Verhältnis Verstärkerleistung zu Boxenleistung

[teddyboy]

Hallo,

durch den Ausfall meiner beiden alten Boxen muss ich mich nun nach mehr als 15 Jahren mit dem Neukauf beschäftigen.

Ich spiele ein SVT 3 PRO-Top (275 W an 8 Ohm, 450 W an 4 Ohm). Ich hatte für den Neukauf die Ampeq SVT 410 HE (500 W an 8 Ohm) oder die Ampeq SVT 410 HLF (500 W an 4 Ohm) im Blick. Selbst wenn ich die 410 HE noch mit einer zweiten 8-Ohm-Box kombiniere und sich damit die Gesamtlast auf 4 Ohm verringert, wäre meine Endstufe trotzdem unterhalb der Leistung der beiden Boxen.

Ich habe aber in Erinnerung, dass die Endstufe des Amps immer mehr Leistung haben soll, als die Box. Wenn ich nun eine 8 Ohm Box anschließe und zudem noch ein wenig Overhead in Reserve behalten möchte, sollte die neue Box nicht mehr als 200 oder 250 Watt haben.

Ist meine Überlegung hier richtig?

 

[Heggele]

Moinsen,

also was ich mir während Ausbildung und Studium (beides in Richtung Tontechnik) hab erzählen lassen ist folgendes:

Der Verstärker möchte größer dimensioniert sein (da war auch schon von doppeltem Wert die Rede...) als die Box. Denn: Wenn Amp und Box an die Grenze ihrer Leistung bzw. Belastbarkeit kommen, fangen sie zu zerren an.
Bei ner Box heißt das: Sie kommt in Sachen Amplitude nicht mehr mit und komprimiert dadurch, weil die Schwingung "abgerundet" wird. Natürlich will man das vermeiden, aber erstmal ist das nichts schlimmes, solang man es nicht übertreibt.
Wenn dagegen ein Verstärker zerrt, werden Pegelspitzen nicht abgerundet, sondern abgeschnitten (gilt nicht für Röhren). Das gibt näherungsweise Rechteckschwingungen, und die verlaufen eine Zeit lang "waagerecht". Waagerecht heißt: Für diese Zeit wird eine Spannung an die Box gelegt, was dazu führt, dass die Spule das Chassis gegen seine Rückstellwirkung nach außen/innen drückt/zieht und dort eine Zeit lang hält. Nix gudd, Box kapudd, oder so.

Irgendwo hier gibts aber auch noch einen anderen Fred, wo das genauer - und im Detail evtl auch richtiger, ich bin ja kein Fachmann - beschrieben wird. Suchfunktion ist dein Freund.

 

[Cadfael]

EDE-WOLF gehört zu unseren Elektronik-Spezialisten.
Er hat das in dieser tollen FAQ erklärt: https://www.musiker-board.de/faq-workshop-bass/127206-verhaeltnis-leistung-box-amp.html

Ich bin hingegen (nicht nur nach Hans-Dieter Hüschs Maxime) ein typischer Nierderrheiner. Ich weiß nichts, kann aber alles erklären.
In dieser PDF-Datei ist auch mein Artikel "Ein Dutzend Methoden seinen Verstärker zu zerstören" drin: https://www.musiker-board.de/faq-wo...grundwissen-verstaerker-boxenverkabelung.html

Heggeles Aussage ist durchaus THEORETISCH richtig.
Gerade beim Bass muss man MEINER MEINUNG NACH aber sagen: Man schafft es immer, sein Equipment hochzujagen; ist nur die Frage wie ...
Hätten deine Boxen weniger Leistung vertragen, hättest Du sie vermutlich nicht gekillt weil der Amp vielleicht extrem übersteuert hat, sondern weil die Leistung weit überschritten worden wäre.
Der einzige Schutz ist mMn auf seinen Verstärker und seine Box "zu hören". Und man muss eben wissen, wann einfach Schluss ist mit lauter drehen ...

MMn könntest Du beide von Dir vorgeschlagenen Boxen / das Boxenpaar nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, sollen diese Boxen sehr unterschiedlich klingen? Also antesten! Ansonsten würde ich das Stack / Boxenpaar empfehlen, da es mehr Membranfläche und vermutlöich gemeinsam einen etwas höheren Wirkungsgrad hat. Ergo muss der Amp nicht so laut. Zudem steht dann eine Box halbwegs auf Augen- und Ohrenhöhe. Du solltest also eher mitbekommen, wann es genug ist. Das ist allerdings eine Nicht-fachmännische-Meinung!

Gruß
Andreas

 

[gincool]

prinzipiell richtig so generell gilt: wird der verstärker überbelastet gibts digitales clipping und das killt dir die hochtöner, werden die boxen überbelastet geht die box halt thermisch an arsch

am besten is natürlich beides nicht zu überfahren aber WENN man was LEICHT überfahren kann ohne zu große klangliche und v.a. materielle einbußen dann ne box ^^