Man sollte noch erwähnen, dass die Anfertigung eines Halses so ziemlich das mit Abstand teuerste "Einzeilteil" einer Gitarre ist. Das Vermessen und Einsetzen der Bünde ist viel Arbeit, bei einem Gitarrenbauer wärst du dafür schnell einige 100 los, ich schätze mal 300 mindestens, eher mehr. Das lohnt sich also für Gitarren von der Stange praktisch nie.
Wieso die Anzahl der Bünde aber von der Mensur abhängig sein soll erschließt sich mir immer noch nicht?

Wenn die Länge des Halses nicht ausreicht kann man doch auch einfach das Griffbrett länger machen als den Hals selbst, solange der Platz über dem Korpus dafür frei ist stört das nicht.
Und um das Vorgängerposting von Etna noch etwas zu konkretisieren: Die Formel "Länge Sattel bis 12. Bund" = "Länge 12. Bund bis Brücke" -> "Korrekte Mensur, für alle Bünde" stimmt natürlich, aber normalerweise erfordert das einiges an Arbeit am Korpus, da man den Hals eben nur möglichst gut passend in der bereits vorhandenen Satteltasche festschrauben kann, aber eben nicht so, dass die neue Mensur stimmt. Beim Umbau von Shortscale auf Longscale bei gleichem Korpus, Brückenposition und Halstasche müsste der Hals weiter "außen" befestigt werden, aber das geht normalerweise nicht, da man ihn ja nicht so einfach mit einem weiteren Stück Holz verlängern kann. Oder man müsste die Halstasche tiefer fräßen, wobei die Frage ist, wie weit das geht bis ein Bauteil des Korpus im Weg ist.
Deswegen ist das Versetzen der Brücke in so einem Fall die preiswerteste Lösung, oder man müsste einen längeren Hals anfertigen lassen (sehr teuer, siehe oben), der dann mehr Bünde haben könnte da eben mehr Platz "unten" ist oder der nur 22 Bünde und "leeren Raum" hat.
Lange Rede kurzer sein: Lass es bleiben, es lohnt sich nicht.
EDIT:
Äh, vergiss meine Aussage mit "Halstasche tiefer fräsen" direkt wieder, das ändert natürlich wieder die Mensur und wäre ein Weg beim Umbau Normal zu Shortscale.