Also ich bringe hier noch mal ne andere Interpretation ins Spiel....
Ich glaube, dass Schumann hier schon einen Ton haben will, der klarer hervor gehoben werden soll im Verlauf der Melodieführung.
Und er schreibt dafür ein Zeichen, das in der Klaviermusik eigentlich Quatsch ist (was er sehr wohl weiß), aber eine bestimmte Art von "Tonqualität" vermitteln soll: nämlich wie im Gesang.
Da gibt es das ja, dass man einen Ton leise beginnt, lauter werden lässt und dann wieder leiser. Das nennt sich "messa di voce":
http://de.wikipedia.org/wiki/Messa_di_voce
Die Frage ist für mich: was möchte er dort verdeutlichen - wenn man doch offensichtlich das Zeichen nicht eins zu eins auf dem Klavier umsetzen kann. Es geht um einen hervorgehobenen Ton, der aber eben weder einzeln betont sein soll, noch richtig f gegenüber dem p im Umfeld.... und so denken sich einige Komponisten dann lustige Zeichen aus, wenn sie eine bestimmte Tonvorstellung vermitteln wollen. So gibt es z.B. auch bei Bartok Interessantes zu entdecken, Pfeile, die auf dem Kopf stehen und so was.
Also ich denke, in Anlehnung an den Titel des Stückes, "Melodie", soll das Ganze möglichst "wie gesungen" gespielt werden, und darauf gibt dieses kleine Zeichen noch einmal einen Hinweis. Das macht dieses Stück dann eben auch zur Komposition eines wirklichen Meisters, selbst wenn die Anlage des Stückes eben sehr einfach ist. Die Meisterschaft steckt im Detail - sowohl in der Komposition als dann auch in der pianistischen Umsetzung.