Überschätzen Musiker den Wert ihres Hobbys? Hobbymusiker wollen Geld.

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Zeugschläger
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Moin,

als selten gesehener Gast mache ich mich mal hier unbeliebt (hoffentlich zumindest nicht doppelt unbeliebt, ich habe vorher die Suchfunktion benutzt). :cool:

Überschätzen Musiker den Wert ihres Hobbys? Oder: Warum erwarten Musiker Geld für ihr Hobby?
Ich möchte das einfach mal zur Diskussion stellen. Das ganze ist aus meiner Sicht beschrieben, nicht tief recherchiert und soll nicht als allgemeingültig angesehen werden.
Auf die Frage ich bin gekommen, als ich nebenbei https://www.musiker-board.de/threads/immer-mehr-djs-immer-weniger-bands.621023/ durchgelesen habe (teilweise).

Nicht nur in dem verlinkten Thema gibt es immer wieder Beschwerden, dass die Gage zu gering ist, dass kaum die Fahrtkosten reinkommen, dass Musik kaum geschätzt wird und so weiter.
Das kennt hier sicher jeder.
Mir ist natürlich klar, dass das nicht 'die Musiker' sind, sondern auch nur ein Teil der Musiker.

Ist das gerechtfertigt? Kriege ich das nur von anderen Hobbys nicht mit, weil ich nicht so in dem Umfeld drin bin?

Man muss sich halt erstmal klarmachen, dass Musikmachen ein Breitenhobby ist und sich damit neben Fußball, Skifahren, Tanzen, Programmieren, Basteln und vielen anderen einreiht.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand beschwert hat, dass er für das Kreisligaturnier am Wochenende nicht bezahlt wird. Soweit ich das mitkriege, ist es völlig klar, dass man das auch Spaß macht oder eventuell auch als unbezahlten Zwischenschritt auf dem Weg zur potentiellen Karriere.
Hier klingt es für mich von Musiker oft so, übertragen gesagt, 'ich trete in der Kreisliga an, habe Ausrüstung für hunderte Euro gekauft und dann bekomme ich für das Spiel kaum die Fahrtkosten rein'.

Warum ist es selbstverständlich, dass Amateursportler unbezahlt ihrem Hobby nachgehen, aber Musiker dafür Geld bekommen sollen? Weil die Musiker einen Mehrwert bieten? Die, die einen Gegenwert bieten, bekommen ja Geld, die Musiker in den Konzerthallen und die Sportler in den Stadien. Das ist ja auch schön für sie. Aber daraus lässt sich doch kein wie auch immer gearteter Anspruch für die breite Masse der Hobbyisten ableiten, auch wenn sie gut sind.

Andersrum gesagt, Sportler treffen sich in (oft sehr schlecht besuchten) Turnieren, um ihrem Hobby nachzugehen. Das könnten Musiker auch machen. Ein paar Bands treffen sich und spielen sich gegenseitig was vor. Dann könnten sie auch locker 50 Auftritte im Jahr haben.
Warum tun die, die sich über fehlende Auftritte beschweren, das nicht?
- Weil sie keine Lust haben, anderen Musikern auf gleichem Niveau zuzuhören? Wenn die, die solche Musik machen, solche Musik nicht hören wollen, wer soll dann ihre Musik hören wollen?
- Weil es fast keinen Ruhm und gar kein Geld gibt? Das ist bei Hobbysportlern genauso. Warum sollte es bei Musikern anders sein?

Meine Theorie ist, dass die meisten Hobbys aus Spaß gemacht werden und deshalb Geld kaum eine Rolle spielt. Musik (und Fußball) führt aber auch potentiell zu Ruhm und Reichtum, deshalb gibt es in den Bereichen viele, die das Hobby nicht des Hobbys wegen machen, sondern das nur als Mittel zum Zweck sehen.
Genau diese werden sich dann auch nicht über Auftritt/Spiel freuen, sondern sich beschweren, dass sie für die unangenehme Pflicht, Musik machen/spielen zu müssen, nicht entlohnt werden.

Liege ich damit richtig oder komplett falsch, ist meine Wahrnehmung verzerrt oder sind da doch ein paar richtige Gedanken dabei?

PS: Noch ein persönlicher Nachtrag. Ich gehör(t)e auch zur 'Musik für Ruhm und Reichtum'-Gruppe. Mit 16 habe ich mit Musikmachen angefangen. Ich habe auch hin und wieder mal mit Freunden gespielt. Das hat auch Spaß gemacht, aber irgendwann ist mir klargeworden, dass ich Musik nicht wegen des Spaß am Musizieren mache, sondern unbewusst mit dem (absolut unrealistischen) Ziel des Ruhms. Der erste Auftritt wäre wahrscheinlich noch spannend gewesen, aber den zehnten hätte ich wahrscheinlich als notwendiges Übel wahrgenommen.
Dafür mache ich anderes, was ich wegen der Sache selber mache.
 
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Da du hier im Bereich "Musikbusiness" postest, liegst du komplett daneben.
 
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Benachrichtigung: "Dein Thema wurde ins Forum Musikbusiness verschoben".
Erster Beitrag: "Da du hier im Bereich "Musikbusiness" postest, liegst du komplett daneben."

Hmm, was mache ich jetzt? :biggrinB:
 
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Wie man es macht.. gell? :D

Edit:

Ich glaube aber auch nicht, dass Hobbymusiker unbedingt Geld für ihr Hobby erwarten.

Wenn jedoch jemand zu einem bestimmten Termin eine Band bucht zwecks musikalischer Untermalung einer seiner kommerziellen Veranstaltungen, würde ich schon erwarten, dass er auch bereit ist für diese Dienstleistung zu bezahlen. Ebenso jemand der z.B. zu einer Hochzeit gebucht wird.

Mir ist dabei dennoch bewußt, dass die Auftritt-Möglichkeiten immer seltener werden und es durchaus Situationen gibt, bei dem man einfach froh ist überhaupt auftreten zu dürfen (für den eigenen Kick oder zwecks Erfahrung sammeln...). Dennoch sollte man dann auch nicht von Hobbymusiker erwarten, dass sie ständig durch das ganze Land für Umme reißen.

Sagen wir mal so, ich kenne auch kein Hochzeitspaar der z.B. Leichtathleten zur Unterhaltung der Gäste bucht, insofern hängt hier der Vergleich m.E. etwas.

Na ja, sind jetzt nur meine spontanen Gedanken dazu, habe mir jetzt keinen großen Kopf über das Thema gemacht. Den Rest regelt sowieso der Markt unabhängig von Wünschen und Träumen.
 
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Ich hab schon gut bezahlte "Profis" gesehen, die wären mir umsonst sogar noch zu teuer gewesen und "Amateure" die das große Geld verdient hätten. Mit Können hat das nicht immer was zutun.

Ich finde der erste Unterschied ist, ob man das als Dienstleister mit seiner Musik auftritt oder nur ein Hobby betreibt. Darüber hinaus finde ich es angemessen, egal ob Hobby oder Professionell, wenn jemand mit meiner Musik oder meinem Auftritt Geld verdient, sollte auch der Musiker/Band was vom Kuchen abhaben. Trotzdem ist es halt so: ist die Nachfrage für Auftrittsmöglichkeiten größer als das Angebot, muss man als Hobbyband unter Umständen für umme spielen um überhaupt spielen zu dürfen. Freie Marktwirtschaft, da kann man natürlich motzen, dass das den "Markt" kaputt macht, aber hey, inzwischen ist für lukrative Gigs oder Vorband-Slots sogar Pay4Play die Regel. Ein "Dienstleister", der damit sein Geld verdienen muss, kann sich das natürlich von vorneherein nicht leisten oder muss das entsprechend (durch Merch+Co) gegenfinanzieren können.
 
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Liege ich damit richtig oder komplett falsch
weder noch
ist meine Wahrnehmung verzerrt
Vielleicht insofern, als sich die meisten Hobbymusiker eben nicht beschweren. Von der Minderheit, die laut jammert, kriegt man es mit.
oder sind da doch ein paar richtige Gedanken dabei?
Deinen Gedankengang finde ich richtig, nur sehe ich das Problem nicht. Die, die Ruhm und Geld wollen, werden irgendwann von der Realität eingeholt, wie du selbst ja auch einstmals.
 
Wie man es macht.. gell? :D
Da ein Moderator das Thema verschoben hat und die Meinung eines Moderators höherwertig ist, hast du halt Unrecht. :p
Also, das Thema wurde verschoben, deshalb Beschwerden über das Unterforum bitte nicht an mich. ;)

Noch ein Nachtrag: Mir geht es mit der Frage nicht darum, über Musiker herzuziehen. Mir geht es darum, ob mein Eindruck richtig ist und wenn ja, woher das kommt.
Ich hab schon gut bezahlte "Profis" gesehen, die wären mir umsonst sogar noch zu teuer gewesen und "Amateure" die das große Geld verdient hätten. Mit Können hat das nicht immer was zutun.
Um Können geht es mir hier nicht. Mir geht es eher um die 'Liga', egal wie man dahin gekommen ist.
Ich finde der erste Unterschied ist, ob man das als Dienstleister mit seiner Musik auftritt oder nur ein Hobby betreibt.
Das könnte ein wichtiger Punkt sein. Die Hobbyband bekommt vom Kneipenbesitzer (der Miete, Angestellte, Reinigung, Heizung, Strom, GEMA... bezahlen muss), die Möglichkeit, aufzutreten, aber die Hobbyband sieht sich als Dienstleister, der dem Wirt einen Gefallen tut.
Trotzdem ist es halt so, ist die Nachfrage für Auftrittsmöglichkeiten größer als das Angebot, muss man als Hobbyband unter Umständen für umme spielen um überhaupt spielen zu dürfen.
Das denke ich auch. Wie viele würden gerne in den großen Stadien vor tausenden Zuschauern Sport machen (Weltmeisterschaft, Olympia), aber die Plätze sind begrenzt, weil es viel mehr Hobbysportler als Plätze in Großveranstaltungen gibt.
Von der Minderheit, die laut jammert, kriegt man es mit.
Stimmt. Das muss man natürlich auch immer beachten.
Aber es gibt ja auch nicht wenig Beschwerden darüber. Das oben genannte Thema hat zehn Seiten (die natürlich nicht nur Beschwerden sind).
Deinen Gedankengang finde ich richtig, nur sehe ich das Problem nicht.
Wie gesagt, mir ging es darum, ob ich das falsch wahrnehme oder ob vielleicht etwas dahintersteckt.


Die, die Ruhm und Geld wollen, werden irgendwann von der Realität eingeholt, wie du selbst ja auch einstmals.
Das hat mit dem Thema nicht direkt zu tun, aber mir ging es nicht bewusst um Ruhm. Das heißt, ich habe nie auf den Ruhm hingearbeitet. Aber ich habe mir wohl eingeredet, dass mir das Musikmachen Spaß macht, dabei war meine unterbewusste Motivation der Gedanke an Ruhm.
Ich höre aber immer noch sehr gerne Musik. Also Musik mag ich schon, nur nicht das Musikmachen.
 
Gute Musiker können doch gerne Geld für einen Auftritt bekommen. Z.B. bekommen in etwas höheren Ligen auch Fußballer Geld.
 
Gute Musiker können doch gerne Geld für einen Auftritt bekommen. Z.B. bekommen in etwas höheren Ligen auch Fußballer Geld.
'Können' ja. Ich denke, dagegen sagt auch niemand was. Mir geht es um den Anspruch 'Mein Hobby ist Musik, deshalb habe ich jetzt Anspruch auf Bezahlung'. Den lese ich aus einigen Beschwerden raus.
Der Satz trifft es so schön:
Wenn sich jetzt jeder aufregen würde, dass ihm keiner beim Ausüben seines Hobbys zugucken will... Karpfenangler, Pfeifenschnitzer, Briefmarkensammler.........
 
Liege ich damit richtig oder komplett falsch, ist meine Wahrnehmung verzerrt
Ich würde sagen, dass deine Vergleiche an einigen ziemlich elementaren Stellen hinken.

Beispielsweise setzt du ein Fußballturnier/spiel mit dem Auftritt einer Band gleich.
Hier warum ich denke, dass das ganz grundlegend verschiedene Dinge sind:
Beim Fußballturnier oder Fußballspiel in einer Liga, gibt es einen direkten kompetitiven Faktor: Mannschaften treten gegeneinander an und der Sieger des Turniers oder der Liga hat die Chancen auf einen Gewinn oder Pokal und das Ganze ist oft durchaus mit finanziellen Interessen verknüpft, beispielsweise Player-Scouts, die Nachwuchstalente für professionelle Vereine scouten oder Aufstieg in höhere Ligen, wo dann eben auch Gehälter locken.
Bei einem Auftritt einer Band, herrscht ein ganz anderes Szenario: Die Band wird von jemandem engagiert um eine Dienstleistung zu vollbringen. Hier herrscht kein Gegeneinander, sondern ein Beschäftigungsverhältnis, wo der Auftraggeber eben auch z.B. Ansprüche an Umfang und die Qualität der Leistung stellen kann.
Wenn Max Mustermann eine Band für seinen Geburtstag bucht, kann die Band nix "gewinnen" und auch nicht in eine höhere "Gehaltsklasse" aufsteigen. Entsprechend sollte sie auch für die erbrachte Dienstleistung entlohnt werden.
Wenn die Stadt Brombeerhausen eine Band für ihr Stadtfest engagiert, hat sie das Ziel das Fest attraktiver zu machen, mehr Menschen anzulocken und letztlich damit Geld zu verdienen. Auch hier erbringen die Musiker eine Dienstleistung, für die sie bezahlt werden sollten.
Bei solchen Auftritten gibt es also immer ein "Beschäftigungsverhältnis". Ebenso in der Kneipe, wo am Ende der Hut rumgeht. Das ist zwar etwas anders, aber die Idee dahinter ist dieselbe: Die Musiker werden für ihre Dienstleistung entlohnt. Hier nicht direkt vom Wirt, der mehr Umsatz macht, sondern eben direkt von den Gästen. Der Wirt stellt im Gegenzug der Band den Raum zur Verfügung.

Es gibt aber auch dieses andere Szenario: Wenn jemand zum Casting bei "The Voice of Germany" geht, gibt es dafür kein Geld, weil eben die Chance besteht bei diesem Format zu gewinnen.

Auch dies hier:
Das könnten Musiker auch machen. Ein paar Bands treffen sich und spielen sich gegenseitig was vor. Dann könnten sie auch locker 50 Auftritte im Jahr haben.
Gibt es ja.
Nennt sich Jam-Session oder Musikertreff oder Musikerstammtisch.
Man spielt sich was vor oder zusammen und niemand will dafür Geld haben.
Es ist aber auch niemand vertraglich da an irgendeine Leistung gebunden. Wenn ich nach einer Stunde keine Lust mehr hab mitzuspielen, geh ich halt.
Wenn ich mich bei Max Mustermann verpflichtet habe 4 Stunden zu spiele und hab nach einer Stunde keine Lust mehr... muss ich trotzdem weiter spielen, weil der Auftraggeber eben diesen Anspruch an mich hat und eben auch haben darf, wenn er mich dafür bezahlt.

Ich spiele in einer Band und in einem Gitarren-Emsemble und wir nehmen in beiden Gruppen immer und grundsätzlich Geld für unsere Auftritte, es sei denn, es ist Benefiz oder in anderer Hinsicht als Danksagung von uns.
Wir spenden aber auch oft die Gagen dann an gemeinnützige Vereine, Stiftungen o.ä.
Keiner von uns macht das um Geld damit zu verdienen, aber wir erbringen eine Leistung, verpflichten uns gewisse Dinge zu liefern und entsprechend sollte die Gegenseite das eben auch entlohnen.

Genauso, wenn ich einen Fußballspieler für meinen Kindergeburtstag engagiere um den Kids ein paar Tricks beizubringen und ich erwarte, dass er da pünktlich ist und für zwei Stunden vor Ort, dann sollte ich den auch entsprechend für seine Dienstleistung bezahlen.
Wenn ein Gewichtheber zum Wettkampf geht um vielleicht mal bei den olympischen Spielen mitmachen zu können, wird er dafür wahrscheinlich auch nicht entlohnt (oder muss sogar Antrittsgeld zahlen), aber wenn ich diesen Gewichtheber als meinen Personal Coach engagiere und erwarte, dass er mir dreimal die Woche für zwei Stunden zur Verfügung steht und mich trainiert.. dann sollte ich den eben auch dafür bezahlen.

Es ist also letztlich eine Frage des Verhältnisses zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Die Gage muss auch nicht immer Geld sein, sondern kann auch immateriell sein, aber sobald da ein Dienstleistungsverhältnis entsteht, wo gegenseitig Ansprüche gestellt werden, sollte eben auch irgendeine Form von Lohn dabei rumkommen.
 
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Ich hab das Thema - da es wohl nicht vordringlich um Bezahlung fürs Musikmachen geht - in den "Musik-Praxis"-Bereich "Sonstiges" verschoben.
 
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Mir geht es um den Anspruch 'Mein Hobby ist Musik, deshalb habe ich jetzt Anspruch auf Bezahlung'
Den Anspruch haben wohl die Allerwenigsten, wenn überhaupt irgendjemand. Wenn ein Veranstalter (das sind auch Wirte) jedoch Umsatz oder Umsatzsteigerung erwartet und sich zu diesem Zweck eine oder mehrere Bands oder Einzelmusiker bucht, dann haben die wohl auch ein Anrecht, eine Gage zu fordern. Egal "in welcher Liga".
 
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Also Musik mag ich schon, nur nicht das Musikmachen
das ist schade. Ruhm und Reichtum halte ich schon im Ansatz als Motivation für verkehrt.
Bei mir war es so, daß in meinen Bands eigentlich alle Mitglieder/innen berufstätig waren und daher kaum finanzielle Ambitionen hatten.
Unsere Auftritte waren also überwiegend ohne (vertragliche) Gagen, wobei wir aber auch nicht draufzahlen wollten. Sprich,
Fahrkosten und freier Verzehr von Essen und Trinken mußten schon drin sein. Es ist halt so, daß man ein Programm zusammen einstudiert,
und dieses dann auch öffentlich vorführen will. Drum dann auch jede Möglichkeit, die sich bietet, wahrnehmen, war dann jeweils unser Motto.
Manchmal sprang dann auch etwas Geld raus, war dann auch schön (du beziehst dich ja hier ausschliesslich auf Hobbybands/musiker/innen?).
Der Vergleich mit Hobbysportlern hinkt mMn. auch etwas, da diese eigentlich nicht zur Unterhaltung vor Publikum i.A. ihren Sport verrichten.
Alles andere geht dann schon mehr in den Semi/profibereich und dann sind wir bei einem ganz anderem Thema.
 
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Anspruch 'Mein Hobby ist Musik, deshalb habe ich jetzt Anspruch auf Bezahlung'
So habe ich das noch nie gehört oder empfunden....
Ich denke, die meisten Musiker erwarten keine Bezahlung, weil Musik ihr Hobby ist. Die spielen für sich selbst oder im Proberaum mit der Band völlig umsonst zu ihrem Spaß, ihrer Weiterbildung oder aus anderen Motivationen heraus.
Wenn jetzt aber ein Veranstalter / Wirt / Geburtstagsfeierer meint, auf seiner Veranstaltung möge der Musiker / die Band auftreten, und es kommt eine diesbezügliche Vereinbarung zustande, ist das auch nichts anderes, als wenn ein Oktoberfestwirt Bedienungen fürs Festzelt bucht. Genau: Das ist ein Dienstvertrag, und die dienstleistende Person ist jedenfalls zu entlohnen (nachzulesen in § 612 BGB, falls es jemanden interessiert). Ob die Dienstleistung (auch) mein Hobby ist oder nicht, ist irrelevant.

Eine Bekannte von mir (hauptberuflich Physiotherapeutin) nimmt sich jedes Jahr zum Oktoberfest frei, um im Zelt bedienen zu können, denn "Bedienen ist mein Hobby, ich mach das wahnsinnig gerne". Ist diese Frau dann auf dem Holzweg oder gar unverschämt, wenn sie fürs Bedienen bezahlt werden will? Wohl kaum ...
 
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Ich hab das Thema - da es wohl nicht vordringlich um Bezahlung fürs Musikmachen geht - in den "Musik-Praxis"-Bereich "Sonstiges" verschoben.
Hatte ich es da nicht ürsprünglich erstellt? Also zurück auf Anfang. :)

Beispielsweise setzt du ein Fußballturnier/spiel mit dem Auftritt einer Band gleich.
Hier warum ich denke, dass das ganz grundlegend verschiedene Dinge sind:
Du siehst anscheinend eher die Bands, die schon in einer höheren Liga spielen. Wie du schreibst, bekommen die ja auch ihr Geld.
Ich habe eher die Schülerhobbyband vor Augen. Die scheint in den meisten Fällen für den Wirt kaum ein wirtschaftlicher Vorteil sein. Da ist das Geschäft dann halt Musik gegen Auftrittsmöglichkeit. Das ist dann aber wieder mit dem Turnier vergleichbar. Viel wirtschaftlichen Nutzen hat es für beide Seiten nicht, aber die Möglichkeit aufzusteigen, Erfahrung zu sammeln, Fans zu bekommen und vielleicht entdeckt zu werden.
Die Gage muss auch nicht immer Geld sein
Richtig, das meine ich auch. Die Hobbyband bekommt die Möglichkeit aufzutreten als immaterielle Lage. Da ist dann aber die Beschwere über fehlende materielle Gage meiner Meinung nach nicht angebracht. Wenn sie meinen, mehr Wert zu sein/mehr zu verdienen, können sie ja zu dem gehen, der für den Wert bezahlt.
wir erbringen eine Leistung, verpflichten uns gewisse Dinge zu liefern und entsprechend sollte die Gegenseite das eben auch entlohnen.
Bei den Hobbybands verpflichtet sich die Gegenseite aber genauso. Den Raum stellen, Bewirtung für die Gäste sicherstellen, Strom, GEMA und so weiter. Also müsste die Band bezahlen. Das wird dann mit dem verrechnet, was der Wirt bezahlen müsste und es bleibt bei Bühne gegen Musik.

Wie gesagt, eine Band, die wirklich einen Vorteil bringt, kann Geld verlangen und wird es auch bekommen. Aber die Annahme, dass die Hobbyband für den Wirt einseitig einen Vorteil darstellt und deshalb ein Anrecht auf Gegenleistung hat, halte ich für falsch.

das ist schade. Ruhm und Reichtum halte ich schon im Ansatz als Motivation für verkehrt.
Das war halt als Jugendlicher. Um Reichtum ging es mir dabei auch nicht, aber der die Vorstellung, nicht im Keller am Schlagzeug zu sitzen, sondern auf einer großen Bühne mit professionellem Umfeld war halt verlockend.
Der Vergleich mit Hobbysportlern hinkt mMn. auch etwas, da diese eigentlich nicht zur Unterhaltung vor Publikum i.A. ihren Sport verrichten.
Hobbymusiker auch nicht. Es gibt so viele Bands da draußen, da ist das Prublikum nicht auf Hobbyband X als Unterhaltung angewiesen. Genau darum geht es ja. Beim Hobby erwartet man im Allgemeinen nicht, dass jemand zuschauen will. Aber Hobbymusiker denken teilweise, sie würden anderen etwas geben, dadurch dass sie ihr Hobby ausüben. Warum sollte der, der hobbymäßig Gitarre spielt für jemand anderen interessanter sein als jemand der hobbymäßig skifährt? (Wie gesagt, wenn jemand dafür bezahlt ist ja schön, aber diesen Anspruch kann ich nicht nachvollziehen).
Ob die Dienstleistung (auch) mein Hobby ist oder nicht, ist irrelevant.
Die Dienstleistung ist das Vorhalten und Bereitstellen einer Auftrittmöglichkeit mit Infrastruktur für eine unbekannte Band. Also muss die Band deiner Meinung nach den Wirt entlohnen!? Genau das meine ich ja. Wie ich oben schon schrieb, bin ich der Meinung, dass die Band dem Wirt nicht mehr Gefallen tut als der Wirt der Band.

Aber das ist der Punkt, den ich verstehen möchte. Der Wirt stellt irgendeiner unbekannte Band den teuren Raum zur Verfügung und die Infrastruktur für den Auftritt und das Publikum. Viele Bands wollen auftreten. Wie in anderen Themen zu lesen ist, suchen Bands Auftrittsmöglichkeiten, bewerben sich, fragen rum, wie sie Auftritte bekommen können. Der Wirt bietet ihnen jetzt diese Möglichkeit. Da wäre es absolut vertretbar zu sagen, dass die Band den Wirt bezahlen soll für seine Leistung.
Das wird aber sicher von einigen vehement bestritten. Umgekehrt wird es aber als selbstverständlich angesehen, dass der Wirt die Band bezahlen soll.
denn "Bedienen ist mein Hobby, ich mach das wahnsinnig gerne". Ist diese Frau dann auf dem Holzweg oder gar unverschämt, wenn sie fürs Bedienen bezahlt werden will? Wohl kaum ...
Deshalb habe ich mich auf ein Breitenhobby bezogen. Bedienen ist sicher kein Breitenhobby. Die wenigsten werden das zum Spaß machen, sondern es ist einfach eine Arbeit, auch wenn sie jemandem Spaß macht.
 
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-Nicht nur in dem verlinkten Thema gibt es immer wieder Beschwerden, dass die Gage zu gering ist, dass kaum die Fahrtkosten reinkommen, dass Musik kaum geschätzt wird und so weiter.
Das kennt hier sicher jeder.
Mir ist natürlich klar, dass das nicht 'die Musiker' sind, sondern auch nur ein Teil der Musiker.

Ist das gerechtfertigt? Kriege ich das nur von anderen Hobbys nicht mit, weil ich nicht so in dem Umfeld drin bin?

Man muss sich halt erstmal klarmachen, dass Musikmachen ein Breitenhobby ist und sich damit neben Fußball, Skifahren, Tanzen, Programmieren, Basteln und vielen anderen einreiht.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand beschwert
Naja, der große Unterschied kommt ins Spiel, wenn jemand anderes Nutzen aus meinem „Hobby“ zieht. Für viele Menschen ist z.B. die Pflege ihres Garten ihr Hobby. Kein Mensch kommt aber auf die Idee zu sagen: wie cool, ich hab auch nen Garten, da kannst Du gerne auch dein Hobby (unentgeltlich!) ausleben.
Wenn ich in einer Kneipe, auf einer Party,… für jemanden spiele, der dann eine geile Party und/oder mehr Gäste/Umsatz hat, möchte ich für die Dienstleistung schon etwas haben. Auch wenn ich selbst da „nur“ mein Hobby auslebe.
 
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Für mich stellt sich das so dar: Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Musik verdienen (wollen), diese Entscheidung irgendwann also so gefällt haben, sollte man in der Hinsicht respektieren. Das ist schwer genug.

Wenn ich als Hobbymusiker Musik mache (meinen Lebensunterhalt also anderweitig verdiene), brauche ich nur eine Kostenerstattung. Am „schlimmsten“ sind Hobbyisten, die den Profis „Konkurrenz“ machen (wollen).

Eine Parallele sehe ich z.B. beim Fotografieren. Dort tummeln sich auch viele Hobbyfotografen (z.B. auf Hochzeiten), die auf Geld aus sind.
 
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Sorry, aber die Diskussion gleitet imo gerade schwer in Haarspaltereien, Begriffsdeutungsoberhoheiten, übertriebene Verallgemeinerungen und erzwungenes Schubladendenken ab.

Dabei ist die Realität doch oft "komplexer", na, sagen wir, vielseitiger. Ich würde bestreiten, dass "jede Hobbyband" den Anspruch hat, mit dem Hobby Kohle scheffeln zu wollen. Wo das Hobby aber zumindest zum Nebenerwerb, zumindest zur teilweisen Kostendeckung, entwickelt werden kann - ja, warum auch nicht? Soll der talentierte Sportler, für den es z.B. beim Fußball aber nicht zum Profi reicht, etwa nicht als bezahlter (Jugend-)Trainer entlohnt werden dürfen? Oder der begeisterte Skisportler im Sportverein gegen kleines Geld das Sommer-Konditionstraining leiten dürfen? Oder der Hobbyangler seinen Fang unter Bekannten verkaufen dürfen? Bitte diese Liste beliebig fortsetzen ...

Und der "Hobbymusiker" hat evtl. die Situationen, mal ausschließlich als Hobbyist aktiv zu sein (Proberaum, Freundschaftsdienst bei der Gartenparty, you name it ...) oder auch mal öffentlich auftreten zu können. Was eine Dienstleistung darstellt. Und da halte ich die Erwartung einer Gegenleistung für keinesfalls überheblich oder überzogen ...

Mit meiner letzten Band hatten wir beides: bezahlte Auftritte im Rock-Club, Pub, Kulturverein. Nicht bezahlter Auftritt beim Sommerfest des Arbeitgebers eines Bandmitglieds. Hobby war's trotzdem für jeden von uns. Und wenn die Situation es ermöglicht, Gage zu bekommen - nix dagegen, nix Verwerfliches.

Und das Verhältnis Leistung / Gegenleistung ist bei Bands leider oft schlecht ausbalanciert, aber in beide Richtungen ... aber das ist wieder ein anderes Thema ...
 
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@Zeugschläger

Deine Gedankengänge kann ich tatsächlich nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, was dich veranlasst hat, in welcher Stimmung du warst und was deine Ausgangsposition war…

Wenn ich dazu ähnliche Überlegungen anstellen würde, käme sowas dabei raus:

„Findest du nicht auch, dass alle Profi-Fußballer viel zu viel Geld verdienen, obwohl sie doch eigentlich nur mit anderen kicken wollen, und sich mit Gegnern messen wollen, um besser zu sein als diese? Dass ist doch reiner Eigennutz, von dem kein Zuschauer etwas hat. Also warum sollen sie dafür noch Held kriegen? (Meines Wissens nach gibt es sogar bis in niedere Ligen Geld dafür.)

Findest du nicht auch, dass die meisten Musiker dagegen viel zu wenig Geld verdienen, obwohl sie Kunst schaffen, oder Darbietungen erbringen, die den Zuhörer erfreuen und zum Verweilen bringen? Sollte das dem Hörer oder Veranstalter nicht auch etwas Wert sein?“

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu kurz gehalten.

Gruß,
glombi
 
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