Aloha
Aus gegebenem Anlass hole ich diesen alten Thread wieder hoch. Unser Bassist suchte gerade ein AutoWah / Envelope Filter, und da haben wir diverse Pedale mal ausprobiert. Dabei hat es mir selber fürs Rhodes / VintageVibe das DOD FX25B angetan, welches zur Zeit öfter mal für schmales Geld gebraucht angeboten wird. Durch ein paar kleine Änderungen lässt sich das Pedal gut an die eigenen ‚Spiel-Umstände‘ anpassen. Die diesbezüglichen ‚Erkenntnisse‘ wollte ich Euch nicht vorenthalten. Es gibt 3 wesentliche 'Eingriffspunkte:'
1. Volume drop (U4 - 4560 / 4558)
An vielen Stellen im Netz wird über einen Volume Drop beim aktivieren des Effekts berichtet. Dies ist tatsächlich so, wobei die Ausprägung sicher zum Teil auch Bauteiltoleranzen zuzuschreiben ist. Zum Glück gibt es vor der elektronischen Bypass-Umschaltung einen Buffer, den man leicht in einen Booster umbauen kann. Hierzu geht man folgendermaßen vor:
Die Leiterbahn zwischen Pin 6 und Pin 7 von U4 auftrennen
Auf der Löt-oder Bauteilseite einen 10K Widerstand über Pin 6 und Pin 7 anlöten
+ Pol eines 10uF (16V oder mehr) Elkos an Pin 6 anlöten
- Pol des Elkos über einen 33K Widerstand mit Pin 4 (= GND) vom U4 verbinden
Hierdurch hat man einen Booster mit einer Verstärkung von Faktor 1,3 ‚erzeugt‘, dies reicht in der Regel für ein gutes Verhältnis zwischen Effekt und Bypass aus. Operiert man mit dem ‚Range‘-Regler (= Güte / Q des Filters) überwiegend oberhalb der 12 Uhr-Position kann es evtl. günstiger sein, die Verstärkung etwas zu reduzieren (auf 39K Widerstand gehen).
2. Filter schließt nach der Attackphase sehr schnell (C13, C11 und D5 + 560 R)
Im Original schließt das Filter nach der Attackphase sehr rasch. Wem das zu schnell geht kann folgendes machen (einzeln oder beides):
Den Kondensator C13 auf 4,7nF bis 10nF vergrößern. Im Original liegt mit C13 = 1nF die Eckfrequenz des Hochpasses (Widerstand = 150K) am Eingang der Detektorschaltung bei ca. 1 kHz. Dadurch werden nur die Peaks von schnellen Impulsen, wie beim Saiten-/Tastenanschlag vorkommen zur Steuerung des Filters genutzt. Der ‚tonale‘ Anteil bleibt weitgehend ungenutzt. Durch Vergrößerung von C13 auf 4,7nF (= 225 Hz) bis 10nF (= 106 Hz) wird auch mehr tonaler Anteil des Signals zur Steuerspannungserzeugung genutzt, sodass das Filter nicht so schnell wieder schließt.
Den Ladeelko C11 der Detektorschaltung von 15uF auf 22uF vergrößern (Polarität beachten) und in Reihe zu D5 noch einen 560R Widerstand einfügen. Hierdurch wird die Steuerspannung besser gefiltert, etwas Attackzeit (12 ms) hinzugefügt und auch das ‚fauchen‘ in der Abklingphase des Filters besser unterdrückt.
3. Centerfrequenz in Ruhe liegt sehr tief (R30)
Im Original liegt die Centerfrequenz in Ruhe (also quasi ‚Filter geschlossen‘) recht tief bei kaum brauchbaren 50Hz. Wenn man sich diverse Bass-Wah-Pedale ansieht liegt deren tiefste Frequenz (also Toe-up Position) meist um die 180Hz. Also liegt es nahe, diese auch beim FX-25B dorthin zu verlegen. Hierzu R30 von 1M auf 270K verkleinern. Den Wert kann man Gusto entsprechend nach oben oder unten variieren. Je kleiner der Widerstand, desto höher die Centerfrequenz.
Jenzz