Hi,
ich möchte nochmal auf die Antwort von govnor zurück kommen, weil die IMHO etwas untergegangen ist bzw. missverstanden wurde. Er erwähnt da eine Feder, die ich auch sehr hilfreich finde, und damit ist keine der Zugfedern auf der Rückseite gemeint.
Von Fender gibt es nämlich kleine, sehr steife Federn aus recht dickem Draht, die in das Gewinde im Block geschoben werden können. Man muss die Gitarre evtl. ein bisschen schütteln, bis die Feder ganz unten auf dem Boden des Gewindes (ist ja ein Sackgewinde, also unten geschlossen) ankommt. Dreht man jetzt den Arm rein, trifft dessen Ende im Block irgendwann auf die Feder und drückt sie zusammen, wodurch der Arm wieder einen Gegendruck nach oben bekommt. Die Feder drückt die Gewindegänge des Arms also gegen die Unterseite der Gewindegänge des Blocks -> mehr Reibung, und der Arm schlackert nicht mehr. Je tiefer man ihn reinschraubt, desto strammer sitzt er, aber wie immer sollte man nicht übertreiben. Ich kann mir dabei vorstellen, dass die Grenze der Belastung fürs Gewinde bei einem Gussblock etwas früher erreicht ist als beim guten alten Stahlblock. Aber Guss ist eh Mist

.
Die bekannten orangenen Klebepunkte bei fabrikneuen Strats sind jedenfalls nichts anderes als eine Sicherung, damit die kleine Feder nicht aus dem Block fallen kann. Tut sie im Normalfall aber eh nicht, weil der rauhe Gewindegang sie daran hindert. Man müsste die Gitarre wohl schon auf den Kopf stellen und die Feder bewusst rausschütteln. Manchmal scheint sie aber auch im Werk vergessen zu werden - oder die Verkäufer im Laden nehmen sie raus, um beim Antesten Schäden am Gewinde durch unsachgemäße Handhabung zu verhindern.
Bei meiner Rockinger musste ich das Teil übrigens um ein Drittel kürzen, weil der Arm sonst nicht weit genug rein gegangen wäre. Es kommt auf die individuellen Maße der Bohrung an, also nicht gleich aufgeben, sondern nachbessern. Seither will ich auf das kleine Ding jedenfalls nicht mehr verzichten, denn der Arm dreht sich angenehm fest, aber nicht zu stramm und bleibt da, wo ich ihn hindrehe.
Noch eins: nicht dass einer auf die Idee kommt, das mit einer Kugelschreiberfeder als Ersatz zu probieren - lasst es. Die Dinger sind viel zu schwach, haben zu viel Durchmesser und sind aus zu dünnem Draht, die fressen sich nur samt Armgewinde in den Block und man kriegt den Arm kaum noch raus. Die passenden Originalfedern gibts im 12er-Pack für um die 5 €, das sollte es einem doch wert sein (und selbst bei einem größeren Fuhrpark und gelegentlichem Verlust ein paar Jahre reichen).
Gruß, bagotrix