Unterschied zwischen Marshall 1974x und SV20C Combos

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Hallo Zusammen,

bin auf der Suche nach einem kleinen Combo für Clubgigs, der gut klingt und Pedale frißt. Da ich am liebsten einen Marshall spiele, kamen die beiden, in der Titelzeile erwähnten Combos in die Endauswahl.
Ich möchte mit den Amp Classic-Rock spielen. Was Pedale betrifft, da habe ich die üblichen Verdächtigen wie Tubescreamer, Boss SD-1, Goran Fat Boy drive und Z.Vex Super Hard On.
Mich würden die Unterschiede zwischen den beiden Amps interessieren. Okay, der 1974x ist handverdrahtet, teurer und hat 2 Watt weniger.
Der kleine SV20C soll ein kleiner Plexi im Combogehäuse sein; den 1974x hat Gary Moore (einer meiner Helden) auf dem Cover seiner Platte "Still got the blues" berühmt gemacht.

Wie unterscheiden sich die zwei Amps bzgl. Sound?

Viele Grüße,
Bowhunter
 
Ich kenne beide gut, einen 1974X hatte ich lange, einen SV20C hab ich aktuell. Imo unterscheiden sie sich vor allem im Sound, der sich aus der reinen Physis ergibt. Der 1974X ist ein mächtiges, voluminöses Gerät mit 12er, der deswegen so plastisch/3D klingt, dass ich z. B. nie einen Hall vermisst habe. Den hat der SV20C auch nicht, aber er könnte eher einen brauchen, denn die Soundfülle erreicht er nicht. Er ist eben erheblich kleiner und leichter.

Dennoch klingt der SV20C gut und auch raumfüllend. Ich war mir beim Kauf z. B. relativ sicher, dass ich einen Greenback einsetzen würde, davon hab ich Abstand genommen. Der Speaker (10") klingt gut genug und durch die Möglichkeit der Mischung beider Kanäle hat man (wie beim 1974X übrigens auch) die Chance, von richtig dunkel bis imo regelrecht schrill alles zu machen.

Sonst prägt ein Speaker ja sehr stark, aber das ist bei beiden nicht so, weil eben die Kanäle und deren Mischung mehr ausmachen, als nur linear rein/raus.

Rein vom Verstärkerteil merke ich keine großen Differenzen. Weder kam mir einer zu leise vor noch zerrt einer anders oder deutlich früher oder später oder ist generell anders gevoiced. Ich bin mir ziemlich sicher, das Gehäuse macht den Unterschied und wenn man die Ampteile über Kreuz verpflanzen würde, würde sich auch der Klang entsprechend ändern.

Letztlich muss man sich entscheiden, ob man die Physis des 1974X tragen und bezahlen will, dann ist er die richtige Wahl. Sonst der SV20C, der es für mich gut tut und keineswegs "klein" klingt. Das will ich nochmal extra sagen. Mit beiden kann man ernsthaft Musik in einer Rockband machen und nicht nur zu Hause herumzirpen. Die 5-Watt-Schaltung beim SV20C bringt da aber nix, er ist für eine normale Wohnung auch damit zu laut. Bevor man dann in den OD-Bereich kommt, ist schon der Nachbar da. Btw. hat der kleine die großen EL34, der Große die kleinen EL84, aber derbe anders klingt es deswegen nicht.

Pedale mögen sie nicht nur, die brauchen sie sogar, wenn man leiser in den Overdrive will oder laut härtere Gangarten (so ab kerniger Hardrock) spielt. Bei mir sind das Boss BD und Warm ODD. Das Tremolo im 1974X klingt großartig, ist aber für meine Musik allenfalls ein nice to have.

Im Proberaum schließe ich an den SV20C eine weitere 1x12 an und dann ist das alles sowieso kein Thema mehr. Es ginge auch ohne, aber der Kollege fährt ein JVM Halfstack und man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. :)
 
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Danke für die ausführliche Antwort (y)
Aktuell ist der 1974x beim T. erst in 3-4 Wochen lieferbar. Ich werde beide antesten... wobei, mich machen 1000€ Unterschied schon etwas stutzig, der 1974x kostet ja mehr als doppelt so viel wie der SV20C :unsure:

Ach, ich sehe gerade, der SV20C hat ja nur einen 10" Speaker! :oops: Ich finde 10zöller verzerrt immer so...ähm... "komisch". Da ist eine Zusatzbox mit einer 12" Speaker fast schon Pflicht.
 
Ja, mit "Physis" meinte ich auch den Speaker, war aber vom 10er doch überrascht, da kommt einiges. Der SV ist Platine, der 1974X handverdrahtet, falls das eine Rolle spielt. Beide aber Made in UK. Den SV finde ich einen echten Kampfpreis, vom 1974X würde ich das nicht so sagen. Der hat einen deutlich höheren "Liebhaberfaktor".
Wie fast immer bei Marshall absolut vorbildliche Möglichkeiten, weitere Cabs anzuklemmen.
Ich hab den SV solo zuhause mit einem 5 Meter langen Netzkabel, da kann ich ihn leicht überall mithinnehmen und reicht klanglich immer. Die Zusatzbox 1x12 bleibt im Proberaum, wo sie ihre Berechtigung hat, zumal der Combo draufkommt und man sich dann nicht nur die Füße föhnt.
 
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Der SV hat einen Einschleifweg und den gibt es auch als Top!
 
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Ich habe vor ein paar Wochen den SV20 mit angeschlossener 1x12" Box sehr laut und mit (meinem) SD1 gespielt. Mir hat der eingebaute 10"er besser gefallen. Der Ampspeaker klingt zudem agiler - fand ich!

Kommt drauf an, welche 10"er du in welchen Gehäusen gehört und gespielt hast. :)
 
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Ach, ich sehe gerade, der SV20C hat ja nur einen 10" Speaker! :oops: Ich finde 10zöller verzerrt immer so...ähm... "komisch". Da ist eine Zusatzbox mit einer 12" Speaker fast schon Pflicht.
Ist dann zwar kein Combo, aber wäre bzgl. des Verstärkers evtl. eine passende Alternative:

oder
oder
https://www.thomann.de/de/marshall_studio_vintage_sv20h.htm + https://www.thomann.de/de/marshall_studio_classic_sv112_cabinet.htm
 
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Berichten kann ich leider nur über den SV20C. Neben dem, was @Schnabelrock schon richtig schrieb, vielleicht noch als Anmerkung, dass das Ding echt laut ist. Und leider auch ziemlich ausgefahren werden sollte, um dick zu klingen. So zum Thema kleine Clubgigs.
Der 10er reicht auch in meinen Ohren gut aus und macht eine gute Figur, ich habe noch Box und Top von dem Modell mit 12 Zoll, das ist nochmal etwas feiner.
 
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Berichten kann ich leider nur über den SV20C. Neben dem, was @Schnabelrock schon richtig schrieb, vielleicht noch als Anmerkung, dass das Ding echt laut ist. Und leider auch ziemlich ausgefahren werden sollte, um dick zu klingen. So zum Thema kleine Clubgigs.
Das ist beim 1974X allerdings auch auch der Fall, ohne artgerechte Haltung sind sie nicht das, was beide sein können.

Was passiert wenn man beide Amps vor sich hat?
Der eine ist groß, hat Geschichte, kostet ordentlich Geld und ist haptisch eindrucksvoll. Man hat hohe Erwartungen, schließt ihn an und denkt: "Jo, der ist was ich mir vorgestellt habe, sehr gut."
Der andere ist deutlich kleiner, kostet nur die Hälfte, wirkt weniger edel und seine "Geschichte" muss man glauben. Sie ist ja eher grob an den Plexi angedengelt. Man schließt ihn an und denkt: "Wow, das hätte ich jetzt nicht erwartet, hui."
Das macht einen mentalen Unterschied.
 
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Hi!
Hallo Zusammen,

bin auf der Suche nach einem kleinen Combo für Clubgigs, der gut klingt und Pedale frißt ...
Der kleine SV20C soll ein kleiner Plexi im Combogehäuse sein; den 1974x hat Gary Moore (einer meiner Helden) auf dem Cover seiner Platte "Still got the blues" berühmt gemacht.

Wie unterscheiden sich die zwei Amps bzgl. Sound? ...
Ich habe das Glück gerade von einer tollen Probe zu kommen - mit meinem "neuen" Marshall SV20C!
Den hab´ ich erst seit ein paar Wochen und konnte ihn heute erst zum zweiten Mal mit der Band spielen - und der Amp macht einfach total Spaß (y)
Erstaunlich, was da rauskommt und wie gut/leicht er sich spielt!

Den 1974 hatte ich bisher nur als "Clone" (von WeberVst), und hab´ ihn auch schon hin- und wieder als Original (Reissue) spielen können - aber für einen direkten/guten Vergleich ist das zu lange her...
Was ich aber sagen kann: Der B/M/T/P-Tonestack macht echt einen Unterschied zum "einsamen" Tone-Regler beim 1974.
Das klingt einfach "breiter" - der 1974 klingt generell eher ein bisschen "eng".

cheers - 68.
 
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J
  • Gelöscht von C_Lenny
Hallo,
ich habe z.Z. beide. Den 1974x und den SV20C, beides toll klingende Amps, aber dennoch nicht miteinander vergleichbar.
Was das "Made in England" angeht, kann man meines Erachtens auch hier nicht richtig vergleichen, der 1974er wirkt doch um einiges hochwertiger,- und das nicht nur wegen der Handverdrahtung.
Die Leistungsreduzierung beim SV20 funktioniert super gut und klingt um Welten besser als beim Origin, aber selbst im 5-Watt Modus ist es noch ziemlich laut. Also kein Leisetreter. Beide Amps haben vergleichsweise wenig Headroom, wobei der 1974x eindeutig den besseren Cleansound hat.,- und ganz ehrlich, wenn man mit Volumen und Tonregler an der Gitarre arbeiten kann, dann geht beim 74er schon die Sonne auf, und es geht von Clean bis Rockbrett, natürlich auch abhängig von der Gitarre, alles. Ich vermisse kein Einschleifweg und kein Reverb.
Für mich ist der 74er deswegen der flexiblere Amp und in Sachen Lautstärke einfach besser zu kontrollieren.

Grüße,
 
Hallo,
beides toll klingende Amps, aber dennoch nicht miteinander vergleichbar.
... was Du aber genau doch tust. Imo übrigens mit Ergebnissen, die ich teile.
Was soll denn auch vergleichbar sein, wenn nicht zwei Marshall-Combos?
 
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... was Du aber genau doch tust. Imo übrigens mit Ergebnissen, die ich teile.
Was soll denn auch vergleichbar sein, wenn nicht zwei Marshall-Combos?
Vielleicht habe ich mich etwas umständlich ausgedrückt, sodass nicht für jeden meine Argumentation verständlich ist. Naja, kann eben passieren. Ich vergleiche eben nicht einen Polo mit einem Passat,- obwohl beide Autos vom gleichen Hersteller sind. Jo, fahren kann man beide.
Nun aber zurück zu den Marshall‘s.
Ich wollte mich nicht mit fremden Federn schmücken, sondern nur von meinen Erfahrungen berichten und auch deine Weisheiten gerne nochmal unterstreichen, mit denen du auf jeden Fall recht haben sollst.

Gruß
 
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Tach,
Vielleicht auch mal nen Cornell 18/20 Combo antesten, wenn es nicht unbedingt ein Marshall sein soll. In meinen Ohren der bessere 1974 und auch preiswerter.
 
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Ich selbst hatte nur einen 18-Watter mit TMB Klangregelung. Der Amp ist wirklich klasse und hat vor allem eine sagenhafte Kompression. Das ist Instant Blueston, auch clean zu gebrauchen.
Den Amp hatte ich einige Jahre und es fiel mir auch nicht ganz leicht, mich von ihm zu trennen... Gleichzeitig könnte es sein, dass der Verstärker mit seiner Röhrengleichrichtung, vielleicht auch einen kleinen Tacken zu "altmodisch" für Deinen Einsatzbereich sein könnte. Insofern würde ich nicht nur nach dem 1974x fahnden, sondern auch nach dem Bruder, dem 2061x mit Diodengleichrichter.

Im Endeffekt würde ich aber, was Marshalliges in der unter 30w Liga angeht, einen weiteren Amp ins Rennen werfen wollen. Nämlich den Hughes & Kettner Puretone. Der hat nunmal gar nichts mit dem typischen HK Trademark Sound zu tun, sondern ist ein schnörkelloser Rockamp aus dem JMP-Soundfamilie. Durch die Kathodenbias Endstufe nominell bei 25w an 16 Ohm und ein hervorragender Combo-Amp.
Einen Neuwertigen verkloppt seit November jemand in Metzingen (etwas hoch angesetzt, wenn Du mich fragst).

Jedenfalls musste mein hervorragender 18-Watter gehen und Puretones habe ich zwei. Ein Head, ein Combo. Vielleicht sagt das genug.

Die machen nämlich Alles (außer vielleicht die wirklich sweete Kompression) genauso wie der 18er - nur besser, größer. RAWK.
 
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