Was brauche ich? Mischpult vs. Audiointerface

Kodou
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Moin,

ich spiele in einer Band. Wir sind zu dritt. Vocal mit Gitarre, Bass und Drums. Bald haben wir unser Album fertig und würden das sehr gern schonmal aufnehmen. Hauptsächlich weil wir durch das Anhören der Aufnahmen noch Verbesserungspotenzial erkennen werden. Wir haben ein Schlagzeug-Tonabnehmer-Set und mein Bass Verstärker hat einen D.I. (von da geht das Signal dann ins Mischpult und von dort in den PC?)

Im Musikladen hat man mir erzählt, dass wir uns lieber ein Audiointerface anstelle eines geplanten Mischpultes anschaffen sollten. Jedenfalls ist mir das alles noch schleierhaft.

Was macht man nun genau mit einem Audiointerface, und wo liegt da der Vorteil - was kann sowas. Und: Kann man mit dem Mischpult nicht auch aufnehmen. Kann ein M.Pult überhaupt an einen PC angeschlossen werden? Wie ist das später mit Auftritten, braucht man da sein eigenes Mischpult damit der Sound auch immer so kommt wie gewollt?
 
Eigenschaft
 
Also ein Audiointerface ist im Grunde genommen nur eine externe Soundkarte, die deine PC Soundkarte ersetzt und über USB an den PC angeschlossen werden kann. Da du mit herkömmlichen Soundkarten niemals eine gute Aufnahmequalität hinbekommst empfiehlt sich für die Aufnahmen auf jedenfall ein Interface.

Du kannst mit einem Mischpult wie der Name schon vermuten lässt mehrere Kanäle abmischen und über ein weiteres Glied in der Prozesskette aufnehmen, z.B. über das Line in von deinem PC. Aber wie schon geschrieben, wirst du von herkömlichen Soundkarten klangtechnisch sehr enttäuscht. Außér ihr besitzt eine Soundkarte die primär für die Musikbearbeitung gedacht ist.

Die Frage ist, mit wie vielen Mic's ihr parallel Aufnehmen wollt. Für die Schlagzeugaufnahmen empfiehlt sich sicherlich ein Mischpult. Aber zusätzlich dann ein Audiointerface zum aufnehmen am PC.
 
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Hallo,

welches "Schlagzeug-Tonabnehmer-Set" habt Ihr denn?

Und: Wieviel Budget steht Euch für geplante Anschaffungen zur Verfügung?

Und: Sind die Räumlichkeiten für Do-it-yourself-Recording überhaupt geeignet?
 
Ich würde auch meinen, das ein Mischpult,welches integriert eine Soundkarte besitzt, einfach aus klangtechnischen Gründen nicht das richtig ist.Ich selber besitze das Behringer xenyx 1204 usb(war damals noch sehr unerfahren und meinte ich brauch die vielen Kanäle :D ) und hab mich dann eben für ein "low-budget" produkt entschieden...davon würde ich dir dringends abraten!(Nicht alle low-budget Produkte sind schlecht, aber du musst dich mit den eigenschaften und vielen testberichten oder hier: mit erfahrungen auseinander setzten, um solche "fehlkäufe", wie ich gemacht habe zu vermeiden)


Ich verstehe aus deiner frage
Hauptsächlich weil wir durch das Anhören der Aufnahmen noch Verbesserungspotenzial erkennen werden
, das ihr eher vorhabt zu sehen was sich klangtechnisch bzw. generell verbessern lässt. Aber soll es denn in den Bereich "professionelle-Aufnahme" für das Album gehen oder nicht ?

Das kann dann nämlich auch nochmal einen Budget-Unterschied machen , ob "nur" reflektion des eigenen Sounds bekommen,oder die Musik prinzipiell für das Album Bekannte,Fans,etc. aufzunehmen....
 
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Unser Budget liegt optimalerweise zweischen 300 und etwa 600 €. Wenns sein muss auch mehr. Das Schlagzeug-Tonabnehmer-Set kann ich leider nicht benennen. Ich weiß nur das genug Mikrofone da sind, um das ganze Schlagzeug im Standartsetting abzunehmen und wohl mal knapp 200 € gekostet haben soll. Die Räumlichkeit ist unser kleiner Proberaum. 15 m² hat er und soll demnächst noch mit Superchunks Marke Eigenbau ausgestattet werden. Wir wollen da quadratische Steinwollplatten diagonal halbieren um jeweils die Dreiecke für die vier Ecken zu bekommen, die dann bis unter die Decke gestapelt werden. Evtl. kommt auch noch ein bisschen Molton-Stoff in den Raum. Momentan ist das Schlagzeug noch zu laut. Der Basedrum-Schall wird aus einigen Ecken ins Mikrofon reflektiert. Das hoffe ich, kriegen wir mi genannter Methode noch in den Griff.

Die Aufnahme sollte zwar hauptsächlich zur Eigenreflexion dienen, aber nur fürs erste. Es würde sicher keinen Sinn machen etwas zu kaufen, was später durch etwas ersetzt werden muss, wo auch die Qualität der Aufnahme stimmt. Ich kann allerdings nicht einschätzen, in welchem Preissegment sich das ganze dann bewegt. Wir sind bis jetzt nur eine Hobbyband aber wir stecken schon viel Herzblut rein und machen auch fortschritte. (Hatte letztens meine erste Gänsehaut bei meinem eigenen Bass-Solo :D )

Hier habe ich drei Bilden von unserem Raum:
https://www.musiker-board.de/raumakustik-rec/499970-kleinen-proberaum-akustisch-verbessern.html
 
Bei dem Budget würde ich das mal in die Runde werfen (329,00€):

Tascam US-1800[/URL]
[/LEFT[/URL]]​
 
Wenn Ihr noch kein Mischpult habt könnt Ihr auch über ein Presonus StudioLive 16.0.2 nachdenken. Wenn ich das richtig sehe, braucht Ihr dazu allerdings zum Aufnehmen Firewire am Computer. Preislich liegt das bei 1100 €, gab es aber auch schonmal neulich für 999 €. Da hättet Ihr alles in einem, könnt alle Spurn auf einmal in die mitgelieferte Software einspielen und damit auch gleich nachbearbeiten. Sollten dann noch Wünsche offenbleiben könnte man bei Gelegenheit die Software upgraden (gelegentliche 50% Aktionen).
Unterm Strich hättet Ihr damit auch schon Euer Live-Mischpult und braucht nur noch Aktivboxen dranzuhängen... usw...
Guck Dir mal Presonus-Filme (youtube) von Live-Aufnahmen zB bei der Namm an, da siehst Du schnell, was Dir das bringen kann.
Alternativ evtl Presonus Audiobox 1818 VSL, dann ist der Mixer halt im Computer. Zum nur aufnehmen kann das auch reichen.
 
Das 16.0.2 ist denke ich für uns zu überdimensioniert. Die Rede ist von intuitiever Bedienung aber selbst ein YouTube-Review auf Deutsch, hätte ich fast genauso gut auf Chinesisch ansehen können. Unter meinen Kollegen wär ich wohl auch der einzige der sich damit auseinander setzen würde aber dafür fehlt mir momentan die Zeit. Wir haben im Proberaum einen recht großen Flatscreen an der Wand und hatten vor, über diesen, einen alten PC (wie leistungsfähig muss der PC denn eig. sein) und der entsprechenden Audio-Software die Spuren zu bearbeiten (Womit wir an lauter und leiser dachten - denn was bringt uns eine toll bearbeiteter Song, wenn er Live dann nicht so rüberkommt. Wir wollen auf dem Album genauso klingen, wie später Live).

Oder seh ich da etwas falsch?

Das Tascam klingt ja auch nicht schlecht aber was weiß ich schon? :D

Wie würdet ihr an unserer Stelle aufnehmen? Irgenwie kamen wir beim durchrechnen für die Mischpult-Idee auf 12 Kanäle (Bevor wir von der Existenz der Audiointerface-Möglichkeit hörten). Wenn ich das richtig sehe, ist es ungünstig alles gleichzeitig aufzunehmen, weil dann über die Drummer-Mikros auch Bass, Gitarre und Vocal mit drauf, und bei Gitarre auch die Drums mit drauf sind - richtig? Wie schlimm ist das und wie macht mans besser?
 
Nehmt ein oder zwei Mics, stellt/hängt sie in den Raum, das ganze an ein einfaches Interface, fertig.

Warum?

- Ihr wollt die Aufnahmen wohl nur/vor allem um euch selbst zu beurteilen. Nachbearbeitung ist nicht vorgesehen, also braucht's keine Einzelspuren

- die räumlichen Verhältnisse sind absolut grenzwertig, gescheite Aufnahmen werdet ihr darin sowieso nicht hinbekommen, geschweige denn eine Signaltrennung erzielen (gemeint ist das sowieso jedes Instrument in jedes Mik strahlen wird)

Spart euch das Geld jetzt, sucht euch einen brauchbaren Raum und überlegt euch dann nochmal wie es weitergehen soll, das wäre so mein Ratschlag.
 
Mh. Klingt logisch. Ein guter tragbarer Stereo-Recorder würde da wohl aufgrund der hohen Lautstärke im Proberaum auch keine Abhilfe schaffen, oder? Ich habe vor einem Jahr ungefähr schonmal einen Stereo-Recorder mit Videofunktion gekauft. Dann werden wir wohl erstmal darauf zurückgreifen auch wenn die Qualität sicher sehr leiden wird. Vielleicht gehen wir irgendwann mal für 2 Tage in ein Studio.

Mich würde trotzdem noch sehr interessieren, wie denn ein Recording geeigneter Raum ausszusehen hat - denn, wenn alle in einem Raum sind und gleichzeitig einspielen, ist es soch sicher normal das man auf einer Spur für ein Instrument zum Teil alle Instrumente + Vocal hört?!

Gibts eig. Microfone die auch bei hohem Pegel nicht übersteuern?
 
Mit nem Handheldrecorder kann man recht brauchbare Aufnahemen machen. Da war ich auch schon überrascht.
Wegen der Pegel brauchst du dir keine Sorgen machen. Wenn ihr nicht taub seid, oder es beim spielen schmerzt, dann ist für das Mikro alles ok. Die vertragen eigentlich so gut wie alle über 130 dB (=Schmerzgrenze).
 
Ich würde zu einem einfachen zweikanaligem Interface und zwei ebenso einfachen Mikrophonen raten.

Dann eins auf Drums und Bass das andere auf die Gitarren, Vox etc. ausrichten.


Mich würde trotzdem noch sehr interessieren, wie denn ein Recording geeigneter Raum ausszusehen hat - denn, wenn alle in einem Raum sind und gleichzeitig einspielen, ist es soch sicher normal das man auf einer Spur für ein Instrument zum Teil alle Instrumente + Vocal hört?!

Einen geringen Teil des Übersprechens wird man immer mitnehmen müssen, wenn alle zusammenspielen. Ein tauglicher Raum wäre zunächst mal 'ne ganze Nummer größer, so hockt ihr ja quasi aufeinander - und wenn dann noch, wie es eigentlich geplant war, Absorber etc. zum Einsatz kommen kannst Du bei jeder Achse nochmal einen halben Meter abziehen, das ist definitiv zu klein. Bei entsprechender Raumgröße können zum einen die Signalquellen weiter auseinander stehen was für Separation sorgt und zum anderen kann man dann mit (Absorber)-Stellwänden (zwischen den einzelnen Musikern) arbeiten um so die Separation zu verstärken.
 
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Jetzt frage ich mich wie es damit aussieht, wenn jeder getrennt voneinander spielt? Erst Schlagzeug, dann Bass (oder erst Gitarre) und zuletzt Vocal? Ist sowas auch üblich? Ein Nachteil ist bestimmt das man die gemeinsame Dynamik die man beim zusammenspielen entwickelt nicht mehr hat. Aber sonst gibts da eig. keine Nachteile, oder?
 
Hallo Kodou,

wir machen das mit unserer Band wie folgt:

;eine Band hat das Tascam US-1800 (siehe oben) und Cubase 5 LE als Aufnahmeprogramm auf einem PC.

Wir legen in Cubase soviele Spuren an, wie Mikros und Instrumente nach Cubase reingehen sollen. Also ca. 12 Einzelspuren.
Dann spielen wir gemeinsam zum Click ein (aus Grüden der sog. "Dynamik") und nehmen nachher jedes Instrument Step-by-Step auf einer neuen Spur auf (also ohne Einstreuungen von anderen Instrumenten/Vocs), wobei natürlich die alte Spur auf "Mute" gestellt wird.
Somit haben wir dann einige neue Audiospuren und können die alten (Schmierspuren) gänzlich löschen bzw. muten.
 
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Jetzt frage ich mich wie es damit aussieht, wenn jeder getrennt voneinander spielt? Erst Schlagzeug, dann Bass (oder erst Gitarre) und zuletzt Vocal? Ist sowas auch üblich? Ein Nachteil ist bestimmt das man die gemeinsame Dynamik die man beim zusammenspielen entwickelt nicht mehr hat. Aber sonst gibts da eig. keine Nachteile, oder?


Das wird in den allermeisten Fällen genauso gehandhabt. :)

Wenn man genug Zeit bzw. Geld (für Studiozeit) hat, dann kann man das allerdings auch so machen wie vom Trommler beschrieben.
 
Jetzt muss ich nurnoch wissen wie der Drummer im Tempo bleibt. Ich hab diese Beyerdynamik Studio-Kopfhörer. Wie bekomm ich es hin das er über die Kopfhörer das hört, was über die Mic´s abgenommen wird? - Sozusagen das er in Echtzeit das hört was er gerade spielt + Metronome? Oder wie bleibt ein Drummer im Tempo wenn er allein einspielt?

Kann ein Audiointerface sowas leisten wie oben beschrieben?
 
Der Schlagzeuger bekommt dann einen Klick (Metronom) über den Kopfhörer, welcher am Audiointerface angeschlossen ist. Die weiteren Instrumente können dann über die Schlagzeugspur, welche dann wiederum über Kopfhörer wiedergegeben wird, gespielt werden. So ziemlich jede Aufnamesoftware (DAW = Digital Audio Workstation) kann auch das Signal, welches gerade aufgenommen wird über den Kopfhörer wiedergeben (Direct Monitoring).
 
Zuletzt bearbeitet:
cool danke. dann kanns ja losgehen :D
 
Der Schlagzeuger bekommt dann einen Klick (Metronom) über den Kopfhörer, welcher am Audiointerface angeschlossen ist.

Nur als Hinweis: Der Kopfhörer muss nicht am Interface angeschlossen sein, man muss nur dafür Sorgen, dass der Klick auf die Kopfhörer kommt, das Routing dazu ist Setup-abhängig.



So ziemlich jede Aufnamesoftware (DAW = Digital Audio Workstation) kann auch das Signal, welches gerade aufgenommen wird über den Kopfhörer wiedergeben (Direct Monitoring).

Was Du beschreibst ist kein Direct-Monitoring, sondern (latenzbehaftetes) Software-Monitoring. Ob und wie D-M möglich ist, ist einzig und allein von der eingesetzten Audio-Hardware abhängig.
 
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Wir haben das hier ins Auge gefasst. Ist hier Direct-Monitoring möglich? Das geht glaube ich nicht aus der Beschreibung hervor.Es ist gut zu wissen das es mit dem Kopfhörer primär um die Klicks geht aber der Kopfhörer den ich mal gekauft habe hat über 20 db Schalldämmung und da ist es vermute ich besser, wenn man das was man spielt nochmal in echtzeit auf die Ohren per Hörer bekommt. So hat man vll ein besseres feeling für das was man da gerade aufnimmt.
 

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