Universal-Licks in Lieder einfügen und Aufbau Solis

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Steffen7452
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Hallo,

ich habe hier schon viel im Forum über Solis und Licks gelesen. Leider habe ich auf meine Frage keine Antwort gefunden.
Ich spiel in einer Band die Rhythmusgitarre und würde mir gerne ein paar Licks draufschaffen, die immer passen. Sozusagen Standardlicks, die zu unserer Stilrichtung (Country, Pop, Rock) passen und dann immer abrufbar sind.
Leider bin ich auch bei den Solis nicht so bewandert. Die Pentatonik ist mir bekannt und ich kann sie auch anwenden. Aber wie macht ihr das? Bei z.B. einem Lied mit den Akkorden G-C-D-Em nehmt ihr da die G-Dur Pentatonik mit den Leersaiten? Verschiebt ihr beim Akkordwechsel auf C dann in die C-Dur Pentatonik?
Ich bleib in der G-Pent. und es hört sich eigentlich immer irgendwie gleich an.
Wie habt ihr da angefangen? Nach Gehör, die Akkorde ne Weile angehört und dann eine Melodie gesummt und die dann versucht nachzuspielen oder ganz anders?

Es wäre klasse, wenn ihr mir hierbei weiterhelfen könntet. Ich bin gerade an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr weiterkomme.

Viele Grüße
Steffen
 
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Im Endeffekt gibt es meiner Meinung nach drei Säulen. Theorie (Harmonielehre, in dem Fall die Pentatonik), Praxis (selbst spielen) und zuhören (was machen andere?).
Punkt 1 und 2 sind recht leicht zu erfüllen. Viel Spielen und improvisieren und dabei hinhören, was gut klingt. Ein Looper oder sich selbst aufnehmen wirkt da wahre Wunder. Ansonsten kann man das mit dem Verschieben der Penta so machen, wie du oben schreibst (die Jazzer machen das gern), die Blueser und Rocker allerdings weniger.
Blueser spielen gern die Moll-Penta über einen Dur-Blues und umgekehrt. Die Rocker spielen einfach Moll auf Moll. Heisst, befindet sich mein Song in A-Moll spiele ich einfach die A-Moll Penta über das ganze Griffbrett oder sogar die komplette Tonleiter (um Melodie reinzukriegen).

Zu Punkt 3: Hier ist die Musikalität einfach wichtig. Genau hinhören was die großen Jungs so veranstalten. Wann sie was spielen. Welche Licks wo eingesetzt werden und was diese dann emotional bei dir auslösen.
Ja, es gibt gewisse "Standardlicks" aber jeder Gitarrist interpretiert diese anders, spielt sie etwas anders oder setzt sie anders ein.
Hier muss du einfach deinen eigenen Stil finden und den kriegst du nur nach hören, nachspielen und rumprobieren.
Ansonsten einfach mal auf Youtube nach "Licks" suchen. Da kann man sich viel abschauen und dann selbst variieren.
 
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Die G-Dur-Pentatonik ist schon mal ein guter Ansatz, weil die Töne G - A - H - D - E - alle - na gut, manchmal mehr oder weniger - zu den Hauptakkorden G- Dur, C- Dur und D-Dur sowie deren Parallelakkorden E-Moll, A-Moll und H-Moll passen.

Hier http://www.cyberfret.com/styles/blues/antony-reynaert/blues-lead-guitar-basics-2/index.php findest Du die C-Dur-Pentatonik als transponierbare sliding scale auf der A-Saite; funktioniert auf der E-Saite genauso.

Freddie Guitar zeigt Dir hier http://www.youtube.com/watch?v=fJVOPJnRYLM nochmal die sliding scale und zum Schluß ein paar nette Licks, die immer passen.

Gruß

Arthur Milton
 
Vielen Dank erstmal.

@azriel: das von den großen Jungs abhören, ist für mich schwerer umsetzbar. Deshalb befinde ich mich gerade bei Jahn Mayer "Slow dancing in a burning room" und versuch mir da ein paar Anregungen zu holen, da er ja auch stark die vertikale Pentatonik nutzt.

@Arthur Milton: die 2 links sind klasse. So was hab ich gesucht. Diagonal Pentatoniken miteinander zu verbinden. Das klappt aber leider nur bei G-Dur oder A-moll? Sonst geht mir nach hinten das Griffbrett aus :D Ich tu mich da immer noch schwer, wenn ich z.B. auf der D-Saite angelangt bin die nächste Pentatonikform mir schnell vor Augen zu führen.

Gruß
Steffen
 
Die Tonleitern können alle auf dem Griffbrett verschoben werden, von daher kannst Du mit deiner sliding scale in jeder Tonart spielen.

Bei einer sliding scale spielst Du immer nur den Grundton der Tonleiter, dann die Sekunde, dann slide zur großen Terz - Saitenwechsel! - dann Quinte und Sexte.
Dann gibt's wieder 'nen Saitenwechsel - Grundton - Sekunde - slide zur großen Terz - Saitenwechsel - Quinte - Sexte und so weiter. Dauert halt 'ne Weile, bis der Fingersatz sitzt.

Die A-Moll Pentatonik A - C - D - E - G hat ja die gleichen Töne wie die C-Dur-Pentatonik, also C- D - E - G - A, von daher kannst Du die Fingersätze einfach übernehmen. Wenn Du ein Lick in der A-Moll-Pentatonik gefunden hast, kannst Du es auch in C-Dur verwenden. Yippie! :)
 
Vielen Dank erstmal.

@azriel: das von den großen Jungs abhören, ist für mich schwerer umsetzbar.

Ob schwer oder nicht, das ist imo aber elementar.

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@Arthur Milton: die 2 links sind klasse. So was hab ich gesucht. Diagonal Pentatoniken miteinander zu verbinden. Das klappt aber leider nur bei G-Dur oder A-moll? Sonst geht mir nach hinten das Griffbrett aus :D Ich tu mich da immer noch schwer, wenn ich z.B. auf der D-Saite angelangt bin die nächste Pentatonikform mir schnell vor Augen zu führen.

Gruß
Steffen

Dann beschäftige dich mal mit den 5 Stufen der Pentatonik. Das muss man halt mal auswendig lernen. Desweiteren ist es für ein Solo gar nicht notwendig sich auf dem ganzen Griffbrett rumzutreiben. Die guten brauchen auch mal nur 3, 4 Töne in einer Lage.

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Hallo,

noch ein Tip.

Lass deine Licks auf dem Grundton, der Terz, oder der Septime eines Akkords enden.

Also wenn du G D C Em hast. Dann bei G die Töne G B F#, bei D halt D F# C, bei C die Töne C E B und bei Em die Töne E G D im Auge behalten.

Klar wenn du die Septimen spielst hättest du G maj 7, D 7, C 7, Em 7

Am besten mal in jeder Lage die 3 bzw. 4 Klangarppegios lernen.

Gruß
Zakk
 
Hallo Zakk,

das mit dem Grundton mach ich glaube ich automatisch nach Gehör. Ich höre meist mit dem improviseiern mit dem Ton auf, mit dem der Gesang beginnt.

Viele Grüße
Steffen
 
Um's mal hart zu sagen: ohne üben und lernen geht's halt nicht. Also: Skalen draufschaffen und verstehen (möglichst viele), die eigenen Helden studieren und deren Licks klauen (und verstehen), und spielen spielen spielen... dann wird das was.

Muss man das? NEIN, außer man will gut werden.

Geht es auch kleiner? JA, aber dann kann man auch weniger. Ich sag' mal so: ich komme mit Pentatonik, bisschen Blues-Scale bisschen "echtes" Dur/Moll, bisschen Akkordwissen inkl. Mehrklänge (ein Gmaj7 oder F#m9 sollte einen nicht schocken), bisschen Klau von 2-3 persönlichen Helden ganz gut zurecht. Bin ich gut/virtuos/besonders einfallsreich? NEIN, aber für meine Ansprüche an mich und meine Musik reicht es.
 
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Hallo Steffen,

das ist ja schon mal cool. Aber gerade wenn man auf die Septime endet, muss man das Gehör ein bisschen dran gewöhnen. Spiel doch einfach mal einen Akkordwechesel in C-Dur aufs Band. Also zB C G Am F. und dann spiel mal nur den Ton e auf C, den Ton b auf G usw. Dann mach dasselbe mit den Septimen.

Also ich fand das immer so lustig mit den Scales, wenn mein Lehrer dann gesagt hat: So dann spiel mal was dazu.
Musik ist eine Sprache. Licks sind Vokabeln. Die muss man erstmal lernen, dann variieren. Dann vielleicht mal eigene Wörter ausdenken.

Die Scales und Harmonischen Zusammenhänge sind die Grammatik.

Dann kommt noch der Still dazu. Also ist auch wie in der Sprache. Bsp. im Dialekt passen andere Wörter, als in dem Zeitungsartikel. So ist es auch mit der Musik, denke ich.

Gruß
Zakk
 
falls du bisher die pentatonik nach nur einem griffmuster spielst, mit fünf davon kommst du über das ganze griffbrett, alles in der gleichen tonart, hier wird s für Am/C gezeigt: http://www.youtube.com/watch?v=FWZpb6IUxV4#
das lässt sich dann aber je nach tonart einfach verschieben musst also nur einmal lernen für alle tonarten.
hier nochmal in schriftform http://www.theorylessons.com/pent002positions.php
auch wenn sich die noten nicht ändern wenn man so in der gleichen tonart bleibt wird es doch etwas abwechslungsreicher find ich.
dazu musst halt wissen welche tonart der song hat, findest am einfachsten drüber raus wo die halbtonschritte sind oder welche akkorde benutzt werden - stichwort kadenz.
 
Hallo Thunderbird,

das mit den Pentatoniken hab ich mir schonmal angeeignet. Ich hör mir meis Lieder an und spiel die Akkorde mit.
Und dann kommt der Knackpunkt!
Ich fang meist mit der 1. Position der Pentatonik an und nudel da so eine Weile rauf und runter, bis es langweilig wird. Dann geht´s weiter mit der Frage: "Wie war nochmal die 2. Position?" Das klappt dann noch so einigermaßen aber flüssige Wechsel von einer zur anderen Position sind das bei mir nicht. Geschweige denn gleich mit der z.B. Position 3 zu beginnen. Habt ihr da Tricks? Vielleicht immer gleich anfangen und dann das verschieben in die nächste Position auf der G-Saite? oder startet ihr beim verschobenen A-Akkord?
 
fang doch einfach mal gleich mit einer anderen position an. beim üben kümmert es ja keinen wenn die erste note nicht die stammnote ist. spiel einfach mal die position unter/über der "0815 position" solange bis sie richtig sitzt.
wenn sie dann sitzt wechselst du zwischen ihr und der 0815 position. wenn das dann läuft fügst die position drüber/drunter hinzu usw. bis alle fünf einigermaßen sitzten. vielleicht auch mal bei der gleichen tonart bleiben. C/Am und G/Em laufen bei mir z.B. viel besser als alles andere, hab ich einfach schon öfter gespielt. bin jetzt nicht gerade der impro gott.
auf youtube gibts zahlreiche backing tracks bei denen auch gleich die Tonart dabei steht (wobei sie manchmal nicht stimmt, oft ist dann eben ein blabla in A eigentlich ein blabla in am) und beibehalten wird - machts fürn anfang vll einfacher, wenn auch langweiliger.
alles andere ist denke ich einfach übung. bis das richtig flüssig läuft braucht es einfach zeit. wenn du beim wechsel zwischen zwei patterns probleme hast, mach vll auch einfach ein paar sekunden pause, bis du wieder weiterspielst. die ganze zeit durchdudeln macht man ja meistens eh nicht.
 
OK ich werde es versuchen. Unser Leadgitarrist wechselt immer die versch. Positionen bei Akkordwechseln und meint "Wenn der C-Akkord gespielt wird verschieb den D-Griff bis du damit ein C spielst". Nur bis ich das dann wieder auf die Schnelle find. Das dauert. Gruß Steffen
 
Hmm also wie er das genau meint kann ich nicht komplett nachvollziehen, red einfach nochmal mit ihm. Du kannst natürlich wie du oben gepostet hast bei nem Song mit dem Akkorden G, C, D und Em jeweils zum Akkord wenns Dur ist das Dur Pentatonik Pattern spielen
(damit mein ich das hier, damit wir nicht aneinander vorbeireden:
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)
und wenns ein Moll Akkord ist Moll spielen also:
(
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)
Dabei hättest du im Bsp
G, C, D und Em dann die Töne:A, H, C, D, E, Fis und G benutzt. Sprich auch wenn du Pentatonik Griffmuster nimmst hättest du dann alle Töne der Tonleiter(G-Dur) mit dabei. Dafür bräuchtest du also nur die zwei Griffmuster zu kennen.

Andere Möglichkeit wäre eben die fünf verschiedenen Pentatonik Griffmuster zu lernen und zu verbinden, wenn du dich an die hältst würdest eben wirklich nur die Noten Pentatonik Noten benutzen also in dem Fall dann G, A, H, D, und E. Dafür könntest du dann eben alle fünf Griffmuster benutzen, und kannst sie auch später um die restlichen zwei Noten (Fis, C) jeweils, die dann aus der Pentatonik die volle Kirchentonleiter machen, ergänzen. Damit müsstest du auch nicht zwangsweise jedes mal bei nem neuen Akkord zwischen den Griffmustern springen, sondern z.B. einfach nur wenn ein G Akkord kommt kurz eine G Note anspielen.

Welche Methode du nimmst ist dir überlassen aber ich denke die erste, auch wenn sie am Anfang natürlich einfacher ist wird dann doch schneller langweilig und eigentlich lernst du weniger dabei. Ich denke langfristig läufts auf letzteres raus, wenn es anspruchsvoller und freier werden soll.
Wie sich was anhört im Vergleich - keine Ahnung habs noch nicht probiert. Ich hoffe man kann nachvollziehen was ich meine.

Grad für die letztere Methode gibts hier aufm Board n guten Workshop, https://www.musiker-board.de/griff-...chmelzen-tonleitern-auf-basis-pentatonik.html
Gruß
 
Hi,

ich hab mir die Pattern nochmal genau angeschaut. Im Pattern 1. Moll/5.Dur ist ja z.B. der A-Akkord drin. Im Pattern 4. Moll/3.Dur ist der D-Akkord drin. natürlich immer nur mit noch zusätzlichen Tönen. Als Rhythmus-Gitarrist kann ich mir das bildlich ganz gut vorstellen. Vielleicht geh ich mal von der Seite ran.
Steffen
 
Ist ne praktische sache denk ich
 

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