Wann kann ich Septim-Akkorde anwenden?

  • Ersteller Aschkett
  • Erstellt am
Aschkett
Aschkett
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.05.20
Registriert
02.12.14
Beiträge
26
Kekse
0
Hallo,
ich versuche gerade die Verwendung von Akkorden mit aufaddierter Septim zu üben. Dafür habe ich mir eine kleine Akkord-Folge in a-moll gemacht, die da lautet: a-moll, F-Dur, C-Dur, G-Dur.
Wenn ich jetzt auf das a-moll eine kleine Septim addiere klingt dass so dezent, die Note die 10 Hts über a liegt ist ja auch G und somit in der Tonleiter enthalten.
Wenn ich auf F-Dur eine Septim hinzufüge, also wieder 10 Hts vom Grundton, dann ist das ein #d. Das ist zwar auf der a-moll Tonleiter nicht enthalten, also addiere ich eine große Septim (d.h. 11 Hts), die mich im Falle von F auf ein e bringt.
Das klingt allerdings fürchterlich mit dem Rest des Akkord (ich nehme an weil zwischen E und F nur eine kleine Sekunde).

Also meine Frage: wann kann ich wie eine Septime auf meine Akkorde setzen?
Wer dazu irgendwelchen Stoff in Form von Texten, Videos, Workshops, etc. hat kann mir den gerne schicken!

Danke im vorraus!
 
Eigenschaft
 
Wer dazu irgendwelchen Stoff in Form von Texten, Videos, Workshops, etc. hat kann mir den gerne schicken!
Stichworte für dich sind allgemeine Musiklehre und darauf aufbauend Harmonielehre (Rock/Pop/Jazz).

Die Reihenfolge des Verstehens zur Beantwortung deiner Frage wäre:
erst Dur- und dann auch Molltonleitern bilden können, dann deren Stufenakkorde (Dreiklänge) und schließlich Vierkläge (durch diatonische Terzschichtung).

Umschauen kannst Du dich dazu u.a. hier:
http://musicians-place.de/harmonielehre/kurs-1.html (zum Inhalt nach unten scrollen)
http://musicians-place.de/harmonielehre/kurs-2.html
http://musicians-place.de/harmonielehre/kurs-3.html

Deine Akkordfolge hat die gleichen Stufenakkorde wie C-Dur, also
Am7 - A C E G
Fmaj7 - F A C E
Cmaj7 - C E G B (B=dt.H)
G7 - G B D F (B=dt.H)
Wie das Voicing bzw Griffbild auf der Gitarre ausschauen soll, wäre noch eine andere Frage.
Dabei kommt es auf deine kompositorische Absicht an, also die Melodie und deren Akkorde im rhythmischen Zusammenhang.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Aschkett,

ein Septakkord hat immer eine gewisse Wirkung, die je nach Kontext passend oder eher störend ist.
Im Jazz basiert im Grunde alles nicht auf Drei- sondern auf Vierklängen, d. h. die Septime gehört dort, mal groß, mal klein, zum "guten Ton". ;)
Bei praktisch jedem Akkord und somit auch bei Tonika und am Schluß.
Das wäre in anderen Musikrichtungen völlig undekbar, weil Septimen klassisch eine Dissonanz darstellen und stark auflösungsbedürftig sind.

Das beuteutet: Es kommt also immer darauf an, in welcher Stilrichtung man sich bewegt.

Althergebracht hat man deine Septime in der Regel auf der Dominante (siehe "Dominant-Septakkord") - da ist sie auch Bestandteil der Tonleiter.

Übrigens: die kleine Septime heißt bei F-Dur es, nicht dis, denn der 7. Ton (-> Septime) der F-Dur-Tonleiter ist ein e. Das e wäre eine große Septime, die kleine heißt es.
d/dis/des hingegen wäre vom f aus gesehen der 6. Ton, also eine Sexte.

Bei maj7-Akkorden, also Akkorden mit großer Septime, liegt diese Septime immer einen Halbton neben der Oktave, das kann evtl. zu unschönen (oder gerade schönen) Reibungen führen - grundsätzlich führt der Abstand zum Grundton aber dazu, daß diese Tonkombination weniger "stört".
Ist aber eine Frage der Hörgewohnheiten. Was dem einen "schräg" vorkommt, klingt für den anderen "warm und weich".
Und natürlich kommt es - wie immer - auf den Kontext an. ;)

Wenn ich auf F-Dur [...] eine große Septim (d.h. 11 Hts), die mich im Falle von F auf ein e bringt.
Das klingt allerdings fürchterlich mit dem Rest des Akkord (ich nehme an weil zwischen E und F nur eine kleine Sekunde).

Je nach Absicht bzw Instrument (Sound) stört das mehr oder weniger.
Aber deshalb ist es ja auch eine große Septime und keine kleine Sekunde. ;)

Die einfache Akkordfolge
Am | Fmaj7 | G | Am
empfinde ich zum Beispiel als überhaupt nicht "fürchterlich".
Oft spielt man auch im Akkord überhaupt nicht den Grundton (der ist ja schon im Baß), so daß der Fmaj7 auch als Am/F (A-Moll mit F im Baß) aufgefaßt werden kann:
Am | Am/F | G | Am

Viele Grüße
Torsten

PS: Claus war schneller... :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
[...]
Deine Akkordfolge hat die gleichen Stufenakkorde wie C-Dur, also
Am7 - A C E G
Fmaj7 - F A C E
Cmaj7 - C E G B (B=dt.H)
G7 G B D F (B=dt.H)

Gruß Claus

Danke für das ganze Material, werde ich mir so bald wie möglich durchlesen!
Aber zu den Akkorden: ich habe also die Akkorde schon richtig gebildet (hatte auch A C E G und F A C E, wie beschrieben), nur der Fmaj7 klingt einfach immer ziemlich schräg?

Edit: Okay, wurde im Post über dem hier schon beantwortet...
 
...nur der Fmaj7 klingt einfach immer ziemlich schräg?
Bei so einer Frage wäre wichtig, dass Du dein Voicing angibst.
Typische Voicings für deine Akkorde, römische Ziffern geben die Lage (= Bund des li. Zeigefingeraufsatzes) an
V: Am7 I: Fmaj7 III: Cmaj7 III: G7, Griffbilder und Noten stehen unten
Der Fmaj7 klingt dann recht schnuckelig. Der Wohlklang ließe sich noch steigern zum "Bossa Nova"-artigen Fmaj7/9, gespielt VIII 5s: F A E G, der hier aber nicht passt.

Wenn Du den Stoff ganz von Anfang an bis zum recht fortgeschrittenen Durchblick in Harmonielehre speziell zur Anwendung auf der Gitarre kennenlernen willst, dann wäre mein bester Tip Felix Schell - Saitenwege.

Nachtrag vom August 2023: Alle Aussagen von mir bezüglich dieser Veröffentlichung betreffen die Auflage von 2010, die nachfolgende von 2017 wurde inhaltlich deutlich bearbeitet und in verschiedene Bücher aufgespalten.



upload_2015-11-27_7-37-20.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Aschkett,

es wurde zum Thema Große Septime schon einiges gesagt. Bleibt noch bekannte Beispiele der großen Sept (major7, MA7) zu hören:

--> bei 0:11




--> bei 0:28 und 0:55 und 1:11



--> bei 0:04
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also meine Frage: wann kann ich wie eine Septime auf meine Akkorde setzen?

Hi,

Hier noch son Prinzipieller Aufbau der dir vielleicht weiterhelfen könnte:

Allgemein:

I maj7 - II m7 - III m7 - IV maj7 - V7 - VI m7 - VII m7b5

Bei dir:
C-Dur = A-Moll

=> Cmaj7 Dm7 Em7 Fmaj7 G7 Am7 B(H)m7b5

=> Am7 B(H)m7b5 Cmaj7 Dm7 Em7 Fmaj7 G7
 
Also dass es fürchterlich klingt sollte so nicht sein ... ;)

Meine Vermutung: Du hast die Septime einfach irgendwo unten in's Voicing gelegt und oben drüber ist irgendwo der Grundton gedoppelt. dann hast du entweder eine kleine Sekunde (was mal noch ginge) oder eine kleine None (was in diesem Kontext grausam klingt).

Wichtige Regel beim Umgang mit komplexeren Akkorden: Im voicing solche b9-Intervalle vermeiden. Ausnahme ist der 7b9 Akkord.

Also leg zB das E bei Fmaj7 einfach nach oben, dann klingt auch alles schnuffig.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben