Ursache für Knistern bei Berührung des Pickguards nach Poti-/Kondensator-Mods ?

[putl]

Hallo, bei meiner fernöstlichen 12-String habe ich die Volumen- und Ton-Potis und auch die beiden kleinen braunen Kondensatoren an den Ton-Potis durch andere (Orange) ersetzt .
Die Volumenpotis haben 250k, die Tonpotis 500k.
Klang und Lautstärke sind jetzt besser regelbar und für mich zufrieden stellend.
Das einzige Negative nach der Änderung ist ein nervendes Knistern, das aufkommt, wenn ich das
obere kleine Stück des Schlagbrettes berühre und besonders wenn ich mit nem Finger
darüber streiche. Bei dem drunter liegenden großen Stück kommt das Knistern auch, aber etwas weniger.

Ich habe den Eindruck, dass die Kunststoffteile statisch aufgeladen werden und dann die Spannung als
Knistern dem Verstärker mitteilen ( Laney Lionheart L5 Studio) Die 2X12"er Lautsprecherbox gibt die Chose dann fein in den Raum...

Ich hänge mal Fotos an, die die Sache zeigen:

Die originale Schaltung: die neue Schaltung:

 

[stoffl.s]

Hi, schau mal in diesen Thread: Pickguard knistert!?

Was mir auffällt, ist dass das Pickguard nicht geerdet ist, da dürfte es zur statischen Aufladung kommen.

 

[putl]

Danke für den Tipp!
Ich gucke da gleich mal nach.

Aber wie erde ich ein Stück Plastik? Vor dem Umbau war am Pickguard auch nix geerdet...
Ich gucke mal, ob ich über ein
Poti-Gewinde einen Erdungsdraht legen kann.
An den Potis liegt auch Masse.

 

[Etna]

Moin!

Aber wie erde ich ein Stück Plastik?

Das ist in dem Thread schon erklärt:

Ich hatte das auch bei einer Gitarre und hab es mit einfacher Alufolie wegbekommen, kostet praktisch nichts...

Es gibt auch Leute, die reiben ihr PG mit den Tüchern ein, die man sonst in den Trockner zum Auffrischen der Wäsche hinein legen. Wichtig ist ja nur, dass die statische Aufladung abgeleitet werden kann.

Es gibt da auch Sprays und und und...

Ich frage mich bis heute, warum nicht einfach ein bisschen Grafit mit ins PG kommt. Dann hätte man keine Probleme mehr. 10GOhm/cm² müsst da sogar reichen...

Schicken Gruß,
Etna

 

[putl]

Ich danke für Eure Hilfen!
Ich werde mal ein Stück Alufolie drunter machen
und noch mal alle Masseverbindungen überprüfen und damit verbinden.
Ansonsten gucke ich mich nach PG-Material im Net um, das leicht geerdet werden kann.

 

[Stratspieler]

Nichts für ungut, aber wenn ich sehe, dass da jemand gelbgrün verwendet hat, was eigentlich nur PE an den entsprechenden Schutzleiteranschlüssen ist bzw. nur dort hin gehört, dann rollen sich bei mir die Fußnägel hoch...

 

[Ich79]

Nimm Kupferklebeband. Da kann man auch ein Kabel dranlöten und auch das komplette E-Fach abschirmen falls das noch nicht der Fall ist.

Nichts für ungut, aber wenn ich sehe, dass da jemand gelbgrün verwendet hat, was eigentlich nur PE an den entsprechenden Schutzleiteranschlüssen ist bzw. nur dort hin gehört, dann rollen sich bei mir die Fußnägel hoch...

Fallen E-Gitarren neuerdings in den Bereich der VDE?

 

[putl]

Nichts für ungut, aber wenn ich sehe, dass da jemand gelbgrün verwendet hat, was eigentlich nur PE an den entsprechenden Schutzleiteranschlüssen ist bzw. nur dort hin gehört, dann rollen sich bei mir die Fußnägel hoch...

Du hast recht, bei hochstromigen Schaltungen würde ich den nur als Schutzleiter verwenden.
Aber hier hatte ich nix anderes als die drei Kabel aus einer Verlängerungsschnur.
Ich kann noch ein paar schwarze Edding-Striche rum malen, dann kommen Deine Fußnägel bestimmt wieder runter in die Horizontale,oder?
Nix für ungut!

Nimm Kupferklebeband. Da kann man auch ein Kabel dranlöten und auch das komplette E-Fach abschirmen falls das noch nicht der Fall ist. Fallen E-Gitarren neuerdings in den Bereich der VDE?

Danke für den Tipp! Ich habe eben ein handgroßes Stückchen Alu-Folie aus der Küche drunter geklebt und einen kleinen Streifen davon außen an ein Poti für die Masse.
Es knistert nix mehr!
Vielleicht hole ich mir demnächst auch ein "professionelleres" selbstklebendes Metallfolienstück wenn ich den chinesischen Toggleschalter gegen einen von Gibson tausche.

 

[stoffl.s]

Siehst, kleiner Aufwand, große Wirkung!

 

[Etna]

Moin!

Nichts für ungut, aber wenn ich sehe, dass da jemand gelbgrün verwendet hat, was eigentlich nur PE an den entsprechenden Schutzleiteranschlüssen ist bzw. nur dort hin gehört, dann rollen sich bei mir die Fußnägel hoch...

Sieh es doch positiv: Es wurde versucht Ordnung und Übersicht mit verschiedenen Farben zu Erstellen. Man hätte auch einfach alles schwarz machen können und gut.

Danke für den Tipp! Ich habe eben ein handgroßes Stückchen Alu-Folie aus der Küche drunter geklebt und einen kleinen Streifen davon außen an ein Poti für die Masse.
Es knistert nix mehr!

Na wunderbest! Freut mich!

Schicken Gruß,
Etna

 

[Stratspieler]

Fallen E-Gitarren neuerdings in den Bereich der VDE?

Ausnahmsweise zitier' ich mal Wikipedia:

"Seit dem 1. Dezember 1965 darf ein grün-gelber Draht nur als Schutzleiter (bzw. auch als PEN) und für nichts anderes sonst verwendet werden. In der aktuellen DIN VDE 0100-200:2006-06 ist der Schutzleiter (Bezeichnung: PE) unter Punkt 826-13-22 wie folgt definiert: „Leiter zum Zweck der Sicherheit, zum Beispiel zum Schutz gegen elektrischen Schlag [IEV 1 95-02-09]“.

Frage beantwortet?

Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege: E-Gitarren sind ganz strenggenommen keine Geräte, die einer Schutzklasse bedürfen: Sie werden nicht direkt mit 230V verbunden, so dass ihr "leitendes Gehäuse" zwangsläufg mit PE verbunden sein muss. Also gehört hier PE nicht rein.

Die Gänsefüßchen deshalb, weil - leitendes Gehäuse - es ist kein "metallisches Gehäuse", aber es liegt sehr wohl eine Berührbarkeit elektrisch leitfähiger Metallteile vor.

 

[Etna]

Moin!

Danke für den letzten Post! Ich habe mich gerade köstlich amüsiert. Nach dem heutigen Tag genau das richtige. Endlich ein Lächeln im Gesicht! Das meine ich ernst. Und stimme dir absolut zu. Denn das was du schreibst ist absolut korrekt. Ich sehe die Dinge nur nicht so ernst. Zumindest in diesem Fall. Im Grunde genommen ist ja alles in dem Leiter mit Elektronenfluss vorhanden sind zur VDE zugehörig. Daher auch sicher eine Gitarre.

Heutzutage scherzt man ja darüber, aber das war ja nicht immer so. In den 70ern sind Gitarristen reihenweise auf den Bühnen umgefallen, sobald Sie mit der Gitarre in der Hand ins Mikro sangen. Da waren die Röhrenamps nicht korrekt geerdet und die Gitarristen hatten ein Potential auf den Saiten. Das Mikro hat dann mit korrekter Erdung über das Mischpult mal eben den Stromkreis über den Gitarristen schließen lassen und Peng!

Bis heute gibt es allerdings noch Berichte, an denen Musiker von Stromschlägen in Live Situationen berichten. Das Thema Schutzleiter ist daher nicht wirklich unwichtig. Eines der vielen Gründe, weswegen ich mein Multimeter live immer dabei habe.

Eigentlich ist das Thema ja recht OT, aber da es so wichtig ist und hier ein Beispiel vorhanden ist, an dem man lernen kann, schweife ich gerne aus.

Schicken Gruß,
Etna

 

[Stratspieler]

Das ist es ja gerade, worauf ich hinaus will. Man stelle sich vor, unsere EU-Sesselfurzer beginnnen über das Thema VDE und E-Gitarre nachzudenken "Ist ja auch elektrisch!". Lieber nicht!

Man kann sich nun bestens drüber streiten, wo was farblich - nein anders: an welcher Stelle nun farblich was reingehört oder nicht. Letztendlich ist es so, dass PE einem bestimmten Anwendungszweck vorbehalten ist und ich sehe das so, dass das erst einmal so bleiben sollte.

Bzgl. Multimeter: ich nutze live kein Multimeter, sondern plädiere gebetsmühlenartig predigend dafür, was ich seit langem nur für mein Besteck nutze:

Seinerzeit habe ich mir meinen Anschluß, bestehend aus Personenschutzadapter und Kabel mit angeschlossener Mehrfachsteckdose noch selbst zusammengebaut. Heutzutage gibt's das schon fertig konfektioniert zu kaufen (siehe Bild).

 

[Stratspieler]

Danke für die Kekse, Etna.

Mein Kaufentschluss war gereift, als ich dazumals die labberige Schukodose sah, an der ich meinen Krempel anschliessen sollte. Die Schukodose in dieser herrlichem, aber alten Kneipe mit entsprechend uralter E-Installation war "irgendwie" klassisch genullt, so die Auskunft... Das "Schönste": in Handreichweite des Spühlbeckens war an der Wand eine Nicht-Schuko-Dose (sic!) installiert...

Ich hatte aus purem Dusel meinen Duspol dabei und habe gemeinerweise mal mit ihm an der Steckdose, an der ich mich anschliessen sollte, gegen PE ausgelöst...

Ging, irgendwo unter dem Dachjuchje am Sicherungskasten (den mussten wir erst mal mit der Taschenlampe suchen) flog tatsächlich ein irgendwie nachträglich installierter FI neben der Sicherung; die war schon eine "moderne", ein Automat aus den 50ern... Porzellan... Der Blick so ganz nebenbei auf die Panzersicherungen am Haupteinlass ließ nichts sooo Gutes erahnen: Siemens & Halske von gefühlt 1914... Die hatten zum Glück gehalten...

 

[stoffl.s]

Jetzt wo du's schreibst, sollt ich mein kleines Wunderkästchen vielleicht auch immer zu den Gigs mitnehmen.