Was haltet ihr von ,,Unterweisung im Tonsatz''

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Was haltet ihr von Paul Hindemith's System in ,,Unterweisung im Tonsatz'' Band I und Band II (bzw. posthum Band III) ?
 
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Ich fand seine "Aufgaben für Harmonieschüler" recht gut, weil sie im Gegensatz zu anderen Übungsbüchern auch ein wenig die Kreativität fördert.
Außerdem hat es mir bei der Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung sehr gut geholfen, weil man hier nicht mehr mit den eisernen Stimmführungsregeln durchkommt, sondern wie gesagt eben kreativ sein muss und Kompromisse eingehen muss.

Wie die Unterweisung im Tonsatz ist, weiß ich leider nicht, aber wenn sie ähnlich aufgebaut ist, wie das Aufgabenbuch, würde es sich lohnen, das mal durchzuarbeiten.
Hindemith wird da leider etwas unterschätzt, sowohl in pädagogischer als auch musikalischer Hinsicht.
 
Hallo lateralus89,

willkommen im Board!

Die "Unterweisung im Tonsatz" hatte ich vor langer Zeit einmal durchgesehen und hatte/habe vor, mich mit ihr irgendwann noch genauer zu beschäftigen. Momentan kann ich nur Bezug nehmen auf den Übersichtsartikel in Wikipedia.

Vorab denke ich, daß man von einem hochrangigen Komponisten, wie Paul Hindemith, eine ganze Menge lernen kann.

Seine Bemühungen, die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Tönen, den Intervallen und Akkorden auf eine neue Art zu erklären (u.a. Herleitung der chromatischen Tonleiter aus der Naturtonreihe) finde ich sehr interessant, würde aber seinen Erklärungen nicht unbedingt in jedem Punkte streng folgen.

Das Einbeziehen von akustischen Erkenntnissen (Naturtonreihe, Kombinationstöne) um mehr Licht in die Tonbeziehungen zu bringen erscheint mir sehr wichtig. Hindemiths Aussage, daß man den in der Natur begründeten Tonverwandtschaften nicht entgehen kann, kann ich nachvollziehen.

Auch seine Ordnung der Intervalle und Zuweisung einer quasi komplementären harmonischen bzw. melodischen Verwendbarkeit finde ich sehr treffend.

Ich habe schon sein längerer Zeit das Ziel, kontextunabhängig alle Akkorde (prinzipiell aus beliebig viel Tönen) nach ihrem Konsonanzgrad anzuordnen. Dies unter Berücksichtigung neuerer Erkenntnisse der Musikpsychologie, die modellhaft angewendet werden sollen.
Gut möglich, daß dabei eine ähnliche Klassifizierung/Anordnung wie bei Hindemith herauskommt.

Viele Grüße

Klaus
 
Soweit ich weiss ist das zweite Buch auch größtenteils praktischer Natur.

Ich finde es insofern interessant, da es anscheinend ein ganz eigener Ansatz ist.

Ich schätze Schoenberg's Harmonielehre sehr. Auch auf Grund des teils sehr philosophischen Schreibstils und einer Herangehungsweise die ihn nicht nur als begnadeten Musiker sondern auch als feinfühligen Künstler ausweisst.

Als Harmonielehre an sich hat sie jedoch nicht sonderlich neue Ideen in die Welt getragen, was wie ich mir vorstellen kann einige Musiker seiner Zeit ein wenig enttäuscht haben mag.

Harmonielehre Bücher die von bedeutenden Komponisten geschrieben wurden besitzen , wie ich finde, häufig einen anderen Charme da die Theorie offensichtlich Anwendung gefunden hat und nicht nur eine Regelwerk eines Musiktheoretikers ist der unter umständen kein einziges Notenblatt selbst gefüllt hat. (Mal ein wenig übertrieben ausgedrückt)

Ich werde mir auf jedenfall mal die drei Bücher zu Gemüte führen.

Im Moment bin ich gerade noch dabei mich durch das Buch ,,Satztechniken des 20. Jahrhunderts'' zu arbeiten.

Auch sehr empfehlenswert....:great: (Einzig wer sich für Jazz-Harmonik interessiert sollte lieber auf ein anderes Werk zurückgreifen, zum Beispiel:

Frank Sikora's ,,Neue Jazz-Harmonielehre''
 
Im Moment bin ich gerade noch dabei mich durch das Buch ,,Satztechniken des 20. Jahrhunderts'' zu arbeiten.

Soweit ich das gehört habe, soll es ein ziemlich gutes Buch sein. Zumindest mein Methodik Prof schwärmt davon.
 

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