Übungen für Band

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Hallo,

seit einer Weile schon bin ich der Akkordeonist und Texter in einer Band, alles Anfänger/Amateure im Alter 40+ mit sehr unterschiedlichem musikalischen Background. Wir machen eigene, deutschsprachige Lieder, vielleicht am ehesten in Richtung Element of Crime (wobei über die Entfernung noch nichts gesagt sei ;-) Hier eine kleine Kostprobe:

Nun ist es so, dass bei allem Spaß und lustigen Liedern doch musikalisch noch einiges an Fortschritt möglich ist, sei es individuell oder in der Gruppe. Die Instrumentbeherrschung muss wohl jeder für sich bewältigen, aber beim Zusammenspiel würden wir gerne was gemeinsam tun, das über das immer wieder Abspielen der Lieder hinaus geht. Das gilt nicht nur rhythmisch sondern auch gesangsmäßig für sowas wie Backgrundgesang, den noch nicht zustande bringen.

Hat jemand Ideen, Listen, Links zu Übungen für Rhythmus, Zusammenspiel, Einsätze, Gehör, Gesang, die man immer mal wieder bei den Proben machen könnte. Irgendwie lustig und spannend sollten sie natürlich sein und nicht zu "uncool", so dass ich die anderen auch begeistern kann.

Über ein paar Hinweise würde ich mich freuen. Ich weiß, mit Google findet man auch viel, aber irgendwie bezieht sich das meiste dann doch wieder auf das Individuum.

Danke!
Christian
 
Eigenschaft
 
Schwierig... ich denke tatsächlich, dass die antwort hier individuelles Training/Üben die Antwort ist und sich das dann in der Probe irgendwann niederschlägt.

Wenn Ihr könnt, könnt ihr jede Probe 20 Minuten Improvisation in zum Warmwerden machen. Das bringt irgendwann ne Menge vorteile, weil man nicht so sehr darauf konzentriert ist was man jetzt und als nächstes machen muss, sondern weil man unbedingt checken muss was die anderen machen.

Außerdem hilft es immer mal einen Song zu proben und dann einen durchlauf zu machen und diesen mitzuschneiden. Da .... hört man dann... so einiges erfahrungsgemäß :D
 
Danke, Fastel,
Das mit dem Improvisieren ist sicher eine gute Idee, man muss halt nur aufpassen, dass man es so einfach hält, dass man nicht erst recht nur auf sein eigenes Gefiddel konzentriert ist. Die alleranfängerste Variante ist ja, dass einer mal eine Runde aussetzt (quasi Nullimprovisation) und dann den Einstieg wieder findet ... ja, mein Neid ist bei denen, die das jetzt zu trivial finden ;)

Christian
 
Hat jemand Ideen...
Aufgrund des Beispiel-Clips würde ich an weitere Möglichkeiten des Arrangements denken, die mehr Abwechslung in den Vortrag bringen sollen. Ich habe allerdings nicht alle Clips der Band angeschaut - wegen meiner Mobilfunk-Verbindung, da zählt jedes MB.

Spontane Ideensamlung:denkbar finde ich z.B. den Einbau einer Flöte für ein Zwischenspiel, vielleicht auch mit Taktart/Rhythmus-Wechsel, z.B. Anleihen aus der "Celtic-Music".
Auch einen teilweise mehrstimmigen Gesang könnte ich mir vorstellen und regelrechte Instrumental-Solos würden die hier stolze vier Minuten lange Abfolge Strophe-Refrain natürlich auflockern, unter Umständen auch mit kontrastierenden Instrumenten wie Sax oder angezerrter E-Gitarre.
http://www.musikanalyse.net/tutorials/popformeln
Wenn in der Band keine passenden Solisten sind, könne man sich für einen Gig oder zumindest einige der Stücke auch Gastmusiker aus der lokalen Szene einladen.

Unabhängig davorn, der Sound spielt eine große Rolle für die Wirkung, liegt der im Clips am Cam-Mikrofon?
Vom Bass höre ich nämlich zu wenig, dafür ist der Gesang relativ laut und das Ganze klingt arg mittig. Einen guten Live-Sound, der möglichst authentisch dokumentiert werden kann fände ich erstrebenswert.

Gruß Claus
 
Danke, zonquer,
auch dass du deine Mobil-MB investiert hast ...

Lauter wunde Punkte, die du da ansprichst ;) oder sagen wir es positiv: Perspektiven, an denen wir natürlich zum Teil auch schon arbeiten. Das mit dem Rhythmuswechsel muss ich mir in jedem Falle mal anschauen.
Insofern bin ich optimistisch, dass wir hier noch Fortschritte machen werden; derzeit wird das m.E. hauptsächlich dadurch begrenzt, dass alle mit dem was wir da tun, voll gefordert sind und keine Kapazitäten frei haben, um auch noch zu singen oder zu solieren. Naja, das ist natürlich genau das was Könner eben können und Anfänger noch lernen müssen.
Die Situation von erwachsenen Anfängern ist da ohnehin speziell finde ich, da das Lernen nicht mehr so leicht fällt und man aber schon weiß, wie gute Musik klingt. Aus dieser Perspektive kann das Zusammenspiel mit "echten" Musikern dann auch deprimierend werden (vielleicht für beide Seiten) und auch irgendwie peinlich (für die, die es nicht können).

Mit dem Aufnehmen hast du völlig recht, das klingt nicht so besonders. Ich hoffe, für das Publikum war es besser. Wir sollten es mal mit einem besseren Aufnahmegerät probieren ... allerdings würden wir weiterhin gerne nur teilverstärkt spielen, auch um ein bisschen mobiler zu bleiben.

Christian
 
Naja, das ist natürlich genau das was Könner eben können und Anfänger noch lernen müssen.
Potential ist vorhanden, finde ich.
Euren Clip habe ich mir jedenfalls gerne angeschaut und wenn ich wieder an einer DSL flatrate hänge, kommen die anderen ganz freiwillig auch noch dran.

Als Hobby-Musiker kenne ich das, wieviel und lange man basteln muss, bis eine gute Performance mit eigener Musik steht (wenn das Projekt lange genug hält). Da dämmert mir gerade, vielleicht spiele ich auch aus dieser Erfahrung am liebsten R'n'B Cover oder Jazz-Standards. :redface:

Gruß Claus
 
Danke für die Potentialvermutung, ich bin ja auch durchaus optimistisch, dass wir bis zum Rentenalter noch einiges zustande bringen.
Die Frage mit dem Eigenen und dem Covern wurde bestimmt an anderer Stelle schon diskutiert, für uns war der Schritt andersrum vom Nachspielen bekannter Songs (die jeder kennt und mit denen man natürlich am Schnellsten irgendwas zustande bringt) hin zu eigenen Liedern (bei denen wir dann sicher die beste Version spielen) wichtig - eine lustige Anfängerband mit eigener Message ist irgendwie motivierender als eine mittelmäßige Coverband, bei der man sich dann doch fragt, warum die auf einer Bühne stehen.
Aber jetzt wirds schon recht OT

lg,
Christian
 
Hi Christian

Eine Übung könnte sein, alle Instrumente gemeinsam dieselbe Stimme/Melodie spielen zu lassen z.B. die Tonfolge des Glockenspiels. Das macht ihr zwei oder vier Mal. Danach steigt bei jeder Wiederholung jeweils ein Bandmitglied in seine gewohnte Stimme um. Variiert man die Reihenfolge des Umstiegs, erlebt man verschiedene Klangmischungen.

Begleitakkorde bricht man für die einstimmig gespielten Istrumente auf. Z.B. spielt die Klarinette wechselweise die oberste, die 2., 3. Linie. Glockenspiel und Bass können das mitmachen, während Akkordeon oder Ukulele ihre Akkorde wie gewohnt spielen. Dann die aus den Akkorden heraus gefilterten Linien auf die Instrumente verteilen und verschiedene Mischungen ausprobieren.

Durch Spielereien mit dem Stimmentausch lernen die Bandmitglieder die Stimmen der anderen intensiver kennen und hören. Außerdem entstehen dadurch unter Umständen neue Ideen für das Arrangement.

Der nächste Schritt sind dann Ausarbeitungen von einfachen Verzierungen, mit denen die Grundform variiert wird und aus denen sich Soli entwickeln können.

Soli brauchen nicht aufwändig zu sein. Hervorhebung und Abwechslung entsteht schon allein dadurch, dass ein Instrument, das die ganze Zeit im Hintergrund spielt, durch Zurücknehmen der anderen Stimmen in den Vordergrund geschoben wird. Das ist zwar noch kein Solo im üblichen Sinne, gewöhnt die einzelnen Bandmitglieder aber daran, die eigene Stimme im Vordergrund zu hören und dabei auf die Stütze durch die sonst vordergründige Leitstimme verzichten zu müssen.

Experimentiert und spielt mit dem, was ihr schon habt/könnt und erweitert das in kleinen Schritten.
Zeichnet eure Experimente auf. Wenn man die Aufnahmen anhört, kommen einem oft noch neue Ideen. Außerdem ist es interessant, später die Entwicklung der verschiedenen Experimentierphasen anhören zu können.


Viel Erfolg!
Lisa
 
Danke Lisa,
der zweite Schritt kommt mir hier leichter vor als der erste - und eine sehr gute Idee für unsere Band, also das abwechselnd in den Vordergrund schieben, mit der Option, dann den eigenen Standardpart zu variieren bis hin zum Solo. Das werde ich mal vorschlagen ... das wird allein schon dadurch lehrreich, wenn jeder weiß, wenn er dran ist ...
Das mit den Linien erfordert schon ziemliches Wissen, Gehör und Können finde ich, aber natürlich auch eine spannende Idee, die ich im Kopf behalten werde.
Vor allem ist es wohl recht pragmatisch, mit dem vorhandenen Liedmaterial zu arbeiten statt völlig neue Übungen anzufangen, zumindest hat man dann eher das Gefühl was direkt nützliches zu üben.

Gute Nacht dann,
Christian
 
Im Videobeispiel sind die ständig wiederkehrenden Strophen nicht sehr lang. Daher könnte jemand, der die Akkordgriffe kennt, diese in Noten aufschreiben. Dann färbt man die oberste Note der Akkorde z.B. rot, die mittlere dunkelgelb und die unterste Grün oder verbindet sie mit farbigen Linien. Wenn das möglich ist, können die Linien von den Noten abgespielt werden. So kompliziert sind die ja nicht. Oder?

Gruß
Lisa
 
Ja verstanden habe ich schon, was du meinst ... das größte Hindernis dürfte bei uns das Notenlesen sein. Beziehungsweise die Lust, sich mit notierten Sachen auseinanderzusetzen.
Mich interessiert ja sowas, aber ich habe auch erfahren, dass es einfach sehr unterschiedliche Zugänge zur Musik gibt - und dass die alle in unserer Band vertreten sind. Ein Akkord ist eben auch ein Buchstabe über dem Text ;)
Wobei insbesondere unsere Klarinettistin da eh sehr gut drauf (und natürlich auch notenbelesen), die lockert die Stücke schon immer mehr mit Solos auf, was sicher ein wichtiger Fortschritt ist. Insofern trotz weitgehender Notenlosigkeit unserer Aktivitäten nicht hoffnungslos.
lg,
Christian
 
...bei der man sich dann doch fragt, warum die auf einer Bühne stehen.
meine erste Frage wär eher, warum die auf der bühne sitzen?
Das wirkt auf mich sehr merkwürdig, gewollt cool, unprofessionell - keine ahnung, was der zuschauer davon halten soll.
Wirkt insgesamt sehr wurschtig.
Dazu noch der sänger, der offenbar texte abliest - für mich indiskutabel.
Der text muss sitzen, und der sänger muss kommunizieren: mit der band und mit dem publikum. Geht imho nicht hinterm notenständer. Schaut der sänger überhaupt einmal hoch? einmal, während dem solo, zur klarinette und schräg nach hinten, aber mal nach vorne?
Der rest der band scheint sich auch kaum zu trauen, mal den blick zu heben.
Sieht man mal davon ab, dass das das gegenteil von rampensau ist (kann man mögen oder nicht), ist das genau das, was spontanität, improvisation etc. verhindert.
 
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Na das hätte ich mir denken können, dass hier natürlich unsere Schwächen gnadenlos offengelegt werden ;)
Danke trotzdem, wir wollen ja noch weiter kommen ... die genannten Punkte sind in diesem Fall bekannt und wir haben uns schon oft vorgenommen, daran zu arbeiten ... und dann passiert es trotzdem nicht, das Wunder der Faulheit/Trägheit/Feigheit

Mein Fazit bisher - in Bezug auf den Threadtitel: Wir sollten erst mal realisieren, was wir eh schon wissen bevor wir irgendwelche speziellen Übungen brauchen.

Und zur Verteidigung des Sängers sei in diesem Falle auf die spezielle Bühne verwiesen, die ihm stehend (wie er sonst so singt) einfach einen Holzbalken vor die Nase platziert hätte.
 
Mein Fazit bisher - in Bezug auf den Threadtitel: Wir sollten erst mal realisieren, was wir eh schon wissen bevor wir irgendwelche speziellen Übungen brauchen.
Das finde ich auch. Unabhängig von forumskollegialen Anregungen habt ihr immer die Informationen durch
- die Rückmeldung von Publikum, Partnern usw.
- die "Manöverkritik" innerhalb der Band
- dem Soll/Ist Vergleich von eurem Auftritt mit Video-Clips eurer Vorbilder, besonders wenn ihr einen Titel covert
Das soll nicht heißen, alles genauso wie ein Vorbild zu machen. Aber Clips bieten eine gute Möglichkeit herauszufinden, was genau zur Wirkung einer Live-Perfomance beiträgt.

Gruß Claus
 

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