Verständnisfrage zu Kompressor

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Hallo zusammen,

ich arbeite nun schon länger mit Kompressoren und denke, dass ich die grundsätzliche Arbeitsweise zumindest ansatzweise verstanden habe. Allerdings habe ich mir (nach einer weniger erfolgreichen Masterkompression in meinem aktuellen Mix) mal ein Testprojekt erstellt, um die Arbeitsweise eines Kompressors nachzuvollziehen. Der Test sieht folgendermaßen aus:

Mein Beispielstück hat einen durchschnittlichen RMS Wert von -28 db und Peaks bis -7 db (also insgesamt sehr leise, mit einigen herausragenden Spitzen).
Das möchte ich nun korrigieren, indem ich einen Kompressor mit folgenden Werten hinzufüge:

Threshold: -17 db
Ratio: 3:1
Attack: 0 ms (damit auch keine Transienten durchkommen, nur für diesen Test)
Release: 50 ms

In der Theorie sollten doch nun die extremen Peaks bei -7 db über den Bereich bis zum Threshold (-17 db) im Verhältnis von 3:1 komprimiert werden.
Das heißt:
-17 db + 7 db = 10 db
10 db / 3 = 3,3 db
-17 db + 3,3 db = 13.7 db

Also dürften die höchsten Spitzen jetzt nur noch bis ca. -13,7 db ragen, richtig? Ich hoffe meine Rechnung ist nachvollziehbar.
Nur leider spiegelt sich dieses Ergebnis nicht in meinem Testmix wieder, trotz Kompression ragen die Peaks weiterhin sehr hoch bis ca. -8 db und die RMS Lautstärke sinkt etwas. Kann mir das einer erklären?! Liegt hier ein Denkfehler vor? Ich möchte nur den Abstand zwischen RMS Durchschnittswert und höchsten Peak-Ausschlägen reduzieren, um den Mix danach lauter machen zu können.

Ich benutze übrigens den ReaComp (Standardplugin von Reaper).
 
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Das ist normal. Kompressoren haben normalerweise kein "Brickwall" Design. Sprich: Selbst wenn man die Attackzeit auf das niedrigst Mögliche einstellt, ist das Einschwingverhalten immer noch zu sanft und nicht schnell genug, so das trotzdem noch die Pegelspitzen durchkommen. Das ist auch eigentlich so gewollt.
Was du brauchst ist ein Brickwall-Limiter bzw. Loudness Maximizer.
Brickwall-Limiter arbeiten prinzipiell nach dem gleichen Prinzip wie Kompressoren, Allerdings arbeiten sie mit viel schnelleren Attackzeiten und haben im Gegensatz zu einem Kompressor eine Ratio von "∞"

Ich bezweifle übrigens, dass du zum Komprimieren den ReaEQ benutzt:D
 
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stell mal den lookahead auf 1-3 mS. Damit kriegt der Kompressor eine Glaskugel und kann die Peaks vorausahnen, entsprechend rechtzeitig reagieren

der RMS sinkt natürlich, weil nix angehoben, dafür aber quasi alles über -17dBfs abgesenkt wird
 
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@Novik:
Ah danke für die Klarstellung, das klingt logisch. Und ja, ich meinte natürlich den ReaComp :D

@MR Bongo:
Ist das zufällig diese Pre-comp Einstellung? Dann wird mir die endlich auch klar.. Könnte ich dadurch nicht theoretisch den Kompressor zu einem Brickwall-Limiter umgestalten?
 
Wie gesagt: Kompressoren sind eigentlich per Design nicht als Brickwall Limiter ausgelegt. Müsste mir mal die Kennlinien des ReaComp anschauen.

Mach mal folgendes. Erzeuge mal mit den Reasynth einen Sinuston über 10 Sekunden bei 1khz mit -6 dbfs Pegel und rendere das als Audiodatei.
Aud diese Audiodatei setzt du jetzt den ReaComp mit Attack 0ms, Ration 100:1, Precomp 3ms und "limit output". Den Treshhold auf -12dbfs einstellen. Lasse ein bisschen Vorlauf auf der Spur und füge das Audiofile erst bei Takt 2 oder so ein.
Rendere das von Takt 1 mal wieder raus und schau dir bei dem gerenderten File mal das Einschwingverhalten und den Spitzenpegel an. Wo liegt der Spitzenpegel?
 
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Könnte ich dadurch nicht theoretisch den Kompressor zu einem Brickwall-Limiter umgestalten?

Ne. Aber Reaper hat sicher einen Limiter, oder? Der macht genau das. Alles abschneiden was über den eingestellten Wert geht. Kann der dann auch noch Multiband, um so besser.....
 

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