Ventilposaune geerbt welche Stimmung könnte sie haben

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MikeUnger
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Hallo,

Mein Vater hat eine Ventilposaune geerbt. Nur wissen wir die Stimmung des Instrumentes nicht. Wenn er ein C spielt, klingt ein H und wenn er ein Cis spielt, klingt ein C.
Wenn ich die Stimm - App Soundcorset auf H stelle und er ein C spielt, schreibt die App ein C.

Vlt. hat jemand eine Idee

Mfg Mike
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Dann ist der Stimmzug wahrscheinlich ganz drin. Wenn er, wie es sein sollte, einige cm rausgezogen ist, müsste ein Bb klingen. Ventilposaunen stehen in der Regel in Bb.
Alternativ kannst du den Luftweg in cm mit einem Maßband nachmessen: sind es 296cm, ist der Grundton Bb.
 
wie soll ich da was messen und wo?
 
Ist denn der Stimmzug ganz drin? Klingt ein Bb, wenn du ihn ca. 2cm rausziehst?
 
nein ich muss schon den Stimmzug 6 cm ausziehen nur lässt sie sich dann nicht mehr schön spielen
 
6 cm sind viel, bei 8,8 cm wäre es schon ein Halbton (siehe Tabelle). Es ist aber nicht unrealistisch, dass deine Posaune trotzdem in Bb steht bzw. vom Instrumentenbauer so gedacht ist. Alle anderen Stimmungen wären unwahrscheinlicher.
Für die Tonhöhe entscheidend ist auch, dass sie von einem mindestens grundlegend fähigen Posaunisten gespielt wird, d.h. von jemandem, der die Töne blastechnisch gut trifft und weder hochdrückt noch sie fallen lässt.

Übrigens wäre die Stimmung nur wichtig, wenn sie nach Noten oder in einem Ensemble mit anderen Instrumenten zusammen gespielt werden soll. Wenn das nicht der Fall ist, würde ich mir nicht so viel Gedanken über die Stimmung machen.
 
könnte man theoretisch das Instrument so umbauen lassen das es dann richtig in B gestimmt ist?
 
Ein Halbton zu hoch und alte Drehventile ...

Möglich wäre es, daß das Instrument grundsätzlich im sogenannten "türkischen Ton" gebaut wurde. Vor allem Richtung Osten war es vor gut Hundert Jahren gebräuchlich, daß Blasinstrumente von Marschkapellen einen knappen Halbton höher gestimmt waren, demnach alle für uns heute etwas "zu kurz" gebaut waren. Das entspricht ungefähr dem, was bei Orgeln im 18. Jahrhundert der "Orgelton" war und klingt etwas heller und durchsetzungsfähiger.
Der Ton war nie genau definiert und schwankte je nach Landschaft und Geschmack.
Heute ist diese höhere Stimmung fast ausgestorben, 440 oder 442 Hz haben sich als Stimmton durchgesetzt.

Ich selbst habe eine ältere Helikon-Tuba von Amati aus Tschechien in dieser höheren Stimmung. Ich mußte mir eine Mundrohrverlängerung bauen lassen, damit ich sie im normalen Ensemble spielen konnte.
Ein Instrumentenbauer könnte sicher auch bei der Posaune irgendwo ein paar Zentimeter einbauen. Ich hätte aber gerade keine gute Idee, wo man das am besten macht.

PS: Und, wie heutzutage üblich, gibt's auch in Wikipedia was zu lesen ... ;) Hier unter dem Stichwort "Cornettton":

https://de.wikipedia.org/wiki/Cornettton

Der Stimmton im Laufe der Jahrhunderte ... ein Fass ohne Boden :dizzy:
 
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Wien und Marsch/Militärinstrument kann ich mir auch als Hinweise auf eine hohe Stimmtonfrequenz vorstellen.
Da es das Musikhaus Doblinger in Wien nach wie vor gibt, würde ich dort einfach mal anfrufen.

Einen Umbau kann ich mir im Verhältnis zum Wert der Posaune nicht vorstellen.
Wenn das doch gemacht werden soll, sollte man zuerst den Zustand der Drehventile und ihrer Sitze prüfen bzw. diese überholen und wenn sich die Prüfung auf einen Stimmton so nahe Halbton bestätigt, dann dürften auch verlängerte Ventilzüge fällig sein.

Im Idealfall würde man das Instrument noch auf störende Impedanzen prüfen und die korrigieren, dass alles bedeutet natürlich ordentlich Arbeit.

Glücklicherweise schaut ab und an ein Blechblasinstrumentenbauer hier rein:
@tmbdan, Was meinst Du zur Ventilposaune?

Gruß Claus
 
Hallo zusammen!
Nun leider erst wieder Internet. Manchmal ist das Dorfleben doch nicht so perfekt ;D.
Also, für mich sieht es bei dem Instrument nach einem "Ostprodukt" aus. Amati könnte dort schon gut passen. Scheinbar vernickelt, da nicht angelaufen.
Bei der Stimmung ist der Hinweis mit dem Cornettton ein Treffer. Auf den Bildern sieht man, dass die Zwingen am Instrument bündig sind, also ohne Veränderungen durch einen Instrumentenbauer.
Das Instrument in eine heute gebräuchliche Stimmung zu bringen wäre machbar. Der Kostenfaktor ist eigentlich überschaubar, jedoch ist die Frage ob man das mit dem Instrument machen will, wenn die Verwendung unklar ist.
Wenn ihr nochmal einen Spielversuch startet, dann stimmt am Hauptstimmzug mal bis auf der App ein Bb/A# steht. Danach das erste Ventil stimmen bis dort Ab/G#, zweites A, drittes ein leicht zu tiefes G. Wenn das Instrument dann gut spielt und es noch gut klingt, dann einfach die Stellungen der Züge mit einem Bleistift markieren. Einen Satz neue Züge anzufertigen wäre dann eine einfache Sache.

LG aus Markneukirchen!
Dan
 
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