Warum ist live der Sound "immer" schlecht?

Whych schrieb:
...wo ich nicht eine einzige kenne ausser die Unplugged-Fuzzies in den Irish Pubs

Ääähhhmmm: Bitte nicht in diesem Tonfall über andere Musiker herziehen. Du musst ja unplugged nicht mögen, aber deshalb gleich so ausfällig werden muss nicht sein.:mad: Danke!

Zur Topic:
Bei uns ist es so, dass die Konzertlautstärke durch den Gesetzgeber vorgegeben ist: zZt. glaube ich 92dBA Leq (60min/RMS); Peak irgendwo bei 120dbA (die Vorschrift wurde vor kurzem erst angepasst, daher habe ich nicht mehr die aktuellen Grenzwerte präsent... :redface: ).
Dies kann auch durch die Gesetzeshüter kontrolliert werden (was auch ab und an getan wird). Befragungen zeigen jedoch, dass selbst die 92dBA leq noch von der grossen mehrheit als zu laut oder sehr laut empfunden wird (rund 75% der Befragten). Dies zeigt mir, dass Lautstärken über 100dBA RMS völlig jenseits von gut und böse ist. Ich will ein Konzert geniessen und nicht taub nach ca. 2h wieder raustorkeln (Querverweis zum Tinnitus Thread). Somit sind schalldämmende Massnahmen eben gerade für Drummer in kleinen Locations durchaus sinnvoll, damit die Gitarrenkollegen ihre Amps nicht auf Anschlag drehen müssen.
 
M.U.Y.A. schrieb:
Das ist schon klar. Aber stell dir mal vor, du gehst zu nem Metal-Konzert (um das Extrem zu nehmen: Death/Viking/... Metal) und die stehen auf der Bühne, spielen so leise das man ab der siebten Reihe nichts mehr versteht, aber dafür haben die vorderen sechs Reihen schönen, differenzierten Klang, jedoch ohne Druck im Magen. Da käm ich mir sehr verarscht vor.

greetz

M.U.Y.A.

[Dieses Beispiel ist mit Absicht vollkommen überspitzt dargestellt, um meine Meinung deutlich herauszustellen \ Anm. d. A.]
Darum geht es ja nicht. Sondern es geht darum, dass die Band auf der Bühne so laut ist, dass du, um mit der Front PA einen guten Soun zu erzeugen irsinnige Pegal fahren musst, zumal sich Lautstärken addieren. Ist die Band auf der Bühne leise, kann der Mischer viel freier agieren und es klingt deutlich besser.
 
lemursh schrieb:
Ääähhhmmm: Bitte nicht in diesem Tonfall über andere Musiker herziehen. Du musst ja unplugged nicht mögen, aber deshalb gleich so ausfällig werden muss nicht sein.:mad: Danke!

Zur Topic:
Bei uns ist es so, dass die Konzertlautstärke durch den Gesetzgeber vorgegeben ist: zZt. glaube ich 92dBA Leq (60min/RMS); Peak irgendwo bei 120dbA (die Vorschrift wurde vor kurzem erst angepasst, daher habe ich nicht mehr die aktuellen Grenzwerte präsent... :redface: ).
Dies kann auch durch die Gesetzeshüter kontrolliert werden (was auch ab und an getan wird). Befragungen zeigen jedoch, dass selbst die 92dBA leq noch von der grossen mehrheit als zu laut oder sehr laut empfunden wird (rund 75% der Befragten). Dies zeigt mir, dass Lautstärken über 100dBA RMS völlig jenseits von gut und böse ist. Ich will ein Konzert geniessen und nicht taub nach ca. 2h wieder raustorkeln (Querverweis zum Tinnitus Thread). Somit sind schalldämmende Massnahmen eben gerade für Drummer in kleinen Locations durchaus sinnvoll, damit die Gitarrenkollegen ihre Amps nicht auf Anschlag drehen müssen.
Diese Werte sind völlig utopisch und nicht zu erreichen. Darüber sind sich eigentlich alle in der Branche einig. Da ist das Schlagzeug unverstärkt schon lauter, bzw. wenn du einen Raum beschallen musst gelten nunmal die Regeln der Physik. Sprich vor den Boxen ist es deutliche lauter als hinten. Das lässt sich nur durch sehr sehr viel Aufwand und Know-How lösen. Und wenn du dann eine Halle hast in der das Publikum steht hast du locker alleine durch das Publikum an die 90db, da hast du mit der PA einfach keinen Spielraum mehr. Ich halte Pegel von jenseits 100db am Mischpult aber auch für zu laut.
 
eine Anmerkung von mir vom letzten Wochenende:
bei uns in Heilbronn war verkaufsoffener Sonntag mit vielen Jazz- und Bigbands. Eine davon wollte ich unbedingt hören und bin mit der Family dorthin gegangen. Typische Bigband-Besetzung: Piano, Bass, Gitarre, Schlagzeug+Percussion, der Rest Gebläse - insgesamt ca. 20 Musiker.
Die PA-Verleiherfirma ist mir bekannt (eigentlich ein renommiertes Unternehmen) - sag ich an der Stelle aber nicht.
Die PA bestand aus: 2 JBL "Lautsprechersäulen" jeweils bestückt mit 4x12" Speakern mit unglaublichem Mittenbrüll und 2 fürchterlich agressiven Ring-Hochtönern. Auf jeder Seite gabs dann noch darunter ein 15" Subwooferchen.
Allein das machte mich schon mal stutzig, ohne dass ein Ton gespielt wurde.
Die Mikrofonierung sah folgendermaßen aus: das Drumset komplett bestückt mit jeweils 1 Mikro pro Drum + 2 Overheads. Der Percussionist bekam ebenfalls 2 Mikros.
Die komplette, auf ca. 5 Metern Breite sitzende Saxofongruppe bekam sage und schreibe 1 dynamisches Mikrofon, dasselbe für die Trompeter, die Posaunisten hatten gar keines (o.k. - die sind auch ohne ziemlich laut). Der Gitarrist hatte eines vor dem Amp, beim Bassisten hab ich es nicht gesehen (der wurde wohl gar nicht abgenommen), das Piano ging direkt.
Allein schon von der exotischen Lautsprecherbestückung her hab ich einen eher "unüblichen" Sound erwartet. Bekommen haben die Zuhörer ein "Mittengewitter" mit einem Drumsound, der jeder Metalband alle Ehre gemacht hätte. Da ich recht weit vorne an der Bühne stand, hab ich die Bläser auch so mitbekommen. Der Pianosound hat die ersten Stuhlreihen fast umgedrückt, der Gitarrist war eindeutig zu laut, der Bassist ging komplett unter, die Bassdrum war komischerweise trotz Vollbestückung kaum zu hören. Die Sängerin hatte eine gute und klare Stimme, leider durch das JBL-Mittengewitter sehr drückend und überhaupt nicht angenehm im Ohr.

Der Toni stand daneben mit wippendem Fuß und hat vorbeikommenden Bekannten immer mit dem Daumen nach oben signalisiert: doller Sound - was?

Es ist eine ansonsten absolut hervorragende BigBand - nur gabs leider trotz der Menge an Menschen so gut wie keine Zuhörer. Komisch- oder? Wir sind nach 20 Minuten dann auch leider gegangen. Es war schlicht unerträglich.

Ein bißchen Ohren für die jeweilige Musikrichtung muss ich bei den Tonis da schon abfordern.
 
Ich halte Pegel von jenseits 100db am Mischpult aber auch für zu laut
Klar, der Messpunkt ist am FOH, hab ich leider vergessen zu erwähnen. Wenn ich mich natürlich 1m vor die LS Stacks aufstelle ist`s natürlich lauter. Es geht ja IMHO eher darum, dass der Grossteil des Publikums nicht allzu laut beschallt wird. Dann kommen natürlich noch solche Unzulänglichkeiten zum Tragen wie von Harry geschildert. :screwy:
 
Boerx schrieb:
Darum geht es ja nicht. Sondern es geht darum, dass die Band auf der Bühne so laut ist, dass du, um mit der Front PA einen guten Soun zu erzeugen irsinnige Pegal fahren musst, zumal sich Lautstärken addieren. Ist die Band auf der Bühne leise, kann der Mischer viel freier agieren und es klingt deutlich besser.

Und wie willst du das erreichen bei , um mal beim Beispiel zu Bleiben, Metal der eben 'den Rumms' vom Drum braucht ? Das war doch die Frage. Dann hast du nur eine Moeglichkeit und die ist das Drum triggern. Dann kannst du auch Pappkartons hinstellen.
Es geht ja gar nicht um irgendwelche Gitarrenamps. Da brauch ich auf der Buehne nicht aufdrehen da die sowieso abgenommen sind aber wenn ich ein Drum daemme dann kommt auch nicht mehr der Sound raus. Wenn eien Band meint ihre Amps aufreissen zu Muessen dann gebe ich dir vollkommen recht aber das Problem ist in der Regel das Drum. Bei uns ist es so das wir meistens in kleinen Locations nichtmal die Snare abnehmen weil das Ding einen so maechtigen Rumms hat. Deshalb fahren wir aber immernoch minimum 100 db.
 
M.U.Y.A. schrieb:
Metal z.B. lebt aber nicht nur vom Sound sondern auch vom Druck der Musik in der Magengegend. Den hast du einfach nicht, wenn du das ganze da auf der Bühne so leise spielst, dass alle Töne schön differenziert rüberkommen.
Dann kann man zu Hause also Metal nicht über Kopfhörer genießen, sonder muß die Anlage auf Anschlag fahren und sich dann noch auf die Boxen legen um den Druck zu spühren?

Ich kann zu Hause jegliche Musik auch gut konsumieren, ohne dabei meine Nachbarn daran teilhabeln lassen zu müssen.

Gruß,
Alexandra
 
Alexa schrieb:
Dann kann man zu Hause also Metal nicht über Kopfhörer genießen, sonder muß die Anlage auf Anschlag fahren und sich dann noch auf die Boxen legen um den Druck zu spühren?

Ich kann zu Hause jegliche Musik auch gut konsumieren, ohne dabei meine Nachbarn daran teilhabeln lassen zu müssen.

Gruß,
Alexandra

Sagtest du nicht vorhin etwas von unsachlich ? Dann fass dich bitte nunmal an die eigene Nase. Keiner hat was von auf Boxen liegen gesagt und wir haben es hier auch nicht von Wohnzimmer-Musik sondern von Live-Konzerten.
 
Whych schrieb:
Es hat nichts mit unsachlich zutun wenn ich als Metal Musiker dir sage das es nicht moeglich ist Stilarten dieser Musik ( wir sprechen nicht von irgendwelche Balladen ) mit Drum-Streicheln richtig rueberzubringen und es in keinsterweise Defizite des Drummers fuer die Lautstaerke verantwortlich sind. Natuerlich kann man anders spielen aber dann ist es auch eine andere Musik.
Das du die Musik nicht verstehst kann ich aus deinen Aussagen ableiten. Wenn jemand diese Musik selbst macht und fuehlt weiss er das ein Metalkonzert in Zimmerlautstaerke sinnlos ist.
Was nützt es, wenn der Schlagzeuger Stilecht reinhaut, aber dadurch der Sound im Raum leidet? Rein gar nichts! Da ist es besser, wenn man zugunsten des Klanges etwas schwächer reindrescht oder entsprechendes Equipment benutzt. Da ist der Nutzen weitaus größer, als der Verlußt.
Ich weiß, was wir früher für unmögliche Lautstärken gefahren haben und kann defenitiv beurteilen, dass wir heute selbst leise einfach um Welten besser klingen.
Groove und Feeling kommen nicht von der Lautstärke und auch nicht bei sog. harter Musik, die ich ebenso spiele.

Solche Aussagen wie "Wenn jemand diese Musik selbst macht und fuehlt weiss er das ein Metalkonzert in Zimmerlautstaerke sinnlos ist." sind für mich die typischen Klischees, wie früher der Alkoholkonsum, welche für Bands dieser Musikrichtung Pflicht waren. Und das hat mit Metal gar nichts zu tun, denn ich kenne ebenso House und Technoleute die erzählen genau das gleiche. Das muß Laut und so weiter und so fort. Und das was ich bisher an sog. (Live)-Technoparties erlebt habe, war defenitiv lauter als so manches Metal- und Punkkonzert.

Du und dein Schlagzeuger meint halt es geht nur so und wollt da halt keine Kompromisse eingehen. Das nehm ich halt gerne hin, wie auch der Veranstalter und das Publikum.

Ich finde einen Schlagzeuger erst dann erst wirklich gut, wenn er sich den Verhältnisen auch bis zu einer gewissen Lautsterkegrenze anpaßt, die ich halt auch beim Metal niedriger sehe als du und dein Schlagzeuger.
Du erkennst hoffentlich, dass was ich als guter Schlagzeuger definiert habe, bezog sich nicht nur allein auf das Handwerkliche, was euer Schlagzeuger ja wohl besitzt, wenn ich deinen Aussagen glauben schenken darf.

Gruß,
Alexandra
 
Whych schrieb:
Sagtest du nicht vorhin etwas von unsachlich ? Dann fass dich bitte nunmal an die eigene Nase. Keiner hat was von auf Boxen liegen gesagt und wir haben es hier auch nicht von Wohnzimmer-Musik sondern von Live-Konzerten.
Du schießt dich aber schön auf mich ein.
OK, dann bleib bein Thema "Metal z.B. lebt aber nicht nur vom Sound sondern auch vom Druck der Musik in der Magengegend"
Wie ich schon vorher beschrieben habe, definieren das gänzlich andere Musikgenres auch für sich und ich halte diese Aussage für unsinnig, außer für einige Menschen, die von Herbert Grönemeyer besungen werden. Für taube Menschen ist das erfühlen der Musik und damit auch alle tiefen Frequenzen sehr wichtig.

Physischer Druck auf den Körper, kann in der Musik zu einem musikalischem Erlebniß dazugehören, aber die Musik lebt fast ausschließlich von den Schallwellen, die das Ohr erreichen.

Hier den physischen Druck als unabdingbar hinzusellen ist und bleibt falsch und vor allem, da er hier zuweilen über den Höreindruck gestellt wird. Aber einzig und alleine das Ohr ist das oberste Kriterium. Physischer Druck, visuelle Eindrücke und Gerüche, sind bei einem Konzert Zugaben. Aber wenn die Akkustik leidet oder versagt, dann können die anderen sesnsorischen Eindrücke dies nicht wett machen.

Gruß,
Alexandra
 
Whych schrieb:
Und wie willst du das erreichen bei , um mal beim Beispiel zu Bleiben, Metal der eben 'den Rumms' vom Drum braucht ? Das war doch die Frage. Dann hast du nur eine Moeglichkeit und die ist das Drum triggern. Dann kannst du auch Pappkartons hinstellen.
Es geht ja gar nicht um irgendwelche Gitarrenamps. Da brauch ich auf der Buehne nicht aufdrehen da die sowieso abgenommen sind aber wenn ich ein Drum daemme dann kommt auch nicht mehr der Sound raus. Wenn eien Band meint ihre Amps aufreissen zu Muessen dann gebe ich dir vollkommen recht aber das Problem ist in der Regel das Drum. Bei uns ist es so das wir meistens in kleinen Locations nichtmal die Snare abnehmen weil das Ding einen so maechtigen Rumms hat. Deshalb fahren wir aber immernoch minimum 100 db.
Doch es geht um die Gitarrenamps. Gerade bei entsprechenden Amps werden die auch auf kleinsten Bühnen aufgerissen. Und ich red hier nicht von Pegel um die 100db sondern von Pegeln die weit drüber liegen. Und man kann auch ein Metal-Schlagzeug dynamisch spielen und nicht nur laut. Das fängt schon damit an, dass man nicht bei jedem Gig 5 Sticks zerkloppen muss.
 
Und ich dachte, dieser Thread wäre schon durch... :rolleyes:

Jetzt sind wir also wieder beim altbekannten "das muss so laut, sonst wirkts nicht!" :eek:

Unbestritten: Rock in allen Spielarten sollte nicht unbedingt als Hintergrundmusik genossen werden, da stimme ich allen Beteiligten sofort zu. Habe selbst genügend Sträuße mit meiner Mutter ausgefochten... :D

ABER: Wieso meinen einige Bands, ihre künstlerische Darbietung käme nur dann voll zur Geltung, wenn der Schallpegel weit jenseits eines startenden Jets liegt? Von differenziertem Sound kann doch da keine Rede mehr sein. Da ist es dann auch völlig egal, wer welches Equipment spielt.

Interessant, oder? Auf der einen Seite testen die Musiker Equipment bis zur (finanziellen) Erschöpfung und können stundenlang über die Nuancen verschiedener Saiten/Felle etc. diskutieren, auf der anderen Seite musses dann aber "richtig Druck" machen, so dass wir über die Feinheiten des Sounds nicht mehr reden sollten, wenn wir uns nicht lächerlich machen wollen.

Ich habe nichts gegen Druck, gerade als Bassist LIEBE ich es, wenn man die Songs auch spüren kann. Aber das, was so schön im Magen "drückt", sind Bässe und Tiefmitten. Brutal laute Marshalltürme oder Schmiede am Schlagzeug erreichen nur eins: Dass es in den Ohren einfach wehtut. Und die Musiker/Mischer täten gut daran, nicht immer einfach zu ignorieren, dass die Häflte des Publikums bei Rockkonzerten mit Watte in den Ohren rumläuft.

Klar klingt ein Schlagzeug nicht, wenn es nur gestreichelt wird, volle Zustimmung. Aber es gibt einen Unterschied zwischen dynamisch kraftvollem Spiel und wildem Gedresche. Das Set unseres Drummers samt dem Drummer klingt so gut, dass es von zwei großen Studios für Samples verwendet wurde. Und der Kollege spielt auch recht kraftvoll. Aber auf einem der letzten Gigs (ich sag nicht, wo), tauchten nach dem Soundcheck irgendwelche Gestalten auf, stellten sich mit den Worten "Wir sind eure Vorband und wir spielen jetzt über euer Equipment" vor und legten dann los.

Ergebnis: Scheiß-Sound (unser Equipment, gleiche Einstellungen), zerdroschene Schlagzeugfelle und ein eingerissenes Becken.

Lauter als wir waren sie, keine Frage. Aber den besseren UND DRUCKVOLLEREN Sound hatten definitv wir!

To cut a long story short: Ich habs einfach schon zu oft gehört, den Quatsch mit dem "Heavy muss einfach tierisch laut sein". Wer will, soll einfach machen. Er sollte sich aber im Klaren sein, dass er in kleineren Venues den Job des Tonmischers fast unmöglich macht.

Ok, auf 'ner 10x15m Open-Air-Bühne fällt das nicht so ins Gewicht, deswegen überlege ich bei solchen Gelegenheiten ja auch, wieder meinen Marshall mitzuschleppen. Aber in diesem Thread ging es um schlechten Livesound in der Kreisliga. Und Ursache Nummer eins dafür ist erfahrungsgemäß neben all den hier aufgeführten Umständen nun mal zu viel Lärm von der Backline.

LeGato
 
Alexa schrieb:
Was nützt es, wenn der Schlagzeuger Stilecht reinhaut, aber dadurch der Sound im Raum leidet? Rein gar nichts! Da ist es besser, wenn man zugunsten des Klanges etwas schwächer reindrescht oder entsprechendes Equipment benutzt. Da ist der Nutzen weitaus größer, als der Verlußt.
Ich weiß, was wir früher für unmögliche Lautstärken gefahren haben und kann defenitiv beurteilen, dass wir heute selbst leise einfach um Welten besser klingen.
Groove und Feeling kommen nicht von der Lautstärke und auch nicht bei sog. harter Musik, die ich ebenso spiele.

Solche Aussagen wie "Wenn jemand diese Musik selbst macht und fuehlt weiss er das ein Metalkonzert in Zimmerlautstaerke sinnlos ist." sind für mich die typischen Klischees, wie früher der Alkoholkonsum, welche für Bands dieser Musikrichtung Pflicht waren. Und das hat mit Metal gar nichts zu tun, denn ich kenne ebenso House und Technoleute die erzählen genau das gleiche. Das muß Laut und so weiter und so fort. Und das was ich bisher an sog. (Live)-Technoparties erlebt habe, war defenitiv lauter als so manches Metal- und Punkkonzert.

Du und dein Schlagzeuger meint halt es geht nur so und wollt da halt keine Kompromisse eingehen. Das nehm ich halt gerne hin, wie auch der Veranstalter und das Publikum.

Ich finde einen Schlagzeuger erst dann erst wirklich gut, wenn er sich den Verhältnisen auch bis zu einer gewissen Lautsterkegrenze anpaßt, die ich halt auch beim Metal niedriger sehe als du und dein Schlagzeuger.
Du erkennst hoffentlich, dass was ich als guter Schlagzeuger definiert habe, bezog sich nicht nur allein auf das Handwerkliche, was euer Schlagzeuger ja wohl besitzt, wenn ich deinen Aussagen glauben schenken darf.

Gruß,
Alexandra


Ich schiesse mich nicht auf dich ein. Ich antworte nur auf deine Aussagen. :)

Ich bleibe und stehe zu der Aussage das Stilarten des Metals nicht ihr volles Potiental entwickeln wenn nicht der noetige Rumms ( ich nenn das jetzt einfach mal so ) dahinter steckt. Wir selbst arbeiten in unsern Songs sehr viel mit Dynamik und haben serh viele Teile die eben diesen Rumms nicht benoetigen aber wenn ein Teil der schon in den Deathmetal geht kommt muss es einfach krachen und da kommen eben auch mal 100db zusammen. Das ist laut keine Frage. Wuerde er nun anfangen das alles 'sanfter' zu Spielen funktioniert der Teil nicht so wie er im best case funktionieren wuerde. Natuerlich sind Lautstaerken die an die 120db ( Mir reichen 110db schon ) gehen vollkommen ueberzogen aber welcher Drummer haut den ohne P.A. 120db raus ? Ich muesste luegen wenn ich sagen wuerde das ich weiss wie laut ein unabgenommenes Drum ist aber ich kann mir nicht vorstellen das es ueberhaupt an die 100db kommt. Wenn da jemand mehr weiss bitte Info.
Da kannst du auch anpassen solange du willst. Der Song funktioniert nicht mehr. Mag ja sein das es was die Lautstaerke angeht angenehmer ist aber die Band muss sich dann nacher anhoeren das sie ja mal richtig lasch waren und der Drummer hat ja sowas von geschwaechelt. Auf der CD hoert sich das ja um einiges kraftvoller an usw. Natuerlich heor eich zu Hause auch nicht immer Musik auf voller Lautstaerke aber wenn es sich machen laest wieso nicht ? Spass macht es auf alle Faelle.
Was Gitarrenamps angeht habe ich dir ja Recht gegeben. Es kann nicht sein das die Backline die F.O.H. uebertoent. Auch irgendwelche total irren Basser die meinen sie muessen die ganze Buehne beschallen. Ich denke da sind wir uns einig. Da sehe ich aber Handlungsbedarf des Mischers der die Herren und Damen Musiker darauf aufmerksam macht und eben eingreift.

Ich kann dir nur eben nicht Recht geben in der Drummer Aussage. Es haengt einfach vom Stil ab und nicht vom Koennen. Gebrochene Drumsticks haben ueberigens auch nicht nur was mit fest draufhauen zutun ;)

Ich denke das Problem ist das wir von einer andern Soundqualitaet ansich ausgehen. Ich gehe von einem guten bis sehr guten Sound aus der Laut ist. Das natuerlich ein schlechter Sound durch eine zu hohe Lautstaerke noch unertraeglicher wird steht ausser Frage und wurde hier ja auch schon agesprochen.

PS: Zum Teccno kann ich wenig sagen da ich diese Musik nicht mag aber ich kann mir sehr gut vorstellen das sie erst mit dem richtigen Bassdruck Spass macht. Ich kenn das vom EBM ( den ich auch nicht mag aber manchmal laesst es sich nicht vermeiden ) und es macht einfach mehr Laune wenn du den Bass in der Magengegend spuerst. Wenigstens bei mir ist das so.n Allerdings muss man auch mal sehen welche Band sich eine P.A. leisten kann die diesen Druck auch bringt aber ein wenig an den Fusssohlen sollte es schon kitzeln.
 
LeGato schrieb:
To cut a long story short: Ich habs einfach schon zu oft gehört, den Quatsch mit dem "Heavy muss einfach tierisch laut sein". Wer will, soll einfach machen. Er sollte sich aber im Klaren sein, dass er in kleineren Venues den Job des Tonmischers fast unmöglich macht.

Ich denk wir gehen hier von vollkommen unterscheidlichen Endzustaenden aus.

Die Grundaussage war nur das die Lautstaerke sich eben erstmal am Drummer orientiert und das der bei gewissen Musikarten eben kraftvoll spielt und nicht einfach einen Gang zurueckschalten kann ohne das die Musik ihre Wirkung verliert = 'Stilarten des Metals sind laut'
Wenn ich jetzt aber lese das du eben kraftvoll und getresche nochmal unterscheidest kommt mir der Verdacht das ich von einem total anderem Zustand ausgehe. Auch gehe ich nicht davon aus das die Backline zu laut ist und der Mischer da nichts mehr machen kann sondrn das eben die Lautstaerke aus der F.O.H. kommt und nicht von der Buehne.

Also was bitte ist bei euch laut ? Wenn das nicht mal geklaert ist bringt das alles nichts. Wenn einer unter 'Metal muss laut sein' sowas wie Manowar meint dann ist es natuerlich Quatsch. Die haben ein Rad ab was die da rauspusten.
Also ab wann ist es denn nun laut ?
Ich sag einfach mal eine Zahl die ich von unsern Gigs kenne: 110db Spitze am Mischpult aus der F.O.H. Ist das Laut ?
 
Hmm also ich will mich jetzt auch mal hier einmischen bzw. ein kleines statement abgeben:
Wir alle machen doch eigentlich Musik weil es - wir sagen es zwar selten so aber doch meinen wir es meißtens - geil ist!!!
Wenn ich einen richtig geilen druckvollen, fetten Sound habe freue ich mich wie ein kleines Kind auch wenn es noch so matschig klingt. Natürlich überwiegt dann in der Band doch eher die Vernunft und man schaltet eine Stufe zurück. Aber auf Konzerten ist die Vernunft leider nicht immer so stark.

Ich denke ein Studiosound auf der Bühne haben zu wollen ist utopisch. Und auch viele Livealben sind nachbearbeitet. Live reicht es meiner Meinung nach einfach "geil" zu sein...
niemand interessiert es ob die Gitarre etwas matschig klingt oder der Bass etwas zu stark wummert. Es kommt darauf an einen guten Rythmus zu haben zu dem man mitgehen kann und der nicht langweilig ist. Ich war schon auf Konzerten bei denen ich gesagt habe: "Boa is das ein geiler Sound" aber nach 5 Minuten würde es so verdammt langweilig das ich fast rausgegeangen wäre.

Sicherlich sollte das was man macht nicht scheiße klingen und durch eine gute Abmischung kann ein Konzert um einiges geiler werden aber was ihr hier macht ist doch lächerlich(sorry nur meine persöhnliche Meinung).

Sorgt auf der Bühne dafür das ihr spaß haben könnt und überlasst den rest dem Mischer. Dafür ist er nämlich da!!! An euerm Sound könnt ihr im Proberaum genug drehen und wenn ihr denk ihr könnt den Job besser als der Mischer - dann tut den Job doch einfach!!!!
 
Alexa schrieb:
Hier den physischen Druck als unabdingbar hinzusellen ist und bleibt falsch und vor allem, da er hier zuweilen über den Höreindruck gestellt wird. Aber einzig und alleine das Ohr ist das oberste Kriterium. Physischer Druck, visuelle Eindrücke und Gerüche, sind bei einem Konzert Zugaben. Aber wenn die Akkustik leidet oder versagt, dann können die anderen sesnsorischen Eindrücke dies nicht wett machen.

Gruß,
Alexandra

Das sieht das Publikum anders. Einer der Hauptgruende fuer den Subwoofer Wahnsinn der oft abläuft. Gerade bei allen elektronischen Stilen gehts fast ausschliesslich um gefühlten Druck. Wenn du da ueber die Doppel 18 gleich den 2" Treiber haengst interessiert das niemanden, solange bis 4m Abstand heftige Sehstörungen vom Bass da sind :)

Lautstaerkemaessig geht live wohl nix unter 100db, ausser das Publikum hat Sitzplätze und ist >65

cu
martin
 
Whych schrieb:
Ich denk wir gehen hier von vollkommen unterscheidlichen Endzustaenden aus.

Die Grundaussage war nur das die Lautstaerke sich eben erstmal am Drummer orientiert und das der bei gewissen Musikarten eben kraftvoll spielt und nicht einfach einen Gang zurueckschalten kann ohne das die Musik ihre Wirkung verliert = 'Stilarten des Metals sind laut'
Wenn ich jetzt aber lese das du eben kraftvoll und getresche nochmal unterscheidest kommt mir der Verdacht das ich von einem total anderem Zustand ausgehe. Auch gehe ich nicht davon aus das die Backline zu laut ist und der Mischer da nichts mehr machen kann sondrn das eben die Lautstaerke aus der F.O.H. kommt und nicht von der Buehne.

Also was bitte ist bei euch laut ? Wenn das nicht mal geklaert ist bringt das alles nichts. Wenn einer unter 'Metal muss laut sein' sowas wie Manowar meint dann ist es natuerlich Quatsch. Die haben ein Rad ab was die da rauspusten.
Also ab wann ist es denn nun laut ?
Ich sag einfach mal eine Zahl die ich von unsern Gigs kenne: 110db Spitze am Mischpult aus der F.O.H. Ist das Laut ?
Ja, das ist definitiv zu laut. Dann hast du vor der Bühne 116-120 db und das ist Körperverletzung. Was leGato meint ist einfach, dass wenn ihr auf der Bühne zu laut seit, in kleinen Locations die Front und die Bühne interagieren so das nur noch Müll dabei rauskommen kann. Was soll denn der Mann am Mischer machen wenn die Becken des Schlagzeugers immer noch zu laut sind obwohl er sie schon garnicht mehr auf der Front hat? Das Stichwort ist "Disziplin" und das geht auch beim Metal.
 
Naja, in einem kleineren Lokal musst du vor der Buehne nicht soviel Pegel haben um auch hinten noch laut zu sein. Da ist die Entfernung ab der sich alle im reverberant field befinden sehr gering. Selbst in einem recht grossen Kongressaal waren das letztens bloss 6m. Hab jetzt grad vergessen wie dieser Punkt heisst :redface:
Fuer eben diesen Saal wuerde deine 120db Rechnung also genau passen. Aber in so einer 150 Personen Location? Ach, da reicht doch sowieso eine "grosse Gesangsanlage".
Den Rest mit der Backline. Ein Becken laesst sich halt nur schwer leise drehen. Da sind dem besten Drummer Grenzen gesetzt und bei so kleinen Gigs spielt auch selten die creme de la creme :)

cu
martin
 
dodl schrieb:
.. und bei so kleinen Gigs spielt auch selten die creme de la creme :)

cu
martin

Wieso ? Faengt die 'creme de la creme' gleich in grossen 5000 Mann Hallen an ? :rolleyes:

Viel ueber Backline machen hast du halt immer das Problem das du nichts nachregeln kannst. Das Spiel hatte ich viele Jahre lang weil man halt die Anlage aus dem Proberaum mitgenommen hat. Gitarre abnehmen war ein Fremdwort. Es macht einfach keienn Spass nach demKonzertzu Hoeren das der Gesang zu Leise war, die Gitarre sowieso zu Laut udn vom Keyboard hat man eigentlich auch nur zwischendurch mal gehoert.
Ich denke ich geh hier wirklich von andern/hoeheren Vorraussetzungen aus auch was die 'Guete' der vorhandenen P.A. angeht. Ich habe einfach den Anspruch auch in kleinen Laeden einen Top-Sound zu Fahren und wuerde da nicht mit einer 'grossen Gesangsanlage' aufkreuzen ( Es geht da nicht um die Latstaerke sondern eben um den Sound ansich ). Koennt euch ja mal anschauen was unser Mischer normalerweise an P.A. faehrt www.firestorm-festival.de. Das Firestorm ist ein ca. 300 Mann Festival.

@Boerx: Ich denke doch das wir nun davon ausgehen das eben Backline etc. in einem normalen Mass eingestellt ist also haben wir ja die Diziplin nur eben immer noch das Problem mit dem Drum. Ihckenen ach Bands die ihre Backline aufreissen als wenn es kein Morgen mehr gibt aber die brauchen dann auch wirklich keine Mischer. ;)

PS: Hat einer Ahung wie laut so ein Drum wird ( nicht abgenommen ) ? Wuerd mich echt mal interessieren.
 
Whych schrieb:
Wieso ? Faengt die 'creme de la creme' gleich in grossen 5000 Mann Hallen an ? :rolleyes:

Noe, aber 99% der Bands werdens dort auch nie hinschaffen und das berechtigterweise.
Du hast bei so kleinen Gigs also oft recht anstrengende bands.

Und die Güte der PA nutzt mir nix, wenn die Drums ohne Mic schon laut sind. Irgendwer hat doch mal 1m von der Snare gemessen. Das waren 126db glaub ich. Steht irgendwo im Gehoerschutzthread.

cu
martin
 

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