Warum ist live der Sound "immer" schlecht?

dodl schrieb:
Jetzt durchs Hintertürl den Poster eins auszuwischen um seine Kompetenz möglichst zu untergraben aendert nix am eiegntlichen Problem.
Ich habe es noch nicht gehört, aber an sich hat das nichts mit "auswischen" zu tun.
Es geht um die simple Erkenntnis, dass ein guter Sound VOR dem Mikro gemacht wird. Je mehr der Mischer schrauben muss, um Fehler der Musiker auszugleichen, umso weniger kann er noch das "i-Tüpfelchen" setzen. Oder krass gesagt: "Shit in, Shit out". Ob das hier zutrifft, kann ich nicht sagen, ohne das Beispiel vorher gehört zu haben.

Aber zumindest die Möglichkeit, dass man als Band evtl. mitverantwortlich für das beklagte Sounddesaster ist, sollte man nach diesen gesamten Diskussionen mal in Betracht ziehen. Da fehlt mir so ein bisschen die Einsicht, dass es auch am Musiker liegen *könnte*.

Ich lese nur: "Wir machen alles richtig, aber alle(!) Mischer sind kacke". Da stimmt doch dann irgendwas nicht.

Wir hatten auch schonmal gnadenlos schlechten Sound. Allerdings
a) nie, wenn wirkliche Profis am Start waren (und die kann man leider von 100-200EUR Gesamtgage nicht bezahlen)
b) hatten wir auch schon richtig guten Sound. Ist sogar die Regel. Und zwar sowohl von Amateuren wie auch Profis gemixt.

Wenn wirklich immer der Sound beschissen ist, und es zwar jedesmal andere Mischer waren, aber immer dieselbe Band, dann halte ich es mit Verlaub für etwas dreist, die Schuld zuerst bei den Mischern zu suchen...

Jens
 
Also diese Einsicht habe ich schon einigemal hier durchblicken lassen. Mein Fragen heir ncohmal zu wiederholen wäre Folter derjenigen, welche diesen Thread wirklich lesen. Ich WEISS, dass die Band besser klingt, je besser sie ist. Ich weiss dass wir keine wirklcihen Musiker sind. ABER ich weiss auch dass auch Musiker Bands und Grössen wie U2, Radiohead, Metallica ZZTop einfach SCHEISSE klingen ubnd ich WEISS das das nicht so sein muss. Sagt mir was ich machen kann und was ich dem Mischer sagen muss und auch auf was ich achten muss. Behandelt mich einfach nicht wie einen kleinen Jungen. Das machen schon die ganzen Mischerkollegen, wenn ich denen meine Wünsche offenbare (Ich kann auch devot und nett sein!)
Meine Grundthese dass live der Sound immer übel ist bleibt bestehen. Und für diese These gibt es 1000sende von Zeugen.
Wenn die Basstrommel allein gespielt scheisse klingt obwohl sie gestimmt ist liegt es ausschliesslich am Mischer für den es am Raum liegt bla bla bla. Haben fertig.
 
Vorschlag,
komm doch einfach mal bei uns vorbei, wenn wir wieder spielen, dann kannst du direkt beim Mischer gucken, was der macht.

Ansonsten stimme ich dem Jens voll und ganz zu. Und auch wenn du es nicht hören willst, das was reinkommt, geht auch wieder raus.

Ganz wichtig: Der Monitorsound darf nicht so laut sein, dass man ihn vorne raus auch noch hört. Denn wenn sich das mit dem FOH Sound vermischt, ist das ganz übel.
Vielleicht ist das auch ein Problem, wenn du von hohen Pegeln auf der Bühne sprichst?
Wir hatten das Problem auch mal mit dem Scheiß Sound und haben einfach mal die ganze Monitoranlage rausgenommen und siehe da, es war um längen besser.

Gruß
 
Naja, der Raum macht schon oefter Probleme.
Da kannst du den besten Techniker und eine state of the art PA haben, in manchen Locations klingts immer schlecht. Bestes Beispiel sind die Konzerte bei uns im Stadion. Da geh ich garnimmer hin seit es überdacht wurde.

Ist der Buehnenpegel recht hoch und dazu die Bühne noch klein, dann wirds auch immer ein bissl unangenehm fuer den Mann am mixer. Der kann zb einen Saenger der vom dahinterstehenden Marshallstack und den den Crashbecken fast von der Buehne geblasen wird, nicht einfach so lauter machen UND ihn noch gut klingen lassen. Etwas überspitzt dargestellt, aber immer wieder ein Riesenproblem. Jetzt fidelt man so gut es geht am EQ rum, aber letzten Endes siegt die Physik und der Saenger wird zu leise und/oder schlecht klingend rueberkommen. Ich hab da schon bands erlebt, da konnte man auf die Overheads fuer die Drums verzichten, die Becken waren eh alle am Vocalmic :p
Aber was willst machen, wenn die Buehne grade mal aus 8 Europaletten besteht...

Es hat eh schon jemand angesprochen - wenn die Band sich das leisten will ist ein Bandtechniker ideal. Der Verleiher stellt die Anlage und einen Techniker und der Bandtech stellt sich dann ans Pult und lässt sich ein bissl einweisen und mischt euch ab. Mit dem redet es sich dann auch viel leichter und das ganze läuft deutlich produktiver ab.

cu
martin
 
schock schrieb:
Erzählt mir doch einfach mal was ein gestimmtes Schlagwerk ausmacht.

Hallo,

die Buchempfehlung hierzu hast Du schon bekommen.
Bitte auch die Tips aus dem Forum berücksichtigen.

Gruß
Siegfried
 
Die Buchempfehlung habe ich sofort weitergegeben. aber das Schlagwerk auf unseren neuesten (!) Aufnahmen als ungestimmt zu bezeichnen solltest Du mir bitte etwas ausführlicher erklären.
 
schock schrieb:
ABER ich weiss auch dass auch Musiker Bands und Grössen wie U2, Radiohead, Metallica ZZTop einfach SCHEISSE klingen ubnd ich WEISS das das nicht so sein muss.
...und dazu kann ich dir nur sagen: Das stimmt einfach nicht. Ich habe zwar auch bei manchen Berühmtheiten schon einen erschreckend schlechten Sound gehört (selten!), aber im Grunde klingen die Profi-Bands auch gut. Gerade U2 waren da mit "PopMart" ein sehr gutes Beispiel. Hifi-Sound, sage ich nur.
Man darf aber natürlich nicht den Fehler machen, den Sound in der ersten oder in der letzten Reihe oder irgendwo auf dem Seitenrang als Referenz hernehmen. Wer sich mal in die Nähe des FOH stellt, der kann sich ein Urteil erlauben. Es ist schlichtweg (Physik!) unmöglich, einen sehr großen Raum so beschallen, dass es überall gleich klingt. Man kann Kompromisse machen, die darauf hinauslaufen, dass es überall erträglich ist.

Und manchmal kann man noch nicht mal das. Ein Fußballstadion ist nicht dafür gebaut, eine tolle Akustik zu haben. Eine Mehrzweckhalle ebensowenig.

Sagt mir was ich machen kann und was ich dem Mischer sagen muss und auch auf was ich achten muss.
Ganz konkret? Es wird nicht die Antwort sein, die du hören willst, aber ich kann dir 100% sagen, was du machen musst. Es sind zwei Dinge:
a) Nimm dir einen Profi. Einen, der mit Anlage anrückt, der euch idealerweise kennt. Dafür muss man aber auch bereit sein, ab 200EUR plus Anlage zu zahlen. Man kann nicht erwarten, 100% Leistung für 2% Geld zu bekommen.
D.h.: Wenn kein Geld da ist, dann muss die Erwartungshaltung runter.
b) Nicht dem Mischer was sagen, sondern sich von ihm was sagen lassen. z.B. sind Gitarristen immer sehr uneinsichtig (Achtung, Klischee), wenn man ihnen sagt, dass die Gitarre viel zu viele Bässe hat. Und allein zwar toll klingt, aber mit dem Bass zusammen nur matscht. Wenn ihr einen Profi an der Hand habt, dann vertraut seinen Ohren. Denn er ist der einzige, der den Bandsound unvoreingenommen hört. Jedes Bandmitglied hört zuerst sich selbst, dann eine ganze Weile nichts, und dann erst auf den Bandsound. Und nur der muss stimmen.

Behandelt mich einfach nicht wie einen kleinen Jungen. Das machen schon die ganzen Mischerkollegen, wenn ich denen meine Wünsche offenbare (Ich kann auch devot und nett sein!)
Was soll der Mischer denn machen? Wenn du ihm sagst "Das ist viel zu laut", dann dreht er den Master runter, und man hört nur noch Drums. Passt er die Lautstärke den Drums an, dröhnt es, weil wahrscheinlich die Anlage an ihre Grenzen kommt, für mehr war kein Geld da (hier ist Qualität, nicht Quantität gemeint). Es ist nicht schwer, eine sauber und diszipliniert spielende Band zum klingen zu bringen. Wenn aber schon auf der Bühne nur Mulm herrscht (und das hat, ob du es glauben willst oder nicht, die Band zu 90% selbst in der Hand), dann kann vorne nichts gescheites mehr herauskommen.

Meine Grundthese dass live der Sound immer übel ist bleibt bestehen. Und für diese These gibt es 1000sende von Zeugen.
Gegenthese: Es gibt, wenn Profis am Werk sind, deutlich mehr Events mit gutem Sound als solche mit schlechtem. Belegt durch Millionen von Konzertbesuchern jedes Jahr.

Wenn die Basstrommel allein gespielt scheisse klingt obwohl sie gestimmt ist liegt es ausschliesslich am Mischer für den es am Raum liegt bla bla bla. Haben fertig.
Bei dieser Einstellung brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du hier nicht ganz ernst genommen wirst. Du hast doch gestern erklärt, das mit den gestimmten Drums wäre neu für dich. Wann hast du das seitdem probiert?
Und nochwas. "gestimmt" heißt bei einem Drumset nicht, dass die Tonhöhe stimmt. Sondern dass an beiden Fellen jeder Trommel alle 10 Stimmschrauben richtig zueinander eingestellt sind. Das ist schwer. Die meisten Drummer können das tatsächlich nicht.

Jens
 
Nun möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben....:cool:
Ich bin der Meinung, die Wahrheit liegt wieder mal irgendwo in der Mitte aller Diskussionen. Fakt ist:

- bei sog. "unteren Ligen" wird meist am Material und oft auch am Personal gespart
- in letzter Zeit wird wiklich "basslastiger" und lauter gemischt als z.B. noch vor 15 Jahren
- natürlich spielt der persönliche Geschmack und die Hörgewohnheiten des Mischers eine (nicht unwesentliche) Rolle
- auf Festivals wird oft ein "Ruckzuck-Soundcheck" wenn überhaupt gemacht
und was total vernachlässigt wird, ist der Bühnensound, meiner Erfahrung nach
spielt aber JEDE Band besser wenn der Bühnensound stimmt, und somit hats der Mixer dann auch leichter
- Es kommt natürlich auch, und vielleicht ist das der wichtigste Grund, auf Musikstil/Publikum an. Ums mal extrem zu formulieren, auf einem Punk-Rock-Konzert brauchst du halt mehr Pegel als bei einem Akkustik-Duo....:D
-Natürlich ist es auch wichtig, welche PA verwendet wird, da PA's oft etwas
Mittengeboostet (=Rock 'n Roll-Tauglich) gefahren werden, was natrülcih viel Druck bringt, aber auch viel Matsch bringen kann.

Was meiner Meinung nach wirklich hilft, wenn man eine bestimmte Sound-Vorstellung hat, sagt man das vorher dem Mischer evtl. bringt man auch noch eine CD mit, von der man denkt sie würde so klingen wie es den eigenen Vorstellungen am nähesten kommt. Dazu noch ein gut ausgesteuertes Bühnen-Monitoring und man hat die halbe Miete in der Tasche. Wenn man jetzt noch das Glück hat eine hochwertige PA vorzufinden die sehr differenziert klingen kann, sollte einem guten Sound wesentlich weniger im Wege stehen als vorher.
Wie aber auch schon oft gesagt, ein Mischplut ist keine Kläranlage und ein Mischer ist auch nur ein Mensch....
Also redet miteinander und alles wird gut !:great: :D

Micha
 
@Jens: Wieder etwas genauer lesen. Auch bei U2 klang die Basstrommel einfach nur müllig. Deren Schlagwdrk von Larry ist aber sicher gestimmt. Das wir hierbei nicht von Tonhöhen reden habe ich nun auch schon nachgelesen. Ich spreche bei den meisten Beispielen nicht von unserer unfähigen Combo. Ich habe inzwischen gefressen, dass die Band an sich arbeiten muss und dann klingt es auch. Das weiss ich ja alles. aber was kann man noch tun? Sagt mir was.
Es kam für mich bisher nur ein neuer Tip: Schlagzeug stimmen. Alles andere wusste ich schon. Es muss aber in euerer Zunft noch mehr geben als dem Raum, den Muckern, oder den schlechten Boxen die Schuld zu geben.
Ich sollte vielleicht mal mit euch auf diverse Konzerte gehen und wir sprechen (brüllen) uns dann darüber aus ob der Sound gut oder schlecht ist.
Was ihr bisher gesagt habt ist:
In kleinen Clubs zwischen 50 und 200 Leuten ist kein guter Sound zu machen, weil das Schlagzeug eh alles übertönt und mit dem wenigem Eintrittsgeld man eh nix gescheites mieten kann und die Zeit nicht ausreicht.
Gut das ist ne Aussage mit der könnte ich leben. Wenngleich ich irgendwie denke, dass es da noch ein paar mehr Tricks gibt wie man Gesang gegen eine Gitarre ein Schlagzeug und einen Bass durchkommen lässt.
Und weiter:
Bei grossen Bands ist der Sound fast immer gut. Eine meines erachtens völlig falsche Aussage die von allen meinen Kumpels geteilt wird.

Aber da muss ich meinem vorredner recht geben. Wenn ich mal ausenahmsweise einen guten Bühnensound habe spiele ich gleich um Klassen besser. Wer war nun zuerst schlecht der Mucker oder der Mischer?
 
Noe, du hast eh einiges aufgezaehlt. Es geht als Punk/Rock Band in kleinen Locations oft nicht so toll. Da ibts zu viele Interaktionen (Backline, Monitor, Reflexionen, FOH). Ich gestehe, ich hab hier massive Probleme. Zwar kann man durchaus nen druckvollen Sound zaubern, aber dass man wirklich Texte einwandfrei erkennt...Asche auf mein Haupt. Da bin ich doch schon froh, wenns nicht pfeifft.

Selbst auf grossen Buehnen wird da ziemlich tief in die Trickkiste gegriffen. Bei den Drums hast du Trigger montiert die die Gates triggern, damit die Mic's moeglichst zu bleiben, solange die entsprechende Drum nicht angeschlagen wird. Amps verschwinden unter der Buehne oder in stark gedämmten Cases, damit der Buehnenpegel im Rahmen bleibt. Drums muessen hinter Plexiglas und solche Sachen. Der Saenger ist das schwaechste Glied. Nach dem haben sich eigentlich alle zu richten. Deshalb versteh ich nicht, warum viele beim Soundcheck 15min die Drums basteln und der Saenger geht dann so nebenbei.
Wobei du, wenn du alles dem Saenger anpasst fuer eine Rockband vermutlich zu wenig Pegel faehrst. Also musst du da einen Kompromiss eingehen.

Ein "Trick" der durchaus etwas bringt, waere dem Saenger ein eigenes Centercluster aus hochwertigen Boxen zu spendieren ueber das nur er läuft. Nur, sowas steht nicht da, wenn du hinkommst. Da muesste man vorher mit dem Verleiher reden.
Und wenn man ehrlich ist - in der Liga von der du hier schreibst sind halt auch viele Hobbykistenschlepper. Die haben bisweilen ganz feine Anlagen, aber am Mixer scheitern viele. Es sieht halt einfach aus, wenn man hin und wieder am Fader rummacht. is es aber nicht immer.

Schlechter Sound bei grossen Veranstaltungen gibts durchaus. Wenn die Location akustisch einfach wirklich mies ist, oder die Musiker voellig taub (Schon mal das Monitoring von Elton John gesehen :D ). Auch da gibts Leute die das halbwegs ausbuegeln. Aber die kosten fuer einen Abend mehr, als die ganze Veranstaltung einbringt. Der kommt auch erst garnicht,. weil er eh keine Zeit hat.

cu
martin
 
Och nööö, langsam wirds hier echt langweilig...

Shock, kannst du bitte mal akzeptieren, dass andere vielleicht auf anderen Konzerten als du waren und den Sound völlig in Ordnung fanden? U2 haben, soweit ich weiß, nicht nur einmal gespielt.

Also lasst uns hier doch bitte mal einige Sachen festhalten, damit das nicht immer noch mal und noch mal und noch mal...

  1. Du bist generell mit Livesound unzufrieden, bei "kleinen" und bei "großen" Bands
  2. Andere teilen deine Meinung nicht zwangsläufig, ich z.B. Ich habe mittlerweile ne Menge Konzerte gesehen, und der Sound war mal gut und mal schlecht. Ich schließe mich deiner Pauschalaussage somit nicht an. Ich (und andere in diesem Thread) haben diverse Bands live gesehen, die einen hervorragenden Sound hatten. Bei Aerosmith (3x gesehen) und bei den Rolling Stones (Voodoo Lounge Tour) würde ich mich sogar dazu versteigen zu sagen, der Sound war BESSER als von CD. Das ist meine Meinung, bitte akzeptieren. Danke.
  3. Andere haben dir gesagt, es ist u.U. SCHWIERIG, bei kleinen Gigs einen guten Sound zu zaubern. Niemand hat gesagt, es wäre UNMÖGLICH. Also bitte nicht so schnell pauschalisieren.
  4. Das Zusammenspiel der Band sowie die Abstimmung der einzelnen Instrumente untereinander sind ein wesentlicher Faktor für die Qualität des Livesounds. Wie das genau aussehen kann und wie man ein Schlagzeug stimmt, kann in diesem Thread ganz bestimmt nicht erschöpfend erörtert werden. Lies also die entsprechende Fachliteratur, sprich mit den Fachleuten, denen du vertraust, und sammle Erfahrungen. Viele Jahre lang.
  5. Ein guter Bühnensound hilft der Band enorm, gut zu spielen
  6. Die anderen in diesem Thread haben versucht, dir zu helfen. Wenn die Aussagen, die du hören wolltest, nicht dabei waren, dann liegt es vielleicht nicht ausschließlich daran, dass die Welt nur aus Ignoranten besteht...

Kann es sein, dass du eigentlich so eine kleine "Tipps & Tricks-Sammlung" haben möchtest, sowas wie "100 Profitipps für guten Sound"? Sorry, das kann dir hier keiner liefern, weil es so etwas nicht gibt.

Ein guter Toningenieur hat erstens eine solide Ausbildung als theoretisches Fundament und zweitens jede Menge Erfahrung. Und gerade die Erfahrung eines guten Tonmanns wird man leider bezahlen müssen. Und sie lässt sich nun mal nicht auf ein paar Tricks eindampfen.

Wir sind bisher immer mit unserem Mann am Pult gut klargekommen, und wir hatten (fast) immer einen guten Sound. Unsere Meinung und Meinung des Publikums. Dafür werden dann halt 200,- Euro pro Abend für den Mann am Pult fällig. Ich weiß auch, dass das für Gigs in Jugendzentren etc. nicht diskutabel ist.

Ob du es glaubst oder nicht: Ich bin jahrzehntelang mit diversen Rockbands durch die Gegend getingelt, und wir hatten die meiste Zeit einen Scheiß-Livesound. Ich kenne alle Probleme, die du hier schilderst, aus eigener Erfahrung. Und ich habe gesehen, dass sie sich mit zwei Dingen beheben lassen:

  • Die Band bietet solide und aufeinander abgestimmte Sounds an und spielt möglichst gut zusammen
  • Du hast jemanden am Pult stehen, der die Band kennt und der die nötigen Kenntnisse hat, mit verschiedensten Soundsystemen in verschiedensten Locations einen guten Sound zu zaubern.

Gerade der zweite Punkt ist Luxus, ich weiß. Aber nur so funktioniert es nun mal. Livesound ist eine heikle Angelegenheit. Unser Sound wird sofort generell schlechter, wenn unser eigener Mann mal nicht am Pult steht. Obwohl einige Ausnahmen die Regel bestätigen, wir haben auch schon fremde Leute am Pult gehabt, die SEHR professionell gearbeitet und auch einen hervorragenden Sound produziert haben.

Dieses Können lässt sich nun mal nicht auf einige wenige Tipps und Tricks zusammenschrumpfen. Da gehört sehr viel Gehör,, technisches Wissen und vor allem jahrelange (jahrzehntelange) Erfahrung dazu.

Tut mir leid, wenn das nicht die Antwort ist, die du hören wolltest. Eine andere habe ich nicht.

LeGato
 
schock schrieb:
Aber da muss ich meinem vorredner recht geben. Wenn ich mal ausenahmsweise einen guten Bühnensound habe spiele ich gleich um Klassen besser. Wer war nun zuerst schlecht der Mucker oder der Mischer?

Wer ist Schuld wenn Schumacher langsam fährt. Das Team oder Michael?

Nun das Team,FALLS Michael in der Lage ist dem Team zu verklickern was mit dem Auto nicht stimmt.
 
Eben diese Kommunikationsproblem habe ich ja hier schon dauernd angesprochen: bd zu laut Gesang zu undeutlich etc... aber ausser die üblichen Verdächtigen und einem der Raum ist Schuld (wahrscheinlich meint er aber den schrecklcihen Bassisten, der vor ihm steht) kommt ja nie was und zu mehr ist auch nicht Zeit und zu mehr ist man sofort entweder zu eingeschüchtert oder zu schlecht gelaunt.
 
schock schrieb:
@Jens: Wieder etwas genauer lesen. Auch bei U2 klang die Basstrommel einfach nur müllig.
Kann das sein, dass das einfach mal eine Geschmacksfrage ist? Ich habe U2 zweimal gesehen und fand den Sound von A-Z top. Und wo hast du gestanden? Es ist müßig, anhand eines Beispiels die gesamte Mischerwelt in einen Topf zu schmeißen.

aber was kann man noch tun? Sagt mir was.
Es kam für mich bisher nur ein neuer Tip: Schlagzeug stimmen.
Aufeinander abgestimmte Sounds (s.o.), gute Arrangements, gestimmte Instrumente, einen Sänger mit ausgebildeter Stimme, und ganz wichtig: Disziplin auf der Bühne. Das heißt konkret: Dem Mischer zum Soundcheck nicht *irgendwas* anbieten, sondern einmal Maximalpegel, und dann noch ein, zwei typische Sounds/Songs. Dann nicht mehr an irgendwas rumdrehen. Leise spielen. Ich weiß, das hat seine Grenzen, aber je leiser es auf der Bühne ist umso transparenter der Sound.

Es muss aber in euerer Zunft noch mehr geben als dem Raum, den Muckern, oder den schlechten Boxen die Schuld zu geben.
Das kann man auch umdrehen: Es muss mehr geben, als nur den schlechten Mischer. Denn du kannst mir glauben, dass die Jungs, die mit den Stones, Grönemeyers, U2s, Metallicas dieser Welt unterwegs sind, ihr gutes Geld nicht aus Jux und Dollerei verdienen. wenn dir deren Künste nicht genügen, wirst du es schwer haben, bessere zu finden. Von bezahlen können ganz zu schweigen.
Akzeptier doch einfach mal, dass es in vielen Fällen wirklich am Raum liegt, gerade bei den Großen. Es wurde schon gesagt: z.B. die Schalke-Arena ist unbeschallbar. Messehallen in der Regel genauso. Schieb es von mir aus auf den Veranstalter, dass er nicht stattdessen die örtliche Oper gemietet hat.

Wenngleich ich irgendwie denke, dass es da noch ein paar mehr Tricks gibt wie man Gesang gegen eine Gitarre ein Schlagzeug und einen Bass durchkommen lässt.
Klar, indem sich erstens der Bassmann, Drummer und Gitarrero am Riemen reißen und nicht schon von vornherein alles zumüllen. Zweitens, indem der Sänger ein für sich passendes, vernüftiges Mikro benutzt (und ehrölich: ich habe noch keinen einzigen Mischer gesehen, der darauf bestanden hätte, dass der Sänger über ein Leihmikro singt - ausser, es ist ein 10,-Eur-Teil vom Grabbeltisch), vor dem Mikro einen brauchbaren Pegel produziert (nicht flüstert) und das Teil nicht eine halbe Armlänge vom Gesicht weghält.

Dann kommt die eigentliche Aufgabe des Mischers: Den Monitor auf das Mikro abgestimmt zu platzieren und einzupfeifen, um Headroom zu kriegen.

Bei grossen Bands ist der Sound fast immer gut. Eine meines erachtens völlig falsche Aussage die von allen meinen Kumpels geteilt wird.
Was verstehst du unter "gut"? Was konkret stört dich, ausser der mülligen Bassdrum? Du willst mir nicht erzählen, man hätte bei U2 Bono nicht verstehen können, oder?
Es klingt live immer anders als auf CD. Soviel sollte klar sein. Und sicher wird man, wenn man danach sucht, immer irgendein Haar in der Suppe finden. Perfekt ist niemand.

Jens
 
dodl schrieb:
Deshalb versteh ich nicht, warum viele beim Soundcheck 15min die Drums basteln und der Saenger geht dann so nebenbei.
Das kann ich dir sagen:
1) Drumset = 6-8 Mikros, Sänger 1. Macht bei 2min pro Mikro Linecheck/Einpegeln eine Viertelstunde für die Drums und 2 Minuten für den Sänger.
2) Bei Drums stehen sehr viele Mikros sehr dicht beieinander, Stichwort: Übersprechen. Da muss viel sorgfältiger positioniert werden als bei einem Sänger, der das Mikro nachher sowieso quer durch den Saal trägt.
3) Auf einem Drummikro ist in der Regel ein Gate und/oder Kompressor, und es ist fast immer etwas am EQ zu drehen. Und zwar meist eine Frequenz, die nervt, und die man erstmal suchen muss. Beim Sänger ist meist nicht viel zu tun, außer einer sachten EQ-Korrektur, etwas Hall drauf, vielleicht noch Kompressor, und fertig ist der Lack. Schwierig beim Sänger ist der Monitor, aber das ist auch nur ein Knopf...

Jens
 
Daaaaanke! Tut mir leid, dass wir so lange gebraucht haben um auf den Punkt zu kommen, aber jetzt habe es sogar ich geschnallt.
Eure Geduld war grenzenlos!
Ich gehe jetzt mal wieder Bass üben ;-)
 
ich hab die Posts nochmals überflogen, jenseits von schock gibt es hier zwei Gruppen, die einen spielen oft rein akkustisch (Jay, lemurch + ich), wir sehen Lautstärke ganz klar nicht als Qualität von Musikdarbietungen - und die anderen! Die anderen teilen sich wieder in zwei Lager, die einen, die ihren "Lärm" beherrschen und die anderen, die das nicht fertig bringen...

Daraus schließ ich ganz klar, daß die Sound-Spezialisten, die hier gepostet haben recht haben müssen, wenn der Bühnensound nicht paßt, wenn keine Disziplin auf der Bühne herrscht, funktioniert das ganze nicht!
 
Lieber Schock, überlege dir nochmal in Ruhe deine Aussagen zu den ausgebildeten Jungs, siehe SWR3 etc. Falls du dir Sorgen um deren Kompetenz machst kann ich dich beruhigen: Die haben meistens ein wenig Erfahrung:rolleyes: .

Nur weil ein Zidane mal übers Tor schiesst weil ihm der Ball verspringt muss man ja auch nicht gleich: "Der kann nicht kicken" brüllen...


Und um nochmal was zu Disziplin der Bands zu sagen: Ich habe die Vorgänger-Band von uns gehört und was die in Richtung Pult (e) losgelassen haben war nicht mehr normal...Und im Endeffekt haben die Jungs hinter den Pulten da keinen schlechten Job gemacht und waren immerhin ganz fit... Und wenn ein Sänger mich (als unschuldigen Lichtler:cool: ) anscheisst das Equipment wär Scheiße weil er JBL Boxen wollte, dann kann ich ihm nicht mehr helfen.

Zum Thema "Anzahl Subs": Wieso soll ich meine zwei Subs voll aufreissen, wenn ich locker mit 2 pro Seite arbeiten kann und sie auf einer angenehmen Lautstärke lassen kann???

Vielleicht sollten diejenigen die sich mit Physik toll auskennen sich besser mal um lustige Knallgasversuche kümmern während sich die Tonis um das wichtige kümmern:great:

Und noch kurz als Nachschlag: Das Sm58 ist, wenn es zum Sänger passt, nicht schlechter als ein T-Bone:)
 
Hallo joe,
Weisse Flage winkt!
Über ein par Dinge werden wir hier noch ewig streiten, aber ich denke ich habe nun gehört und geschluckt was ich schlucken und hören konnte. Ich hoffe wir treffen uns mal bei nem Gig, nur um dann dort festzustellen, dass 3 Leute 5 unterschiedliche Sichtweisen des ganzen haben.
cu Guts nächtle....
 
.Jens schrieb:
Das kann ich dir sagen:
1) Drumset = 6-8 Mikros, Sänger 1. Macht bei 2min pro Mikro Linecheck/Einpegeln eine Viertelstunde für die Drums und 2 Minuten für den Sänger.
2) Bei Drums stehen sehr viele Mikros sehr dicht beieinander, Stichwort: Übersprechen. Da muss viel sorgfältiger positioniert werden als bei einem Sänger, der das Mikro nachher sowieso quer durch den Saal trägt.
3) Auf einem Drummikro ist in der Regel ein Gate und/oder Kompressor, und es ist fast immer etwas am EQ zu drehen. Und zwar meist eine Frequenz, die nervt, und die man erstmal suchen muss. Beim Sänger ist meist nicht viel zu tun, außer einer sachten EQ-Korrektur, etwas Hall drauf, vielleicht noch Kompressor, und fertig ist der Lack. Schwierig beim Sänger ist der Monitor, aber das ist auch nur ein Knopf...

Jens

Glaub ich dir alles, aber wenn eh schon kaum Zeit ist, dann mach baue ich FOH kein Megadrumstack. Das kann ich dann eh nicht rueberbringen, speziell wenns Lokal klein ist.
Eigentlich kaemen die Drums oft ohne Mic aus. Nur klingen sie dann zu "akustisch" :p

Ich schau eigentlich immer, dass die Vocals kommen und dann duerfen die anderen. Gerade bei den Drums kannst du die Mic's so knapp plazieren, dass du kaum Probleme hast. Speziell mit Gates.

Aber mit dem Saenger steht und faellt die Performance.

Gute Drums krieg ich zur Not auch mit 3 Mic's hin (wir sind ja immer noch bei kleinen Bühnen). Was ich wirklich auf des Hörers Nasenspitze setzen will ist bei handmade Mucke immer noch der Saenger. Der ist das schwaechste Glied in der Kette (ausser ich hab noch nen Akustikgitarristen).

Aber wenn ich nen Soundcheck sehe, wo 250 mal die BD getreten wird und der Saenger darf schnell mal vorueberlaufen, dann frag ich mich schon wo die Prioritaeten sind.
Bei Elektronik ist das was anderes.

cumartin
 

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