Vorteile - externes Soundinterface über integriertes Soundinterface von Multi FX Brett?

Regular_John89
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Moin Moin!

Ich benutze derzeit ein BOSS GT-1 (welches ich wirklich lässig finde) über USB als Soundinterface am PC. Allerdings sind die Cab-Simulationen nicht die besten, so dass ich mir einen Mooer Radar kaufen möchte, um dieses Manko auszugleichen. Das Problem ist: ich weiß nicht wirklich, wie ich das Signal vom GT-1 über das Mooer Radar auf meinen PC bekomme (USB GT-1). Ich möchte alles so einfach wie möglich halten, daher plane ich, das hochgelobte Focusrite Scarlet Solo zu kaufen.

Meine Frage deshalb als Recording-Noob: Wo ist im direkten Vergleich (ohne die Mooer Radar-Situation) der Vorteil, wenn ich z.B. ein Focusrite Scarlett gegenüber ein FX-Prozessor Soundinterface verwende? Habe ich andere Vorteile als eine einfachere, direktere Art, meine Gitarre aufzunehmen?

Vielen Dank im Voraus!

Gruß
 
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Hallo und willkommen im Board...

Wenn du den Radar mit dem Boss verwenden willst, ist der Signalweg Boss > Output L/mono > Radar Input > Radar Output > Scarlett Solo.
Das Scarlett ist dann dein Audiointerface, da den den Radar nicht in die Signalkette des Boss intern einschleifen kannst, wäre dessen (Boss) USB Interface immer noch ohne Radar Sound.

Der Austausch der Interface Funktion ohne Radar vom Boss vs Scarlett bringt dir keine Vorteile (technisch sind die Funktionen nahezu identisch).
Der Boss kann 24Bit/44,1Khz Auflösung, das reicht.

Weiterhin hättest du beim Vergleich der Interfaces sogar einen Nachteil, da das Scarlett Solo nur einen Monokanal als Instrument Input hat, der Boss aber auch Stereosounds (processed) abliefert, vermutlich auch über USB (2-Kanal Aufnahme). Dann müsstest du das Scarlett 2i2 nehmen, und von beiden Line Outputs des Boss in das Scarlett gehen.

Beim Scarlett werden 2 Einsteiger DAWs mitgeliefert, ist aber sicher kein Kaufargument, da es etliche kostenlose DAWs gibt.

Sofern du irgendwann Videos machen willst (Bild von Kamera/Ton vom Interface), ist ein Scarlett sinnvoll, weil es neben der Auflösung 44,1Khz auch 48Khz anbietet, dies ist der Standard bei allen Videotonaufzeichnungen.

Also: Boss und Radar, Scarlett nötig, ansonsten nicht.
 
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Du kannst natürlich auch die Cab Simulation erst in der DAW hinzufügen.
Das würde Scarlett und Radar ersparen
 
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Ich würde letzteren Vorschlag auch präferieren:
Ansonsten baust du zahlreiche DA- und AD-Wandlungen in den Signalfluss ein, was zwar heutzutage den Sound wohl nicht so verschlechtert, aber zumindest jedesmal eine Latenz zufügt.
IRLoader gibt es doch kostenlose, das kannst du ja mal ausprobieren...
 
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Schließe mich den Vorrednern an. Cab-Simulation im GT1 ausschalten und direkt damit in den PC. Dann dort in der DAW einen geeigneten IR Loader. Ich nehm dafür gerne den alten LePou. Aber es gibt sicher auch viel bessere und viel neuere VST.

Dein Gedankenweg ist übrigens gar nicht schlecht. Ich habe ein HD500, an dem ich schon immer die schlechten Stock Cabs gestört haben. Zeitweise hatte ich ein Mooer Radar und das HD500 war ein komplett anderes Teil. Mit einem gescheiten IR war auf ein mal Leben in der Bude.

Ich hatte mal ein GT1, das ich hier im Flohmarkt verkauft habe. Was ich nicht mehr weiß: Hatte das GT1 einen gescheiten ASIO-Treiber? Das könnte der einzige "Stolperstein" sein. Gut, dann gäb's ja auch noch ASIO4ALL, aber trotzdem.
 
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vielen Dank für die raschen und ausführlichen Antworten. :rock:

Den Mooer Radar lege ich mir auf jeden Fall für das Szenario zu, wenn ich den GT-1 nicht über den PC benutze.

Wenn ich das alles richtig verstanden habe, kann ich mir mit meinen Vorhaben quasi den Scarlett ersparen, da ich über den PC kostenlose IR Optionen nutzen kann und der GT1 als DAW das gleiche - unter Umständen sogar mehr kann.

Als PC-Treiber nutze ich zz. ASIO4ALL.

Wenn man beim GT-1 die Mitten im Master EQ etwas pushed, klingt das Teil schon etwas weniger "boxy", aber ich lese ständig, dass die Cab Sims meist die größte Schwäche bei den BOSS COSM Teilen ist.
Ich finde den GT-1 Preis Leistungstechnisch einfach genial. Besonders weil er so kompakt und einfach zu bedienen ist. Deshalb hoffe ich, dass ich mit dem Mooer Radar quasi das "gesamtpaket" freischalte :D
 
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@Regular_John89 :

Absolute Zustimmung. Die meisten Multis stehen und fallen mit ihren rotzigen Cab-Simulationen. Das ist für mich beim HD500 so und war auch beim GT1 so. Jetzt habe ich ein Helix bestellt und bin gespannt wie es da aussieht. Wobei das zum Glück IRs direkt reinnimmt. Ich mochte das GT1 auch. Die Amps waren okay (Mit besseren Cabs vielleicht sogar Hammer?), aber speziell die Effekte waren klasse. Da merkt man die Expertise von Boss. Sie haben ein super Portfolio an Effekten und wissen worauf es ankommt meiner Meinung nach. Z.B. die Acoustic-Sim im GT1 war genial (für ihre Verhältnisse).

Trotzdem: Ich würde die Idee mit einem externen Interface für die Zukunft nicht ganz beiseite schieben. Weil...

- ein externes Interface hat Mikrofoneingänge, die Du vllt irgendwann zum Aufnehmen von Demos benutzen willst
- die allermeisten Interfaces haben 48V/Phantom-Power und Du kannst die volle Bandbreite an Mikrofonen benutzen (Ich wollte es selbst nie glauben und habe jahrelang ein SM58 benutzt; Der Unterschied zu einem Mikro mit PP war für mich immens)
- die meisten Interfaces sind Tischgeräte und haben Regler für Input-Level, Output, Headphones und so weiter. Da sparst Du Dir viel Gefrickel durch Menüs am GT1. Wenn das GT1 auf dem Boden steht auch das Gebücke.
- die meisten Interfaces haben eine abgespeckte Version der gängigen DAW drin. Steinbergs UR-Modelle zB Cubase. Das wäre für mich mit Reaper jetzt kein großer Kaufgrund, aber wäre ich in Reaper nicht drin und bräuchte eine schnelle und einfache Lösung wäre eine abgespeckte Version von Cubase oder anderen DAW nicht schlecht.

Das hängt natürlich alles davon ab was Du im Moment grade brauchst. Willst Du auch in Zukunft nur Gitarrenspuren aufnehmen für Ideen ist das vielleicht schon "zu viel des Guten".
 
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...für die Zukunft nicht ganz beiseite schieben. Weil...

Daran dachte ich auch. Ich werds auf jeden Fall im Hinterkopf bewahren. Möchte hier erstmal etwas "Geld" sparen, sofern es keiner aktiven Sache dient. Wer weiß was die Zukunft so bringt.

Ich fummel hier grad etwas in Reaper mit NadIR rum und bin noch nicht so begeistert. Vermutlich hab ich noch nicht ganz geschnallt, wie man das einstellt, aber das ist ja normal wenn man "tonales Neuland" betritt :D

Hast du zufällligerweise ein, zwei Tips zu der IR Sache bzw. ein Youtubevideo, das du mir empfehlen kannst? (gern auch Englisch)

Hab den Cab im GT-1 auf off gestellt, aber es geht trotz NadIR der Gain durch die Decke. bzw. nahezu alles mit Zerre klingt extrem fizzelig bzw. wie ein kaputtes Fuzz Pedal.
 
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Wie sieht denn Deine Kette aus? Ist es: GT1 -> USB Kabel in PC/Laptop -> Reaper -> NadIR in Reaper als VST?

Sofern alles in Ordnung ist sollte es nämlich nicht wirklich "fizzeln". Das Fizzelige ist ja gerade das was ohne Cab am Ende rauskommt. Ratsam ist auf jeden Fall mal alle Pegel im GT1 und auch in Reaper und NadIR mit bedacht zu fahren und in gut gewählten Dosen hochzufahren. Da findet man oft den Störfaktor wenn man irgendwo was hoch zieht und merkt "Ahh, das hats also so schlecht klingen lassen!"

Ein Fehler, den ich zu anfangs machte, also bitte verzeih die Frage: Hast Du eine Impulse Response in NadIR eingefügt?

Du kannst auch mal ein Verstärker-VST in Reaper laden, das GT1 auf kompletten Bypass stellen (So als wäre es nur ein Interface) und schauen wie es dann klingt. Denn eigentlich sollte dann alles tiptop sein. Kostenlose Verstärker-VST gibts genug: Das ist zB LePou mein Favorit. Vllt längst von anderen überholt aber funtkionieren für mich einfach. Oder ML Roots. Auch umsonst und mit abschaltbarer Cab-Sim.

Ressourcen zu IR und so habe ich leider keine. Das war bei mir Trial-And-Error.

Bevor das jetzt zu weit vom Thema weg geht: Wenn Du nähere Fragen hast schreib mir ne PN! Ich handle selbst nur mit gefährlichem Halbwissen, aber manchmal klappt es bei mir.
 
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