"Verbranntes Holz"-Effekt durch Beizen?

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Hallo zusammen,

ich habe vor einiger Zeit bei eBay eine Explorer gesehen, die von dem Verkäufer so behandelt worden ist, dass das Holz eine Art "burnt"-Effekt hatte (Bilder sind angefügt). In der Artikelbeschreibung stand, dass der Effekt durch Beizen erreicht worden ist.

Mir hat das sehr gut gefallen und ich würde das gerne bei einer meiner Gitarren ausführen. Als erstes Testobjekt habe ich mir erstmal eine runter gerockte Vintage V100 Les Paul günstig geschossen. Allerdings bin ich im Moment etwas ratlos wie ich das genau anstelle. Ich hatte damals auch den Versteigerer angeschrieben, aber leider keine Antwort bekommen. Natürlich habe ich auch schon ein wenig zum Thema Beizen recherchiert, aber leider gehen die Sachen, die ich gefunden habe nicht ansatzweise in die Richtung.

Daher die Frage: hat jemand eine Idee oder Ratschläge für mich, wie ich diesen Effekt erreichen könnte?

Vielen Dank im Voraus!
Muddy Fox
 
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Ja das geht, ist aber ziemlich aufwändig und ne echte Sauerei :D. Habe das etwas dezenter bei meinem letzten Projekt gemacht:

_X8A0006 Kopie.jpg _X8A0021 Kopie.jpg

Du färbst das Holz mit schwarzer Beize komplett ein und wäscht die Farbe dann mit feiner Stahlwolle und Spiritus wieder aus. Ich habe immer ziemlich viel wieder weggewaschen, aber Du kannst es natürlich auch so fleckig machen wie die Gitarre aus der Auktion. Das Ganze muss man etwa 3 Mal und verschieden stark machen, damit der fleckige Look entsteht.
 
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Mit Schwarz allein ist es aber nicht getan. Auf alle Fälle gehört Grau, Hellgrau, Silbergrau, die Farbe der Asche, mit dazu. Auf dem ersten Bild ist das sehr gut zu sehen. Ich kann mich täuschen, aber es sieht so aus als ob an der Struktur des Holzes um das Tailpiece herum was gemacht wurde, denn es sieht doch sehr rau dort aus. Im Zusammenspiel mit Schwarz und Grau ergibt das den gewünschten Look.
 
Nein, man nimmt ausschließlich schwarz. Durch das Herauswaschen mit Spiritus entstehen die Farbeffekte von selbst.

Asche haftet auf verbranntem Holz auch nicht lange - wenn Du ein echtes Burn-Finish betrachtest, wirst Du auch keine anderen Farben außer Schwarz oder "geröstetes" Holz sehen.

Was Du auf dem Foto eventuell als grau oder silber siehst, ist nur eine Lichtreflektion durch spätere Klarlack oder Ölbehandlung

Beim reinen Beizen kann man nicht mit unterschiedlichen Farben arbeiten ohne dass sie sich zu einem "Einheitston" vermischen. In diesem Fall würde aus schwarz und grau nur ein gemeinschaftlich dunkles anthrazit werden.
 
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Nun gibt es aber nicht nur
ein echtes Burn-Finish
Die Frage ist doch wie weit man das "Verbrennen" treiben will. Je länger das Feuer brennt, desto verkohlter ist das Ganze und hat dann auch dieses silbergraue Finish. Mit Schwarz und Öl allein bekommst du sowas, und ich spreche noch von der besagten Stelle um das Tailpiece, nicht hin. Hier braucht es zumindest eine Struktur im Holz, an der sich das Licht brechen kann.
Auf die Schnelle habe ich diese Seite im Netzt gefunden. Hier gibt es schöne Beispiele zu sehen.
 
ja aber Ascheteile bzw. Staub löst sich sehr schnell vom verbrannten Holz und zurück bleiben nur die gerösteten oder verkohlten Stellen. Also Schwarzabstufungen zzgl. Holzfarbton.

Was du dort als grau oder silber wahrnimmst sind lediglich Lichtreflektionen. Auch bei Deinen Beispielen...
 
Aber besagte Lichtreflektionen bringst du nur dort hin wo du eine Struktur hast. Auf einer glatten Oberfäche geht das so nicht, hier muss man, wenn man nur mit Farbe/Beize arbeiten will, anders simulieren. Und so wie ich das beim Beispielfoto sehe, ist das auch mit grauer Farbe gemacht worden.
 
Dann mach es halt mit grauer Farbe... :rolleyes:

Ich rate davon ab....
 
Vergrab das Ding im Oktober im Garten und hol es im März wieder raus, dann nen Eimer Spiritus rüber, abfackeln und sofort wieder ablöschen…. Kommt aufs Gleiche raus und ist einfacher.
 
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(Bilder sind angefügt). In der Artikelbeschreibung stand, dass der Effekt durch Beizen erreicht worden ist.
Hallo MuddyFox,
die Bilder der Explorer sehen für mich eigentlich danach aus, dass die mal deckend schwarz lackiert war, dann unvollständig mit sehr grobem Schleifpapier runter geschliffen wurde und das, was an schwarz übrig ist, eben der Rest des Decklackes ist.
Deshalb auch die starken Schleifspuren im Bereich des Steges.
Natürlich ist das auf den Bildern nicht so einfach zu erkennen, aber für mich sieht es danach aus.
Alle Stellen im Holz die leichte Vertiefungen vor der Schwarz-Lackierung hatten sind dunkler geblieben, da dort beim planen Runterschleifen eben der Lack noch dicker zurückgeblieben ist.
Die tiefen schwarzen Krazer könnten auch Kratzer sein, die vor der Lackierung schon durch sehr groben Schliff vorhanden waren und sich eben mit Lack beim Lackieren gefüllt haben.
Natürlich kann es sein, dass er nach dem Schliff mit schwarzer Beize wieder den Holzton etwas verdunkelt hat.
Ob er dann nochmals die Beize etwas runtergeschliffen hat, oder mit Spiritus abgewaschen hat, weiß ich natürlich nicht.

Die Gitarre sieht eben total nach "durchgeschliffenem Lack" aus :nix:
 
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Mir war beim ersten Anblick genau das Gleiche durch den Kopf geschossen wie GeiGit. Die Gitarre sieht doch exakt so aus, als ob jemand seine Gitarre komplett abschleifen wollte, dann gemerkt hat, dass das ja viel Arbeit ist und die Lust verloren hat. Und dass bei eBay gerne auch mal der größte Mist als exklusives Einzelstück angepriesen wird... wen wundert das noch? ;)
 
Die Struktur sieht wirklich sehr nach Schleifspuren aus... vielleicht ist es ja zusätzlich noch gebeizt worden (eine richtig dicke PU - Lackschicht ist auch echt eklig nur mit Beize wegzukriegen....), aber das "Grobe" ist wohl auch grob runtergeschliffen worden.
 
Er will doch aber wissen, wie man das "in geil" macht und keine Kaufempfehlung zu der Gitarre.
 
aber nicht übertreiben.

kaminofen-asche-3138.jpg
 
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ach...nen bissl Epoxy zugemischt und in Form geknetet, haste ne 1A-Carbon-Gitarre :D
 
Das heisst doch "Lite - Ash", oder:whistle:
 
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Mach's wie Jimi

 
Hallo,

vielen Dank schon mal für die zahlreichen Tipps.
Ich werde mal das eine oder andere bei meiner "Bastel-Gitarre" versuchen. Da sie nicht schwarz lackiert ist, fällt die Version mit grob runterschleifen ohnehin weg.
Ich werde also mal die Variante mit der schwarzen Beize und dem erneuten herunterschleifen bzw. auswaschen mit Spiritus versuchen.

Und wenn alles nicht zum Erfolg führt, kann ich es immer noch machen wir Jimmy ;-)

Vielen Dank also!
 
Hallo MuddyFox,
die Bilder der Explorer sehen für mich eigentlich danach aus, dass die mal deckend schwarz lackiert war, dann unvollständig mit sehr grobem Schleifpapier runter geschliffen wurde und das, was an schwarz übrig ist, eben der Rest des Decklackes ist.
Deshalb auch die starken Schleifspuren im Bereich des Steges.
Natürlich ist das auf den Bildern nicht so einfach zu erkennen, aber für mich sieht es danach aus.
Alle Stellen im Holz die leichte Vertiefungen vor der Schwarz-Lackierung hatten sind dunkler geblieben, da dort beim planen Runterschleifen eben der Lack noch dicker zurückgeblieben ist.
Die tiefen schwarzen Krazer könnten auch Kratzer sein, die vor der Lackierung schon durch sehr groben Schliff vorhanden waren und sich eben mit Lack beim Lackieren gefüllt haben.
Natürlich kann es sein, dass er nach dem Schliff mit schwarzer Beize wieder den Holzton etwas verdunkelt hat.
Ob er dann nochmals die Beize etwas runtergeschliffen hat, oder mit Spiritus abgewaschen hat, weiß ich natürlich nicht.

Die Gitarre sieht eben total nach "durchgeschliffenem Lack" aus :nix:

sehe ich genau so, ein bug der als feature verkauft wird :D
 
Na ja, so lange es gefällt, nehme ich einen Bug auch gerne als Feature. Bezahlt habe ich ja nix dafür :p
 

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