Funktionsweise Kompressor - Verständnisfrage

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Phil Sinek
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Hi Leute!

War mir jetzt nicht sicher, welches Forum für diesen Thread in Frage kommt, verzeiht mir sollte ich hier falsch sein. :)

Zum Thema:

Ich lese oft in Zeitschriften über die Verwendung von Kompressoren in der Studiotechnik, besonders beim Mastering eines Songs. Nun habe ich mir also mal den Wikipedia-Eintrag zu dem Thema durchgelesen und wollte nochmal in eigenen Worten das wiedergeben, was in meinem Kopf zur Funktionsweise angekommen ist. Sollte ich falsch liegen, korrigiert mich bitte!

Sinn eines Kompressors:
Ein Kompressor dient dazu, das Übersteuerungsfreie Lautstärkemaximum eines Songs zu erhöhen (im Endeffekt), da bestimmte Bestandteile eines Liedes (z.B. die Vocals) eine hohe Dynamik aufweisen und somit in der Lautstärke stark schwanken. Dadurch entstehen Lautstärkespitzen, die schnell zu Übersteuerungen führen können. Nimmt man diese Spitzen heraus kann die Gesamtlautstärke erhöht werden ohne den Klang zu übersteuern.

Funktionsweise:
Ein Kompressor wird erst ab einem einstellbaren Schwellenwert, dem Threshold aktiviert. Die Kompressionsstärke wird durch die s.g. Ratio eingestellt. Attack- und Releasezeit stellen ein, wie groß die zeitliche Ein- bzw. Ausschaltverzögerung nach Über- bzw. Unterschreiten des Schwellenwertes ist.
Wird der Schwellenwert überschritten wird das Signal mit den voreingestellten Werten gedämpft.

Im Gegensatz zum Normalisieren, bei dem meist im RMS-Verfahren das Signal auf einen Durchschnittspegel gebracht wird (also zu leise Signalteile verstärkt und zu laute gedämpft werden), werden beim Komprimieren nur die Signalspitzen gedämpft.

Ist das so richtig? :gruebel: Bitte um Kommentare!
Danke,
Phil :great:
 
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Hallo Riker!
Ups! Sorry, ich hatte zwar die Suche benutzt, allerdings diesen Thread nicht gesehen. Danke!

Gruß,
Phil
 
Das mit dem Normalisieren stimmt so nicht. Beim Normalisieren werden leise und laute Passagen gleich stark angehoben, die Dynamik verändert sich nicht. Normalisieren bedeutet einfach, dass man die lauteste Spitze des Signals (oder bei RMS-Normalisierung die Stelle der höchsten empfundenen Lautheit) auf einen bestimmten Pegel (meist aber nicht unbedingt 0dBfs = digitale Vollaussteuerung) bringt und alles andere entsprechend im Pegel mitangepasst wird. Aber das Verhältnis von laut und leise bleibt im Gegensatz zum Kompressor erhalten.

Banjo
 
ich würde auch nicht sagen, dass der SINN eines Kompressors ist die übersteuerungsfreie Lautstärke zu erhöhen.
Ein Kompressor hat bei der Audioproduktion 2 Hauptaufgaben, zum einen eine Einschränkung des Dynamikbereiches (d.h. den Unterschied zwischen lautester und leisester Stelle zu verringern), damit z.B. der Gesang gleichmäßiger ist (oder aber auch um einen kompletten Mix mehr "zusammenzufügen"). Das hast du zwar in deiner Erklärung mit angedeutet, allerdings meiner Meinung nach fehlinterpretiert...der Sinn ist es nicht primär, dass man dan "lauter" machen kann ohne zu zerren, sondern einfach dass man die z.B. Vox auch bei leisen Stellen hört, ohne dass sie einen bei lauten Stellen zu sehr anspringen.
Zum anderen wird ein Kompressor gerne zum Klangshaping genutzt, so kann man z.B. auf einer Snarespur einen schönen "Pop/Crack" dadurch erzielen, dass man eher lange attacktimes wöhlt, so wird der erste Moment, in dem der Stick auf die Snare trifft, nicht in der Lautstärke reduziert, das "ksch/ring" danach aber schon.


Die Funktionsweise hast du allerdings schon ok beschrieben...im Prinzip kannst du dir einen Kompressor vorstellen als einen Kasten in dem ein kleiner Zwerg sitzt.
Immer wenn es ihm zu laut wird zieht er den Fader etwas runter....Attack und Releasetime sagt dabei wie alt/betrunken er ist, also wie schnell er reagiert.
 
Attack und Releasetime sagt dabei wie alt/betrunken er ist, also wie schnell er reagiert.

Wobei in diversen Fachbüchern gestritten wird ob er nicht nur alt ist, da ein betrunkener Zwerg den Fader eher hoch ziehen würde (sog. Partey-Effekt!)...
 
ich würde auch nicht sagen, dass der SINN eines Kompressors ist die übersteuerungsfreie Lautstärke zu erhöhen.
... sondern einfach dass man die z.B. Vox auch bei leisen Stellen hört, ohne dass sie einen bei lauten Stellen zu sehr anspringen.
Zum anderen wird ein Kompressor gerne zum Klangshaping genutzt, so kann man z.B. auf einer Snarespur einen schönen "Pop/Crack" dadurch erzielen, dass man eher lange attacktimes wöhlt, so wird der erste Moment, in dem der Stick auf die Snare trifft, nicht in der Lautstärke reduziert, das "ksch/ring" danach aber schon.

Alles klar! Vielen Dank, das leuchtet mir ein. :)

...im Prinzip kannst du dir einen Kompressor vorstellen als einen Kasten in dem ein kleiner Zwerg sitzt.
Immer wenn es ihm zu laut wird zieht er den Fader etwas runter....Attack und Releasetime sagt dabei wie alt/betrunken er ist, also wie schnell er reagiert.

Wobei in diversen Fachbüchern gestritten wird ob er nicht nur alt ist, da ein betrunkener Zwerg den Fader eher hoch ziehen würde (sog. Partey-Effekt!)...

:D zu geil! Die Beschreibung muss ich mir merken! :)

Vielen Dank und mfg,
Phil :great:
 

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