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Hallo, ich habe mir schon öfter Gedanken über meine Stimme gemacht, weil ich nicht so richtig weiß, wo sie einzuordnen ist.
Ich habe eine Grafik gefunden, die die verschiedenen Stimmentypen vergleicht und habe mal meinen eigenen Tonumfang darunter geschrieben. Volle Farbe bedeutet angenehmens Singen, das auch mit höherer Lautstärke möglich ist. Ausgegraut bedeutet bei tiefen Tönen leise/schwach bzw. bei hohen gequetscht.

Eher Bariton oder eher Tenor? Oder ist der Stimmumfang der Bruststimme für beides zu gering? Der Umfang meiner Kopfstimme kommt mir dagegen erstaunlich hoch vor. Was meint ihr?
 
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Hallo Infern0,

die Range ist IMHO nicht der allein entscheidende Faktor. Mindestens so wichtig, um eine Stimme in dieses (klassische) Schema pressen zu können, ist auch die Farbe der Stimme.

Dein Stimmumfang ist für eine ungebildete Stimme ziemlich normal und sagt noch nicht all zu viel über das Stimmfach aus. Mit Training, am besten natürlich mit einem ordentlichen Gesangslehrer, wird sich der Umfang rasch erweitern, und erst dann kann man halbwegs seriös eine Prognose abgeben was aus der Stimme wird.

Jedenfalls wünsche ich dir viel Freude beim Singen und vergiss erst mal die Katalogisierung. Bringt nix :)

lg Thomas
 
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Wie immer, und wie es @Koksi01 schon geschrieben hat, dass der Stimmumfang nicht das entscheidende Merkmal und auch nicht das einzige Merkmal ist und es für einen Laien so ziemlich egal ist, in welche Schublade man seine Stimme stecken kann. Selbst Profis wechseln...

Hab Spaß am Singen und erforsche Deine Stimme und was man damit so alles anstellen kann. Manchmal soll es dabei Überraschungen geben, habe ich erst dieses Wochenende wieder festgestellt ;)
 
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Hi @infern0 ,

bitte sei dir bewußt, dass die dokumentierten "Ranges" bei Wikipedia oder in Büchern eigentlich die "durchschnittliche Tessitur" ausgebildeter Stimmen ist, nicht die anatomisch maximale Range der jeweiligen Sänger. Letztere variiert auch innerhalb einer Stimmlage aufgrund anatomischer Unterschiede teils erheblich. Einem Tenor z.B. bricht unterhalb des kleinen c nicht einfach die Stimme ab. Die meisten Tenöre kommen - bei abnehmender Qualität noch bis zu einer Quinte tiefer bevor wirklich Schluß ist.

Es wurde schon geschrieben, dass die Range nicht alles ist, aber aufgrund deiner sehr schön ausführlichen Angaben tippe ich tedenziell auf eine (tiefe) Tenorveranlagung. Das ist übrigens auch die häufigste Stimmlage bei Männern. Tatsächlich macht ein solche Klassifizierung bei unausgebildeten Stimmen wenig Sinn.

LG Robert
 
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Vielen Dank für eure Antworten.

Auch wenn ich keinen professionellen Gesangsunterricht genommen habe, denke ich nicht, dass meine Stimme absolut untrainiert ist. Ich habe zumindest früher im (zugegebenermaßen nicht sehr professionellen) Chor gesungen und auch schon öfter selbst geübt beim Musik produzieren. Dass sich also durch Gesangsunterricht einfach eine Menge neue Töne an meine oben abgebildete Range heranzaubern lassen, halte ich eher für unwahrscheinlich. Vielleicht lassen sich eher die ausgegrauten vernünftig "aktivieren".

Ich denke, dass die Vergleichsgrafik oben eher die Full Range zeigt als die Tessituren, denn das wäre sonst etwas viel. Ich bin außerdem noch auf diese Angaben gestoßen:

*Every voice is different so these are approximations of a full range.
FEMALE
Soprano: B3 – E6
Mezzo Soprano: G3 – B5
Contralto: E3 – G5
MALE
Countertenor: G3 – A5
Tenor: A2 – C5
Baritone: G2 – A4
Bass/Bass-baritone: Eb2 – G4

Here are the approximate comfortable tessituras for vocal types.
FEMALE
Soprano: F4 – G5
Mezzo Soprano: D4 – F5
Contralto: C4 – E5
MALE
Countertenor: C4 – E5
Tenor: F3 – G4
Baritone: D3 – E4
Bass/bass-baritone: A2 – C4


Wenn das tatsächlich so sein sollte, wären sowohl meine Full Range (E2 - F5) als auch Tessitur (C3 - C5) außergewöhnlich hoch. Nur lässt diese Kategorisierung mal wieder Brust- und Kopfstimme völlig außen vor. Leider habt ihr nichts zur Brust- und Kopfstimme gesagt. Ich frage mich ja nach wie vor, ob meine Bruststimme irgendwie etwas unterentwickelt und die Kopfstimme überentwickelt ist. Oder ist es der Normalfall, dass man in der Kopfstimme eine höhere komfortable Range (bzw. Tessitur) hat als in der Bruststimme?
 

Dort singt man in der Regel in seiner Tessitur - als was wurdest du denn eingesetzt?

Dass sich also durch Gesangsunterricht einfach eine Menge neue Töne an meine oben abgebildete Range heranzaubern lassen, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Ich halte es für sinnvoller, wenn du
  • dich auf deine eigenen Studien verlässt
  • eine Hörprobe zur Verfügung stellst

Ansonsten kann man da kaum was Valides zu sagen. Es bliebe alles im Bereich der Mutmaßung und Spekulation. Aber ich denke, du willst es eher genau wissen und das geht nicht anhand einer Selbstanalyse und ein paar groben Einteilungen. Denn wie gesagt: Der Sound spielt eine Rolle.
 
Here are the approximate comfortable tessituras for vocal types.

Und das ist genau der Punkt: „vocal types“, also Stimmtypen, und „comfortable“. Ich habe etwa einen Range von A₂ bis A₅, aber dadrin eben zwei unterschiedliche Tessituren, weil der Ansatz, mit dem ich als Countertenor singe (bis E₅ trifft’s ganz gut, wobei C₄ und D₄ oft eher noch Mischstimme bis Brustlage werden, aber ich üb die selten, da ich dazu bisher außer privat keine Chance hatte), eben ein ganz anderer ist als im Chor, wo ich als Tenor eingesetzt werde (da eher G₃ bis A₄, unter E₃ wird’s dünner, aber unser Tenor Ⅱ brilliert tiefer, daher mischt sich das gut). Und im Chor versuche ich ganz bewußt zu üben, die Mischstimme hochzuziehen und nicht zu früh zu falsettieren und mit CT-Ansatz weiterzusingen.

Deine hohen Töne sind tatsächlich relativ normal; ein ausgebildeter Tenor geht wohl im Regelbetrieb bis C₅ hoch, wir hatten bereits B♭₄ in der Literatur (Amateurchor!). Ich singe einfach zum Spaß Lieder, die ich höre, mit, und wenn da was von z.B. Nightwish dabei ist, dann wird’s halt auch schonmal hoch (wenn auch nicht so schön wie Tarja, Floor usw. das können, und irgendwo ist halt Schluß).

Du deutest an, Dich bis zum C₃ runter wohl zu fühlen, das spricht tatsächlich am ehesten für Tenor Ⅱ, und oben paßt’s auch gut, wenn der Tenor nicht geteilt wird. Die tieferen Lagen erschließen sich leichter nach einer Erkältung, und die Chorkollegen sagen, im Alter senkt sich die Stimme eh’ nochmal, aber ich würde da mal anfangen (schrieben andere ja auch schon). Auch als Tenor muß man schonmal zum B₂, B♭₂ oder gar A₂ runter, sehr zu meinem Bedauern, oder soll mal beim Baß mitsingen…
 
Ich denke, dass die Vergleichsgrafik oben eher die Full Range zeigt als die Tessituren, denn das wäre sonst etwas viel.
Nein, das sind durchaus die Tessituren - also der "sangbare Bereich". Deswegen sage ich ja, geschulte Stimme. Ich bin Bariton und meine Tessitur ist noch ein bisschen weiter als in deiner Grafik angegeben. Meine full Range - also der Bereich in dem ich Töne produzieren kann - liegt jeweils noch mehr als eine Quinte jenseits der oberen / unteren Grenzen.
Dass sich also durch Gesangsunterricht einfach eine Menge neue Töne an meine oben abgebildete Range heranzaubern lassen, halte ich eher für unwahrscheinlich. Vielleicht lassen sich eher die ausgegrauten vernünftig "aktivieren".
Genau so ist es. Und wie du siehts hast du ja selber eine Full Range von über einer 3 Oktaven. Gesangsunterricht (oder Autodidaktisches Üben) würde nicht deine Range, sondern deine Tessitur erweitern.

LG Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Here are the approximate comfortable tessituras for vocal types.
Hier kommt es drauf an, wie streng man den Begriff Tessitur auslegt. Die angegebenen Werte scheinen der strengsten Definition zu entsprechen - alle Dynamikstufen und jeder Ausdruck singbar. Ich verwende eine etwas großzügigere Definition - voll Artikulationsfähig und alle Vokale verfügbar.
 
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alle Vokale verfügbar.

Uh-oh… dann hat unser Chorsopran (bis auf ein, zwei einzelne Sängerinnen) eine Tessitur, die nichtmals bis zum F♯₅ reicht ☻ „Bitte singt das alles auf a… Labara“ (statt Libera)
 
Here are the approximate comfortable tessituras for vocal types.
FEMALE
Soprano: F4 – G5
Mezzo Soprano: D4 – F5
Contralto: C4 – E5
Da musste ich nur lachen. Contralto comfortable tessitura ab C4 :-D Also selbst bei meiner nicht wirklich ausgebildeten Stimme gibt es bei G3, F3, E3 noch schönen Klang. Und maximal geht es mindestens noch bis B2 runter.
Nach oben stimmt es für mich etwas besser, aber etwas Raum gibt es da auch, und ich bin ja erst am Anfang, die Profis können viel mehr. Also ich bin bei @drowo, ganz oben waren die Tessituras, und keine full ranges.

LG
Altina
 
Uh-oh… dann hat unser Chorsopran (bis auf ein, zwei einzelne Sängerinnen) eine Tessitur, die nichtmals bis zum F♯₅ reicht ☻ „Bitte singt das alles auf a… Labara“ (statt Libera)
Keine Schande. Ab a‘‘ geht sowieso nur noch der Vokal a. Und niemand behauptet ernsthaft eine Sopranistin würde Königin der Nacht innerhalb der Tessitur singen.
 
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