Warum Half-/Fullstack statt Combo?

  • Ersteller PbVeritas
  • Erstellt am
ein sauber gestimmtes Schlagzeug ist die Grundlage für einen druckvollen, homogenen und sauberen Gesamtsound.

Da hast du hast wahrscheinlich recht.

@topic: Das Thema hat doch nun wirklich einen Bart. Das heute 4x12 im Grunde ein Anachronismus sind, ist doch keine Frage.

Anscheinend ist das doch nicht so einfach... der bestklingenste Anachronismus aller Zeiten?
 
Moin,
es wurde schon viel geschrieben, dann steuere ich noch mal eine neue Meinung bei.
Ich habe lange Jahre meinen Marshall JCM800 50Watt Combo über eine Marshall 1960B 4*12 Box gespielt. Auf kleineren Bühnen (mit kleinen Gesangsanlagen) wurde der AMP nicht abgenommen und musste den Raum alleine beschallen. Und da ist eine 4*12 deutlich besser im Abstrahlverhalten als der 1*12 Combo. Seit mehreren Jahren habe ich den einkanaligen JCM800 gegen ein zweikanaliges JCM900 Top getauscht. Das brachte schon merkliche Gewichtsersparnis beim Schleppen (der Combo ist höllisch schwer), allerdings verursacht die 4*12 auch andauernd Bandscheibenprobleme, wenn man sie alleine trägt :D
Seit einem halben Jahr habe ich jetzt meine optimale Konfiguration:

1. JCM 900 TOP
2. 4*10 JCM C410A Box

Die Box ist deutlich kleiner als die 1960 und so leicht, dass man sie sogar mit einer Hand tragen kann. Der Sound ist relativ ähnlich, wie bei der großen Box.
Auf größeren Bühnen würde ich die Box nie aufs Publikum, sondern quer dazu ausrichten. So bekommt man selbst sein eigenes Brett ab, und die Audienz wird über die PA beschallt.

cu

Kosh66
 
Am besten wär ne klappbare 4x12er mit Kühlschrank irgendwo in der Reihe .

Geddy Lee von Rush hatte doch lange Zeit Wäschetrockenr (!) statt Fullstacks auf der Bühne, seit neuestem hat er aber die Wäschetrockner durch Spiess-Brathähnchen-Öfen ausgetauscht... nach eigenen Angaben seien beide Varianten "hot"... ist DAS cool oder was??? Ach ja, seinen Sound macht er per DI-Box und Pa... ein praktisch denkender Mensch eben... und auch ein ziemlich guter Musiker!!!
 
Kosh66 schrieb:
Und da ist eine 4*12 deutlich besser im Abstrahlverhalten als der 1*12 Combo.
Das wiederspricht aber der Physik, oder wie definierst du "besser"?
Gleichmäßiger dürfte es eigentlich nicht sein, weil du winkel- und frequenzabhängige Interferenzen zwischen den Speakern hast.
 
Das wiederspricht aber der Physik, oder wie definierst du "besser"?
Gleichmäßiger dürfte es eigentlich nicht sein, weil du winkel- und frequenzabhängige Interferenzen zwischen den Speakern hast.

Hallo theflix,

Du hast natürlich Recht, es gibt winkel- und frequenzabhängige Interferenzen zwischen den Speakern, die hast Du bei der PA aber auch. Der Vorteil der Box gegenüber dem Combo mit 1X12 liegt in meinen Augen (Ohren) darin, das die Richtwirkung einer abgeschrägten Box nicht so groß ist wie beim Combo. Trittst Du beim Combo aus dem "SweetSpot" heraus geht die Lautstärke stark zurück. Damit ist ein einigermaßen gleichmäßiges Beschallen der Zuhörerschaft in kleinen Sälen nahezu ausgeschlossen.

cu

Kosh66
 
...Der Vorteil der Box gegenüber dem Combo mit 1X12 liegt in meinen Augen (Ohren) darin, das die Richtwirkung einer abgeschrägten Box nicht so groß ist wie beim Combo. ...

Hallo kosh!

ich denke in der praxis verhält es sich genau andersrum.
ein offener combo gibt den sound weniger "gerichtet" ab als eine geschlossene box.

cheers - 68.
 
Hallo kosh!

ich denke in der praxis verhält es sich genau andersrum.
ein offender combo gibt den sound weniger "gerichtet" ab als eine geschlossene box.

cheers - 68.

Genau das ist auch meine Erfahrung. Eine geschlossene 4x12 richtet sehr "gezielt". Alles was sich auf gehobener Lautstärke in der direkten Schneise befindet kriegt die volle Breitseite, der Gitarrist der dann gerne Seitlich versetzt steht "hört sich nicht", jedenfalls nicht definiert.
 
...mich ebenfalls anschließen:

Meine 4x12er Orange hat eine Art "Schneise" innerhalb derer der Sound bei meiner Lautstärke so bis 4-5m Entfernung o.k. klingt.

Verläßt man diese Schneise um wenige Schritte (die Box steht Stage links und schallt quer zur Bühne) nach hinten (zum Drummer oder Keyboarder) oder vorn (zur Rampe) steht man völlig im "Dunklen".

Deshalb benutze ich nun eine Thiele 1x12" Box (ebenfalls mit starker Richtwirkung) und In-Ear. So höre ich mich überall gleich gut.

Letztens sah ich in einem Club Hendrik Freischlader, ein anders Mal im gleichen Club Robben Ford. Beide spielten Combos bzw. hinten halb/drittel offene Cabinetts.

Da hatte man auch hinter der Bühne noch deutlich Gitarrensound.

Die Monitore waren nicht daran beteiligt. Der Sound kam nur aus den Gitarrenlautsprechern.

LG Jörg
 
Hallo kosh!

ich denke in der praxis verhält es sich genau andersrum.
ein offener combo gibt den sound weniger "gerichtet" ab als eine geschlossene box.

cheers - 68.

Hi 68Goldtop,

ich habe beide Konfigurationen und kann vergleichen. In meinem speziellen Fall kann ich Eure Aussagen nicht bestätigen.

cu

Kosh66
 
Hallo kosh,

dann würde es mich doch mal interessieren welche Boxen Du hast... nicht das deine 4x12 ein Exot wie die Syrincs Guitar Mate mit gedrehten Speakern ist, und wir hier rätseln :) Vielleicht differiert aber auch nur unsere Wahrnehmung...

Den direkten Vergleich hab ich auch... 1x12 1/3 Offen, 2x12halboffen und 4x12 geschlossen.
 
Hallo Wary,

nein, kein Exot. Ich benutze eine Marshall 1960B Mono 16 Ohm 4X12 und eine Marshall JTMC410A Mono 16 Ohm 4X10. Wie man an den Modellbezeichnungen erkennt, handelt es sich bei der "kleinen" Box um eine abgeschrägte Variante. Beide sind mit original englischen Celestions bestückt, keine China Produktion. Die gerade 1960B hat auch eine starke Richtwirkung, bei der schrägen 4X10 ergibt sich in meinen Ohren ein völlig anderes Bild, wobei die Boxen trotz unterschiedlicher Speakerdurchmesser und Volumen einen äußerst ähnlichen Charakter aufweisen.
Nur um es nochmal klar zu stellen, aktuell setze ich die kleine schräge Box ein, nicht die große gerade und auch keinen Fullstack. Das sieht zwar nett aus, aber ich bin weder ein Poser, noch ein Hobbyroadie :cool:
Ich habe in meinen nunmehr 29 Bühnenjahren auch schon einiges ausprobiert. Vielleicht unterscheidet sich ja wirklich unsere Wahrnehmung. Ich verlasse mich trotzdem lieber auf meinen Höreindruck, als auf theoretische Physik :D

cu

Kosh66
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal ein Nachtrag:

Ich hab gestern eine Combo gegen einen Halfstack antretten lassen und muss sagen, dass man da doch einen sehr deutlichen Unterschied hört. Die Combo klingt einfach viel präsenter, definierter im Cleanbereich hat dafür nicht nicht so viel Druck beim Rocken... Die 4x12 Marshall die ich getestet hab, war wirklich ziemlich dumpf und "mumpfig" im Cleanbereich... Da waren echt Welten dazwischen
 
Naja, ich denk ein Stack kauft man sich nicht nur wegen des Poserfaktors.. Gerade auf größeren Bühnen ist etwas mehr Schalldruck doch eher vorteilhaft, oder? Außerdem bekommst du auch bei hoher Lautstärke noch tolle Cleansounds und insg. klingt ein Verstärker ner 4x12er doch ganz anders als ein Combo mit 1x12 oder max. 2x12ern.. Wenn man hauptsächlich Club-Gigs spielt, ist ein Combo natürlich besser.. Aber ich denke, dass muss jeder selber wissen, was er sich holt. Aber ein Stack nur auf Poserfaktor, Transportaufwand und Verkabelungsstress zu minimieren, find ich nicht ganz richtig.

Grad auf großen Bühnen würd ich gern so leise wie Möglich spielen... Nein streicht das..
Ich hab generell lieber nicht so die harte Lautstärke von den Amps auf der Bühne. Für sowas hat man InEar oder Monitore.

Dein Gehör wirds dir danken.
 
ganz grob gesagt:

eine geschlossene box gibt den sound gerichteter nach vorne ab, hat meist eine stärkere bass-wiedergabe und leicht bedämpfte höhen.
eine offene box gibt den sound "räumlicher" (von vorne UND hinten) ab, die bässe sind luftiger, die höhen präsenter.

genau so sehe und höre ich das auch.

im rauhen alltag spiele ich meist combos.

allerdings kann ich jedem nur raten, bei einem weit aufgedrehten marshallfullstack, strat auf dem hals-pu, vol an der gitarre etwas zurückgenommen, die tiefe e-saite mit ganz leichtem achtelstaccato:

das ist zwar kein gutes deutsch, aber ein mächtiger sound, der so ganz leicht und unangestrengt trägt !!
 
Ihr lieben Combo-User, wie stellt ihr denn eure Combos auf?
Auf dem Boden + gekippt ("standback ampstand") oder auf waagerecht auf Stuhl/Box oder einfach so auf den Boden? :gruebel:
Ich denke alleine die Höhe der Speaker vom Combo und 412 hat einen entscheidenden Einfluss auf den Sound.
 
Ihr lieben Combo-User, wie stellt ihr denn eure Combos auf?
Auf dem Boden + gekippt ("standback ampstand") oder auf waagerecht auf Stuhl/Box oder einfach so auf den Boden? :gruebel:
Ich denke alleine die Höhe der Speaker vom Combo und 412 hat einen entscheidenden Einfluss auf den Sound.

ampstand.jpg


https://www.thomann.de/de/millenium_as2001.htm

Da hab ich den 12er aus meinem Combo so in etwa auf Höhe der oberen 2 Speaker
meiner Marshall 4x12er Oberteile; und da ich die Neigung am Stativ variieren kann,
läßt sich der Abstrahlwinkel des Combospeakers nach Bedarf einrichten.

Was ich an "Besteck" mitnehme, entscheide ich je nach Location; isses ne Kneipe, die
so klein ist, daß wir nicht wissen, wohin mit dem Gerümpel, gehe ich aus nem steinzeitmäßigen
ZOOM 3030 direkt ins Pult, nächste Kategorie wäre mein 75er Spider; und wenn das
Herz lachen darf und ich genügend Dussels finde, die mir beim Schleppen helfen, ist
von einem Marshall-Halfstack bis hin zu 2 Fullstacks die ganze Bandbreite gegeben.

Aber wer will schon ne Anzeige wegen Körperverletzung riskieren... :D
 
Ahja, den habe ich auch schon im Auge gehabt, aber ist der bei dem Preis auch wirklich stabil? Nicht, dass der doch mal nach vorne runterklappt. Die Mikroständer dieser Marke zerfallen ja nach 10x zusammen + auseinanderbauen auch.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Comboausrichtung auch ausschließlich für MICH gedacht und nicht wirklich für das Publikum. Daher habe ich mir den
191823.jpg
https://www.thomann.de/de/standback_ampstand.htm besorgt.
Ich bin aktuell auch immer hin- und hergerissen zwischen Vetta II HD oder JCM 800 2204 mit 412 Engl oder dem POD XT im 50 Watt Atomic 112. Soundmäßig bekomme ich die - für mich auf der Bühne - recht ähnlich, aber das Publikum ohne PA?!?
 
hi!

Ihr lieben Combo-User, wie stellt ihr denn eure Combos auf?...

ich stelle meine combos meist ca. in hüfthöhe auf - also auf´nen stuhl, ´ne andere box o.ä. ... wenn kein stuhl erreichbar ist (was eher selten vorkommt) stelle ich den amp auch schonmal auf den boden und schiebe einen aschenbecher unter den vorderen rand ;)

cheers - 68.
 
Ahja, den habe ich auch schon im Auge gehabt, aber ist der bei dem Preis auch wirklich stabil? Nicht, dass der doch mal nach vorne runterklappt. Die Mikroständer dieser Marke zerfallen ja nach 10x zusammen + auseinanderbauen auch.

Neenee, keine Sorge, der hält schon, die Neigung stellst Du mit ner Verzahnung ein. Wenn
Du nicht grade verpennst, die Rändelschraube anzuziehen, hast Du nix zu befürchten.

Und das Teil kriegt nicht mal unser Sänger (hat er auch für seinen Combo) kaputt - und DAS
soll wirklich schon was heißen... :D :D :D
 

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