Vom "Kinderinstrument" zum elitären Unterricht ?

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zebulon61
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Ausgehend von meinem vorhergehenden Thread (und weil ich vermeiden will, das wir dort völlig vom Thema abkommen) stelle ich mit Verwunderung (und aus dem Blickwinkel eines völlig unbedarften Anfängers) fest, dass das Instrument meiner Schulzeit mit dem ich (und unzählige andere Schüler meines Jahrganges) jahrelang "genervt" wurde, das heute bei vielen aufgrund dessen - und zahlreicher Billigflöten - oftmals immer noch das Image eine "Kinderinstrumenstes" hat, sich (zumindest was die Unterrichtspreise betrifft) zu einem Instrument entwickelt, was sich "Otto Normalverbraucher" evtl. gar nicht leisten kann.

70-85 Eu. im Monat für 4 x Unterricht von 30-45 Minuten - das ist für Rentner/Alleinerziehende/Schüler/Hartz 4 (und damit sind u.a. die Hartz4 Leute gemeint, die 8 Std. am Tag fleißig arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie sog. "Unterstützung zum Lebensunterhalt" brauchen) usw. einfach viel Geld.

Und so könnte passieren, dass die Blockflöte halt weiter eine Randerscheinung im Instrumentebereich bleiben wird - weil die einen es nicht als "richtiges" Instrument sehen bzw. kennen - und weil die anderen (interessierten) Mitmenschen sich den sinnvollen Unterricht zum erlernen dieses tollen Instrumentes schlicht nicht leisten können.

Eine Entwicklung die ich ebenso paradox wie traurig finde....:(

Ein wenig am Beispiel Gitarre orientieren würde da evtl helfen - da gibt es vom brauchbaren Instrument für ca 400,- Eu. bis zum handgemachten Vollholz für 1.200 Eu. jede Menge Variationen bei der Wahl des passenden Instrumentes - und die Chance es mithilfe von z.B VHS Kursen auch noch für kleines Geld zu lernen. So wird ein Instrument interessant gehalten - und selbst die viel belächelte (und unterschätzte) Ukulele findet ihren Weg über die Schlagworte "Spaß muß kein Vermögen kosten".

Ich finde die Flöte ist so ein tolles Instrument - sie hat mehr verdient als die genannten beiden Extreme :great:
 
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Die Unterrichtsgebühren kommen dadurch zu Stande, dass der Lehrer nicht nur anderer Leute Kinder etwas bieten will, sondern auch seinen eigenen.

Ein wenig am Beispiel Gitarre orientieren würde da evtl helfen
Blockflöten sind deutlich billiger als Gitarren. Das geht bei 10 Euro los und die für 100 Euro sind dann schon richtig gut.
Und der Unterricht für Gitarre ist auch nicht billiger als für Flöte.
Professioneller Einzelunterricht, der einen zum Studium führen kann, kostet eben mehr als ein Gruppenunterricht für Grundschulklassen.
Die Kantorei unseres Kirchenbezirks bietet günstigen Blockflötenunterricht im Rahmen unseres Blockflötenkreises an. Da sind auch schon einige studierte Profis daraus hervorgegangen.

Das schöne an der Blockflöte ist, dass man mit der gleichen Instrumentenart weitermachen kann, wenn man über die Kinderinstrumente hinaus will. Sozusagen die Gesamtschule unter den Instrumenten.
Im Gegensatz zu irgendwelchen kastrierten Chalumeaus oÄ zum Klarinetteneinstieg.
 
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Die Unterrichtsgebühren kommen dadurch zu Stande, dass der Lehrer nicht nur anderer Leute Kinder etwas bieten will, sondern auch seinen eigenen.

?


Blockflöten sind deutlich billiger als Gitarren. Das geht bei 10 Euro los und die für 100 Euro sind dann schon richtig gut.

Da habe ich mich evtl. falsch ausgedrückt, ich bezog hierbei eigentlich die Altflöte bewußt mit ein - und da ist der Preisunterschied zur Gitarre kaum aus zu machen.

Und der Unterricht für Gitarre ist auch nicht billiger als für Flöte.

Jein - du kannst bei der Gitarre sehr günstig via VHS Kurs Unterricht erhalten - das geht bei der Altflöte zu 99,99 % eben nicht - womit dann nur der teure Privatunterricht bleibt..

Das schöne an der Blockflöte ist, dass man mit der gleichen Instrumentenart weitermachen kann, wenn man über die Kinderinstrumente hinaus will. Sozusagen die Gesamtschule unter den Instrumenten.

Schön ausgedrückt !
 
Der Gruppenunterricht ist nicht so intensiv wie Einzelunterricht. Beim Einzelunterricht kann der Lehrer direkt auf Probleme eingehen und berichtigen. Wenn man mal was spezielles spielen möchte, geht dies bei Einzelunterricht ohne Probleme. In einer Gruppe ist dies natürlich nicht möglich. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass ich schon in den ersten Stunden Einzelunterricht mehr gelernt habe, als damals während der 2 Jahre in der Schule. Übrigens habe seit etwas mehr 2 Jahren Blockflötenunterricht (zuerst Sopran- und Tenorblockflöte und seit einigen Monaten Altblockflöte).

Was die Preise für Altblockflöten angeht hat zebulon61 schon recht, aber man kann schon unter 100 Euro gute Altflöten in Plastik von Yamaha (die 300er Serie), Aulos oder Zen-On bekommen. Eine gute Plastik kann man auch nutzen, wenn die andere aus Holz frisch geölt wurde, oder noch in der Einspielphase befindet, aber auch bei Dauerbelastungen wie langes üben, oder wenn man auf Reisen die Holzflöte aus klimatischen Gründen nicht mitnehmen möchte....

Von daher ist es doch garnicht so schlecht sich erstmal eine gute Plastikflöte zu kaufen, und sich dann später eine gute aus Holz leisten.

Bei Klavierunterricht habe ich eher den Eindruck, des elitären Unterrichts, wenn ich mir die Preise bei der städt. Musikschule sehe und erst recht bei einigen privaten Klavierlehrern. Selber habe ich bei einer privaten Musikschule Klavierunterricht und bezahle dort weniger.


Viele Grüße
Musicanne
 
Was die Preise für Altblockflöten angeht hat zebulon61 schon recht, aber man kann schon unter 100 Euro gute Altflöten in Plastik von Yamaha (die 300er Serie), ..

Habe heute meine "YAMAHA YRA-312 BIII" bekommen, für das Erlernen dieses Instrumentes halte ich es für eine gute/pflegeleichte und weniger empfindliche Wahl und allemal besser als eine vermeintlich preiswerte Holz Altblockflöte für 100-200 Eu. Sollte ich dabei bleiben, es irgendwann wirklich einigermaßen gut können, bin ich auch bereit mehr auszugeben, für eine wirklich gute Flöte, aber bis dahin....
 
Also grad im Blockflötenbereich, ist es bei uns so, dass man eignetlich weiß, wer bei uns im Ort das unterrichtet und dann gehen da alle Kinder hin. Das ist dann privat und von den Preisen her würde ich sagen auch ziemlich gut bezahlbar. Ich denke so für den Kinderbereich gibt es da doch genug, die das unterrichten können und man muss für diesen Bereich ja selbst auch nicht mega gut sein.

Und wenn es dann ins proffessionelre gehen soll, ist sowieso zu überlegen, ob eine Musikschule nicht besser wäre. Ich habe Querflöte im Verein gelernt und bereue es inzwischen, weil ich an einer Musikschule eine bessere Ausbildung bekommen hätte. Und wenn es dann an einer Musikschule gelernt wird, wüsste ich nicht, warum es billiger als andere Instrumente sein sollte. Das ich die Musikschulpreise generell zu teuer finde, ist ein anderes Thema. Aber davon abgesehen ist es dann ja ein Instrument wie jedes andere und sollte auch so bezahlt werden.

Was ich gerade bei der Blockflöte wichtig finde, ist, dass es auch die Möglichkeit gibt, es möglichst billig zu lernen, um allen Kindern eine musikalische Grundausbildung zu ermöglichen, die ich aus verschiedenen Gründen für sehr wichtig erachte.
 

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