UA - Erweiterung ... aber welche?

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Williamsbirne
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Hallo in die Runde.

Ich beabsichtige, meine kleine Home-Recording Ausstattung um ein Gerät zu erweitern. Bin mir aber unschlüssig, welches.

Momentan nutze den TL Audio Fat Track zur Vorverstärkung und als gelegentlichen EQ.
Nun würde ich gerne noch einen Universal-Audio-Kompressor hinzunehmen.

Zwei, drei Modell spuken mir in Kopf herum.
Mein Favorit ist eigentlich der UA-LA-610 Mk II.
V.a. die einfache Bedienung des Kompressors reizt mich.
Oder auch der LA-6176. Der Kompressor soll mehr Möglichkeiten haben, den Klang zu modellieren, ist mir aber von der Bedienung her fast schon wieder zu kompliziert. Bin halt kein Toningenieur.

Nur wird damit eigentlich der Fat Track weitestgehend überflüssig.
Eine Alternative wäre, sich nach einem gebrauchten Stereo-Kompressor der Firma umzusehen.

Dann aber wüsste ich wieder nicht, ob der Fat Track als Preamp wirklich noch gut genug wäre.
Die Ergebnisse der UA-Teile haben mich schon sehr überzeugt.
Und es soll ja eine signifikante Verbesserung des Signals her.

Ganz entsorgen will ich den Fat Track aber auch nicht.

Deshalb noch mal die Frage in kurz:
welche Variante brächte mehr?

a) UA-Preamp mit Kompressor und nach einer Aufgabe für den Fat Track suchen
oder
b) Fat Track als Preamp beibehalten und dafür einen UA Stereokompressor nehmen?


Meinungen?
Würde mich über Antworten freuen.

Grüße,
WB
 
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Was hast du denn vor? Was fehlt dir an deiner jetzigen Ausstattung? Warum gerade irgendwas von UA?
Erweitern der Erweiterung wegen bringt meistens nicht den gewünschten Effekt.
Besser ist zu wissen, was man hat, und was man konkret braucht.
Welche Anwendung? Welche Mikros?
 
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Was hast du denn vor?
Momentan bin ich ein musikalisches Ein-Mann-Unternehmen. D.h. ich nehme meine eigenen Songs auch auf und möchte das natürlich in der erschwinglicherweise best möglichen Qualität.

Was fehlt dir an deiner jetzigen Ausstattung?
Wie ich schon schrieb: vor allem ein Outboard-Kompressor. Warum?
Weil ich erstens gleich mit Kompressor einsingen und einspielen will.
Weil ich von der Qualität meiner Logic Standard Kompressoren nicht wirklich überzeugt bin. Mir aber auch keine Plug-Ins zulegen möchte, da ich drittens das Gefühl brauche, an richtigen Potis herum zu drehen, VU-Meter Ausschläge sehen will, spüren will, wie sich das Ding erwämt usw.

Nach einem selbstproduzierten Album bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich v.a. beim Gesang und bei den A-Gitarren noch mehr heraus holen könnte. Außerdem haben mich Demos von den Möglichkeiten der UA-Kanalzüge ziemlich überzeugt.

Warum gerade irgendwas von UA?
Weil ich keine Muse zum Testen und Vergleichen habe.
Ich will einfach einen Klassiker. Was für tausende von bekannten Aufnahmen gut genug gewesen ist, wird auch für meine Aufnahmen gut genug sein.

Welche Anwendung? Welche Mikros?
Das habe ich weggelassen, weil es mMn keine Rolle spielt.
Aber da Du es wissen willst:
ich nehme in Logic auf, wandle mit RME FF400, benutze Brauner Phantera für Gesang und Royer Labs 122 für Bass, E-, A-Gitarren und Gesang.

Noch mal meine Frage:
Was würde sowohl Qualität als auch Flexibilität in meiner Situation mehr bringen:
ein klassischer Kanalzug oder einer der (Dual)Kompressoren?

Soundmäßig will ich eine weiche, sahnige Kompression.
 
Ja, damit kann man schon mehr anfangen. :great:

In deiner konkreten Situation wäre ein 1176 die nahe liegende Lösung. Du hast bereits die Preamp-Sektion des Fat-Track, der nebenbei ein gutes Gerät ist. Inwieweit dessen Preamp mit denen eines UA 610 oder 6176 mithalten kann, müsste man konkret vergleichen. Ich würde dem zu erwartenden Qualitätssprung auf Preamp-Seite aber nicht allzu viel Gewicht geben.
Deswegen wäre meine Empfehlung ein 1176. Für mich ein absoluter Klassiker und Favorit und DIE sahnige Kompression schlechthin.

Nachtrag:
Du kannst natürlich auch die heimische Wirtschaft unterstützen und dich an die Tegeler Audio Manufaktur wenden. Dort bekommst du für den Preis des 1176 einen kompletten Channelstrip, der dir - neben einem Opto-Kompressor UND einem Vari-Mu Kompressor - ein paar sehr leckere weitere Möglichkeiten bietet: Röhrenpreamp, Röhren-EQ im Pultec Style (erste Sahne).
Die Leute dort schicken dir so ein Teil kostenfrei zum Test zu.
Speziell der Optokompressor ist ein feines Teil und easy einzustellen. Weiche und sahnige Kompression ist dessen Stärke. Und selbst wenn man ihn nur ganz dezent mitlaufen lässt, reichert er das Signal wunderbar an. Das ist so ein Effekt, den man erst merkt, wenn er nicht mehr da ist. Wunderbar.
Und, er kann natürlich auch kräftiger zupacken. Wobei er deutlich kultivierter als ein 1176 bleibt, sprich die Gnadenlosigkeit eines voll ausgefahrenen 1176 wirst du damit nicht hinbekommen.

Die Kombination mit dem Vari-Mu bringt nochmal einiges an Flexibilität und Möglichkeiten. Die EQ-Sektion ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Das werden dir hier einige andere Nutzer bestätigen können, stimmts @Basselch ?
Guckst du hier:
https://www.tegeler-audio-manufaktur.de/vari_tube_recording_channel_vtrc_channel_strip oder hier
https://www.amazona.de/test-tegeler-audio-manufaktur-vtrc-v2/

Aber du wolltest ja zwingend UA :rolleyes:

Ich sage das in dem vollen Bewußtsein, dass bei dieser Lösung dein Fat-Track wahrscheinlich dann doch übrig wäre. Aber da ich vor einem halben Jahr eine ähnliche Entscheidung vor mir hatte und mich für den VTRC entschieden habe...
 
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Okay, da danke ich Dir erst mal, dass Du meine Aufmerksamkeit auf den Tegeler Boliden gelenkt hast.
Das Teil hat vieles, was mir von der Bedienung her spontan gefällt - 2 Kompressoren mit unterschiedlicher Charakteristik und v.a. die Auto-Funktion.
Ratio, Attack und Release einzustellen ist mir jedes Mal ein Krampf. Man weiß nie, ob man das Optimum gefunden hat. Von dieser Entscheidung befreit zu sein, ist schon mal sehr gut.

Dass die Dinger hierzulande gebaut werden, gefällt mir auch.

Also Danke noch mal.
 
das ist nicht unbedingt das, was ich mit 1176 assoziiere...
Ich habe auch gelesen, dass das nicht die eigentliche Kompetenz des 1176 ist. Eher im Gegenteil.

Deshalb ja auch eher der 610er, mit dem LA-2A Kompressor.
 
das ist nicht unbedingt das, was ich mit 1176 assoziiere
Das stimmt schon, der 1176 war meine erste Assoziation, da UA und 6176 genannt waren.
Für mich ist der 1176 ein ordentlicher Dickmacher, Farbe und Charakter ohne Ende. Das assoziiere ich schon auch mit "Sahne" :)

Ich denke, dass ein VTRC tatsächlich gut passen könnte. Vom Gesamtpaket ist das wirklich eigentlich auf den Punkt genau das, was man sich im homestudio wünscht. Und das alles in einem Gerät.
Speziell auch mit Blick auf die angesprochenen Mikrofone.
 
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Beides klasse Mikros, die haben einen adäquaten Preamp verdient.
Sicher zu dem Preis eine gute Variante, deine gesamte Aufnahmekette auf ein Niveau und ein Stück nach vorn zu bringen. Das Royer möchte ich ja gern selbst mal am VTRC hören, kann mir aber vorstellen, dass das eine top Kombination gibt.
 
In Sachen Tegeler sollte man aber auch darauf hinweisen, das es da bauliche Qualitätsmängel geben KANN.
HAtte hier von gelesen, vielleicht weiß jemand mehr...
 
Aber da ich vor einem halben Jahr eine ähnliche Entscheidung vor mir hatte und mich für den VTRC entschieden habe...
Kannst Du mal ein bisschen was dazu sagen?

Welche Aufnahmekette hattest Du davor (also incl. Mics) und welche Verbesserung hat der Tegeler gebracht?

Es soll ja nicht so ultra-brutal komprimieren. Wie ist es, wenn man beide Kompressoren aktiviert, dann addiert sich ja die Kompression, oder? Theoretisch müsste man damit schon sehr deftig zulangen können...

Hattest Du noch andere Channelstrips ausprobiert und warum hast DU Dich für den Berliner entschieden?
 
Hallo,

Die Kombination mit dem Vari-Mu bringt nochmal einiges an Flexibilität und Möglichkeiten. Die EQ-Sektion ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Das werden dir hier einige andere Nutzer bestätigen können, stimmts

...aber sowas von...!

Viele Grüße
Klaus
 
Der Berliner war der erste von diversen angedachten Testkandidaten (UA LA610, 6176, BAE, Great River etc..) und ist dann direkt hier geblieben. Für mich stand die Suche nach einem Preamp im Vordergrund, ggf. auch mit Channelstrip. Das Konzept vom VTRC hat mich sehr schnell überzeugt, damit habe ich dann auch die Testreihe gar nicht erst richtig begonnen. Für mich ist das ein Allrounder und die vielen hochwertigen Optionen passen wie die Faust auf (mein) Auge.
Da spielen verschiedene Kriterien rein, jeder hat ja seine eigenen Voraussetzungen und Vorstellungen.
Bei mir war es der Wunsch nach guter analoger Hardware mit intuitivem und praxisnahen Bedienkonzept.
Meine Aufnahmekette ist je nach Anforderung unterschiedlich, aber ein Apollo Twin ist immer involviert. Als Hauptmikro ist das Gefell M930TS zu nennen, es werden aber je nach aktuell anstehenden Recordingaufgaben auch diverse andere Mikros verwendet (Kleinmembraner, Bändchen, Röhren-Großmembraner, diverse dynamische...).
Zusätzlich benötige ich die Möglichkeit, schon getrackte Spuren per Hardware zu bearbeiten. Deshalb schicke ich diverse Spuren im Nachgang gern noch mal durch den VTRC und bearbeite die mit Sättigung, EQ, Compressor etc.

Die Kombination von beiden Kompressoren ist etwas, was man sonst so nicht findet. Klar, natürlich kann man da auch extrem und hörbar komprimieren. Aber das mache ich nie. Selbst beim Einsatz beider Kompressoren ist das subtil regelbar. Am besten, du machst dir selbst mal ein Bild im oben verlinkten Amazona-Review.
Die EQ-Sektion ist sehr Pultec-mäßimg und entsprechend hochwertig. Speziell auf Vocals, aber auch auf akustischen Aufnahmen und allem, was z.B. von den wunderschönen Höhen profitiert, ist das Teil genial.
Bei mir laufen aber auch Snare, Kick, Bass (meistens, ich dafür noch einen anderen Channelstrip), Hammond, Klavier, Keys durch das Teil. Demnächst kommt ein Cello dazu.

Vorher habe ich - neben einigen Sachen über meinen GAP Channelstrip (Pre, EQ, Comp) meistens direkt ins Interface recorded (vorher Apogee Duet, dann UA Apollo Twin).
Was die Signale betrifft, ist das jetzt eine komplett andere Liga. Speziell bei gut auflösenden Mikrofonen bekommt man da alles sehr griffig. Es geistern ja immer mal so (etwas sinnfreie) Zahlen durchs Internet, wieviel Prozent ein Preamp an der Güte der Signale einer Aufnahmekette bewirken kann. Wenn ich mich recht entsinne, sind da lediglich 5%(?) angegeben. Das ist mMn Unsinn. Es ist einfach eine ganz andere Liga. Und da hatte ich ja bereits recht gute Preamps in meinen Interfaces.

Ich selbst bin auch UA - Fan, der Tegeler ist aber deutlich vielseitiger als die einzelnen UA - Teile und dazu noch preiswerter. Natürlich ist das eine kleine Firma ohne die Reputation von Universal Audio.

Zur Qualität:
Ich hatte eine Anlaufschwierigkeit mit dem Gerät, das Teil hatte ein Problem mit der Automatik der Kompressor - Release. Wie ich das verstanden habe, wurden kurz vorher der Aufbau überarbeitet und dabei eine Röhre zu heiß eingestellt. Es hat etwas gedauert und mich 2 Hin- und Herschickereien gekostet, bis die Berliner das Problem erkannt und gefixed haben. Das hat mich damals verständlicherweise genervt, trotzdem war ich von dem Konzept überzeugt und bin dabei geblieben.

Mag sein, dass jemand anderes da bereits schon aufgegeben hätte. Ich bin da halt wie ich bin, wenn ich von etwas überzeugt bin, wirft mich sowas nicht aus dem Rennen.

Ich habe viel mit den Jungs gesprochen und hatte zu keiner Zeit die Befürchtung, dass das nicht gelöst wird. Insgesamt ist die Betreuung und der Support als ausgezeichnet zu bezeichnen. Wer schon mal mit Gefell Microtech (die thüringische Edel-Mikrofonschmiede) zu tun hatte, der kennt das. Das ist vergleichbar mit den Berlinern. Letztere sind natürlich noch eine relativ junge Firma, auch ein Grund, warum ich das unterstütze. Wir haben uns zu beiderseitiger Zufriedenheit geeinigt und ich habe einen angemessenen Preisnachlass für meine Bemühungen bekommen.
Seitdem läuft das Ding ununterbrochen und ohne irgendwelche Einschränkungen.

Die Verarbeitung ist rundum hochwertig und alle Bedienelemente arbeiten mit gesundem Widerstand bzw. ganz leichtem Rasten.

Unterm Strich empfehle ich, sich selbst mal ein Bild davon zu machen. Im Prinzip ist das ganz einfach: zur Geschäftszeit anrufen oder Mail schreiben, sagen, dass du Interesse an einem kostenlosen und unverbindlichen Test hast, 2-3 Tage später ist das Teil für 14 Tage bei dir. Dann heisst es, testen was das Zeug hält (14 Tage sind kurz für sowas). Und dann entscheiden. Entweder du behältst die Kiste oder schickst sie zurück. Fertig.
Ich muss gestehen, ich hätte die Zeit für eine aufwändige Testreihe mit mehreren Geräten nur schwer hin bekommen. Dazu kommt das Problem der Vorfinanzierung, wo ein kostenloser Test nicht möglich ist.
 
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Cello, Hammond, Gitarren, Drums... spielst Du aber nicht alles selbst ein, oder?
:)
 
Nicht alles :)
An den Drums bin ich komplett planlos.
 
Ich habe jetzt ein Angebot für einen gebrauchten LA-610 bekommen, das ungefähr bei der Hälfte des Neupreises vom Tegeler liegt.
Der universal soll wenig gelaufen und technisch o.k. sein.

Wozu würdet Ihr raten?
 
Klingt nach einem vernünftigen Angebot, also warum nicht. Man kann ja ohnehin nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Außer natürlich über den Preis.
 
Problem: Du hast mich ziemlich angefixt mit dem Tegeler.
Eigentlich warte ich auf Aussagen wie:

- Tegeler viel besser
- deutlich flexibler, rauschärmer, Kompressoren-Kombi ein Vorteil
- handmade in Germany
- Service jederzeit erreichbar
- usw.

:)
 
Warum soll ich mich wiederholen? :)

Bei sowas hilft nur: gedulden und ausprobieren
Ein Angebot, sei es für den Moment auch noch so lukrativ, kommt sicher wieder.
Alternativ könntest du ja einfach vergessen, was ich geschrieben habe.
Aber mit einem Zweifel im Kopf könnte ich mich nicht entscheiden. Ich müsste es testen.
 

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