USB-Interface für zuhause (Backing-Tracks) und Live (Marshall DSL20/Boss GT8) ?

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DGAZ2006
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Guten Tag liebe Community,


suche z.Z. nach einer guten Lösung für folgendes Problem:

Zunächst einmal eine kurze kleine Erläuterung bezüglich meines Equipments:

Epihsone Les Paul Tribute Plus 1960 -> Boss TU-3 Tuner -> Boss Adaptive Distortion -> Boss GT-8 -> Marshall DSL 20 Combo Vollröhre.


Bis dahin ist soweit alles ok. Nun zum Problem: Mietwohnung/Nachbarn/Hellhöriges Haus.

Da ich gerne Lieder covere und diese dann mitspiele, als gehöre meine Gitarrenspur zum Lied dazu, suche ich nach einer optimalen Lösung, das Ganze vernünftig und latenzfrei auf die bereits von mir bestellten Kopfhörer (Teufel Real Blue - Denke, dass diese einen guten Kompromiss darstellen, da ja auch Musik und nicht nur das reine Gitarrensignal drüber laufen soll) laufen zu lassen.

Gerne möchte ich auch mal ein paar Songideen aufnehmen und das ein oder andere Lied covern und Youtube-Tauglich machen.

Zwei USB-Interfaces habe ich bereits in Aussicht:

-Focusrite Scarlett Solo 3nd Generation
-Focusrite Scarlett 2i4 2nd Generation

Beide Geräte sind Direct-Monitoring-Fähig, wobei hierbei ja die Musik nicht eingemischt wird.

Da ich auch in Erwägung ziehe demnächst eine Band zu gründen, finde ich die Geräte als DI-Box- Ersatz ganz passend (korrigiert mich, falls ich mich irre.

Ist dieses Vorhaben sinnvoll/Praxistauglich und kann ich überhaupt meine normale Effektkette mit der zu covernden Musik über den PC abmischen, und schlussendlich ein latenzfreies Ergebnis auf meinen Kopfhörern zu haben?


Wie gesagt soll diese Lösung keine "nach 22 Uhr im Bett üben" - Lösung, sondern eine echte Alternative darstellen.


Bin sehr auf eure Anregungen gespannt.


Schönes Wochenende und viele Grüße aus dem Saarland.:)
 
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Moin,
Musik aufnehmen ist doch eine schöne Sache, gewusst wie...
Dein vollröhrenamp hat wohl keinen Kopfhörer oder di out....dann brauchst du ein mic.
Man kann ja vor 10 Spielen um die Nachbarn nicht zu stören.
Musst ja nicht immer voll aufdrehen.
Ansonsten gibt es Modelling Amps und multieffekte. Mit Kopfhörerout.
Die focusrites kannst du nicht als di Box verwenden. Wozu auch....bist ja kein keyboarder .
Der 3nd hat nur klinkenouts. Eine di Box symmetriert 2 adrige Signale und gibt sie 3 adrig auf xlr raus...grob gesagt.
:m_elvis:
 
Hier gibt es ja mehrere Baustellen/offene Fragen. Also fange ich mal an.

Die Focusrite Scarletts sind gute Interfaces, also soweit so gut.
Direct monitoring ist tatsächlich Latenzfrei und mischt sich auch mit dem Sound den das Interface sonst ausgibt.
Irgendwie musst du ja den Sound ins Interface bekommen. Also entweder nur das GT8 nehmen und auf den Amp verzichten oder schauen wie du den Sound davon ins Interface bekommst. Das GT8 ist ja schon etwas älter und das hört man schätzungsweise bei den Sounds auch. Keine Ahnung ob der DSL einen Kopfhörer Ausgang hat, aber falls ja dürfte der Klang auch eher mittelmäßig sein. Alternativ ginge es auch mit einer Loadbox, aber das wird nicht unbedingt billig.

Wenn du sowieso schon am PC arbeitest würde ich eher auf ein Programm setzen, das ist das einfachste. Wenn dien PC keine absolute Gurke ist und du nicht 100 Simulationen gleichzeitig laufen lässt geht das auch mit sehr geringer Latenz. So arbeite ich zur zeit meist.
 
Hallo,
Ich habe/hatte das gleiche Problem und konnte es für mich lösen, vielleicht past das ja bei Dir auch.
Dein Amp hat ja eine frequenzkorrigierten Kopfhörerausgang und soll angeblich "Silent Recording" können, wie auch immer. Wenn sich das Ergebnis im Kopfhörer brauchbar anhört, muss das Signal nur noch vom Kopfhörerausgang in den PC. Das geht direkt über die Soundkarte des PC (Mikrofoneingang) oder über eine externe Sounkarte. Mein Mikrofoneingang an meinem PC ist so schlecht, dass die erste Variante ausschied. Ergebis: Frequenzkorrigiertes Signal aus meinem Amp in eine Behringer UAC222 Soundkarte und von dort mit USB in den PC. Der Kopfhörer steckt dann in der Behringer. Monitoring ist ohne Latenz möglich und Aufnahmen mit Playback auch (hier muss das Aufnahmeprogramm die Latenz korrigieren). Und die Behringer bekommst Du schon für gut 20€.
Das Ganze kann natürlich nicht einen "großen Aufbau" mit Mikrofon, Loadbox ... ersetzen, richtig schlecht ist es aber auch nicht.
Grüße aus dem - zurück ins Saarland.
 
Mein Mikrofoneingang an meinem PC ist so schlecht, dass die erste Variante ausschied.

Das ist auch generell nicht empfehlenswert. 1. wegen der grausamen Qualität und 2. wegen der Latenz ;)

Aber mit einem extra Interface natürlich machbar. Ich würde jedoch das Scarlett gegenüber der Behringer Variante bevorzugen, da es einen eigenen ASIO Treiber hat und insgesamt hochwertiger ist.
 
Wie schon erwähnt gibt es hier mehrere Möglichkeiten, je nachdem, wie wichtig dir bestimmte Bestandteile deiner Soundkette sind.

Aber grundsätzlich zunächst einmal: Bei einem einigermaßen aktuellen Rechner und einem guten Audio-Interface (zu denen ich die Focusrites zähle), sollte Direct Monitoring nicht unbedingt vonnöten sein, im allgemeinen ist die Latenz dann so gering, dass man sie nicht bemerkt. Das wird bei einigen der im Weiteren vorgeschlagenen Varianten wichtig.

Also was mir dazu einfällt:

Variante 1: Den Amp per Mikrofon abnehmen. Ist halt je nach Wohnsituation und Zeit schwierig, da dann eben immer noch das volle Signal aus dem Amp kommt und auch eine gewisse Grundlautstärke haben sollte, um keine Nebengeräusche mit aufzunehmen. Auch kann man sich bei Mikros und Mikroposition einen Wolf optimieren.

Variante 2: Ich habe mal geschaut und gesehen, dass dein Amp auf der Rückseite einen "Emulated Out" hat. Also wahrscheinlich für Kopfhörer oder Audio-Out mit integrierter (Hardware-?) Boxensimulation. Daraus könntest du nun auch direkt ins Interface gehen und aufnehmen. Hier ist dann die Frage: Wie ist denn das geschaltet? Kommt auch Signal aus der Box, wenn da ein Stecker drin ist? Und da dein Amp kein Mastervolume hat, wirst du da die Lautstärke am Emulated Out wohl auch über die Channel Gain und Volumes regeln müssen. Kann also sein, dass diese Lösung für gute Ergebnisse genauso oder fast so laut ist, wie die Lösung mit dem Mikrofon. Einziger Vorteil, den ich sehe: Du nimmst dir keine Nebengeräusche mit auf und kannst deshalb evtl. tatsächlich etwas leiser regeln. Ein weiterer Punkt hier: Wie gut ist denn die Boxensimulation beim Marshall? Ich finde diese bei vielen Amps oft eher dürftig.

Variante 3: Den Amp weglassen und vom GT-8 ins Interface gehen. Hier die Frage: Wie gut sind die Ampsimulationen im GT-8, gefallen sie dir und hat das Teil auch Boxensimulationen (kenne das GT-8 nicht selber)? Falls keine Boxensimulationen an Bord sind oder diese nicht gefallen, eventuell den vielgelobten Moer Radar besorgen und zwischen GT-8 und Interface hängen. Damit wäre dann komplettes Silent-Recording möglich über Kopfhörer, auch unter Verwendung von Direct Monitoring (da ja alle soundformenden Komponenten vor dem Interface hängen).

Variante 4: Auf alles verzichten und einfach über VST-Plugins am PC arbeiten. Hier dann eben die (recht geringe) Gefahr, mit der Latenz Probleme zu bekommen. Ansonsten aber auch komplettes Silent Recording mit teils sehr guten Plugins möglich. Latenz wird eigentlich nur dann zum Problem, wenn man in der DAW viele zusätzliche Plugins wie Kompressor, EQ, Limiter usw. einsetzt, eben je nach verwendetem Rechner und Interface. Ich persönlich nutze die aber auch erst, wenn die eigentliche Aufnahme schon passiert ist und es mir egal ist, ob viel gerechnet werden muss. Sollte man im Nachgang noch etwas aufnehmen wollen, kann man die Plugins für die Dauer der Aufnahme ja immer noch deaktivieren.
Allerdings ist man ein wenig begrenzt, wenn man während des Songs Kanäle oder Ampsimualtionen und Effekte wechseln will. Evtl. kann man hier dann etwas per MIDI-Footcontroller steuern. Hängt aber von Interface und verwendeten Plugins ab.

Variante 5: Eine Loadbox mit D.I. out hinter den Amp hängen und ans Interface anschließen. Da dein Marshall ja einen 16 Ohm Speaker drin hat und der Anschluss dafür auch von außen zugänglich ist, ist der Anschluss der Loadbox kein Problem. Hier würde sich dann z.B. der Torpedo Captor anbieten. Damit kannst du den Amp komplett ohne Speaker, also stumm, betreiben und über das beim Captor beiliegende Wall of Sound Plugin hast du ordentlich Möglichkeiten, mit verschiedenen Boxen-IRs zu experimentieren. Alternativ wäre auch wieder ein Moer Radar oder ähnlicher IR-Loader eine Möglichkeit (dann erst mal wieder kein Plugin aktiv und Direct Monitoring möglich). Das ist in der Tat für mich seit einiger Zeit die go-to Lösung geworden. Ich kann, bis auf die Box, mein normales Setup nutzen und kann im Zweifel komplett stumm über Kopfhörer üben, jammen und aufnehmen.
Ein weiterer Vorteil des Captors: Er kann auch als normale D.I. Box z.B. bei Proben genutzt werden und einfach zwischen Amp und Box gesetzt werden. Dann kann man das gespielte gleich direkt mit aufnehmen. Das kann aber auch jede andere D.I. Box leisten.

Das wäre dann erstmal mein Senf dazu. Wahrscheinlich gibt es noch zig andere Möglichkeiten, die mir nicht eingefallen sind bzw. an den vorgeschlagenen kann man an verschiedensten Stellen noch variieren oder optimieren.

Beste Grüße

Edit: Bezüglich deiner genannten Interfaces: Ich würde hier zum 2i4 raten, da es flexiblere Anschlussmöglichkeiten für deine Anwendungen bietet.
 
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Oder zumindest die „Uphoria HD“-Modelle nehmen, die haben nämlich auch einen eigenen ASIO-Treiber und sind auch von den Specs deutlich besser.
 
Auf alles verzichten und einfach über VST-Plugins am PC arbeiten. Hier dann eben die (recht geringe) Gefahr, mit der Latenz Probleme zu bekommen.

Das ist aber auch stark abhängig vom verwendeten PC. Ich habe bei einem aktuellen Aufnahmeprojekt Superior Drummer und 6 Amp VSTs live einfach mitlaufen und noch ein Orchester VST + weitere Kompressoren, EQs etc. ,und kann ohne spürbare Latenz mit dem Scarlett aufnehmen. Mein PC ist aber auch recht leistungsstark.

Das Arbeitsnotebook packt etwas weniger, aber ein halbwegs moderner PC sollte mit ein paar VSTs locker klar kommen.
 
Das ist aber auch stark abhängig vom verwendeten PC

Hatte ich ja mehrfach erwähnt, dass hier die verwendete Hardware eine Rolle spielt.

Sehe bei der hier angestrebten Lösung auch keinerlei Gefahr, dass das zu einem Problem werden könnte. Wollte es aber erwähnt haben.
 
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War auch mehr als eine Bestätigung mit einem konkreten Beispiel gedacht :great:
 
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Die Schwachstelle i. S. Latenz ist aber der Kopfhörer, weil Bluetooth grössere Latenzen mit sich bringt. Einfach einen kabelgebundenen KH nehmen. Bauform geschlossen.
 
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Hab ehrlich gesagt gar nicht auf den Kopfhörer geachtet. Evtl. hat der aber einen passiven Modus per Kabelverbindung. Ob das dann gut klingt ist aber eine andere Frage.
 

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