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Veranstalter möchte Live-Mitschnitt für Playback-Shows verwenden

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Dudo01
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Hallo Leute,

ich hoffe, Ihr habt einen Rat:
Der Veranstalter der mich und ein paar Musikerkollegen als Live-Band für ein Musical gebucht hat,
hat den Gig mitgeschnitten und möchte nun die Aufnahmen als Halbplayback nützen,
da ihm die Band zu teuer kommt...
Er möchte die Aufnahmen mit 250,-- Euro abgelten und im Gegenzug die Rechte für die Aufnahmen abgetreten bekommen...
die Bandkollegen meinen, das wäre branchenübliche Praxis...
(!!??)
das kann's doch wohl nicht sein!?
Dann kann der Veranstalter mit unseren Einspielungen quasi zum Nulltarif etliche Auftritte mit den SängerInnen veranstalten,
während wir Musiker in Zukunft durch die Finger schauen, und das für einmalig 250,-- Euro?

Was sagt Ihr dazu?

Lieben Dank und Gruß,
Dudo
 
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Zuletzt bearbeitet:
Das klingt ja nach üblem Rip-Off. Wieso macht denn die Sängerin da überhaupt mit? Gehört sie nicht zur Band?
Man könnte sich mit ihm ja vielleicht auf eine Gewinnbeteiligung einigen, ihr kriegt was ab vom Kuchen (von jedem Kuchen!), wenn er das Material benutzt...

Greetz,

Blake
 
Hallo Blake,

genau genommen ist's nicht bloß eine Sängerin, sondern gut ein Dutzend (is ein Musical, hatte ich im Text nicht drin stehen, hab's jetzt nachgetragen)...
und die machen natürlich mit, weil sie einen Vertrag haben und Kohle für die Auftritte kriegen...
Bloß wir Musiker sind ausgebootet, weil wir eben auch pro Show kassieren, und diese Gagen kann der Veranstalter mittels der Playbacks einsparen...
Bloß sind die Playbacks eben ein Zusammenschnitt unserer Einspielungen aus den ersten Shows...
Und die Rechte dafür will er eben für ein einmaliges Entgelt abgelten lassen...
Angeblich branchenüblicher Standard... (!?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder Gewinnbeteiligung, wie von Blake vorgeschlagen. Oder eine deutlich höhere Pauschalzahlung. Bei der Kalkulation in Betracht ziehen, wieviel bislang pro Abend als Gage für die Liveband gezahlt wurde, wie lange das Musical voraussichtlich noch läuft, und wie hoch die Eintrittsgelder sind.
Immerhin könntet Ihr an den freigewordenen Terminen andere Jobs annehmen und würdet über die Playback-Sache noch zusätzlich Geld verdienen. ;-)
 
und die 250 € müßt ihr ja auch noch versteuern.
nee, das geht gar nicht. wem gehört die musik, sind das eure stücke, arrangements? GEMA frei? wieviel habt ihr für den GIG bekommen? hat der veranstalter euch vorher gefragt ob er überhaupt mitschneiden darf? muß er das eigentlich fragen?
horst
 
Soweit ich das weiß ist es gängige Praxis sich die Band irgendwann einmal zu ersparen, aber doch nicht für 250,- ;) Oder habt Ihr jeden Abend für 50,- gespielt?
Teil der Veranstalterkalkulation ist natürlich auch, dass Ihr ein paar Mal oder wochenlang für jede Show bezahlt wurdet. Klar, dass er sich diese Kosten irgendwann sparen will.

Über 100,- am Abend oder weniger, wenn es sehr viele Aufführungen sind könnte man reden ... 250 für einen kompletten Buyout halte ich für viel zuwenig. Ihr seid die ausübenden Künstler und ohne Eure Zustimmung darf der Veranstalter die Aufnahmen mit Euch nicht weiterverwerten. Steht da nix in Eurem Vertrag? Preise sind aber stets Verhandlungssache - hier kommt es auf Euren speziellen Fall an. Ich persönlich wäre bereit darüber nachzudenken wenn nochmal eine Wochengage rüberwächst (sofern das Musical noch deutlich länger aufgeführt wird) oder eben einen Fixbetrag von 100,- oder etwas weniger pro Aufführung. Du warst ja nicht allein auf der Bühne.
 
Hallo liebe Leute,

vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
Also um's noch zu präzisieren:
Wir haben im vergangenen Jahr 6 Shows gespielt, und in diesem Jahr 8 Shows (läuft immer in der Vorweihnachtszeit).
Wir bekamen pro Auftritt 170,-- und pro Probentag 150,--...

Tatsächlich fanden die bezahlten Shows in der Landeshauptstadt statt, da fanden sich im Publikum genügend Leute ein, um die Band bezahlen zu können...
In den Bundesländern war die Nachfrage nicht so groß, daher war dort mittels der Eintrittsgelder die Band nicht finanzierbar...
Um nun nicht das komplette Team (SchaupielerInnen, SängerInnen, Maske, Kostüm, Bühnenbau, Ton- und Lichttechnik, Regie, etc. (hängen ca 60 Leute dran) allesamt arbeitslos zu machen, zog man die Variante mit den Playbacks in Betracht... Der Preis zur Abtretung der Nutzungsrechte stand jedoch noch nicht fest...

Ist es auch möglich, gegen Zahlung eines Betrages die Nutzungrechte jedoch NUR für die Shows dieses Jahres 2016 abzutreten, NICHT jedoch für die Shows, die ab 2017 stattfinden werden?

PS: Die Titel sind nicht von uns Musikern komponiert... Was die Arrangements betrifft sind zumindest meine Parts zu Teilen aus meiner Feder...
 
Zuletzt bearbeitet:
Um nun nicht das komplette Team (SchaupielerInnen, SängerInnen, Maske, Kostüm, Bühnenbau, Ton- und Lichttechnik, Regie, etc. (hängen ca 60 Leute dran) allesamt arbeitslos zu machen, zog man die Variante mit den Playbacks in Betracht... .

Hmm, wenn man die 170,- für die Band spart wird die Produktion auf einmal rentabel? :gruebel:
 
170,- für die komplette Band am Abend????
Was ist denn das für ein Deal?

Naja, nicht mein Bier :)
Dann sind die 250,- im Rahmen des Denkbaren (wenns z.B. mit einem sozialen Aspekt verbunden ist).
Die Frage von nasi_goreng wiederhole ich gerne.
 
wenn man die 170,- für die Band spart
über die 170 € für die ganze band darf man eh nicht nachdenken: wieviele leute sind in der band? wie groß ist der zeitaufwand? ... was kommt dann pro stunde dabei raus? was kriegen die anderen? aber das ist jetzt OT
wenn das ganze projekt als idealistisches angelegt ist mag das ja anders sein, nur das muß dann von vornherein auch so gesagt werden und dann muß auch die ganze finanzierung offen gelegt sein ... ach, da kommen wir jetzt vom 100sten ins 1000ste.
ich merke nur, daß ich zunehmend sauer bin über das 250 € angebot (auch wenn es mich ja gar nichts angeht :) ) , also werd' ich mal versuchen mich rauszuhalten.
 
Nein, natürlich nicht 170,-- für die ganze Band... sondern 170,-- plus USt. pro Kopf und Nase pro Vorstellung... ;-)
Die Band hat 5 Musiker, macht also gesamt ca. 1000,-- pro Show... Üblicherweise werden zwei Shows pro Tag gefahren...
Also spart sich der Veranstalter mit den Playbacks pro Tag ca. 2000,-- Euro, macht in einer Spielwoche 10.000,--

Achja, und die 250,-- für die Playbacks wären natürlich auch pro Kopf und Nase... also ungefähr 1 1/2 Abendgagen für das Abtreten der Spuren...
 
Zuletzt bearbeitet:
...darum frage ich ja, ob es auch möglich ist (bzw. rechtlich gedeckt?), die Aufnahmen nur für bestimmte Shows freizugeben...
im konkreten Fall die Shows betreffend, die dieses Jahr noch gefahren werden (wo wir Musiker mangels Budget sowieso nicht gebucht worden wären)...
Mir geht's primär darum, dass der Veranstalter nicht das Recht hat, alle zukünftigen Shows in den kommenden Jahren mit den Playbacks abzuspulen und
uns Musiker somit von alles weiteren Verstaltungen komplett auszubooten...
Ist es möglich, für ein bestimmtes Entgelt die Nutzung der Tracks auf bestimmte Shows zu limitieren?
 
...darum frage ich ja, ob es auch möglich ist (bzw. rechtlich gedeckt?), die Aufnahmen nur für bestimmte Shows freizugeben...

Da wir immer noch Vertragsfreiheit in Deutschland haben, würde ich diese Frage mit "JA" beantworten, auch wenn ich kein Jurist bin.

Ich persönlich würde es so machen: Freigeben für einen definierten Zeitraum (z.B. Kalenderjahr, Saison, etc.) für einen Fix-Betrag pro Show, die stattfindet.

Das ware auch fair für den Veranstalter, da er nicht zahlen muss, wenn er z.B: wegen Ausfall der Show keine Einnahmen hat.

Die Summe ware dann Verhandlungssache.
 
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...das macht Sinn... sehe ich ähnlich... vielen Dank...

Gibt's noch andere Meinungen?
Danke im Voraus...
 
...darum frage ich ja, ob es auch möglich ist (bzw. rechtlich gedeckt?), die Aufnahmen nur für bestimmte Shows freizugeben...
im konkreten Fall die Shows betreffend, die dieses Jahr noch gefahren werden (wo wir Musiker mangels Budget sowieso nicht gebucht worden wären)...
Da wir immer noch Vertragsfreiheit in Deutschland haben, würde ich diese Frage mit "JA" beantworten, auch wenn ich kein Jurist bin.
Ich persönlich würde es so machen: Freigeben für einen definierten Zeitraum (z.B. Kalenderjahr, Saison, etc.) für einen Fix-Betrag pro Show, die stattfindet.
Genau so.
Ein Vertrag ist ein Abkommen, eine Einigung, die beide Partner eingehen und dabei auf Sicht agieren.
Alles war doch für beide Seiten okay, solange die shows genug einbrachten. Nun ist die Situation anders. Dann setzt man sich wieder zusammen. Nur mal so ganz ganz grundsätzlich: Es gibt keinen Zwang, dass Ihr Euch auf etwas einlassen müßt, was Ihr nicht wollt.
Das Interesse des Veranstalters und der SängerInnen und TänzerInnen ist aber nicht von der Hand zu weisen - und möglicherweise Eures auch nicht, weil wenn die show ganz einschläft, werdet Ihr vielleicht überhaupt nicht mehr gebucht.

Und noch mal ganz grundsätzlich: Natürlich ist es möglich, einen Vertrag und ein Abkommen zeitlich oder räumlich zu begrenzen. Macht dem Veranstalter einfach den Vorschlag, über 2017 oder eine begrenzte Anzahl von shows oder den Einsatzort Bundesländer (lustig überhaupt: alle Bundesländer sind Bundesländer, die neuen wie die schon gebrauchten ... oder wart Ihr international unterwegs?) zur Bedingung für diese Vereinbarung zu machen.

Schaut, dass Ihr gemeinsam als Musiker einen Vorschlag hinbekommt, bei dem Ihr ein gutes Gefühl habt und unterbreitet diesen Vorschlag dem Veranstalter und wartet dann dessen Reaktion ab. Alle Parteien haben ein Intersse an einer gütlichen Einigung.

x-Riff
 
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Vielen Dank!
 

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