ca 1 Woche Pause gemacht und dann ging es wieder.

Ich will mal versuchen, Dir ein paar weitere Informationen über mein "Übungsverhalten" zu geben.

- Zunächst einmal das Mundstück durch meinen warmen Atem und die Lippen anwärmen.
- Einfach ohne Vorlage von f1 einige Töne hoch und nach unten, ohne über das d2 hinauszugehen, von halben bis 8tel Noten
- Danach nach Vorlage z.B. diese: http://notendatenbank.net/demonoten/8432820b.gif spielen.
- danach ohne Noten einige Molodien anspielen, die mir gerade so in den Kopf kommen.

Dann nach Noten entweder aus unserem Repertoire des Posaunenchores oder aus meinen gesammelten Werken an Volksliedern oder sonstigen Stücken wie Sehnsuchtsmelodie, Post im Walde (einfache Ausführung) usw.

All diese Aktivitäten mache ich hintereinder weg, ohne Pausen einzulegen, außer das nächste Stück zu suchen und aufzuschlagen.
Ich spiele dann so lange, bis mein Ansatz nichts mehr hergibt.
Und ich denke, das ist schon mal völlig falsch, so wie ich Deine Hinweise verstehe. Ich muss mir auch oder gerade als Rentner die Zeit nehmen, Pausen zu machen. Meintest Du das auch mit deinem nachfolgende Zitat oder wie habe ich das zu verstehen?
Für ein freies Spielen, bei dem man richtig in die Musik eintauchen und das man deshalb genießen kann hilft als Voraussetzung eine ausreichende Menge an Übe-Disziplin.

Auf den Mundstücksdruck werde ich vermehrt achten und so wenig wie möglich anpressen. Atemübungen mache während des Übens nicht, das versuche ich gelegentlich mal zu machen, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin oder ähnliches. Das Video von David Biler werde ich zum Anlass nehmen, mich auch mit dieser Technik und Vorgehendsweise zu beschäftigen.

Veilleicht kannst Du mir ja noch ein paar zusätzliche Tips zu meinen Übungen geben.

Nachtrag:
Ich habe erst jetzt Deinen wohl nachträglich eingefügten Teil zum Mundstück gesehen.
Ich bin vom 7C Mundstück auf das 2 1/2 gewechselt, weil ich dachte, meine Ansatzprobleme seien evtl. auf das 7 C zurückzuführen. Mein Instrumentenhändler hier in der Nähe empfahl mir dann das 2 1/2. Beide Mundstücke sind von Anrnold & Sons (wird wohl von Stölzel hergestellt). Aber viel gebracht hat der Wechsel auch nicht. Ich habe noch ein Mundstück 'Spezial Bruno Tilz S12E'. Habe ich aber noch nicht so richtig dauerhalt ausprobiert. Meinst Du, dass es sich lohnen würde, auf noch ein anderes Mundstück zu wechseln oder auf das 7 c zurück?

Übrigens:
Dieser Beitrag ist jetzt unter meinem bisherigen Nick-Namen 'Geobur', den ich im Akkordeon-Forum verwende, angesiedelt. Der Nickname 'Hatsha' wird nicht mehr genutzt. Es soll lt. Mods lt. Boardregeln nur einen Nicknamen pro User geben, das war mir nicht bekannt.

Gruß
Wilhelm
 
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- Einfach ohne Vorlage von f1 einige Töne hoch und nach unten, ohne über das d2 hinauszugehen, von halben bis 8tel Noten
An dieser Stelle könntest Du das Mundstück "Buzzing" mit dem kleinen Youtube-Clip von David Bilger spielen. Es wäre gut, wenn dein Ansatz dabei genauso ruhig bleibt und der Klang möglichst sauber ist, eben wie beim Vorturner David Bilger.

Aufgrund der Kombination mehrerer Anforderungen sind das schon fortgeschrittene Bindeübungen. Als Teile sind da die Bindeübung von Naturtönen enthalten, Akkordbrechungen als "lange Töne", Anstoßen und Legato kombiniert und auch Intervalle über ausgelassene Naturtöne hinweg gebunden.
Fällt dir das denn leicht und hört es sich gut an?

Wenn nicht, würde ich eine Aufteilung empfehlen, wodurch man sich den verschiedenen Aspekten nach und nach widmet.
Die erste Anforderung sind Naturtonbindungen
dann binden und teilweise Einzelzungenstoß kombinieren
dann aufeinanderfolgende Akkordtöne gebunden und gestoßen
dann Intervalle gebunden unter Auslassung von Naturtönen, das wäre im Detail der Ausführung noch erklärungsbedürftig

- danach ohne Noten einige Melodien anspielen, die mir gerade so in den Kopf kommen.
Eine sehr schöne Übung, nur würde ich das nicht zum "technischen Üben" bzw. "Warm Up" zählen.

All diese Aktivitäten mache ich hintereinder weg, ohne Pausen einzulegen, außer das nächste Stück zu suchen und aufzuschlagen. Ich spiele dann so lange, bis mein Ansatz nichts mehr hergibt.
Darin vermute ich eine wesentliche Ursache für das, womit Du unzufrieden bist. Dein Tonumfang ist für den Aufwand sehr gut, Ansatz und Kondition können sich mit den Tips ganz bestimmt besser entwickeln.
Auf den Mundstücksdruck werde ich vermehrt achten und so wenig wie möglich anpressen.
So viel wie nötig, würde ich sagen. Das ist bei hohen Tönen mehr als in der eingestrichenen Oktav oder gar bei tiefen Tönen und auf jeden Fall soviel, dass das Mundstück sicher und dicht abschließend auf den Lippen sitzt.
Atemübungen mache während des Übens nicht,...
Es gibt viele Blechbläser, die auch ohne ausgesprochene Atemübungen gut zurechtkommen, eventuellen Bedarf spürt man selbst am besten.


Am einfachsten für eine Selbstausbildung wäre es, einer gedruckten Schule auf dem aktuellen Stand der Blechblaspädagogik zu folgen.
Wie in Posaunenchören üblich spielst Du das eingestrichene c auf deiner B-Trompete vermutlich mit den gedrückten ersten und dritten Ventilen: _ T _
Wenn das so ist, benötigst Du eine Schule, die diesem System folgt.
Bekannt sind da die Schule von Robert Schweizer in zwei Bänden:
http://www.stretta-music.com/search...ompete-lernen-1-leicht-gemacht-nr-226908.html
Ein Link zum Notenshop des Autors kann wegen eckiger Klammern im Pfad hier nicht übernommen werden. Du findest auf der Homepage aber noch weitere Informationen:
http://www.mv-schweizer.de/homepage.html

Und dann gibt es in "Kuhlo-Notation" auch die drei Bände von Hören Lesen Spielen:
http://www.stretta-music.com/search...te/jaap-hoeren-lesen-spielen-1-nr-477099.html
Die preisgünstigere Gesamtausgabe ist anscheinend nur für die "weltliche" Notation der B-Trompete erschienen. Bei der wird anders gegriffen, dadurch klingt alles ein Ganzton tiefer als notiert. Zum Beispiel wird das notierte eingestrichene c ohne gedrückte Ventile gespielt klingt deshalb als kleines b.

Ich kann nur empfehlen, entweder einem schlüssigen System zu folgen oder zumindest die Grundlagenübungen sinnvoll zusammen zu stellen.
Grundlagentechniken, die bei korrekter Ausführung für eine gute und zügige Entwicklung sorgen sind meines Erachtens.
- sauberes Mundstück Buzzing. Was meines Erachtens dazu gehört, habe ich hier schon öfter beschrieben, ansonsten siehe bei David Bilger .
- einfache Bindeübungen, wie sie natürlich in den genannten Trompetenschulen stehen oder z.B. in Charles Colin, Advanced Lip Flexibilities, S. 25 erste Übung und S. 26 komplett
Eine relativ einfache Bindeübung mit Naturtönen im bequemen Tonumfang hört sich gut gespielt ungefähr so an:




Achte darauf, wie der Spieler einatmet und mit dem Abschluss der Einatmung unmittelbar losspielt. Es sollte nicht die geringste Phase des "Luft anhaltens" geben. Als Trompeter muss man seine Atmung also mit dem Augenblick des Einsatzes koordinieren. Dabei hilft wie so oft das Üben mit einem gemütlich tickenden Metronom.

- Breath Attack. Die geradezu ultimative Übung dafür stammt von Walter M Smith, der bereits 1937 verstarb. Meine Abschrift der Übung mit meinen Anmerkungen ist deshalb frei von den Urheberrechten der Originalveröffentlichung in Walter M. Smith, Top Tones for the Trumpeter. Das ist die einizige technische Übung im Heft, ansonsten gibt es darin 30 anspruchsvolle Etüden, die mich an die Arban Tradition erinnern.
upload_2015-12-27_16-15-11.png

Vollständige Übung: http://www.mediafire.com/download/zymlyepk3jsic36/smith_embouchure_exercise.pdf
Es ist sicher klar, dass man diese Übung im spielbaren Umfang beginnt, also z.B. G-Dur ab dem kleinen g bis zum zweigestrichenen g, dann in As-Dur, A-Dur usw. aufsteigend.
Hat man sich mit dem Ablauf vertraut gemacht, schlage ich ein langsam durchlaufendes Metronom vor, zunächst z.B. 90 für die Viertel der ersten Zeile. Die zweite Zeile im originalen 3/8 Takt würde ich dagegen als Achteltriolen im 1/4 Takt spielen, also drei Triolenachtel auf einen Schlag des Metronoms. So schafft man die drei Wiederholungen der Zeile auf einen Atemzug eher. Dann folgen die vier Wiederholungen mit den Sechzehnteln usw. Zwischen den Übungsteilen sind kleine Pausen von 1-2 Minuten sinnvoll. Wie schon gesagt, das Warm Up soll auch zu einem möglichst lange verfügbaren guten Lippengefühl und frischen Ansatz verhelfen.
Es geht immer und erst dann in einer Tonart einen Halbton höher, wenn man die aktuelle Übung schön locker und musikalisch spielen kann. Das ist sicher dann der Fall, wenn die ersten drei hier legato notierten Übungsteile inklusive der höchsten Töne ohne Überanstrengung sauber gestoßen gespielt werden können.

Über eine gute Entwicklung der eigenen Fähigkeiten auf dem Instrument entscheiden letztlich ber nicht bestimmte Übungen, sondern eine korrekte Ausführung. Spielt man ohne guten Lehrer ist es daher gut zu wissen, zu welchem Zweck eine Übung gedacht ist und auf was man bei der Ausführung achten sollte. Über Erfahrungen mit verschiedenen Übungen können wir hier natürlich gerne diskutieren.

Gruß Claus
 
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Hallo Klaus,
danke für Deine ausführlichen Tips. Kannst Du mir noch etwas zu den Mundstücken sagen, zu denen ich im Nachtrag (Beitrag 3) noch etwas geschrieben habe.
Gruß
Wilhelm
 
Ah ja, Nick und Mundstücke... :D:D:D
Ich wollte noch nachhaken, hatte es dann aber über meinen langen Beitrag vergessen.

Also, Stölzel finde ich wie schon erwähnt sehr ok, wenn man den Bach Gepflogenheiten folgen möchte.
Außer meinem Stölzel aS 10 1/2 C kenne ich bislang durch eigenes Spielen über mehr weniger lange Zeit aber nur einige Bach Originale aus der Zeit von vor 10-25 Jahren, also nix ganz aktuelles.
Näher kennengelernt habe ich das Bach 1 1/2 C, Bach 3 C, Bach 7 C, Bach 7 E im Big Band Einsatz und das Bach 10 1/2 E im Big Band Einsatz.
Bach 7 C und Bach 3 C waren dabei meine langjährigen Standardmundstücke.
Das Bach 7 C hat den Vorteil eines relativ kleinen Durchmessers, was der Ausdauer sehr entgegenkommt. Der Kessel wirkt in Relation dazu ziemlich tief, was den Klang voller macht, aber auch die Höhe erschweren kann.
Außerdem hat das Bach 7 C einen Rand mit harter Innenkante (bite), das erleichtert eine klare Tonansprache (attack).
Das Bach 7 C ist aber keineswegs ein "reines Anfängermundstück". Bekannt ist, dass der legendäre Bud Herseth auf einem Bach 7 C eine Aufnahme der "Bilder einer Ausstellung" mit dem Chicago Symphony Orchestra eingespielt hat. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, er spielte sonst (inzwischen) ein größeres Mundstück auf seiner Bach C-Trompete. Bei dieser Einspielung war sein Ansatz aber noch nicht vollständig vom Konzert am Vorabend erholt und so entschied er sich für das angemessenste Werkzeug unter diesen Umständen.

Das Bach 3 C wirkt vom Kessel her flacher und sein Rand hinsichtlich der Innenkante etwas sanfter, der Durchmesser ist ganz gut unaufwendig spielbar und das Verhältniis von Innendurchmesser und Kessel samt dessen Forum meines Erachtens sehr gelungen.
Es ist mein Lieblingsmundstück von Bach unter den in jeder Stilistik einsetzbaren Mundstücken. Einen Tick kleiner im Innendurchmesser und etwas tiefer wäre das Bach 5 C, das ich aber nie gespielt habe.


Dein 2 1/2 C wäre für mich eher ein harter Brocken, denn es ist bei fast schon gleichem Durchmesser noch tiefer als das verbreitete Orchestermundstück Bach 1 1/2 C.

Das alles gilt für den klassischen Standardansatz.
Bei viel Lippe im Mundstück, den sogenannten "puckered lips" bzw. Maggio-Ansatz mag das anders sein, weil keine vergleichbare konzentrische Binnenspannung in der Lippenmuskulatur aufgebaut wird.
Daraus ergibt sich unter anderem, dass man bei diesem Ansatz nur mit Mundstück buzzen kann, aber nicht allein mit den Lippen.

Gruß Claus
 
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hallo,
wenn Du eine halbe Stunde gespielt hast, betrachte doch Deine Lippen,
ein Abdruck bildet sich schon, aber er sollte sich in Grenzen halten,
ich vermute zuviel Druck oder zu wenig Muskulatur,

ich konnte beides mit einem breiten und tiefen Horn-Mundstück auf ein Garten-Baumarkt-Bambusstück gesteckt trainieren,
denn das ist weit und tief und so bringt das Drücken nichts, abgesehen von einem riesen Ringabdruck unter der Nase :)
 
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Hallo @geobur,

ich denke um den Ansatz zu stärken sind hier viele sehr gute Tipps bereits genannt worden.
Da ich auch (nach längerer Pause) im letzten Jahr erst wieder mit der Trompete begonnen habe, kenne ich auch aus eigener leidvoller Erfahrung die Schwierigkeiten, einen guten Ansatz wieder aufzubauen. Ich hatte allerdings bis zu meinem 19. Lebensjahr mehrere Trompetenlehrer, die mir hier viele wertvolle Tipps gegeben haben.

Den Einstieg meiner Übungsstunde (je nach Möglichkeiten 35-50 Minuten am Tag) bildet auch bei mir wieder das Buzzing mit dem Mundstück. Das habe ich schon früher immer als Einstieg praktiziert, wobei mir das Video von Herrn Bilger sehr gut gefallen hat (besonders der Tipp mit dem schwachen Arm). Wichtig ist denke ich hierbei sich wiederholende Übungen zu überlegen, die man auch in verschiedenen Tonlagen üben kann.
Gerade zu Anfang der Übung sollte man allerdings auch hier nicht zu hoch gehen, um seinen Ansatz durch den Druck auf die Lippen nicht zu stark zu strapazieren.

Für meine weiteren Übungen nutze ich dann die Arban Schule.
Zum weiteren Einspielen folgen bei mir immer die 2 gleichen Übungen. Sie bestehen aus in halben notierten Tonfolgen mit einem Grundton, bei denen sich der größte Sprung über eine knappe Oktave bewegt. Sie werden von mir im Legato gespielt um meine Atemmuskulatur zu aktivieren. Diese Übungen sind immer gleich. Der Grundton der nachfolgenden Übung steigert sich jeweils chromatisch.
Hierzu ist zu sagen, dass diese Übungen dem Anfänger eigentlich nur die verschiedenen Tonlagen und Griffe näher bringen sollen, sich allerdings ob ihrer Einfachheit super zum Einspielen eignen.

Danach folgen einzelne Übungen aus dem Arban, die ich über mehrere Tage immer wieder spiele, bis sie fehlerfrei sitzen und auch gut klingen. Erst dann hake ich sie ab und bewege mich weiter. Da ist dann Selbstdisziplin sehr wichtig, um nicht zu sagen: "Ach komm, das klang ja schon nicht schlecht, bis auf diesen und jenen Patzer". Hier gilt wirklich sich nicht selbst zu belügen :D.
Dieses Verfahren dauert sehr lang, hat mir aber schon früher einen ausdauernden Ansatz beschert, den ich jetzt seit einiger Zeit wieder trainiere.

Gerne schiebe ich für mich dann noch ein bis zwei fortgeschrittene Übungen außerhalb meiner vorgegebenen Reihenfolge ein, um mich selbst bei Laune zu halten. Die späteren Übungen im Arban sind wie @zonquer schon schrieb sehr etüdenartig angelegt und hören sich dann auch schon mal gut an, auch wenn sie natürlich meist nur ein Thema, wie das Spielen von schnellen Sechzehnteln, Synkopen und Triolen behandeln. Sie klingen einfach sehr angenehm (was dann auch die Mitbewohner im Haus wieder versöhnlicher stimmt :tongue:).

Daraufhin spiele ich noch ein bis zwei Stücke aus dem Posaunenchorrepertoire, bei denen ich noch Bedarf für mich sehe. Das sind dann meist Choräle, in denen ich gerne die Oberstimme besser lernen möchte, oder Weltmusikstücke, für Konzerte, bei denen dann auch gerne mal (für einen Posaunenchor) ungewohnte Rythmen zu finden sind, und die einzelne schwierige Passagen aufzeigen.
So habe ich von allem etwas dabei.

Wichtig ist und bleibt die Aussage "rest as long as you play"! Diesen Ausdruck habe ich zwar von @zonquer hier im Forum das erste mal gehört, aber das wurde mir auch schon immer von meinen Lehrern gesagt.
Auf keinen Fall über die Übungen drüber hetzen um fertig zu werden. Ich nehme mir vor jeder Übung die Zeit, mir die Übung einmal anzuschauen.
Da ich persönlich natürlich mit dem Arban in b-Notation und im Posaunenschor in C-Notation spiele, muss auch ich mich nach Jahren immer wieder auf die Noten einstellen. Am Ende der Übung schaue ich mir dann auch noch mal mein Ergebnis an. Fehler hört man. Diese merkt man sich und kann sie dann im Nachhinein evetnuell nachvollziehen, und eventuell einzelne Sequenzen wiederholen. Dadurch ergeben sich natürliche Spielpausen, in denen sich der Ansatz regenerieren kann.

Am Ende meiner Übung habe ich noch eine Eigenart entwickelt, die mir persönlich sehr hilft, wobei ich da gerne von euch noch Feedback entgegennehme.
Ich spiele als letztes gerne chromatische Folgen, oder Tonleitern abwärts (nach Möglichkeit bis zum tiefen e (1-2-3)). Nach unten lauter werdend bis in ein forte fortissimo. So zerstöre ich meinen Ansatz für diesen Abend, bin aber am nächsten Tag frischer. Hierbei ist allerdings wichtig, nicht zu spielen bis die Lippen schmerzen, oder man keinen Ton mehr herausbekommt. Einfache nur eine Erinnerung an die Lippen, dass jetzt Ruhe ist ;)

Ich hoffe ich konnte noch ein bis zwei Denkanstöße liefern. Wichtig ist, wie schon mehrfach beschrieben, dass man sich nicht überstrapaziert. Und dazu gehört regelmäßiges, anfang mäßiges Üben mit einem Plan und vielen Pausen. Bei mir wirkt dieser Ansatz schon sehr gut, so dass ich auch längere Übungsstunden mit Liedern und Solos bis zum b2 locker durchhalte und mich auch danach noch fit fühle.

Gruß

Fabian
 
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"Rest as Long as You Play" :opa:
Beim Spielen zwischendurch ebenso lange Pausen zu machen ist eine der Weisheiten des berühmten Trompeters und Pädagogen Claude Gordon, ehemals Schüler von Herbert L. Clarke.
Es ist natürlich sinnvoll, beim Üben seine Grenzen zu testen, sonst gäbe es keinen Fortschritt. Was aber Ansatz ab- anstatt aufbaut ist das "sich platt spielen". Damit ist gemeint, immer noch weiter zu spielen oder zu üben, obwohl sich die Ansatzkraft bereits verabschiedet hat. In dieser Situation wird das Mundstück meist übermäßig angedrückt und weitere Ansatzfehler kommen auch oft vor.
Es nützt auch nichts für eine bessere Ausdauer, wenn man bis zur Erschöpfung spielt.


Mein Übungsplan ist bei den "Fundamentals" seit Jahren gleich, die technischen Übungen wechseln aber von Zeit zu Zeit.

Jede Übungseinheit beginnt bei mir mit dem Buzzing.
Das Buzzing allein mit den Lippen dauert in kompletter Ausführung, wie sie im Kaufvideo des Reinhold Friedrich Solo Warm Up demonstriert wird, bei mir weniger als 4 Minuten, das darauf folgende Buzzing auf dem Mundstück macht weitere 6 Minuten aus, alles ohne Pausen gerechnet.

Als erste Übung auf dem Instrument folgt nach angemessenem Päus-chen eine der besten "Einspielübungen", die ich kenne.
Sie ist die von Walter M. Smith, der bereits 1937 relativ jung verstorben ist.
http://www.mediafire.com/download/zymlyepk3jsic36/smith_embouchure_exercise.pdf
smith_symbol.jpg

Anschließend folgen die berühmten Long Tones von Vincent Cichowicz. Meine Variante folgt wieder dem Vorbild von Reinhold Friedrichs Solo Warm Up, in dem er diese in der Vollform sehr lange Übung intelligent abgekürzt hat.

Die Übungen für technische Übungen wie Bindeübungen (Lip Flexibility & Lip Trills), Anstoß (Artikulation) sowie Skalen und Akkorde sind vor allem (aber nicht nur) aus Herbert L. Clarke - Technical Studies, Charles Colin - Advanced Lip Flexibilities Complete, Bai Lin - Lip Flexibilities, Earl Dwight Irons- 27 Groups of Exercises, Max Schlossberg - Daily Drills und J.B. Arban (ed. by Edwin F. Goldman & Walter M. Smith) - Complete Conservatory Method for Trumpet und Jamey Aebersold Volume 3.

Gruß Claus
 
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Mmh ich hoffe ich habe mich zum Ende meiner Ausführungen nicht zu harsch ausgedrückt.
Platt spielen ist genau das, was ich dann mache wenn ich theoretisch noch lange spielen könnte, aber dann doch aufhören muss / will. Hierbei kommt es mir darauf an, die Lippen noch einmal zu locker, aber auch noch mal etwas anzustrengen.
Dabei liegt die Betonung darauf, mit normalem Druck weiterzuspielen und sich nicht komplett zu verausgaben. Das meinte ich damit, nicht zu spielen, bis es schmerzt oder kein Ton mehr kommt.
Es ist natürlich möglich, dass dies für mich individuell gut funktioniert, aber bei anderen zu schnell zur Überlastung führt, was natürlich vermieden werden sollte.

Gruß

Fabian
 
Dabei liegt die Betonung darauf, mit normalem Druck weiterzuspielen und sich nicht komplett zu verausgaben. Das meinte ich damit, nicht zu spielen, bis es schmerzt oder kein Ton mehr kommt.
Genau. :great:
Bei mir ist eine abbauende Höhe ein sicheres Signal zum Aufhören, die Konzentration und Motivation halten normalerweise länger als der Ansatz.

Wahrscheinlich gibt es keinen Trompeter, der sich nicht schon total platt gespielt hat und erst nach einem oder mehreren Ruhetagen wieder zu einem brauchbaren Ansatz kam.
Wichtig finde ich, sich die nötige Erholung dann auch zu gönnen und nicht dem Konzept des "no pain - no gain" zu folgen.

Gruß Claus
 
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@Hermii
@zonquer
Hallo Fabian, hallo Claus,
vielen Dank nochmal für Eure Ausführungen.

Trotzdem ich in der letzten Zeit nicht so viel üben konnte wie ich gerne möchte, kann ich aufgrund der Tipps, die ich hier
erfahren durfte, doch einige Fortschritte vermelden.
Ich schaffe es inzwischen, 40 bis 50 Minuten ohne große Probleme durchzuhalten. Auch meine ich, dass die Töne weicher und sauberer klingen.
Mein Hauptproblem war wohl, dass ich zu viel Druck ausgeübt habe und aufgrund der mangelden Zeit keine Pausen machte. Ich spielte ein Stück nach dem anderen runter, bis nichts mehr ging.
Jetzt lege ich doch einige Pausen ein und höre auf, wenn ich merke, dass der Ansatz flöten geht.

Gruß
Wilhelm
 
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Mein Hauptproblem war wohl, dass ich zu viel Druck ausgeübt habe und aufgrund der mangelden Zeit keine Pausen machte.
Das waren bei mir auch Stolpersteine und das Beste (oder eigentlich das Schlimmste) war, dass ich zwar beide Fallen theoretisch auf dem Schirm hatte, aber ihre Vermeidung eben nicht in meiner Übepraxis integriert war.

Erst im Zuge eines kompletten Neuaufbaus habe ich mir gesagt: wenn schon, denn schon.
Dabei habe ich mich so lange "nach Plan" an meine Vorgaben gehalten, bis es total ins Unbewusste eingesickert war. Das ging eigentlich schneller als ich dachte. Innerhalb von ein paar Wochen bekam ich so eine Art Aufmerksamkeitsreflex, wenn ich unkonzentriert vor mich hinübte und z.B. gewohnheitsmäßig zu fest gedrückt oder nicht mehr auf den Klang geachtet habe

Ich habe damals beim Üben zunächst auch in kleinen Einheiten gespielt und nach 4 bis 8 Takten einer Etüde unterbrochen und mir bewusst gemacht, wie denn meine typischen Parameter gerade waren, also Haltung, Atmung, Ansatzmaske, Mundstückandruck, Tompetenhaltung, Klang. Darüber kurz nachzudenken ergab die wichtige kleine Erholungspause für den Ansatz.

Jetzt mache ich solche Unterbrechungen in größeren Abschnitten und zum Abschluss von musikalischen Phrasen. Das Üben insgesamt dient damit auch der (geistigen) Erholung und macht mehr Spaß als das "Durchspielen" von Übungen und Literatur. Außerdem sehe ich die Strategie als einen Hauptgrund dafür, dass die Entwicklung insgesamt positiv ansteigend verläuft, ohne die teilweise als naturgegeben angesehenen fortschrittslosen Plateaus.

Eine Sammlung von Übungen kann ich noch empfehlen, wenn man keinen selbst erstellten Übungsplan anhand der bekannten Klassiker hat:
John Daniel, Special Studies for Trumpet.
Bestellen kann man das Buch beim Autor, das klappt postwendend und kommt wegen der Transportkosten aus den USA auf 40 USD, die per Paypal oder Kreditkarte bezahlt werden können.

Auf über 130 Seiten mit notenständerfreundlicher Spiralbindung bietet die Sammlung Übungen mit erklärenden Texten zu den Hauptgegebieten technischer Übungen für Trompeter.
Die Übungen sind für jedes Thema in vier Schwierigkeitsgraden gestaffelt und umfassen Mundstück-Buzzing, Atemstoßübungen, mehrere Kapitel mit Übungen zu Ansatz und Flexibilität, Artikulation, Akkorden, Skalen und Intervallen.
Das Inhaltsverzeichnis kann unter dem Link aufgerufen werden: http://www.johndanieltrumpet.com/images/sample1.jpg
Es gibt zu den Übungen außerdem Hinweise von Professor John Daniel auf seinem Youtube Channel. Etwas untypisch für einen Amerikaner spricht er da ziemlich monoton, aber die Übungen und Hinweise haben auf jeden Fall ihren Wert.
Wer bereits Arban, Schlossberg usw. benutzt, wird dem Buch kaum etwas Neues entnehmen können, außer vielleicht der sinnvollen Zusammenstellung in einem Band samt Übeplänen.
Dazu ein Beispiel, es gibt für die vier Level je zwei Routinen, also acht Vorschläge mit bis zu neun Übungsthemen. Als Beispiel folgt Level 1, Routine 1:
1. Mouthpiece Buzzing #1, p.1-14,
2. Breath Articulation Studies #1-2, p.20,
3. Efficiency Studies #1-2, p.25,
4. Flexibility Study #1, p.47-48,
5. Articulation Studies #1-5, p.83

https://www.youtube.com/channel/UClclh9KE3u6WryncwQJwkMg/videos?sort=da&view=0&flow=grid



Gruß Claus
 
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