Unzufrieden mit Gitarrenbauer?

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Adrian P.
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Hallo,

neulich habe ich meine Strat beim Gitarrenbauer (eigentlich) meines Vertrauens abgegeben.
In Auftrag habe ich gestellt:

-Bünde abrichten
-ein Scalloping, welches sehr leicht anfängt und in Richtung des Halspickups immer tiefer wird
-Push/Pull Poti zum splitten meiner stacked Pickups einbauen
-einen neuen Kondensator an Volumepoti löten

Das ganze hat mich satte 360 euro gekostet. Es ist schon ein ziemlicher übler Preis, aber ich habe grade was das Scalloping betrifft großes erwartet.
Die fertige Gitarre sieht nun so aus:

DSC01811.JPG
DSC01812.JPG
DSC01813.JPG
DSC01814.JPG

Der Bau sollte 2-3 Wochen dauern, es hat sich um 2 zusätzliche Wochen verzogen. Aber ich war ihm nicht sauer. Nach 5 Wochen habe ich also ganz aufgeregt meine Gitarre abgeholt und so sieht sie aus. Sehr unsauberes Scalloping, es sieht sehr unprofessionell aus, weil es sehr krum gescallopt ist. Besonders lästig finde ich aber, dass der Gitarrenbauer grade neben den Bundstäbchen soviel Holz gelassen hat. Die Gitarre fühlt sich für mich nun zwar besser an, aber für 360 euro hätte ich dennoch ein besseres Scalloping von einem Gitarrenbaumeister erwartet.

Naja, habt ihr auch Erfahrung mit was ähnlichem gemacht?

Gruß

Adrian
 
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autsch... das Scalloping sieht echt ziemlich mies aus... ich würd das aufjedenfall mal zur Ansprache bringen das du unzufrieden bist, eine kostenlose Nachbearbeitung sollte mindestens drin sein.
Gruß
 
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Grüß dich!

Hast du noch eine andere Gitarre mit Scalloping, dass du einen Vergleich hast?
Also wenn du unzufrieden bist, solltest du das nochmal mit deinem Gitarrenbauer bereden, der übliche Betrag für's Scalloping pro Bund beträgt etwa 15-20€..
Aber der Kondensator kostet auch nur ca. 35 Cent^^

Ich hab mal eine Jackson Dinky mit neuen Seymour Duncan PRail und "The Jazz", beide per push-pull splitbar, ausstatten lassen..
Inzwischen kenn ich mich auf dem Gebiet gut genug aus, um den Umbau besser zu machen!

Der PRail müsste eigl mit einem on-off-on switch geschaltet werden und ein paar Kondensatoren zwecks der singlecoil anpassung könnten auch nicht schaden!
So wie ich sie abgeholt habe, klingt sie "billig" und man hört auch keinen unterschied zwischen den pickups..
..da hab ich mir auch etwas mehr erwartet^^

Lg, Emil
 
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So sieht ein sauberes scalloping aus:
Scalloped_fretboard.jpg

scal03.jpg


Ganz ehrlich........, das sieht aus, als hätte der Praktikant die Feile geschwungen. Furchtbar!
Dafür hätte ich dem Kerl wohl so richtig eins auf die Nuss gegeben.
Der kann sich das hier mal durchlesen:
http://www.projectguitar.com/tut/scal1.htm

Für das Geld hättest Du bei Warmoth direkt einen Hals bestellen können:
http://www.warmoth.com/Guitar/necks/Scalloping.aspx

Das würde ich Deinem "Gitarrenbauer" auch vorschlagen um die Sache zu regulieren.
 
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ach, nönö. So das technische war nur nebensächlich und das funktioniert auch alles. Die Bünde sind auch sauber abgerichtet, selbst hätte ich das nicht besser hinbekommen. Aber das Scalloping schmerzt tierisch. Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu dem Gitarrenbauer gehn sollte. Ich würd mir wünschen, dass er das gratis neu und besser macht, aber mitlerweile glaube ich, dass er das garnicht so drauf hat. Nicht dass er mein Griffbrett totall verhunzt

Edit: Ich würd mich niemals von meinem Hals trennen ;) Ja du hast recht, das Scalloping auf den Bildern ist sauber. Ich wollt halt, dass es in den ersten Lagen sehr sehr leicht gescallopt ist und dann immer tiefer. Aber ihr seht ja, was er gamcht hat. Ja sieht echt furchtbar aus, als wenn er random irgentwie mit einem messer rumgekratzt hätte. Mittwochs ist er immer im Laden, ich denk ich sprech ihn morgen drauf an....tut mir eigentlich auch leid, weil ich mit dem Bauer eigentlich gut zurecht kam.
 
Zuletzt bearbeitet:
tut mir eigentlich auch leid, weil ich mit dem Bauer eigentlich gut zurecht kam.

Kann ich nachvollziehen aber da hat er einfach mal richtig schlechte Arbeit abgeliefert:nix:

Wenn er sowas nicht kann oder noch nie gemacht hat (was wohl beides zutreffen dürfte) muß er Dich halt an einen Kollegen verweisen oder sich einen Subunternehmer suchen, der das macht.

Ich persönlich würde dem Kerl wohl nicht mehr über den Weg trauen, wenn er sich traut, eine solche "Arbeit" abzuliefern. Das ist wirklich unterste Kanone.
 
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Was meinst du, kann ich irgentwie Geld von ihm zurückverlangen oder so? 360 Euro ist halt verdammt viel für mich, ich möcht die nicht aus dem Fenster geschmissen haben..
 
Ich würde ihm erstmal die Option offen lassen, nachzubessern oder nachbessern zu lassen (von einem Subunternehmer).
 
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Und was wenn er das einfach verweigert?
 
Dann machst du erstmal Terz im Laden und regst dich mit gehobener Stimme (nicht schreiend) über die nichtzufriedenstellende Arbeit. Wenn andere Kunden dabei sind, wird er sicherlich schnell das Laufen lernen. Aber erstmal freundlich deinen Unmut über die Arbeit kundtun.
 
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Also rein rechtlich handelt es sich dabei um ein Werkvertrag. Du musst deswegen laut BGB dem Werkerbringer (Gitarrenbauer) die Möglichkeit zur Nachbesserung geben, bzw. müsste er die Kosten tragen wenn du die Nachbesserung selbst vornimmst. Nur wenn andere Nebenbedingungen erfüllt sind kannst du vom Vertrag zurücktreten, bzw. die Vergütung mindern. Lies einfach mal im BGB rund um den §634 Rechte des Bestellers bei Mängeln.
Wichtig wäre hier auch der §640. Die Frage ist, ob du das Werk abgenommen hast, obwohl du den Mangel bereits erkanntest, dann hättest du nämlich kein Recht auf Nachbesserung...

Ich würde wegen dem Hals unbedingt nochmal mit deinem Gitarrenbauer reden. Ich würd ihm zwar nicht gleich das BGB um die Ohren hauen aber grundsätzlich ist es nicht schlecht über die rechtliche Seite bescheid zu wissen. Ihr findet bestimmt ne Lösung mit der beide Seiten zufrieden sind.
 
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vielen dank, wünscht mir glück. ich berichte euch dann morgen nochmal wie es gelaufen ist
 
....tut mir eigentlich auch leid, weil ich mit dem Bauer eigentlich gut zurecht kam.

Was ist los mit dir? Ist dir dein Instrument egal?
Man sieht eindeutig, dass wer auch immer da dran rumgepfuscht hat, entweder keine Ahnung, oder kein passendes Werkzeug hatte. Eher beides.
Das ist ja OK, dann ist man ehrlich zum Kunden und sagt, dass man sich irgendwo anders nach dem geforderten Dienst umschauen soll, oder schickt den Hals an einen Kollegen weiter, der das kann.
Aber der Hals in seinem jetzigen Zustand ist einfach nur versaut und dass er ihn dir in dem Zustand so überlässt, in der Hoffnung, der wird schon nix sagen, ist einfach eine Schweinerei! Da würde mir nichts leid tun, ich wäre auf 180 und würde entweder Nachbesserung oder Kostenerstattung einfordern. Notfalls über Gutachter und Anwalt.
Gruß ;)
 
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Verständlich, dass du es dir mit dem Gitarrenbauer nicht verscherzen willst, aber die Sache ist andersrum: Er sollte es sich mit dir nicht verscherzen wollen, denn du finanzierst sein Butterbrot. Du hingegen kannst auch ne Tür weiter zum nächsten Gitarrenbauer gehen. Aber auch davon abgesehen: Nur weil man etwas reklamiert, heißt das nicht, dass man sich das Verhältnis mit wem total zerbricht. Du warst doch bnisher mit seiner Arbeit zufriieden nur dieses Ergebnis hättest du aufgrund seiner bisherigen Arbeiten nicht erwartet. Das kannste ihm genau so sagen, denn das ist höflich und ehrlich und wenn ihm etwas an seiner Kundschaft (in diesem Fall dir) liegt, dann wird er das einsehen und nachbessern. Wenn nicht, dann weißt du ganz genau, was du auf ihn geben kannst und dann würde ich wirklich ne Tür weiter gehen.

Ist halt wie immer: Der Ton macht die Musik :)

Viel Erfolg!
 
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Also rein rechtlich ........

Rein rechtlich befinden wir uns in diesem Board in der Situation, daß wir keine rechtsverbindlichen Aussagen treffen dürfen;), daher möchte ich weitere spezifizierte Aussagen eigentlich nicht hier sehen. Auch wenn es natürlich gut gemeint ist. Sollte es nur ansatzweise "nicht passen", darf der Boardbetreiber leiden.
Aber ich danke Dir für den Denkanstoß, den Du uns damit gegeben hast.

Als "Gitarrenbauer" ist man(n) in erster Linie auf gute Mundpropaganda angewiesen. (Wenn man nicht gerade ein Boutique-Anbieter diverser Hersteller ist)
Auch das wird der Protagonist verinnerlichen müssen.
Eine solche Arbeit kann kein gewolltes Renomee eines Dienstleisters sein. Wer das sieht, wird sich mit Grausen abwenden, Dir mitleidig auf die Schulter klopfen und in Zukunft eben diesen Laden weiträumig meiden. Inklusive der eben angesprochenen Mundpropaganda->"Ich habe letztens den Hals der Strat von XYZ gesehen! Gott, was für eine Kinderbastelstunde! Der Laden ist für mich Geschichte...."

Ein einzelner Kunde kann ratzfatz das Ansehen eines kleinen Shops ins Minus reissen. Das habe ich hier in Berlin schon mehrfach erlebt. Das liegt einfach daran, daß sich Mucker unter sich viel austauschen und solche Stories innerhalb von Wochen die Werkstatt des Betreibers lahmlegen.
Es "macht die Runde".
Und ein schlechtes Ansehen wieder zu revidieren, kann Monate, wenn nicht gar Jahre kosten.
Und wenn man auf die Werkstatt (finanziell) angewiesen ist, ist jeder Tag ohne Arbeit ein Tag näher an der Insolvenz.

Im letzten mir bekannten Fall hat ein "Service-Techniker" (als Subunternehmer in einem Gitarrenladen) mehrfach Schund gemacht. Falsch gesetzte Bohrungen am Stoptail, falsch verlötete seriell/parallel push/pull Potis, Abrichten der Bünde ohne Verrunden/Polieren der Oberflächen, ausgerissene Bohrungen bei Mechanikwechsel von 8 auf 10mm etc.pp.
Der "Bastler" wurde nach kurzer Bedenkzeit von Shop gekündigt. Trotzdem fiel das schlechte Bild natürlich ebenso auf den Shopbetreiber. 5-6 Monate später war der Laden dicht, weil diese Arbeitsmoral auch (und zu Recht) auf den Laden übertragen wurde.
Heute verkauft der Shopbetreiber Reptilienzubehör.:D

Ey, wenn ich meinen heißgeliebten 67'er Kadett B Caravan in die Werkstatt bringe um Reserveradmulde und Tankboden astrein geschweißt zu kriegen (Ich->KFZ-Meister, daher wird das wohl nicht passieren) und mir der "Schweißer" dann ein Flickenstakkato präsentiert, dann kreist der Hammer!
 
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Ich bin grade zurück vom Laden. Enttäuschenderweise war der Gitarrenbauer heute nicht da, er hat sich krank gemeldet. Ich sprach mit einem anderen Mitarbeiter. Er sagte ich müsste mit dem Gitarrenbauer persönlich sprechen, jedoch sagte er auch, dass der Laden selbstverständlich für das Nachbessern zahlt. Jetzt bin ich blos noch auf die Meinung des "Gitarrenbaumeisters" gespannt.
 
komisch, gibts da keine endkontrolle oder sowas? kann doch nicht sein, daß es keinem aufgefallen ist. das ist bestimmt keine leistung zum weiter empfehlen.
für mich siehts nach unpassendem werkzeug aus, jemand hat quasi ungleichmäßig mit einem vielleicht viel zu kleinem werkzeug griffbrettmaterial abgetragen, also gepfuscht.
kann sein, daß sich wirklich ein praktikant daran versucht hat, wobei man bei sowas denk ich mal viel erfahrung haben muss. das ist bestimmt nicht leicht, gleichmäßig hinzubekommen.
aber ich kenn das gefühl, wenn man mit demjenigen gut kumpel ist und dann was monieren muss. ich würds einfach mal auf die nette art ansprechen und um nachbesserung bitten.
 
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Autsch, das tut echt weh wenn man die Fotos sieht:(
Nicht lang rumdiskutieren und auch nicht vertrösten lassen, da ist ordentlich was in die Hose gegangen und das muss der GB wieder richten!



Hallo,

neulich habe ich meine Strat beim Gitarrenbauer (eigentlich) meines Vertrauens abgegeben.
In Auftrag habe ich gestellt:

-Bünde abrichten
-ein Scalloping, welches sehr leicht anfängt und in Richtung des Halspickups immer tiefer wird
-Push/Pull Poti zum splitten meiner stacked Pickups einbauen
-einen neuen Kondensator an Volumepoti löten

Das ganze hat mich satte 360 euro gekostet. Es ist schon ein ziemlicher übler Preis, aber ich habe grade was das Scalloping betrifft großes erwartet.
Die fertige Gitarre sieht nun so aus:

Anhang anzeigen 190402
Anhang anzeigen 190403
Anhang anzeigen 190404
Anhang anzeigen 190405

Der Bau sollte 2-3 Wochen dauern, es hat sich um 2 zusätzliche Wochen verzogen. Aber ich war ihm nicht sauer. Nach 5 Wochen habe ich also ganz aufgeregt meine Gitarre abgeholt und so sieht sie aus. Sehr unsauberes Scalloping, es sieht sehr unprofessionell aus, weil es sehr krum gescallopt ist. Besonders lästig finde ich aber, dass der Gitarrenbauer grade neben den Bundstäbchen soviel Holz gelassen hat. Die Gitarre fühlt sich für mich nun zwar besser an, aber für 360 euro hätte ich dennoch ein besseres Scalloping von einem Gitarrenbaumeister erwartet.

Naja, habt ihr auch Erfahrung mit was ähnlichem gemacht?

Gruß

Adrian
 
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Da ich selbst die letzten 3 Wochen Gitarrenbau-Erfahrung sammeln durfte und gesehen habe, was auch für Laien möglich ist, ist diese Arbeit eines (selbst?)benannten Gitarrenbauers fast schon frech. Hätte ich so einen Murks zusammengefeilt hätte mir Ekki (von Formentera Guitars) schön was erzählt. Sowas geht garnicht. Hier geht es ja noch nichtmal um 10tel Millimeter, sondern keine sauberen Radien und gut 1 mm am Bund vorbeigesemmelt. Meine Güte....
 
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Ja, das ist echt hart. Vorallem hat der Baumeister auch seinen Meistertitel, kein Scherz. Bestimmt hat wer anders für ihn gescallopt und er hat sich die Gitarre garnicht angeschaut
 
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