Hier ein Erklärungsversuch:
Der Klang einer schwingenden Saite ist unter anderem davon abhängig,
- wo man die Saite anschlägt und
- wie breit die Stelle ist, an der die Auslenkung erfolgt.
In beiden Fällen ergeben sich, ähnlich wie bei der Positionierung und der Breite von elektromagnetischen Tonabnehmern, Kammfiltereffekte.
Grundsätzlich gilt:
- Je weiter vom Steg entfernt angeschlagen wird, desto mehr tiefe Frequenzen snd im Spektrum enthalten (Vergleich Steg- Halstonabnehmer)
- Je schmaler die Auslenkung ist, desto mehr hohe Frequenzen sind enthalten (siehe magnetische Breite eines Tonabnehmers)
Beide Effekte haben nichts mit den Tonabnehmern zu tun und lassen sich auch auf akustischen Gitarren nachweisen.
Man vergleiche einfach mal den Klang unter Verwendung eines 0.46 Nylon-Plek mit einem 0.60 Nylon-Plek und mit den Fingerkuppen gespielt.
Natürlich kann man die Saite auch noch unter verschiedenen Winkeln anreißen, was wieder Einfluß auf die Breite der angeschlagenen Stelle hat. Je nach Anschlagtechnik kann die Breite dann auch nicht einen konstanten Abstand von der Nulllinie haben, sondern irgendwie (im einfachsten Fall sinusförmig) moduliert sein.
Da man bei Up- und Down-Strokes unter Umständen auch mit verschiedenen Winkeln arbeitet, wird auch hier die Breite beeinflußt.
In Kombination mit einer nichtlinearen Verzerrung am Verstärker können da sicherlich jede Menge interessanter Klangeffekte entstehen.
Ulf