Still hier ... deshalb mal ein kurzer Anwenderbericht:
Ich habe das System jetzt seit 1 1/2 Jahren auf meiner Tele und möchte es dort nicht mehr missen, weil es bislang 100% Zuverlässig und perfekt funktioniert. Voraussetzung ist natürlich immer eine gut eingestellte Gitarre und ein guter Sattel, aber das ist beim herkömmlichen Stimmen ja nicht anders.
Alternative Tunings benutze ich nicht. Von daher hält der Akku ohne Aufladen bei mir deutlich länger als vom Hersteller mit ca. 70 Stimmvorgängen angegeben. Das Beste ist einfach, dass ich mich vor und bei Proben oder vor und während Gigs überhaupt nicht mit dem Stimmen beschäftigen muss. Ich überlasse das komplett dem System. Routinemäßig weiß man ja, wenn man seine Gitarre kennt, wann Verstimmungen evtl. eintreten oder eingetreten sind, dann aktiviere ich vorsorglich zwischendurch das System und in wenigen Sekunden zwischen zwei Stücken ist das Thema durch.
Kleiner Stressfaktor ist, dass ich als Nichtschwitzer die Saiten nur selten wechsle und von daher die "Befehlskette" zum motorischen Aufziehen nicht immer im Kopf habe, wenn mal eine Saite reißt. Da brauche einen Zettel im Gitarrenkoffer plus das unbedingt benötigte Werkzeug: Centmünze, Saitenschneider und sicherheitshalber eine Ersatzfestziehhülse.
Ich hätte das System auch gern auf 2 anderen häufig benutzen Gitarren, jedoch hat die eine eine ungenormte 2/4 Mechanik und die andere eine 6mm-Vintage-Bohrung, die ich an der Gitarre nicht verändern möchte.
Ein Problem kann es geben, wenn man die Gitarre beim Fachmann neu bundieren, abrichten oder auch nur mangels eigener Fähigkeiten einstellen lassen will: Dann muss der Gitarrenbauer das System bedienen können - und falls nicht muss man die Gitarre vorher auf normale Mechaniken zurückrüsten und nacher nochmals das Tronical wieder einbauen. Der Zeitaufwand dafür ist für Geübte gering, aber für Ungeübte und solche, die gern mal Schrauben etc. nicht wiederfinden, eher inpraktikabel. Da andereseits Sattel- und Bundierungsarbeiten im Grunde pro Gitarre nur alle paar Jahre vorkommen, ist das für mich defintiv kein Hinderungsgrund.
Unterm Strich bleibt für mich deutlich der erhebliche Komfortgewinn. Z.B. Open Air Gigs an kälterer Luft verlieren sämtiche Schrecken. Einen professionell ablaufenden 2-Stunden-Gig bei 8 Grad Außentemparatur steht man vollkommen stress-, versögerungs- und verstimmungsfrei durch, weil man sich auf das System halt völlig verlassen kann.
EDIT: Wesentlich für die Benutzbarkeit des Tronical-Systems war für mich auch die ausgeklügelte Steuerungssoftware. Ich stimme die die tiefe E-Saite generell einen Tick tiefer. Auf normal gestimmt klingt sie als Leersaite bei starkem Anschlag sonst etwas zu hoch und gegriffen ebenfalls, da man sie zwischen 5. und 10. Bund oft leicht verzieht beim Greifen. Dem Tronical kann ich das als -1 Cent dauerhaft einprogrammieren.
weil zwischen der Saitenwechslerei einfach zuviel Zeit vergeht. Außerdem hab ich beispielsweise auf der Gibson und der Fender noch das alte Tronical-System, auf der BC Rich schon das neue. Das ist dann auch wieder verschieden. Macht ja nix, dafür gibts ja Internet.
