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RMACD
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Ich gehe im Gegenteil davon aus, dass es auch in der Musik Wirkzusammenhänge gibt, derer man sich.mit falliblen Hypothesen annähern kann.
Natürlich.
Damit wird die VIm in Dur aus der Gruppe kadenzierender Akkorde ausgeschlossen. Vermutlich ein blödes Kriterium ohne jegliche Aussage über das musikalisch wirksame Funktionsprinzip.
Kein blödes Kriterium. Sondern die Regel des Kleinterzvertreters: Jeder Ton wird durch einen anderen Ton im Kleinterzabstand vertreten. Der Extremfall ist der Vollverminderte: Jeder Ton steht für jeden anderen. Wenn der VVm in eine Skala eingebettet ist - was meistens der Fall ist - dann bekommt jeder Ton seine spezifische Zusatzfunktion.
Weil VIm Parallele ist. bIII ist auch Parallele. Parallelen sind als funktionsanalog zu betrachten. Mit der Einschränkung, dass der Parallelklang in der Skala eine andere Stellung hat und sich daraus weitere Aspekte ergeben.Nur: Warum entwickelt VIm7 in Dur Tonikafunktion, aber bVIMA7 in Moll Subdominantfunktion?
bVI ist Gegenklang , Durterzabstand! Nicht mehr funktionsanalog. Man kann zwei Gegenklänge "zusammenkleben". Dann bekommt man eine Mischfunktion . Diese ist typisch ein Maj-Akkord und kann zugleich als Neapolitaner angesehen werden (auch dann, wenn der Akkord so nicht verwendet wird. Dann steht er halt "sinnlos" im Raum...) bVI steht darüberhinaus idR im lydischen Modus => als Subdominante eingruppierbar. Aber wie geschrieben, Gegenklänge sind nicht im Austausch funktional verwendbar.
Es kadenziert die Quinte über den Quintfall. Der Ton T2, also D5, kadenziert aber auch. Also kadenziert auch V5, auch Vm. Das Problem bei Vm ist der Ton d3, damit handelt man sich Mehrdeutigkeiten ein. V7 ist von der Quartschichtung in V7sus4 abzuleiten. Da man schon mit V5 kadenzieren kann, braucht man den V7 nicht. Er darf trotzdem in der Harmonie bleiben, er stört nicht.Die Vm. Die V(7) in HM enthält ja den Quart-Leitton-Tritonus der (Ziel-) Tonart.
Erklärst Du analog auch den MA7-Klang?
Siehe oben: "Erstarrter Neapolitaner, wenn ohne Funktionsbezug"
Gilt nur für Austauschakkorde.Die Durterz der Tonika wirkt als Tension in den bIII hinein?
Wäre das analog beim VII, indem die Prime der Tonika im VII als b9-Tension erscheint?
Du meinst VIIm, VII ist kein Austauschakkord. VIIm ist dann Parallelklang zur II und funktional so einzuordnen.
Beim #IV die Quinte der Tonika als b9?
Der Tritonusvertreter einer Tonika ist nicht unproblematisch. Ich denke, eine Einordnung jenseits der Chromatik ist nur als #IVdim möglich.
zielt dann I bVII auf bIII, I bVI auf bII, I bIII auf bVI usw.?
bVI auf bII ist theoretisch möglich, wenn man sich schon vorher von der Tonika wegbewegt hat, zB. zur bVII. Aber von der Tonika aus ist bII extrem sperrig. Ansonsten : alles Zwischendominanten.
I IV auf bVII
I IV bVII scheint zwar zwangsläufig, da Quintfallsequenz. Aber man möchte die Tonika nicht in einer Sequenz verschwinden lassen. Musikhistorisch kam man schon früh darauf, in Dur die Septime abzusenken. Nicht etwa, um mit T7(D) S die Subdominante anzusteuern. So eine Zwischen-D. braucht man nicht. Sondern, um mit :
T7 dP(lyd.) den T4 zu harmonisieren. Die dP ist hier natürlich Doppelsubdominante - sie steht im lydischen Modus, wenn man so will das Erkennungszeichen der Subdominante(n). Insgesamt wird die Tonika damit "schwerer", spannungsreicher - und zugleich ist der Einstieg zu weiteren M.I. Akkorden gegeben.
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