Violine autodidaktisch lernen - welche Probleme können speziell auftauchen?

  • Ersteller Nico A.
  • Erstellt am
möchte auch gerne violine lernen und genau das gleiche hatte ich vor. also ich glaub nicht das ne geige was besonderes hat was andere instrumente nicht haben. da ich gitarre spielen kann und mein gehör schon einigermaßen trainiert ist, ich bekomme die melodien von liedern selbst raus. also mit ner geige macht man doch eigentlich auch nichts anderes als noten zu spielen und da es ein melodieinstrument ist sollte es doch eigentlich nicht so schwer zu spielen sein. und mal ehrlich, ist es wirklich so schwer die haltung zu lernen?
 
Hi mytech!

Ganz ehrlich: Du stellst dir das so leicht vor..
Überleg aber mal: Ich spiele schon fast 7 Jahre und das nicht schlecht, aber manche Töne muss ich immernoch suchen und ausprobieren, ob sie echt stimmen.
Das mit dem Gehör ist praktisch. aber es ist trotzdem nicht leicht, Geige zu lernen.
Die Haltung wirst du nur schwerlich alleine hinbekommen, weil es da ein paar Tricks und Kniffe gibt (soweit man das so formulieren kann).
Deswegen: Ein schöner Klang wird nur von Profi erzeugt..alles andere ist Arbeit, wie bei allem anderen auch.. bis auf das Gehör^^

Baltimore: Dann müsstest du jedes mal nachstimmen.. und weißt du, wie man eine Geige exakt stimmt ;-)
Okay, man lernt es mit der Zeit, aber sogar die 'Fortgeschrittenen' können z.B. zum Teil nicht einmal nach einem Klavier stimmen und müssen sich die Geige stimmen lassen .. deswegen hab ich meine Zweifel an deiner Methode, aber ausprobieren kannst dus ja.

Cheers
 
ALso

Bei der Gitarre kann ich es so Handeln das ich alle Saiten stimmen kann wenn ich eine Saite mit einem Stimmgerät vorstimme, wenn ich einen vergleichston habe dürfte es kein Problem sein, frei aus dem Kopf stimmen, keine Chance.

Davon ab bin ich davon ausgegangen mit einem Stimmgerät zu arbeiten, ist dieser ansatz falsch ?
 
Hi!

An sich nichts falsches..
Nur wär es nicht schlecht, mit der Zeit 'frei' stimmen zu können :)
Aber wenn du den Luxus eines Stimmgerätes hast: Glückwunsch!

Cheers
 
"aber sogar die 'Fortgeschrittenen' können z.B. zum Teil nicht einmal nach einem Klavier stimmen und müssen sich die Geige stimmen lassen "

Einspruch ^^ Ich habe Jahre in einem Orchester gespielt, meine beiden Schwestern (eine Geige, eine professionell Oboe) und meine Cousine (Profigeigerin) spielen in verschiedenen Orchestern und da stimmt jeder sein Instrument allein, anhand der Vorgabe des A´s der ersten Geigerin. Alle anderen Seiten werden anhand des A´s gestimmt und das müssen Orchesterspieler auch in einem Gewirr von Geigen noch hören können.
Das Profis oder auch nur Fortgeschrittene ihre geige von anderen Stimmen lassen müssen zeugt höchstens von einer ziemlichen Unfähigkeit des Stimmengehörs.

Ich hab selbst nur 6 Jahre als Jugendliche Unterricht gehabt, der jetzt immerhin gut 12 Jahre her ist und ich höre immernoch nur anhand des A´s, wenn eine Seite schief ist.

Am anfang braucht man vielleicht zu jeder Seite einen Vorgabeton aber nach dem ein oder anderen jahr sollte der Klang jeder Seite so im ohr sein, dass man ohne Hilfe und ohne Vorgabe jeder Seite stimmen kann.

Ich sage mal so etwas provokant: Wenn man ein Instrument spielt und absolut nicht hört, dass man schief spielt sollte man sich das weitere üben ersparen. Entweder man hat nach mehreren jahren übung ein gehör für gerade Töne oder nicht. Wenn nicht, dann wird man es auch nicht lernen.
 
Zu der Frage, welche Probleme auftauchen können, wenn man Geige autodidaktisch lernt, möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben:

Letztes Jahr, als ich mit der Geige anfing, haben mir viele Leute dringend geraten, Unterricht zu nehmen, weil ich mir sonst schwer korrigierbare Fehler angewöhnen würde. Aber ich habe das nicht geglaubt, denn mir schien es beinahe offensichtlich, was man mit der Geige machen muss, damit Musik rauskommt. Ich fand es sinnlos und demütigend, mich von einem Geigenlehrer gängeln zu lassen, nur damit er mir dies Offensichtliche in viel zu kleinen Häppchen viel zu langsam beibringt.

So habe ich also die Warnungen in den Wind geschlagen und auf eigene Faust begonnen, Geige zu lernen - ohne Lehrer, und ohne jemals einen Blick in ein Lehrbuch zu werfen. Denn wenn es wirklich unmöglich wäre, Geige autodidaktisch zu lernen, so wollte ich es wenigstens selber durch eigene Erfahrung herausfinden, WARUM das nicht geht. Ich war fest überzeugt, dass ich es schaffen würde, und zu verlieren hatte ich eh nichts, denn ich wollte Geige ja nur so zum Spaß lernen. Wenn es daneben ginge, hätte ich halt Pech gehabt.

Ganz ohne Anleitung habe ich es jedoch nicht gemacht: Ich habe viel im Internet gelesen und auch in Internet-Geigenforen viele Fragen gestellt. So übte ich also fleißig und fragte mich durch und war gespannt, wann denn wohl die unüberwindlichen Schwierigkeiten kommen würden, wo ich an eine Grenze stoße und ohne leibhaftigen Lehrer nicht weiterkomme.

Nach zwei Monaten konnte ich einfache Lieder so leidlich intonieren - nur in der ersten Lage mit drei Fingern. Bei einem geselligen Abend, wo Volkslieder gesungen wurden, habe ich meine Geige herzugeholt und mitgespielt, und es hat den Anwesenden gut gefallen.

Vorletzten Sonntag habe ich im Gottesdienst Geige gespielt - einen ganz einfachen, langsamen Satz von Corelli, und dann noch über ein paar Kirchenchoräle improvisiert. Dafür gab es dann zum Schluss sogar Applaus, was in der Kirche eigentlich gar nicht üblich ist.

Also, so furchtbar falsch kann die Technik nicht sein, die ich mir da autodidaktisch angewöhnt habe, weil ja offensichtlich genießbare Musik dabei rauskommt. Und von den unüberwindlichen Schwierigkeiten, die mir angedroht wurden, ist bis heute weit und breit nichts zu sehen. Nichts hindert mich daran, noch weitere Fortschritte zu machen. Es ging nicht alles leicht, aber ich konnte bisher noch jedes Problem lösen und jedes Ziel erreichen, das ich mir gesteckt hatte.

Also, soweit ich weiß, gibt es diese angeblichen Autodidakten-Probleme nicht. Und so etwas wie "falsche Technik" gibt es auch nicht. Es gibt nur Techniken, die sich besser oder schlechter für bestimmte Zwecke eignen. Keine Technik ist "falsch" an sich, sofern genießbare Musik dabei herauskommt.
 
Es ist auf jeden Fall mutig, es allein zu versuchen. Ein guter Freund von mir ist zb sehr klug (sogar ärztlich bescheinigt, haha ^^) aber er ist ein solcher Perfektionist, dass er es nicht erträgt, etwas nicht ofort perfekt zu können, deshalb hat er nie damit angefangen, ein Instrument zu erlernen... sehr sehr schade denn ich denke, bei deinem Interesse, seinem ehrgeiz und Musikverständnis hätte ein guter Musiker aus ihm werden können.

Allerdings sind jedem menschen irgendwo Grenzen gesetzt. Es gibt menschen, die werden das Vibrato auf einer Geige nie lernen, andere können es. Meine Schwester hat es völlig ohne Lehrer gelernt. Aufeinmal kam sie zum Unterricht und konnte es.... eine ihrer Mitschülerinnen spielt schon 8 Jahre Geige und kann es bis heute nicht. Es klappt einfach nicht.
Meine andere Schwester spielt Oboe und hat mit ihrer besten Freundin vor ewigen jahren angefangen Unterricht zu lernen, doch der Lehrer hat meine Schwester immer mehr gefördert als ihre Freundin, weil die das Vibrato (heißt das bei Blasinstrumenten so?) nie hinbekam. Es klappt einfach nicht, ich zb habe nie ein Blasinstrument erlernt und kann es. Es sitzt in meiner Stimme einfach drin.

Es gibt eben Techniken bzw Dinge, die der eine Mensch kann und der andere nicht, aber die meißten Menschen suchen sich instinktiv das richtige Instrument aus und deshalb denke ich: Wer spontan ein Instrument mag und sich inständig wünscht, das zu lernen, der wird auch ein Mindestmaß an Talent mitbringen. Nur hat eben nicht jeder das Geld für einen Lehrer.

Auf der anderen Seite bin ich sicher: Kein Autodidakt auf der Welt wird ein Profigeiger werden, wenn er niemals professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
 
Kein Autodidakt auf der Welt wird ein Profigeiger werden, wenn er niemals professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.

Stimmt, aber wer will schon Profi werden? Das schaffen ja sowieso nur die allerwenigsten.

Die Unterscheidung in "Profi = gut" und "Laie = schlecht" gibt es übrigens erst seit kurzer Zeit, und eigentlich ist sie nicht ganz korrekt. Früher galt jeder als Profi, der mit Musik seinen Lebensunterhalt verdiente. Das konnte ein Virtuose wie Mozart sein, aber ebenso auch ein einfacher Wirtshausgeiger, der mit mittelmäßiger Technik ordentlich Stimmung in der Bude machte.

Angenommen, ich würde meinen Bürojob hinschmeißen und meinen Lebensunterhalt mit Straßenmusik verdienen, dann wäre ich genau genommen auch ein "Profi", und dafür bräuchte gar nicht perfekt sein. Hauptsache ich spielte hübsch genug, so dass die Leute Münzen in meinen Hut würfen. :)
 
Gibt es da nicht einen Unterschied zwischen "Berufsmusikern" und "Profis"?

Ehrlich gesagt: Ich kenne den Alltag einer Berufsgeigerin durch meien Cousine und es wäre nicht mein job. Man spielt eine begrenzte Zeit in einem Orchester, mit glück in einem wirklich guten Orchester bei Musicals oder Opern und dann ist das wieder vorbei und mann muss sich erneut bewerben (im Grunde wie die heutigen zeitverträge) und das Bewerben sieht so aus, dass man zu Auditions fahren, dort stundenlang warten muss damit man vor einer Jurie ein paar Minuten spielt, dann wird ausgelesen. Man spielt wieder und es wird wieder ausgelesen und das über viele Stunden und mit viel Glück gehört man zu den glücklichen, die einen Zeitvertrag für dieses Orchester bekommen.
Meine Cousine hat mal eine Nacht bei mir verbracht, als sie auf dem Weg zu einer Bewerbung war. Sie war, obwohl sie schon viele solcher Vorspiele hinter sich hatte, ein Nervenbündel....
Also mein Job wäre das definitiv nicht. Da lobe ich es mir eher, in meiner Freizeit zu spielen, irgendwann wieder Unterricht zu nehmen und wenn ich mag in einem orchester mitzuwirken.
 
Geige nach Stimmgeraet stimmen, das ist ne seltsame Methode ... ;)

Stimm mal in nem Orchester nach Kammerton A mit 440Hz ... ;) Das funktioniert nicht, weil die Oboe meist hoeher gestimmt werden muss ... die liegt im Normfall bei 444Hz, deswegen wird ein normales Orchester auf 444Hz gestimmt ... da ist das beste Stimmgeraet dann ueberfordert ... ;)

Das Gehoer bei der Geige muss dahingehend geschult werden, dass der Klang bzw die Relation zwischen verschiedenen "gleichen" Toenen feststellbar ist ... 2 Toene die nur minimal voneinander unterschiedlich sind unterscheiden sich vornehmlich in der Laenge der entsprechenden Welle ... treffen 2 annaehernd gleiche Wellen aufeinander bekommt man ein Interferenzmuster ... wenn sich in der Interferenz die Wellen ueberlagern haben wir (wie in der Hochfrequenztechnik fuer Signaluebertragungen genutzt) eine Art Frequenzmodulation. Der Unterschied zwischen den beiden Wellen gibt wieder eine Welle. Diese resultierende Welle kann man hoeren ... deswegen schwingen 2 Toene wie etwa ein 440 und ein 441 Hz A in etwa wie man sich ein leicht geduehntes Meer vorstellt ... lange weite Welle, deren eigene Frequenz kleiner wird, je naeher die Toene zusammen ruecken ... diese Welle verschwindet vollstaendig wenn die Toene identisch sind. ;) So werden im Normalfall Geigen eingestimmt (zumidnest auf das a) ... danach wird weiter gestimmt in Quinten, welche wieder sauber sein muessen ... auch hier findet sich das selbe Wellenphaenomen ... auch bei einer Quint gibts eine Wellenueberlagerung die man sauber rausstimmen muss. Das erfordert ne Menge Uebung das zu hoeren ...

Was das Trefen der Toene auf der Saite anbelangt, so ist das Geigespielen deswegen so schwer, weil tatsaechlich in jeder Skale der selbe Ton eine andere Position hat damit er absolut rein klingt ... man muss also ein Gefuehl dafuer bekommen, wie der Ton klingen muss, und erst dann selbigen spielen, man uebertraegt also den Ton im Kopf auf das Instrument ... das dauert auch lange.

3. wichtiger Punkt. Wie beim Gesang entsteht der Ton massgeblich aus der Koerperspannung ... ein schlaffer Koerper erzeugt eine schlaffe Bogenhaltung, was zu einem schalen und kraechzenden Ton fuehrt ... Um das Problem abzustellen braucht erstens eine saubere Haltung und eine Koerperspannung, aus der sich der Ton entwickeln kann ... auch das ist Uebungssache ... aber vornehmlich nur das ist wirklich Technik. Alles was im Griff mit dem Ton treffen zu tun hat ist reine Erfahrungs ud Gehoersache ... und absolut nicht mit Gitarre oder Klavier vergleichbar ...

Aehnliches gilt natuerlich fuer andere Streichinstrumente.

Ich spiele jetzt 19 Jahre Geige und finde immer wieder Sachen, die man besser machen kann ... vor allem, wie man mit mehr Koerperspannung einen noch edleren Ton hervor bringt etc ... und natuerlich schult sich das Gehoer mit der Zeit immer extremer ... ich hasse inzwischen leichte Stimmunterschiede, weil ich die Schwebung da drin hoere und das nervt furchtbar ;)

Aber lass dich nicht abhalten, Geigespielen ist keine Magie und mit Sicherheit lernbar ... ;) Aber du wirst sicher ein Jahr brauchen, damit du mit deinem Ton ein wenig zufrieden bist ... ;) Das ist der Grund weshalb so viele wieder aufhoeren ... es gibt nicht sofort grosse Fortschritte weil sich der Koerper auf ganz viele Sachen gleichzeitig konzentrieren muss und wenn du eines verbessert hast und dich dem naechsten zuwendest wird das erste wieder halb weg sein etc ... ^^ Aber das wird werden ...

Edith @ Nebelparder

Berufsmusiker sind studierte Musiker, die ihr Geld mit dem Instrument verdienen ... aber das koennte ich als nur gelernter auch machen, wenn mir jemand dafuer Geld gibt.

Profis sind normal studierte Solokuenstler, die selten in Orchestern spielen und schon im Studium auf die Solokariere hinarbeiten. Die schliessen dann im Normalfall mit einem Diplom ab und sind damit gelernte Solisten mit einem entsprechenden Repertoir an Solokonzerten etc ...
 
Ha, lass das jetzt mal jemanden autodidaktisch umsetzen, da glühen dir die Ohren (und Hände) :D
 
Geige nach Stimmgeraet stimmen, das ist ne seltsame Methode ... ;)

Stimm mal in nem Orchester nach Kammerton A mit 440Hz ... ;) Das funktioniert nicht, weil die Oboe meist hoeher gestimmt werden muss ... die liegt im Normfall bei 444Hz, deswegen wird ein normales Orchester auf 444Hz gestimmt ... da ist das beste Stimmgeraet dann ueberfordert ... ;)

Hmm? Wie jetzt?
Fast jedes Orchester in Deutschland stimmt nach 443Hz. Da ist kein Stimmgerät überfordert, weil die Dinger dauerhaft auf 443Hz oder wasauchimmer eingestellt werden können. Die Oboe, die in der Regel das A angibt, stimmt ja auch nach Stimmgerät und nicht nach Gehör.
Wichtig ist nur, dass man sich zu Hause darauf beschränkt, lediglich das A nach Stimmgerät zu justieren. Alle anderen Saiten werden nur nach Gehör gestimmt, wenn größtmögliche Präzision gewünscht ist. Das kostet natürlich ein wenig Übung, ist aber dann kein Problem mehr und geht sogar schneller als mit Stimmgerät.
 
Das ist aber bei allen Instrumenten so... In Punkto sauberkeit und Präzision lernt man nie aus, aber gut, ich kann mir denken das alles auf einmal ziemlich schwer ist für einen Anfänger, ich habe vergessen zu betrachten, das einige/viele Anfänger keine Vorbildung haben und alles auf einmal für sie neu zu lernen ist. Ich war nun von meinem gegenwärtigen Standpunkt ausgegangen.
Na dann hast du aber noch keine Vortragsstunde von Geigenschülern gehört. :D Das kann manchmal ziemlich grausam werden. Im Vergleich zu einem E-Gitarren Anfänger der Smoke on the Water spielt ist das ein haushoher Unterschied.
 
Streichinstrumente sind nunmal für Anfänger schwieriger, weil sich der ton aus mehreren schwierigen Einzeltechniken (Bogenhaltung, Bogendruck, Fingerhaltung, Fingerstellung ect) zusammensetzt. Oder kurz gesagt: Streichinstrumente können viel beschissener Klingen als zb Zupf- oder Blasinstrumente ^^

Das, was ich ohne Lehrer und ohne lange Übung auf der tin Whistle spiele hört sich schöner an, als dass, was ich trotz 6 Jahre Unterricht auf der Geige zusammen kriege. Einfach, weil man auf einem Streichinstrument die töne schneller versemmeln kann. Vielleicht sind solche Instrumente für Anfänger deshalb auch so unbeliebt. Es dauert ewig, bis man einen netten Ton rauskriegt.
 
@SMaus

Ich stimme wenn nach Klavier, wenn mich eins begleitet und ansonsten nach dem was da ist ... :) Aus Gesangstechnischer Sicht hab ich ne Stimmgabel da fuer 440 ... das reicht eigentlich fuer alles ... nen Stimmgeraet hab ich noch nie besessen und werds wohl auch nie brauchen ... ;)
Und wenns notwendig ist stimm ich meine Geige auch vollkommen klassikuntypisch je nachdem was gebraucht wird ... ;) Hab kein Problem nen halbton raufzustimmen oder aehnliche Spaesse.
Ich spiel inzwischen fast nicht mehr klassisch Geige.
 
Ich versuche selber gerade autodidaktisch Geige spielen zu lernen. Grundsätzlich halte ich das auch für möglich, nur muss man wohl, wie auch bei jedem anderem Instrument, damit rechnen, sehr viel langsamer Fortschritte zu machen.
Das größte Problem das ich bislang hatte, bestand tatsächlich darin an die wichtigsten Infos zu kommen. Das betraf zunächst die richtige Haltung von Geige und Bogen, als auch die Frage wie/wo genau ich die Töne greifen muss. Die Internetseite www.violinmasterclass.com hat sich in dieser Hinsicht als sehr hilfreich erwiesen.
Mit der Gegenschule in Buchform sieht es nicht so so gut aus. Ich habe zumindest nichts finden können, was für Autodidakten vorgesehen war (das war bei Gitarre und Saxophon kein Problem). Eigentlich war ich schon froh ein Anfängerbuch bekommen zu haben, das die Greifarten in der ersten Lage auf einer Skizze vernünftig darstellt und nicht so fürchterlich "kindgerecht" aufgemacht ist.
Was die Intonation angeht, habe ich auf ein chromatisches Stimmgerät zurückgegriffen (viele Streicher werden sich an dieser Stelle ein wenig schütteln, aber bei einem Anfänger kommt es glaube ich nicht auf ein paar Cent unterschied zum naturreinem Intervall an, sondern man ist froh wenn man die Finger da hat, wo es nicht völlig schief klingt).
Größeren Ärger hatte ich dann mit der Geige selber. Das Komplettset, dass ich für etwa 90Euro im Internet erstanden habe, war bei weitem nicht "spielfertig". Zwar war der Steg gut genug verarbeitet, um die Saiten einzeln anspielen zu können, aber ansonsten so schlecht, dass er nicht senkrecht auf den Korpus zu kriegen war und der Stimmstock stand zwar, aber nicht da wo er hingehört. Der Klang war dem entsprechend Grauenhaft. Den später dazu gekauften Hoteldämpfer empfand ich sogar als klangverbessernd. Dass es nicht nur an meinem mangelndem Geschick lag, stellte sich dann heraus, als ich Steg und Stimmstock nachgearbeitet hatte, und ich etwas in den Händen hielt, was dem Klang einer Geige recht nahe kam.
Ich schildere diese frustrierende Erfahrung deswegen, weil ich denke, dass gerade Autodidakten schnell aufgeben, wenn sich aus so einer Kiste einfach kein schöner Ton heraus bringen lässt.
Das heißt unglücklicherweise auch, dass man selbst autodidaktisch nicht ganz so billig davon kommt kommt. Das nächste "Set", auf das ich sparen werde, wird wohl zunächst aus einem Carbonbogen für ca. 100Euro und anschließend einer Probe gespielten Anfängergeige aus dem Musikgeschaft meines Vertrauens (ca. 200-300Euro) bestehen.
 
hallo butzendorf,
zunächst einmal gratuliere ich dir zu deinem entschluß, trotz aller widrigkeiten nicht gleich die geige in die ecke werfen zu wollen!
ich hatte mit einem billig-set ähnliche probleme, und ich war, so wie du, völlig ahnungslos.
dass du jetzt schon den wunsch nach einem besseren instrument verspürst, kann ich gut verstehen.
doch hier möchte ich dich vor einem unüberlegten voreiligen kauf ausbremsen, und dich bitten, dass du dir mal die unter meinem nick geschriebenen beiträge zum thema billig-geige durchlesen möchtest. denn hinterher war ich klüger, es war unnötig ausgegebenes geld.
inzwischen habe ich mir ein vernünftiges instrument beim geigenbauer gekauft und bin rundum zufrieden.
du willst geige autodidaktisch lernen? selbst, wenn du dir lehrhefte-bücher mit entsprechenden abbildungen zur bogenhaltung, bogenführung etc anschaust, wird es nicht viel bringen, denn beim spielen veränderts du ständig deine körperhaltung, bogenhaltung und führung. und wenn du da nicht einen lehrer an deiner seite hast, der direkt korrigieren kann, dann wirst du dich wundern, wie schnell du dir eine falsche bogenhaltung und führung (das trifft auch für die linke hand, die "spielhand" zu) angeeignet hast, die du dir dann später nur sehr mühsam wieder abtrainieren kannst. du kannst dir eine menge frust ersparen, glaube mir, ich spreche aus eigener erfahrung!!! :D
nun liegt es an dir, es ist natürlich ganz alleine deine entscheidung. ich wünsche dir alles gute und recht viel freude beim musizieren!:great:

mit lieben grüßen,
etrawgew.
 
Hallo etrawgew,
danke für Deinen Rat. Aber ich denke so unüberlegt ist mein Kaufwunsch nun auch wieder nicht. Der Carbondix*** -Bogen mit dem ich zurzeit liebäugele scheint in dem Preissegment recht gut zu sein. Und das Musikgeschäft, bei dem ich auch für meine anderen Instrumente mein Zubehör kaufe hat eine gut sortierte Geigenabteilung. Die Geigen bewegen sich preislich etwa zwischen 200€ und ca. 5000€. Die dort gekauften Geigen können auch zum vollen Kaufpreis in Zahlung gegeben werde, wenn man sich später doch noch für ein besseres Modell entscheidet.
Zum autodidaktisch lernen: Mir bleibt aufgrund meiner finanziellen Situation (bafög) zur Zeit nichts anderes übrig. Dass die Gefahr besteht, sich technische Unsauberkeiten anzugewöhnen ist mir durchaus bewusst. Ich bin aus diesem Grund auch dazu übergegangen viel vor dem Spiegel zu üben und Bogengriff, als auch die Haltung der linken Hand taktweise zu überprüfen. Das Ganze vergleiche ich dann so gut es eben geht mit Videos von diversen professionellen Musikern. Diese Methode ist sicher nicht so gut, wie von einem Lehrer angeleitet zu werden, aber ich denke es ist die einzige Möglichkeit, die mir in absehbarer Zeit bleiben wird. Sobald sich meine finanzielle Situation ändert werde ich aber auch Unterricht nehmen (vermutlich nicht nur für die Geige).

alles gute
butzendorf
 
sieh Dir mal itzhak perlman an.
Ich hab da keine Schulterstütze gesehen.
Wenn man keine Haltungsschäden gekommen will sollte man am Besten ohne Schulteretütze soielen.
Nie die Violine einklemmen. Weder mit der Schulter noch mit dem Daumen.
Immer schön halten, auch wenn es am Anfang anstrengend ist. Es lohnt sich.
Geh mal in you tube auf violin lesson und sieh Dir prvessor y an. Todd ehle.
ist echt klasse.
 
Ich denke, man sollte mit solchen Verallgemeinerungen - ob mit oder ohne Schulterstütze - vorsichtig sein. Es gibt ja doch sehr große Unterschiede bei der Anatomie. Was Todd Ehle betrifft, der ja - so könnte man es zumindest verstehen - als ein Beispiel für jemanden der ohne Schulterstütze spielt genannt wurde, sollte man vielleicht noch erwähnen, dass er selbst vermutlich einen etwas anderen Standpunkt zu diesem Thema hat. Er leidet unter recht starken Schmerzen bedingt durch langjährige einseitige Belastung (siehe auch hier: http://www.toddehle.com/id67.html ). Seine Lehrvideos sind für Autodidakten aber trotzdem einen Blick wert ( http://www.youtube.com/user/professorV ). Mir haben sie zumindest weiter geholfen.
Was die Haltung betrifft vermute ich (habe selbst ja noch nicht so viel Erfahrung mit dem Instrument), dass es bei der Frage ob mit oder ohne Schulterstütze darum geht, eine Position zu finden, die auch über längere Zeit ohne Schmerzen, Verspannungen, Verkrampfungen etc. eingehalten werden kann. Zum anderen sollte sie natürlich zum erlernen der Spieltechnik zweckdienlich sein. Mir wäre es jedenfalls aufgrund meiner Halslänge kaum möglich auf eine Schulterstütze zu verzichten.
 

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