vermind. Septakkord schummeln/ergänzen

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Brückentroll
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Hallo,

ich wüsste gern, wie man bei einem Instrument mit fehlender verm. Septimreihe diesen Ton im Musikstück ersetzen bzw. durch zusätzliches greifen eines anderen Akkords erzeugen kann?

Ich habe hier schon gelesen, dass bei einigen Instrumenten der Septakkord nur aus drei Tönen zu bestehen scheint und man daher die Möglichkeit hätte durch richtiges Greifen den Septakkord oder auch den verminderten (evtl. auch den Major?) zu erhalten. Leider fehlt mir hier die nötige Kenntnis über das vorliegende Instrument (ich kann es nicht raushören welche Töne da einen Akkord bilden und habe keine technischen möglichkeiten das zu ermitteln) um zu sagen woraus der Sept-Akkord genau bei diesem Instrument besteht bzw. ob er vollständig ist. Ich hoffe das klingt nicht allzu kompliziert.

Über eine ausführliche Erklärung würde ich mich genauso freuen wie über eine Art Tabelle oder ein Schema wo steht welche Bässe ich drücken muss, damit der "hier beliebigen Ton einsetzen"-verminderte Septimakkord erklingt.

Danke schonmal im voraus und einen schönen Start in die neue Woche wünsche ich.
 
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Danke schonmal dafür, aber ich habe die Suchfunktion bereits genutzt und kenne diesen Thread daher schon. Mein Problem ist, dass ich von Harmonielehre keine Ahnung habe und mich deshalb durch das Thema durchkämpfen muss. Das man den verm. Sept durch Moll und Terz zusammensetzten kann wusste ich nicht ist auf jeden Fall aber eine gute Alternative. Angelehnt an den erwähnten obigen Thread interessiert mich aber auch wie das nun mit den angeblich unvollständigen Sept-Akkorden ist bei Akkordeonen mit fehender Verm. Septimreihe.

Welcher Ton fehlt denn im Siebener bzw. kann/muss von mir geändert gespielt werden?

Bsp.:
Ich spiel C7, dann klingt das für mich zum Stück passend. Das ist aber auch alles. Sollten hier jetzt nur drei anstatt der regulären 4 Töne erklingen, woher weiß ich dann welcher der 4 Töne fehlt (vom C ausgehend der 2, 3 oder 4te?). Wenn ich das wüsste hätte ich die möglichkeit, mir den passenden Grundbass rauszusuchen um den Akkord zu vervollständigen.

Leider weiß ich das nicht :(

Mir geht es also im Endeffekt um fehlendes, aberleider elementares Grundwisseen. Und da es hier bei mir keinen Akkordeonlehrer zu geben scheint ausser der Musikschule (die ja kein Mensch bezahlen kann/will) den ich fragen könnte, komme ich einfach mal hierher.
 
Hallo nochmal,

die "unvollständigen" Septimakkorde kannst Du durch gleichzeitiges Spielen des zugehörigen Dur-Akkords vervollständigen - das klingt dann aber recht "fett" und paßt daher nicht immer. Also z. B. c7 + c...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, meine Ergnzung hat sich mit deiner Ergänzt. MeinProblem ist gelöst, aber der Wissensdurst noch nicht ganz gestillt wie man am oben geänderten Thread sieht.

Gruß
Brückentroll
 
Hallo nochmal,

und auch ich habe noch einmal geändert/ergänzt - s. o. ;)...
 
Verminderter Septimeakkord hingeschummelt durch „benachbarten“ Septimakkord

Der Grund, wieso man überhaupt einen anderen Akkord verwenden kann, liegt darin, dass bei verschiedenen Akkorden mitunter ein Teil der verwendeten Töne gleich sind. Klanglich gesehen sind aber nicht alle gleich wichtig, sondern es gibt da immer zwei Stück, die die Klangfarbe definitiv bestimmen und die festlegen, was der Akkord klanglich tut . Und das ist immer die 3. (Terz) und 7. (Septime) Stufe. Den Grundton kann man deswegen hier eigentlich weglassen, weil der ja durch den Grundbass wenn schon nicht gleichzeitig, so doch direkt davor schon angespielt wird und klanglich dann schon mal im Gedächtnis ist. Die 5. Stufe hingegen ist klanglich relativ unbedeutend, weswegen man da am ehesten schummeln darf.

Schaut man sich jetzt mal die Akkorde im einzelnen an, so ergeben sich folgende Einzeltöne :

C7vermindert: C-Es-Ges-A (3.Stufe=Es und 7.Stufe =A ; 5. Stufe ist Ges bzw. Fis)
F7: F-A-C-Es

Jetzt sieht man sofort, dass die zwei Akkorde die beiden wichtigen Töne für den C7 vermindert Akkord haben (nämlich das Es und das A). Bei F7 stört nur das F, weil im C7-vermindert ein Ges (Fis) ja verlangt ist – welches im C7 vermindert aber die 5. Stufe darstellt und somit weggelassen werden kann – so rein klanglich, bzw. nicht so stark klangbestimmend ist.

Nun gibt es Akkordeons, bei denen der Septime und der verminderte Septimeakkord nur aus drei Tönen aufgebaut ist und der Grundton fehlt, dann fehlt bei F7 nämlich das F und somit sind alle anderen Töne dir für den C7 vermindert benötigt werden vorhanden und kann dann deswegen anstelle des anderen genommen werden, wenn die 6. Reihe in den Bässen nicht vorhanden ist.
Leider ist das nicht bei allen Instrumenten so aufgebaut, und die haben dann den F7 und den verminderten mitsamt dem Grundton aufgebaut, so dass der „Ersatz“ verminderte Akkord nicht ganz so klingt wie das Original. Meist fällt dieser Unterschied klanglich dann aber trotzdem nicht groß auf, so dass die Methode trotzdem funktoniert.

Man kann das Spiel auch mit dem Mollbass + Terzbass betreiben, hat aber auch hier das Problem, dass die 5. Stufe nicht stimmt.

C7 vermindert: C-Es-Ges-A
Cmoll+A-Terzbass: C-Es-G + A

Man sieht, der Akkord stimmt um die Differenz G – Ges nicht, ähnlich wie oben nur war es da der Unterschied von F zu Ges!

Der Effekt ist im Prinzip der Gleiche, wie mit dem Septimebass aus einer Reihe drunter: Es ist nur ungefähr der Akkord, aber nicht ganz. Kann als Ersatz durchaus herhalten, aber dann würde ich lieber die Methode mit dem Septimebass verwenden, denn der ist grifftechnisch ähnlich, wie der „Originalgriff“ und man erreicht praktisch die gleiche Annäherung, wie mit dem Terzbass zusätzlich, aber mit nur einem Knopf, was vom Spielfluss her leichter von der Hand läuft.!

War hoffentlich nicht zu kompliziert beschrieben

Gruß,
maxito
 
Danke für die ausführliche Erklärung. Das ist ein Theoriewissen mit dem ich arbeiten kann. Ich denke, ich werd die Woche mal das Verdeck vom Bass abnehmen und reinschauen, wieviele Regler bewegt werden beim Spielen der Septimakkorde. Man müsste ja erkennen ob 3 oder 4 unterschiedliche Töne benutzt werden.

Da in meiner Übungsliteratur sowieso nur selten ein verminderter Septimakkord vorkommen wird (ich bin ja noch gar nicht so weit ^^) kann ich damit dann durchaus arbeiten.

Danke nochmal

Gruß
Brückentroll
 
Hallo Brückentroll,
wenn du den Bassdeckel abnimmst, kannst du beim Drücken des Akkordknopfes genau sehen, welche und wie viele Wellenstifte bewegt werden. Wenn du nun diese Wellenstifte einzeln mit dem Finger runterdrückst, lassen sich also die einzelnen Akkordtöne anspielen und heraushören.
Wenn bei dir die 6. Reihe fehlt, ist es durchaus möglich, dass die Septakkorde schon so zusammengesetzt sind, dass du sie auch als verminderte der jeweils darüberliegenden Reihe (z.B. f7 = a+c+es = c v) nutzen kannst. Wenn sie vierstimmig aufgebaut sind, also f+a+c+es und du bei dem vorliegenden Instrument einen irreversiblen Eingriff in Kauf nehmen würdest, könntest du theoretisch auch den jeweiligen Mitnehmerstift, der die Welle mit dem Grundton bedient (hier das f) kappen.
Nur wenn deine Septakkorde dreistimmig ohne Quinte (f-a-es) sind, geht nix.
 
Hallo Waldgyst,
das mit dem irreversiblen Eingriff habe ich im Internet auh schon gelesen. Da es ein altes Bastelinstrument ist würde ich das sogar machen, solange ich das selber machen kann. Ich möchte keinen Instrumentenbaumeister wegen so was bezahlen müssen, solange das Instrument noch andere schwerwiegendere Mängel hat.

Aber wie gesagt, bei Gelegenheit schaue ich erst einmal ins Instrument rein.

Gruß
Brückentroll
 
Nix irreversibel. Es reicht, die Wellenstifte soweit zu verbiegen, daß sie bei gedrücktem Knopf nicht mehr vom Mitnehmer erreicht werden. So kann man das ganze auch rückgängig machen.
 
Auch eine gute Idee. Da muss man natürlich im Eventualfall später die Wellenstifte exakt zurückbiegen, damit sie wieder alle ohne Spiel an den Mitnehmern anliegen.
 
Ich hab das ganze mal überprüft und bei den siebener-Akkorden werden 4 Mechanismen in Bewegung gesetzt. Ich habe auch mit den moll-Akkorden verglichen, da bewegen sich nur 3. Also gehe ich davon aus, dass der Siebener volltönig ist. Ich werde das in Ruhe ausprobieren, ob es sinnvoll ist (vom Klang des Siebeners) den Grundton zu Kappen oder zu verbiegen und wie das Spiel mit dem verminderten dann läuft, wenn es soweit ist. Aber eine Alternative ist es allemal.

Danke nochmal für die Beiträge,
bin gern hier im Forum.

Gruß,
Brückentroll
 

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