Warum werden Röhrenamps mit der Zeit lauter?

fuxer
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Gestern auf der Probe war es mal wieder so weit. Nach ca. 3 Stunden Probe stellte ich fest, dass nur noch ich mit meiner Gitarre zu hören war. Zu beginn der Probe war alles schön eingepegelt aber irgendwann hat mein Amp nur noch gebrüllt. Das Problem ist, dass es ein schleichender Prozess zu sein scheint, bei dem sich die Ohren an den Sound gewöhnen. Es fällt dann erst auf, wenn es zu extrem wird.

Ist es eine Normale Eigenschaft, das Röhrenamps lauter werden oder ist das ein Zeichen, dass etwas defekt ist, wenn ja was?

Ich spiele einen HIWATT dr103 - der kann sehr laut, wenn man ihn lässt :)
 
Eigenschaft
 
Es könnte natürlich auch sein, dass der Schlagzeuger leiser geworden ist ;)
 
könnte auch eine kaputte vorstufenröhre sein. ist aber meistens eher ein abrupter wechsel.
 
Nach 3 Stunden Probe kann es allerdings auch sein, dass die Ohren langsam auf dem Zahnfleisch kriechen und nicht mehr alles 100% aufnehmen und dann bestimmte Frequenzen verstärkt wahrgenommen werden.
 
ist das nich dieses unbewusste "ich hör mich nicht, ich dreh mal lauter", das so gut wie jeder gitarrist kennt? :D
röhren werden zwar erst nach ner gewissen zeit warm aber 3 stunden dauert das auf keinen fall. ich finds bei meinem recto preamp schon extrem, der braucht so um die 10 minuten bis er richtig auf touren kommt.
 
Häufig sind da einfach billige Kohlepresswiderstände verbaut (so von wegen Voodoo und so), und die haben teils einen krassen Temperaturdrift. Dann kommt sowas raus, dass der Amp lauter/leiser wird oder anders klingt, wenns im Chassis warm wird...
 
Häufig sind da einfach billige Kohlepresswiderstände verbaut (so von wegen Voodoo und so), und die haben teils einen krassen Temperaturdrift. Dann kommt sowas raus, dass der Amp lauter/leiser wird oder anders klingt, wenns im Chassis warm wird...


Bei einem Hiwatt?
Da ist nix billig!
Der gute Dave Reeves war ein Fanatiker der nach Mil. Spec. gearbeitet hat.
Gruss
Jürgen
 
Bei einem Hiwatt?
Da ist nix billig!
Der gute Dave Reeves war ein Fanatiker der nach Mil. Spec. gearbeitet hat.

In den letzten 30 Jahren haben sich die Mil. Spec. aber auch geändert :rolleyes:


Blick ins Innere:
http://www.shinrock.com/Amplifiers/hiwatta.html
http://www.planetoftheamps.com/hiwatt.html

Also doch Kohlepresswiderstände.



pig.gif
 
Danke für die vielen Antworten.
leichte Soundveränderungen bei Röhrenamps unter verschiedenen Temperaturen kennt man ja. Aber diese Lautstärkenveränderung war doch sehr deutlich. Ich gehöre auch nicht zu den Gitarristen, die ständig am Volume rumdrehen. Einmal richtig eingestellt und das war´s dann bis zum nächsten Konzert. Das ist ja auch der Grund weshalb ich nach einer Lösung suche.
Bevor ich den Amp in Reperatur gebe, wollte ich erst mal abklären ob das Phänomen normal ist und es sich nicht um einen Defekt handeln muss.
 
Böhmorgler;3549548 schrieb:
In den letzten 30 Jahren haben sich die Mil. Spec. aber auch geändert :rolleyes:
Also doch Kohlepresswiderstände.

Hab ich behauptet, das da keine Kohlepress drinne sind?
Meine Aussage bezog sich auf billige Bauteile.
Und nun wieder back to Topic.

Danke für die vielen Antworten.
leichte Soundveränderungen bei Röhrenamps unter verschiedenen Temperaturen kennt man ja. Aber diese Lautstärkenveränderung war doch sehr deutlich. Ich gehöre auch nicht zu den Gitarristen, die ständig am Volume rumdrehen. Einmal richtig eingestellt und das war´s dann bis zum nächsten Konzert. Das ist ja auch der Grund weshalb ich nach einer Lösung suche.
Bevor ich den Amp in Reperatur gebe, wollte ich erst mal abklären ob das Phänomen normal ist und es sich nicht um einen Defekt handeln muss.

Hallo,
wenn der AMP seine Lautstärke deutlich verändert, dann ist das nicht normal.
Das ist nicht mehr mit der Temperaturdrift von Bauteilen zu begründen.
Gruss
Jürgen
 
Bei einem Hiwatt?
Da ist nix billig!
Der gute Dave Reeves war ein Fanatiker der nach Mil. Spec. gearbeitet hat.

Wenn ich die Aufbauten sehe, dann kennt der die MIL-Spec offensichtlich nicht, weil das entspricht absolut NICHT der MIL-Spec. frei hängende Bauteile sind da ein No-Go und diese Kohlewiderstände ebenfalls.

Vor mir liegt ein ziemlich nach MIL-Spec gebautes Gerät, nämlich das hier:
http://onestone.in-tim.com/@tmp/r_s/fer_1_4.jpg
Da sieht das von Böhmorgler gezeigte schon ein bisschen anders aus...

Hab ich behauptet, das da keine Kohlepress drinne sind?
Meine Aussage bezog sich auf billige Bauteile.

Diese Widerstände waren schon immer nicht die besten, und daher ist die Aussage...

Hallo,
wenn der AMP seine Lautstärke deutlich verändert, dann ist das nicht normal.
Das ist nicht mehr mit der Temperaturdrift von Bauteilen zu begründen.

...immer noch korrekt, sowas kann durch Temperaturdrift verursacht werden, weil manche (!) alten Widerstände da ziemlich krass reagieren. Besonders Kohlepresswiderstände tun das, aber auch Kohleschicht. Die gezeigten Kohleschichtwiderstände haben teils krasse Drifts, besonders nach einigen Jahren und daher kann das durchaus die Ursache sein. Muss nicht, aber kann.

Dass es sich dabei so oder so um einen Defekt handelt, das ist auch klar.
 
Die Temperaturdrift dürfte bei solchen Widerständen im Bereich von 0.0x bis 0.1x% pro Grad liegen. Das sollte zumindest keine sooooooooo gravierenden Auswirkungen haben.
 
Danke für die vielen Antworten.
leichte Soundveränderungen bei Röhrenamps unter verschiedenen Temperaturen kennt man ja. Aber diese Lautstärkenveränderung war doch sehr deutlich. Ich gehöre auch nicht zu den Gitarristen, die ständig am Volume rumdrehen. Einmal richtig eingestellt und das war´s dann bis zum nächsten Konzert. Das ist ja auch der Grund weshalb ich nach einer Lösung suche.
Bevor ich den Amp in Reperatur gebe, wollte ich erst mal abklären ob das Phänomen normal ist und es sich nicht um einen Defekt handeln muss.

Schwierig zu beurteilen. Klingt denn der Amp ansonsten okay? Wie alt ist er?
Ein Phänomen "längere Betriebstemaparatur und lauter" kenne ich auch. Datt ist Röhre und kann vorkommen. Und hat getz nix mit ´Voodoo" zu tun. :)
 
Ein Phänomen "längere Betriebstemaparatur und lauter" kenne ich auch. Datt ist Röhre und kann vorkommen. Und hat getz nix mit ´Voodoo" zu tun. :)

Liest hier eigentlich jemand, was man schreibt? Nein, datt ist NICHT Röhre, sondern datt ist kaputter Widerstand. Widerstand oder so suchen, wechseln und datt Röhre bleibt gleich laut.

Arbeitspunktdrifts, die so krass sind, dass sich die Lautstärke nach ein paar Stunden grob verändert, die sollte es nicht geben bzw sie sind mir noch nie untergekommen. Defekte Widerstände aber schon öfter...
 
hi!

auch nach meiner erfahrung ist das NICHT normal.
wie 1stone schon sagte - defekt suchen/finden/beheben + gut ist.

dieser amp hat gut 30 jahre auf dem buckel und da ist ein technik-check einfach dringend mal wieder dran.


cheers - 68.
 
könnte auch eine kaputte vorstufenröhre sein. ist aber meistens eher ein abrupter wechsel.

Darf ich mal kurz reinfunken: Ein Freund hat ein Hiwatt Topteil, das aprupt lauter wird, man hat nichts gefunden bisher. Inwieweit kann da eine defekte Vorstufenröhre die Ursache sein bzw. welche Stufe ist das dann in der Regel? Gäbe es noch andere Ursachen?

Danke & schöne Ostern
Stefan
 
hi!

auch nach meiner erfahrung ist das NICHT normal.
wie 1stone schon sagte - defekt suchen/finden/beheben + gut ist.

dieser amp hat gut 30 jahre auf dem buckel und da ist ein technik-check einfach dringend mal wieder dran.


cheers - 68.

Hallo,
solche Fehler, wie sie Onestone beschreibt , sind bei uns absolut bekannt, und werden auch immer noch behoben, obwohl das oft ein sehr aufwendiges Unterfangen ist, wegen der lange Sucherei. Wenn es nur ein Widerstand ist, das läßt sich messen, meist sind da noch Kontaktprobleme zu Gange. Da gibt es tausend Möglichkeiten.
Das große Problem ist nicht die Reparatur, sondern die Kosten.
Was sollen wir berechnen, wenn wir nach 2 Std Arbeit immer noch keinen Fehler finden?
Wer zahlt die diese Kosten ? Die Krankenkasse ? Nein.
Aber es gibt, wie beim Auto, eine Reparaturversicherung, die übernimmt dann solche
Anfangskosten. Das dumme ist nur, daß man eine solche Versicherung nicht hat.
Also mochmals, was ist wenn der Techniker nichts findet, hat aber schon zwei Stunden gearbeitet ? Wer zahlt dann die anfallenden, meinetwegen ca. 100,- Euro ??

Gruß Günter
 
Hallo,
solche Fehler, wie sie Onestone beschreibt , sind bei uns absolut bekannt, und werden auch immer noch behoben, obwohl das oft ein sehr aufwendiges Unterfangen ist, wegen der lange Sucherei. Wenn es nur ein Widerstand ist, das läßt sich messen, meist sind da noch Kontaktprobleme zu Gange. Da gibt es tausend Möglichkeiten.
Das große Problem ist nicht die Reparatur, sondern die Kosten.
Was sollen wir berechnen, wenn wir nach 2 Std Arbeit immer noch keinen Fehler finden?
Wer zahlt die diese Kosten ? Die Krankenkasse ? Nein.
Aber es gibt, wie beim Auto, eine Reparaturversicherung, die übernimmt dann solche
Anfangskosten. Das dumme ist nur, daß man eine solche Versicherung nicht hat.
Also mochmals, was ist wenn der Techniker nichts findet, hat aber schon zwei Stunden gearbeitet ? Wer zahlt dann die anfallenden, meinetwegen ca. 100,- Euro ??

Gruß Günter
Irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass ein qualifizierter Techniker nach zwei Std. keine Fehler findet. :D
 

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