Unterschiedliches Kolophonium ausprobieren

cgda
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Hallo zusammen,
zu Weihnachten habe ich ein Kolophonium-Probenset geschenkt bekommen. Jetzt möchte ich natürlich am liebsten alle vier Sorten ganz schnell durchprobieren :)

Nun wird es aber wohl sinnvoll sein, die Bogenhaare zwischendurch zu reinigen, damit man einen Eindruck von jedem einzelnen Kolophonium bekommt und nicht mit einem Mix aus zwei bis drei Sorten spielt.
Wie macht ihr das? Reicht ausklopfen bis es nicht mehr staubt oder "abfärbt "? Oder muss man wirklich die Haare jedesmal waschen? Und wenn ja, wie und womit?

Lieben Dank für eure Antworten!
 
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Waschen habe ich schonmal gehört, aber selbst noch nicht praktiziert.
Ich reinige mit Isopropylalkohol (oder 2-Propanol / Isopropanol, kurz IPA) das Kolofonium und trage kurz bevor der Bogen trocken ist wieder auf, dann geht das Kolofonium schon eine gute Verbindung mit den Haaren ein (ist aber bei reinem Probieren evtl. unerwünscht). Und ein hochwertiger (> 90%), am besten aus der Apotheke. Zum Reinigen anderer Dinge ähnlich wie Spiritus prima geignet (bspw. Klebereste). Spiritus hinterläßt (da häufig unrein) gerne mal Rückstände, was Du nicht unbedingt auf dem Bogen haben möchtest.

Als "Tuch" zum Reinigen verwende ich diese Pads, die man zum Entfernen von Makeup verwendet. Mikrofastertuch würde ich vermeiden, da man das hinterher wegschmeißen müsste (Kolofonium in Waschmaschine ??) und u.U. die Bogenhaare beschädigt.

Die Dämpfe von beiden Alkoholen sollten nicht eingeatmet werden.
 
Danke dir für deine Antwort!
Inzwischen habe ich das hier im Netz gefunden:

http://www.christian-adam.de/mobile.../cellobogen/bogenhaarewaschen/bogenhaare.html

Vom Reinigen nur mit Alkohol rät dieser Geigenbauer ab, weil das Kolophonium seiner Meinung nach nur angelöst und nicht richtig entfernt wird.
Dann lasse ich das lieber. Auch wenn deine Methode doch recht praktisch klingt, man könnte sich den Aufwand mit Waschen und Trocknen sparen.

Ich hatte beim Schreiben der Frage ja die Hoffnung, dass jemand sagt: brauchst du nicht zu reinigen, einfach ausklopfen und das nächste drauf.

In 14 Jahren mit dem Cello hatte ich das Problem nie, hab fast durchgehend mit dem gleichen Kolophonium gespielt.
 
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Ich habe meine Bogenhaare schon erfolgreich gewaschen und verwendete dazu diese Anleitung hier, Duschbad und Brennspiritus.
Dadurch waren die Fettflecken im Daumenbereich am Frosch wieder fast sauber und griffig.
Generell ist der Bogen anschließend wieder besser und greift wieder richtig.
Ich spiele sowieso relativ "Kolophon-arm". Ich reibe also nur ab und zu neues drauf und bewege dann den Bogen schnell durch die Luft (wie mit einer Peitsche), dann staubt es weniger und verklebt weniger.
Ich würde aber zum testen nicht unbedingt reinigen. Spiel so lange, bis zu wenig Kolophon drauf ist und nimm dann das nächste. Das ist aussagekräftig genug, trotz "Mischung".
 
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Danke dir! Das ist der Text der Waschanleitung, die ich auch gefunden habe.

Ich denke, ich probiere das mit dem Kolophonium wirklich einfach so, ohne den ganzen Reinigungsaufwand. Die erste Probe habe ich auch so draufgetan und es ist schon ein ganz deutlicher Unterschied zu spüren zwischen dem Standardprodukt, das bei der Leihbratsche dabei war und Liebenzeller Lapis III :) Fühlt sich anders an, griffiger und gleichzeitig weicher und klingt auch irgendwie runder.
Bleiben noch Gold II und III und Niob II. Bin mal gespannt!
 
Mach das!

Ja, die Unterschiede sind echt groß!
Ich spiele seit 2013 dieses für meine E-Geige und bin sehr zufrieden:


Für meine A-Geige verwende ich dieses kleine hier... das beißt deutlich weniger in die Nase, ist aber auch weicher im Grip:

Super-Sensitive Mini Rosin Light

allerdings verwende ich die "dark"-Variante (die es leider nicht mehr bei Thomann gibt)​
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja mit dem Propanol das Kolophonium zu entfernen ist nicht ganz so einfach, bei mir waren es immer mehrere Durchgänge. Ich habe es allerdings hauptsächlich bei meinen Incredibows gemacht (die ich heutzutage nicht (sehr selten) mehr spiele). Grund dafür ist, daß sich aufgrund der Struktur dieser Kunsthaare das Kolophonium leider nach einigen Monaten verklumpt. Bei normalen Bögen habe ich es nur 1-2mal bei einem Kolophonium-Wechsel gemacht (als ich komplett auf Andrea Rosin umgestiegen bin). Selten tue ich mal am unteren Ende das Fett damit entfernen. Interessant, daß diese Anleitung dafür Spiritus empfiehlt, bei den Incredibow-Benutzern war das verpönt.
 
Wichtig ist eben beide Waschungen zu machen, also mit Seife (bei mir eben "Duschbad") und mit Spiritus. Eines alleine schafft nicht alles.
 
Ich habe bisher erst einmal die Bogenhaare eines alten Bogens gewaschen. Trotz großer Vorsicht ist Spiritus an die Bogenspitze gekommen und dort den Lack beschädigt.
Deshalb schön, dass ein Kolophoniumwechsel auch ohne Wäschen funktioniert.
 
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