Wann ist Musik Musik?

  • Ersteller Klangbutter
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N1C Video....

Um mal meine Meihnung Gund zu tun. Für mich als Anfänger ist Musik alles was irgendwelche Töne / Klänge von sich gibt. Was man dann persönlich als Musik empfindet ist dann hier große Welt. Dem einen gefallen Presslufhämmer den anderen eine Geige usw. usw. Ich persönlich finde, wenn man nicht mehr nur Stur nach Noten Spielt sondern ein Gefühl mit reinbringt. Aber ob es dann ohne Strom oder mit Strom ist, ist dann egal.
Da ich selber noch total Anfänger bin stellt sich mir auch immer die Frage im Hinterkopf, mach ich eigentlich schon Musik oder nur Lärm ;)

Servus der Andi.
 
Schöner Vergleich. Der aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen wahr ist.
Die beiden müssen sich in einer relativ intimen Atmosphäre lokal nah beieinander sein.
Wenn der andere auch schon nur 500 Meter Abstand hat, mußt Du etwas anderes überlegen.
Dann kannst Du nämlich brüllen wie Du willst, es kommt entweder emotional falsch oder überhaupt nicht an.

Ergänzung:
Das direkteste und emotional ausdrucksstärkste Werkzeug ist sowieso Körpersprache, Mimik und die Stimme. Wenn es darum geht, ist jedes Instrument im Nachteil, weil es immer einen Umweg darstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, ich hab mich jetzt eher auf dein Video bezogen: Ein Akkordeonist sitzt 5 Meter vor mir mit einem wechselnden Instrument bzw. unterschiedlicher Technik.

Je nach Musikstil, Publikum, Raum, usw. kann die Sache schon ziemlich anders aussehen.... von einem Techno-DJ erwarte ich ja auch keine unplugged-performance...
 
Hallöle,

also, Rangfolge des Gefallens:

1. mit Effekten etc.
2. Bandnachbildung
3. Victoria
4. Roland blank

wobei ich das jetzt wirklich nur auf dieses eine Video bezogen haben möchte. Ich versuch auch mal zu sagen, warum ich das so empfinde: das Liedchen selber ist halt recht eindimensional, wenn man es nicht pimpt. Wobei man vom Arrangement her auch auf dem blanken Akkordeon sicherlich (noch) mehr draus machen könnte. Ob das dann aber besser würde, wer weiß?

Die Frage, wann ist Musik Musik will ich nicht beantworten. (Kann ich auch nicht). Musik kann ganz klein sein und sich auswachsen zu einem pompösen und gigantischen Gesamtkunstwerk.



Wie wollte man z.B. hier noch durch den Zusatz von Elektronik etwas besser machen können? http://www.youtube.com/watch?v=ccOVCnT7BZc
Mit Einsatz von mehr Elektronik wäre die Aufnahme möglicherweise wieder besser abspielbar geworden und ließe sich jetzt mehr genießen...:D (Was jetzt aber über die Musik gar nichts sagt)

Mein persönliches Fazit: Musik ist das, was Musiker machen und Musiker erzeugen Klänge und hören sie.

Und ob Loops geschmacklos sind oder ein Werkzeug, ist die falsche Frage. Loops kann ein Musiker als Werkzeug benutzen und geschmacklos einsetzen...
wundere mich über geteilte Meinungen des Publikums
Womit wir wieder bei den Erwartungen sind.
wenn ich ein Akkordeon sehe, erwarte ich als gemeiner Zuhörer erst einmal auch den entsprechenden Klang dazu
Geht mir genau so; und so sind wir halt immer auch "Gefangene" unserer Erwartungen. Aber das gehört halt dazu. Musikrezeption ist eine knifflige Sache. Wenn mein "Lieblingssong" im Radio läuft, freue ich mich auch mehr darüber und koste es mehr aus, obwohl ich einfach den MP3-Player hätte anschließen können...

Ach ja: das Video ist echt gelungen. Wobei ich gar nicht sagen kann, ob da an der ein oder anderen Stelle nicht "gemogelt" wird. Zumindest beim Gesang hatte ich den Eindruck, dass da z.B. noch (nicht offensichtliche) Dopplungen eingesetzt sind. Das macht's aber nicht schlechter, sondern besser... "Mogeln" steht hier übrigens in Anführungszeichen, darf also bitte nicht als Vorwurf gewertet werden. Will nur sagen: ich kanns nicht hören, ob da vielleicht noch eine Tonspur mehr drin ist und was davon wie abgemischt wurde. Das ist wohl mit ein Grund dafür, dass den per Sample erzeugten Tönen erst einmal das Vorurteil des Betrugs anhaftet. Ist natürlich Blödsinn, aber davor ist man als Zuhörer einfach nicht gefeit...

BTW was foll englisch "fad" bedeuten?

Also: das Werkzeug und Arrangement kann besser oder schlechter dem Kontext gewachsen sein. Das schließt sowohl den Rezipienten ein (und das kann auch der Musiker ganz alleine sein), als auch die Situation der Darbietung (große Bühne, Konzertsaal, Rockonzert, Kammermusik...), das Musikstück etc. Selbstverständlich können auch die Musiker dem einen oder anderen Werkzeug mehr oder weniger "gewachsen" sein.

Ach, was für ein weites Feld...

Grüße, Schabernakk
 
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Hallo,

ich habe jetzt eine Weile gebraucht, bis ich zum Entschluss gekommen bin, was ich jetzt hier schreibe.

Mein Problem mit dem ganzen elektronischen Gebimmel (Ich verwende jetzt mal ganz bewusst ein absolut abwertendes Wort) ist folgendes:
Ich bin mit E-Orgel großgeworden und zwar die alte Spieltechnik mit Zugriegeln, das Akkordeon kam dann mehr oder weniger so nebenbei.
In den 90ern kamen dann ganz massiv die Klangfarben dazu und -und das sehe ich als größte 'Errungenschaft' an, die midi-files.
Fortan hat jeder, der nur halbwegs einen ton halten konnte sich als Alleinunterhalter ausgegeben und so getan, als könne er Musik machen. Dagegen konnte ich mit meiner alten Hammond dann nicht mehr anstinken, weil das Durchschnittspublikum den Unterschied ja gar nicht beurteilen kann.

So habe ich mich von all dem elektronischen Kladderadatsch abgewendet und mich komplett aufs akkordeon verlegt, dort hat zwar auch midi einzug gehalten, das wurde aber in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen.
also erwartet von mir als akkordeonspieler auch keiner, dass dieses Instrument anders als ein Akkordeon klingt, eine Orgel darf aber heute nun mal nicht mehr nur nach Zugriegelorgel klingen.

Die meisten der später gebauten Heimorgeln sind nun auch mehr schlecht als recht gewesen, die Klangfarben eher jämmerlich bis erbärmlich.

und jetzt kommt Uwe und setzt die moderne Technik mit seinem ganzen Können äußerst geschickt ein.
Das gefällt mir alles gut.:)

Nur in den Händen eines Hobbyspielers wird diese Technik nicht das gewünschte Ergebnis bringen, sondern so wie AkkordeonTom zitiert wurde, den Klang einer ollen Heimorgel hervorbringen, und diese Leute sollten sich eher darauf besinne, was sie können. Nämlich Akkordeon spielen.

Nun stellt sich die Frage 1,2,3 oder 4!
Normalerweise müsste ich nun aufgrund meiner Einstellung ganz klar für 1 voten, das kann ich aber nicht, da Uwe die 4 Teile dermaßen gut ausgereizt hat, dass mir auch die anderen gefallen. Interessant wäre jetzt noch wie es aussieht, wenn man sich die Musik einen ganzen Abend anhört. In dem Fall würde ich ganz klar für 1 voten. Wenn ich live beschallt werde, und da ist mehr als nur ein keyboard an technik dabei, ist da bei mir ganz schnell schluss.

Grüße
morigol
 
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Wenn ich live beschallt werde, und da ist mehr als nur ein keyboard an technik dabei, ist da bei mir ganz schnell schluss.

voll aus der Seele gesprochen:hat: und wenn das Keybord was anderes macht als Klavier oder B3 will ich es auch nicht.


Leo
 
(akkordeon) dort hat zwar auch midi einzug gehalten, das wurde aber in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen.
Ganz im Gegenteil. Dort ist nach wie vor "verdrahtet" Akkordeon = keine Schummelmöglichkeit

Erst vor nicht allzulanger Zeit Feststellung meines Vaters: "Ich finde es gut, wenn XY (Alleinunterhalter, der meist ein Melodieinstrument zu Keyboardbegleitung spielt) mit dem Akkordeon spielt - da kann er nicht bescheißen". Wobei XY Roland spielt ... :redface: (aber größtenteils wirklich nur als Akkordeon nutzt - für anderes hat er ja das Keyboard)

Und weil ich in meinem obigen Posting noch keine Wertung abgegeben habe: da halte ich es ähnlich wie echse - 1 und 4 sind vorne. Wenn Elektronik, dann volle Kanne.
Wobei 3 gegen 4 nicht ankommt, weil 4 die 3 quasi "zudeckt" - schlecht finde ich die 3 nämlich auch nicht. Und die 2 kommt gegen 1 nicht an, weiß ich weiß, dass das die Roland ist. Bei einer Blindverkostung würde ich vermutlich nur feststellen, ok, 2 verschiedene Akkordeons, und die Wertung, was mir besser gefällt, könnte auch andersrum ausfallen.

Gruß,
INge
 
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Super!!! Du hast es voll drauf, ich bin immer wieder begeistert von Dir und Deinen Videos.

Um auf Deine Frage zu antworten. Mir gefällt das 1. am Besten, ist der Akkordeonklang den ich sehr mag. Das 4. ist auch genial, wenn ich es aber ohne Video nur hören würde, würde ich natürlich denken das spielt eine ganze Band und nicht nur 1 Klangbutter.
Die anderen Beiden sind für mich etwa gleichwertig und damit gemeinsam auf Platz 3.

Die Frage was ist Musik kann ich Dir leider nicht beantworten, für mich ist das alles Musik in unterschiedlichen Variationen.

Gruß grollimolli
 
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@ Schabermakk

fad = Mode
rad = krass, toll

Danke für alle Antworten!
 
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Für mich als Keyboarderin ist jede Art, Töne zu erzeugen, spannend und interessant, man muss es nur beherrschen. Ich finde es spannend, was Uwe da gemacht hat. Ich als lausiger Amateur ziehe allerdings akustische Instrumente vor, weil es mich oft überfordert, beim Spielen nebenbei noch diverse Taster, Knöpfe und Hebel zu betätigen, um die Sounds zu ändern und interessant zu gestalten. Naja, und irgendwie ist man doch in Traditionen verhaftet - wenn man eine Rockband hört, erwartet man auch, eine zu sehen, ebenso wie man beim Geschmack von Tomatensuppe nichts Grünes in der Schüssel haben möchte.
 
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ebenso wie man beim Geschmack von Tomatensuppe nichts Grünes in der Schüssel haben möchte

irgendwie gehts mir in meinem tiefsten innern genauso.

Hab mir lange überlegt, was und welche Fasung gefällt mir am besten undwas bezeichne ich als Musik?

-> Alle 4 Fassungen sind natürlich ganz klar Musik und zwar gut gemachte.

Aber es ist für mich dann ein Unterschied, wenn ichs nur höre oder auch sehe! Das Auge hört da irgendwie mit. Ich habe früher gerne Pat Matheny gehört und fand das richtig gut. Allerdings hat meine Vorstellung mir einen Streich gespielt, denn ich wusste nicht, dass er Gitarrist ist. und als ich ihn dann mal live gesehen habe mit Gitarre und die Sounds hörte, die sich so gar nicht nach Gitarre anhörten, dann hat das in meinem inneren irgendwie nicht zusammengepasst. Davon konnte ich mich bis heute nicht richtig lösen.
Und so gehts mir mit dem Akko auch : Wenn ich ein Akko sehe, dann erwartet mein inneres auch Akko Sound und wenn dann Trompete rauskommt, dann lehnt mein Unterbewusstsein diese Diskrepanz ab - und ich habe auch keinen richtigen Hörgenuss mehr.

Wäre vermutlich das gleiche, wenn ich eine fabelhafte Musik höre und auf der Bühne sitzt der Musiker und spielt Laptop.

Drum mein Fazit: Es gibt Musik, die ich nur höre - da ist meine Fantasie frei, dann kann die Musik auch erzeugt sein, wie se will. Und es gibt Musik, die ich auch sehe - und da erwarte ich dann (offenbar instinktartig) das gesehene Instrument mit dem (traditionell) damit verbundenen Klang.

Gruß, maxito
 
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wie man beim Geschmack von Tomatensuppe nichts Grünes in der Schüssel haben möchte.
ist ein bisschen OT, passt aber trotzdem: vor einigen ... vielen Jahren gab es beim gemeinsamen Essen im Studentenwohnheim einmal etwas mit Vanillesoße als Beilage. Die kam in 4 Schüsseln: einmal "normal" gelb, je einmal rot, grün und blau. Die gelbe Schüssel war schnell leer, aus den anderen wurde nur wenig genommen ...

Gruß,
INge
 
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Musik ist es wenn man es persönlich hören und genießen kann.

Und wenn es dann episch wird, so dass man eine Träne für Musik vergießen kann, dann ist Musik vollkommen :)
 
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Finde Dein Video wirklich gelungen ... Du bist ein Künstler :).

Musik ist es dann für mich wenn es mich berührt, im Kopf und im Bauch. Das wechselt, je nach Stimmungslage. Es geht mir ähnlich wie Maxito .... wenn ich Musik nur höre ist es mir egal wie sie erzeugt wird, Hauptsache sie passt zu mir. Wenn ich sie sehe möchte ich auch dass das gesehene Instrument erklingt.
 
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Ok. Ich habe verstanden und gehe vollkommen mit. Aus einer Geige soll keine Trompete klingen, oder um es mit Loriot zu sagen:
"Wenn ein Trompeter in eine Geige bläse, dann bliese er praktisch. Wenn er theoretisch bliese, dann bläse er nicht." :D

Trotzdem:
Ihr findet nicht, dass das Akkordeon am Anfang dem Arrangement überhaupt nicht gerecht wird?
Keiner findet, dass der Bass vorne muffelt,
dass trotz Balg - Akzenten kaum der Rhythmus erkennbar ist,
dass die Töne sowohl links als auch rechts völlig unausgewogen laut sind
und nur sehr widerwillig und schwerfällig den Job machen?
Dass die Fills viel zu derb sind?
Das alles stört Euch nicht?

Für mich wirkt allein schon der Switch von Teil 1 zu Teil 2 wie eine Befreiung, obwohl noch keine tiefen Bässe und kein treibendes Schlagzeug dabei ist, rollt es wie von selbst und die Fills haben interessante Effekte.

Was glaubt ihr, was ein Unbedarfter (z.B. ein Kind) von der Akkordeonversion hält, besonders wenn es das Original kennt? "Das geht nicht ab"!
Da muß man nachhelfen und es gibt so viele Möglichkeiten
wie es Kreativität und Geld gibt.
Mit meinem Weg fühle ich mich gerade wie solch ein verdorbenes Kind, welches inzwischen lieber Cola trinkt als abgestandenes Wasser.
 
Hallo Uwe,

jetzt gebe ich doch mal einen Kommentar in diesem Faden ab.

Deine Frage im Thema führt im Grunde auf die Frage "was ist Musik?". Da will ich eine ziemlich entwaffnende Antwort geben, die ein berühmter Mathematiker auf die Frage nach einer Begriffsbestimmung für Mathematik formuliert hat. Immerhin könnte man für die Mathematik, die exakte Wissenschaft schlechthin, erwarten, dass jetzt etwas ganz Präzises kommt. Er sagte sinngemäß aber nur: Mathematik ist das, was Mathematiker tun. Ersetze das Wort Mathematik/er durch Musik/er und Du hast meine Antwort. Weiteres kann man ehrlicherweise nicht erklären und deckt sich im Grunde mit den obigen Begriffsbemühungen. Desweiteren sind Qualitätsabstufungen in der Mathematik/ Musik oft problematisch, da könnte man lang und breit viel Nutzloses schreiben.

Da unstrittig ist, dass Du ein Musiker bist - ich unterdrücke an dieser Stelle nur mühsam schmeichelnde Adjektive - , so ist jetzt klar, dass alle vier der obigen Interpretationsbeispiele Musik sind, jedes eben mit bestimmten Eigenschaften.

Eine andere Frage ist die, die Du zuletzt nach der Qualität der Ausführung und dem Groove der einzelnen Versionen gestellt hast. Mir, und vermutlich anderen im Forum auch, vergeht beim Sehen und Hören Deiner Präsentationen jeglicher Gedanke an Verbesserungsvorschlägen, so sehr bin ich fasziniert von Deinen Ideen und Deiner Spielfertigkeit. In neidvoller Bewunderung geht mir dann immer im Kopf herum, dass ich selbst niemals so etwas würde erzeugen können. An Deiner Präsentation etwas zu bemäkeln, käme mir deshalb schäbig vor. Ich müsste angestrengt suchen, um irgendetwas nicht Perfektes zu finden, was sich dann möglicherweise als musikalische Absicht herausstellen und mich wie einen Deppen aussehen lassen würde.

Ich teile übrigens die Meinung einiger Kommentatoren von oben, dass eine Gitarre wie eine Gitarre klingen sollte und ein Akkordeon wie ein Akkordeon, und dass mir nach anfänglicher jugendlicher Begeisterung die ganzen elektronischen Add-Ons zur Musik mittlerweile ein Gräuel sind, spätestens seit Dieter Bohlens Modern Talking. Da ist mir doch das einfache Yidaki-Blasrohr der Aborigines noch lieber. Will sagen, Deine Roland-Versionen sind für mich zwar gut, interessant, eindrucksvoll, ich ziehe aber die ehrliche Akkordeon-Version vor,

meint morino47
 
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Find das alte Akustikakkordeon hat am meisten Charakter, Intensität und trägt am meisten allein durch Klang zur Musik bei. Zu deiner letzten Frage: Ja, klingt nicht so tight und dafür ziemlich ungleichmäßig. Aber ist doch cool, wenn mal was nicht glattgebügelt ist ^^ Könntest ja jeden einzelnen Ton perfekt aufnehmen, passend abmischen und zusammenschneiden, dann fehlt aber was..

Der ganze Snythesizer Kram hat in der Hinsicht für mich gar nichts und klingt wie ne Midi Datei - und das, obwohl ich überhaupt keinen Bezug zu Akkordeonen(?) habe.
Natürlich ist ein Musikstück mit Schlagzeug, E-Gitarre usw. oft dem Erlebnis eines Einzelinstruments überlegen, aber daran würd ich das Instrument nicht messen, ein echtes Schlagzeug mit groovigem Bassisten, das akustische Akkordeon und ne geile E-Gitarre hätten deine 1-Mann-Band wohl klanglich ziemlich in den Schatten gestellt, ähnliches Talent mal vorausgesetzt.

Aber cool gemacht, macht auf jeden Fall Spaß beim zuhören ;)
 
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Ihr findet nicht, dass ...
Das alles stört Euch nicht?

Hallo Uwe,

ich habe die Beiträge bisher sehr interessiert verfolgt, und habe mir die Frage gestellt, ob mein anfänglicher Kommentar "THIS IS MUSIC AT ITS VERY BEST!!!" falsch oder unvollständig gewesen wäre. Ob du irgend etwas gemacht hättest, das mich an der Qualität des Dargebrachten, von einem "Musiker der Musik macht" zweifeln hätte lassen sollen. Ich habe mir die Aufnahme also nochmals angehört, und ich habe deine eigenen Zweifel in Betracht gezogen...

Ich bin - an sich - absolut kein Freund von "elektronischer" Musik. Aber muss man nicht einen GROSSEN Unterschied machen zwischen Unterhaltungs-Musik in Form eines "Band-Arrangements" (wie das von dir Dargebotene) und virtuose Solo-Musik auf dem akkustischen Akkordeon (wie sie bei vielen Wettbewerben in bester Qualität geboten wird)? Letzteres "in elektronisch" zu hören wäre einfach nur grauslich! Ersteres "solo-akkustisch" zu hören wäre bei jedem Durchschnittsmusiker wohl bestenfalls Wirtshaus-reif. Aber deine solo-akkustische Darbietung lebt durch Können und Phantasie (zusammengefasst als Genialität) eben in einer "höheren Dimension". Ich kann also nicht sagen, welche Variante mir besser gefällt!

Du hast das Stück in einer Weise und mit den notwendigen Hilfsmitteln dargebracht, die situationsbezogen künstlerisch erforderlich und zweckmäßig sind. Und damit hast du MUSIK gemacht, die gefällt und mich musikalisch anspricht (in allen Varianten).

Ich bleibe also bei meinem anfänglichen Urteil: "THIS IS MUSIC AT ITS VERY BEST!!!"

Deine konkrete Frage "WANN ist Musik Musik?", ist daher zu beantworten mit: im YouTube-Video von Zeitindex 0:00 bis Zeitindex 3:49 ;)...

lg,
Walter
 
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Hi Uwe,


Auf den Abschnitt "Trotzdem…, ihr findet nicht..." ist es sehr schwer, eine Antwort zu geben, die deinem Gedankengang entspricht.


Nach dem Durchlesen deiner Fragen war meine erste Überlegung: "Was stört Uwe am Klang seines akustischen Akkos".


Wenn du schreibst, dass der Bass vorne muffelt, hört sich das für mich an, als wenn du schon von den ersten Noten an den absoluten (links/rechts) Gleichklang, die Harmonie suchst.
Das man den Stimmzungen die Töne mit etwas Nachdruck entlocken muss, liegt doch in der Natur der Zungen. Und dies gilt auch für den mit Balgakzenten versehenen Rhythmus.

Beim Lesen des Schreibens kam mir auch der Gedanke, ob du das akustische Akko überhaupt magst, da es dir nicht das geben kann, was du in der Musik suchst. Was musst du für ein musikalisch stark ausgeprägtes Gehör haben, wenn dir Perfektion nicht perfekt genug ist.

Da fällt mir gerade eine kleine Geschichte ein:
Vor einigen Jahren spielte David Garett als Bettler mit seiner Geige in einer Fußgängerzone. Sein Spielen wurde dann im TV zwei Professoren gezeigt, die ihn in der Verkleidung nicht kannten, und die natürlich zu bemängeln hatten, dass er zwei Töne nicht richtig getroffen hätte, ansonsten wäre sein Vortrag zwar nicht ausgezeichnet aber gut. In der Sendung hat dann - man konnte es im Hintergrund schwach hören - ein Prof zu Garett gesagt, dass er ja etwas bemängeln musste.

Du spielst das Akko wie Gartett die Geige bist aber auch gleichzeitig der Prof.

Gruß
Horst

Eins und zwei gefällt mir
drei und vier wäre mit einer Band besser
 
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Trotzdem:
Ihr findet nicht, dass ...
Das alles stört Euch nicht?
Nein, das alles stört mich nicht. Mal davon abgesehen, dass ich gar nicht alles, was Du bemängelst, höre :D

Du hörst und spürst beim Spielen die Unzulänglichkeiten des Instruments. Kämpfst dagegen an und kannst (so scheint Dir) nicht gewinnen. Das stört Dich natürlich.
Ich höre und spüre beim Zuhören manche der Unzulänglichkeiten. Aber mich stören sie nicht, ich empfinde sie als den Charme des akustischen Instruments, der handgemachten Musik. Perfektion hat zwar auch ihren Platz (z.B. als Fahrstuhlmusik :rofl:), ist aber auf Dauer langweilig. Das Unperfekte (wohlbemerkt: in Deinem Fall auf höchstem Niveau) ist es, was das Ohr aufhorchen lässt, was das Gehirn anregt. Das Perfekte plätschert vorbei.
Wäre das Perfekte Ziel allen Strebens, dann könnten 99,9 % aller Hobbymusiker (wie der größte Teil von uns es ist) die Instrumente zur Seite stellen und uns CDs (z.B. von Dir) kaufen.

Warum gibt es heute, im Zeitalter der Digitalfotografie und Bildbearbeitung, immer noch Fotografen (sowohl Profis als auch Amateure), die mit Großbildkameras "richtigen" Film belichten? Warum kuschle ich mich auf dem Sofa lieber in die handgestrickte Wolldecke als in die maschinell gefertigte Fleecedecke? Warum gefällt uns allen hier Deine akustische Version am besten?
Weil durch den Umgang mit den analogen Medien der "Künstler", um die Unzulänglichkeiten seines Mediums auszugleichen, sich viel intensiver mit dem "Kunstwerk" auseinandersetzen muss. Und diese Ebene spürt man als Rezipient. Das ist eben der Charme der unperfekten Medien.

Gruß,
INge
 
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