Unterschied E-Git Sound live/recorded

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Stefan_L_01
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Hallo
Wieso klingt ein abgenommenes verzerrtes Signal so viel anders (schlechter) als was man selber aus der Box hoert?
Ich finde das recorded viel trockener, weniger crunch, plobbiger... wie gesagt vor allem mit Zerre.
Ist Multi Aufnahme wirklich das Einzige was man da machen kann?
Gruss Stefan
 
Eigenschaft
 
hey, wenn es so viel schlechter klingt - vor allem nicht so wie du es aus der box hörst - solltest du nochmal an der Mic Position arbeiten, und vl. auch an ein anderes Mic denken?Welches verwendest du denn? Ebenso den Raum in dem aufgenommen wird optimieren.

Und wenn man aufnimmt, sollte man sowieso doppeln damit es fett wird.

Grüße
 
Du hörst das normale Signal aus einer gewissen Distanz in einem Raum mit deinen Ohren.
Würdest du dich schon allein mit einem Ohr direkt an einen Speaker in einem recht trockenen Raum hängen und das andere Ohr zuhalten, wäre der Eindruck auch schon im Welten anders.

Das aufgenommene Signal hörst du dann am Ende durch ein Mikrophon, durch ein Interface/Preamp/Pult/wasauchimmer und dann noch über das jeweilige Abspielmedium... also quasi ein direkt mikrophoniertes Signal durch einen Haufen an Faktoren.

Letzendlich ist das Mixing anteilig dafür da um aus einem trocknen Signal die relevanten Frequenzen herauszuarbeiten und eben den angenehmen Klang hervorzubringen den man haben möchte. Dafür ists auch sicher nicht die dümmste Idee sich zu überlegen was in einer "natürlichen" Situation einen Klang angenehm macht und was dem entgegensteht.

Mit einem passenden Mikro, der richtigen Positionierung (von Mikro und Amp im Raum) und den passenden Ampsettings sollte aber auch das "rohe" Signal schon halbwegs gut klingen. Wenns das nicht tut sind bis dahin schon zuviele Fakoren suboptimal.
 
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Hi
Ich habe ein Sm57 und so einen Flachmann, beides Standard afaik. Verschiedene Positionen und Winkel probiert, gibt Unterschiede aber loest das Kernproblem nicht
Mixer ist und muss neutral sein
Sound ist schon gut aus dem Amp auch vom Frequenzgang (logisch, oder???) und muss nicjt noch uebers Pult angepasst werden
 
Naja, die beiden Antworten die Du bekommen hast decken eigentlich alle potentiellen Problemfelder ab, aber deine Antwort liest sich im Endeffekt wie "Nein". Was soll man jetzt noch raten?
 
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Wenn du mit mehreren Mikros aufnimmst: Phasenlage und Laufzeitunterschiede der Mikros checken. Dazu einfach mal in die Wellenformen reinzoomen und gucken ob die Maxima beider Spuren übereinander fallen und in die richtige Richtung zeigen.

Anderes Thema: dein Amp ist warscheinlich beim Aufnehmen deutlich lauter als bei der Wiedergabe des Aufgenommenen. Das ändert drastisch wie der Sound qualitativ wahrgenommen wird.
 
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Hallöchen,

stellt sich ja auch die Frage wie und womit wird überhaupt abgehört? Die Abhören müssen das Signal ja auch erstmal wiedergeben können.
Der Ampklang ist das Eine, was ein Mikrofon etc. draus macht das Andere - warum man deshalb Equalizing als unnötig abtut, will sich mir nicht erschliessen.

Ciao, Günther
 
Neben all den technischen Details, auf welche andere teils schon eingingen,
möchte ich auch noch kurz den psychologischen Aspekt ins Rennen werfen.

Wir nehmen Klangerzeugung und den entstehenden Klang (leider?) nicht nur mit den Ohren war.
Alleine die Tatsache, dass man im einen Fall nur zuhört und im anderen Fall selbst spielt,
kann z.B. einen enormen Einfluss auf die Qualität des Gehörten haben.

Wie oft hat man sich selbst schon als rhythmisch tight und sauber (kein Saitenschnarren usw.) empfunden beim spielen?
und wie oft im nachhinein auf Aufnahmen das genaue Gegenteil festgestellt?
Das kennt vermutlich jeder, der sich selbst aufgenommen hat.
Gleiches gilt für den Sound.. auch wenn es manchen vielleicht komisch vorkommt.

Änlich ist es mit Livesound vs. Studiosound.
Abgesehen von der Lautstärke (welche schon sehr viel an der Wahrnehmung ändert), kommt live noch die Optik hinzu,
welche sich mit dem Klang zu einer Gesamtwahrnehmung verbindet und damit komplett anders von uns aufgenommen wird.

Anderes Beispiel: Akustik.
Man höre sich etwas in einem 0815 Raum über Musikanlage an. Der Klang ist ganz normal, das kennen wir.
Nun nehmen wir das selbe Setup nur nehmen es über eine gute Stereomikrophonierung auf.
Dies hören wir dann über geschlossene Kopfhörer an.
Das Ergebnis wird extrem verhallt und distanziert klingen.
Einfach weil wir den typischen (extrem direkten) Kopfhörerklang schon total gewöhnt sind.
Aber rein durch die Tatsache, dass wir die Kopfhörer sehen/spühren schätzen wir den Klang anderes ein und nehmen ihn anders wahr.

Daher vielleicht - wenn die ganze Technik passt und es immernoch ungewohnt klingt -
mal die Augen zumachen beim spielen und wirklich erlich zu sich sein.
Vielleicht ist doch objektiv gar nicht so viel Unterschied zwischen den beiden Sounds.

LG Jakob
 
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Im Grunde ist ja schon alles wesentliche gesagt .. der Vergleich "live" und "aufgenommen" ist halt Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Wenn du den gleichen Sound haben willst müsstest du eine perfekte/neutrale Mikrofonie am Ort des "Livehörens" mit perfektem Abgleich des Mikrofons zu deinen Ohren (was mal so fast unmöglich ist, denn du hörst nicht linear, das Mikro ggf schon... ;) )
und das dann über einen perfekt neutralen Speaker, der genau da wo deine Gitarrenbox steht das recordete Signal abstrahlt (welches du dann wieder hörst).
Und auch dann hinkt das noch an diversen Details (worauf ich jetzt mal keine Lust habe einzugehen... also lasst es sein mich hier zu korrigieren oder zu ergänzen :D )
 
Ersrmal Danke fuer die Ratschlaege und Hinweise.
Ich dachte eigentlich dass eine PA relativ nah an Hifi ist und was vorne reinkommt auch (verglichen mit einem uebersteuernden Amp ) relativ detaillgetreu reproduzieren kann. Wenn meine Ohren den Amp nichtlinear warnehmen muesste es sich gleich mit dem Signal aus der PA verhalten, oder?
Insofern stellt sich mir die Frage, ob
ein Mikrofon nicht verzerrte Signale 1:1 so aufnehmen kann wie sie vom Speaker produziert werden. Oder wenn man gleichzeitig 4 Mikes auf den gleichen Speaker loslaesst an verschiedenen Positionen, bringt das genausoviel wie 4 Spuren einspielen?
Gruss
Stefan
 
Ich dachte eigentlich dass eine PA relativ nah an Hifi ist und was vorne reinkommt auch (verglichen mit einem uebersteuernden Amp ) relativ detaillgetreu reproduzieren kann.
Dazu sei gesagt, dass Instrumente in Studioproduktionen der Pop-Musik eigentlich nie so klingen wie sie es in einer realen akustischen Umgebung tun. Ob es nun eine PA oder eine Hifi-Anlage ist, das Problem bleibt doch das selbe. Bei einer Nahmikrofonierung hat man halt genau den Sound von der Mikrofonposition.

Oder wenn man gleichzeitig 4 Mikes auf den gleichen Speaker loslaesst an verschiedenen Positionen, bringt das genausoviel wie 4 Spuren einspielen?

Verschiedene Mikropositionen bringen dir verschiedene Aspekte des Amps-Sounds. Du hast dann später die Möglichkeit all diese Aspekte zu mischen, damit der Sound im Mix mit allen anderen Instrumenten stimmt.

Aber: Wenn du wirklich doppeln willst, dann sind all diese Signale noch viel zu stark korreliert. Um mehrmaliges Aufnehmen kommst du nicht herum.

Bevor jemand meckert: Ja ... es gibt auch leute die einen Amp mit einer Stereo-Mikrofonierung aufnehmen ... ist halt alles Geschmackssache. Wenn man sich aber eine echte Dopplung wünscht, dann müssen es halt zwei Takes sein.
 
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Oder wenn man gleichzeitig 4 Mikes auf den gleichen Speaker loslaesst an verschiedenen Positionen, bringt das genausoviel wie 4 Spuren einspielen?
Einfaches Gegenbeispiel: Aus einem einzelnen Geiger, den man 20 Mikrofonen aufnimmt wird auch kein Orchester...

Das Problem beim Gitarre aufnehmen ist wirklich die Wahrnehmung... Gitarren Boxen sind so individuell, dass selbst in einer 4x12er Box, Speaker gleicher Bauart große Unterschiede aufweisen können. Und das was man als Gitarrist an seiner Lieblingsposition im Proberaum hört, hat stellenweise nicht viel damit zu tun, was da so aus einem einzelnen Speaker rauskommt. Dazu muss man wirklich einfach nur mal direkt das Ohr ranhalten und dann einen Meter weit weg gehen.
Viele stellen ihre 4x12er auch auf den Boden, packen den Amp oben drauf, stellen sich direkt davor und stellen so den Sound ein... Wenn man sich jetzt einfach nur mal so grob vorstellt in welche Richtung die Speaker abstrahlen, kann man nachvollziehen, dass man nicht das hört, was sich direkt vor der Box abspielt. ;)
Ich persönlich handhabe das so... Proben, Recordings und Live sind für mich völlig getrennte Dinge. Bei proben will ich im Raum gut klingen, live möchte, dass das Publikum einen guten Sound bekommt und beim Aufnehmen möchte ich, dass der Song hinterher mit der gesamten Instrumentierung gut klingt. Auf jedes Setup stell ich mein Equipment individuell ein.
 
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Ja ok, macht Sinn. Aber viele nehmen ja für einen Bühnen-Gig auch das Signal ab, mit einem Mike, und gehen über die PA? Da ist ja nix mit Doppeln usw. . Klingt aber imo nicht so viel schlechter als wie das was ich einfange.

Macht es Sinn für das Recording dann einfach weiter weg mit dem Mike zu gehen (wenn man nur die Gitarre aufnimmt, ohne Band) ? Immerhin ist unser Ohr ja auch relativ klein von der Fläche, so ab 1-2m Abstand müsste man dann doch zunehmend einen Mix einfangen der besser dem entspricht was wir wahrnehmen, oder? Dann sollte man doch auch leichter den Sweet Spot finden und den Beam ausweichen können.
Gruß Stefan
 
Irgendwie versteh ich nicht was du willst... Was soll man dir hier nun sagen?

Ohne konkrete Infos/Hörproben was du wie versucht hast kann man dir hier wohl kaum konkret helfen.
Und wenn es um allgemeines geht, findest du im Internet ca. drölfmilliarden Artikel/Interviews/Tutorials und Videos zur Mikrophonierung von Gitarrenverstärkern (und nahezu allem anderen). Da hier wahrscheinlich keiner durch den Screen hüpfen und dir alles aufbauen und einstellen kann, musst du das wohl schon selber machen und rumprobieren.

Wenn das Ergebnis nicht passt, gibt es ja eigentlich nicht so viele Möglichkeiten wieso das so ist.... entweder liegts an deinen Erwartungen an den Klang ansich oder an deinen Fähigkeiten überhaupt erstmal ein gutes Signal zu generieren.
Ein einziges direkt abgenommenes Signal ist eben auch nicht mehr, aber auch nicht weniger als das was es ist.

Wenn du erwartes, dass man einfach nur nen Sm57 irgendwie vor nen Marshall MG15 schmeißt und dann mit seiner verstimmten Stagg Billigklampfe unsauber irgendwas spielt und das am Ende klingt wie der supergeile Albumsound von *Lieblings-Band/Künstler hier einfügen*... dann wirds wohl etwas schwierig.(Es sei denn du machs Punk oder Black Metal... dann könnte es ggf. noch schlau sein das 57 gegen das hier -> http://www.conrad.de/ce/de/product/1179042/ednet-Multimedia-Mikrofon-mit-Standfuss?ref=list einzutauschen.)

Und zu deiner Frage:
Je weiter du weggehst umso mehr nimmst du die Umgebung und umso weniger direkt die Schallquelle auf. Kann gewünscht sein, hat in deinem Fall aber nichts mit deinen Fragen zu tun. Es wäre für dich vll auch hilfreich das einfach mal auszuprobieren....

Ich hab aber noch ne Frage:
Welche Rolle spielt jener Mike in dieser Angelegenheit?
 
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mach' es dir nicht zu kompliziert, indem du Äpfel mit Birnen vergleichst: ein Mikrofon hat mit dem Gehör so gut wie nichts gemeinsam ;)
Navar hat das in seinem letzten Absatz ganz gut zusammengefasst:
man macht einfach das, was in der jeweiligen Situation akustisch zweckdienlich ist

für einer Aufnahme(spur) kann man eine komplett irreale akustische Umgebung anstreben - oder es klingen lassen wie direkt vor der Box
(auch wenn das nicht immer ganz überzeugend gelingt...)
das findet dann in der jeweiligen Bearbeitung der Roh-Aufnahme statt
bei der Aufnahme selbst versucht man diesem Prozess optimal zuzuarbeiten (weil der Mensch von Natur aus bequem ist) :D
das setzt nur ein wenig Erfahrung voraus - aber viel Aufmerksamkeit was das Beobachten des Klangs angeht

cheers, Tom
 
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