Was ist eigentlich guter E-Bass Unterricht

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Mein Lehrer jedenfalls spielt zwar genial E-Bass kommt aber irgendwie kaum vorbereitet zum Unterricht. Oft schlage ich vor was wir machen könnten oder wir üben einen Basslauf ein den er spontan vorschlägt. Wenn er aber zum Bsp. etwas vorspielt und ich das nicht nach dem 2-3 mal hinbekomme, wird er oft schnell gelangweilt und fängt an für sich zu improvisieren (rumdudeln), es hängt stark von der Tagesform ab. Der Redeanteil ist auch relativ hoch, sachen Auspacken, anschliessen, hinsetzen, quatschen, und peng sind 10-15 Minuten rum. Es ist nicht so dass man nicht`s lernt, aber und das ist meine Schwierigkeit, habe ich keine Vergleichsmöglichkeit Nach 6 Monaten als Anfänger bei dem habe ich aber das Gefühl dass ich auch ohne und mit Youtube genauso klar komme. Die Frage ist was kann ich für 80~90 Ocken / 4 x Woche je 45min für einen Unterricht erwarten?
 
Eigenschaft
 
guter unterricht heisst, der lehrer ist vorbereitet, er zeigt interesse daran, dir was beizubringen, und du hast das gefühl, dass du was lernst.

imho hat das nichts damit zu tun, wie gut er selbst spielen kann (solange er vorspielen kann), aber rumdudeln finde ich komplett inakzeptabel.
 
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bei dem habe ich aber das Gefühl dass ich auch ohne und mit Youtube genauso klar komme. Die Frage ist was kann ich für 80~90 Ocken / 4 x Woche je 45min für einen Unterricht erwarten?
Wenn das Dein Gefühl ist, dann isses auch so! Für 80-90 EUR / Monat kannste professionellen Unterricht erwarten, das ist kein Billig-Sparkurs.
Ein ähnliches Thema hatten wir hier schon: https://www.musiker-board.de/threads/grenzenloser-frust-mit-unterricht.605271/#post-7373575

Also wenn der Lehrer Dich nicht wirklich spürbar voran bringt und der Unterricht nicht richtig Spaß macht, dann such Dir nen neuen! Wir reden immerhin über tausend Euro im Jahr, ich würde mir dreimal überlegen, bei wem ich die ausgebe und sie sicher nicht bei jemand lassen, der nur halbherzig bei der Sache ist. Der Unterricht hat sich 100% um Dich als Schüler zu drehen, der Spaß Deines Lehrers ist da absolut zweitrangig, sonst kann er ja Dich für die nette Unterhaltung bezahlen ;)

Der Lehrer sollte Dich nach Deinen Zielen und fragen und dann gezielt mit Dir arbeiten. Je nachdem, was Dir wichtig ist, sollte ein vernünftiger Anteil Musiktheorie vermittelt werden und konkrete Aufgaben (Fingersätze, wo ist welcher Ton, wo finde ich jetzt die Terz dazu, Call and Response Spielchen, Rhythmik, Improvisation, tausend Dinge!), die Du zwischen den Unterrichtsstunden üben solltest - mit Unterlagen, die Du mitnehmen kannst (das darf auch handschriftlich sein)!

Es liest sich so, als würde Dein Lehrer sich überhaupt keine Gedanken machen und sich spontan was einfallen lassen, was Du dann einfach nachdudeln sollst. Das ist wirklich die schäbigste Unterrichtsform und grenzt an Abzocke, das kann ja jeder befreundete Bassist besser! Versteh mich nicht falsch: etwas Gequatsche gehört dazu, Erfahrungen und ein paar Anekdötchen austauschen, über Equipment reden usw., das dient der Wohlfühlatmosphäre und bringt einen auch weiter. Der Bass will ja auch ausgepackt und gestimmt und am Ende wieder eingepackt werden, da bietet sich das an. Aber planloses Rumgenudel ist Dein Geld nicht wert!
 
Ja ich verstehe euch. Der Lehrer kann ruhig zeigen was er drauf hat, aber der Schüler sollte doch immer noch im Mittelpunkt stehen, und gegen Technik Smalltalk habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden, nur eben wenn an manchen Tagen alles andere auf wackeligen Beinen steht fällt das negativ auf. Gute schlechte Tage gibts ja bei jedem aber mir fehlt's irgendwie dauerhaft am große Bogen ohne dass ich sagen kann wie die alternative aussehen soll. Da fehlt mir beim Bass die Erfahrung. Jedenfalls Stücke raushören bzw. youtube Videos ansehen, das kann ich auch ohne Lehrer. Den Kanal von Scott Devine finde ich sehr gut.

Der beste Musiklehrer den ich bisher hatte, war jemand aus dem Senegal, da hatte ich 9 Jahre Percussion, das war noch alte Schule, fast schon wie in die Lehre gehen. Unglaublich was man da gelernt hat*. Dicht gefolgt von einer Japanerin am Klavier, sie spielte nicht nur überragend Klassik, sondern war auch sehr geduldig im Unterricht. Leider bin ich ein Jazzfan und Jazz Improvisation war nicht ihre Welt. Jetzt habe ich zwar einen Klavierlehrer für Jazz, bin aber auch nicht 100% zufrieden. Man muss aber auch aufpassen nicht den Lehrer für die eigenen Schwierigkeiten zu blamen. Egal beim Bass ist es definitiv die letzte Runde. Ich probiers einfach ne Zeitlang autodidaktisch ohne Lehrer aus.

* Was ich damit meine ist, dass man Stücke komplett auswendig gelernt hat und der Unterricht immer darauf ausgelegt war dass der Lehrer was vorspielt und man das wiederholt, bis es sitzt. Das vermisse ich glaube ich aus bei meinem Jazz Lehrer dass man einfach Lines übt, so zusagen nach plappert, bis man selber sprechen kann. Stimmt so habe das noch gar nicht gesehen. Das werde ich beim nächsten mal vorschlagen.
 
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Dann erzähl ich mal wie das bei mir abläuft, das entsprichrt auch dem was ich erwarte. Der Lehrer hat Zeit, kein Tel. oder etwas anderes nervt. Die Stimmung ist locker, aber konzentriert, Man ist bei der Sache. der Lehrer spielt nur sehr selten. Wir üben Fingersätze, Skalen, Arpeggios, techniscghe Sachen eben. Das ist das Rüstzeug eines guten Bassisten. Rumgedudel git es nicht. Ein Metronom läuft immer mit. Bei Fehlern wird sofort darauf eingegangen und korrigiert. Nicht nur die Spielfehler, sondern auch Fehler in der Körperhaltung, Handhaltung usw. Dan gibt es eine neue Aufgabe, die wird einstudiert, danach Hausaufgaben. Das wars. Songs spielen wir auch, das ist aber eher selten, das ist was für die Band und den Probenraum. Wenn ich in einem Song nicht weiterkomm und da mal ne Lösung braucht, dann reden wir darüber, und dann spielt auch ,mal der Lehrer, und das nicht um zu demonstrieren wie gut er es kann sondern so, das ich es sehen und verstehen kann was er da grade macht. Das hört sich zwar alles nüchtern an, ist es aber nicht. Ist alles ganz locker und entspannt. Nur es ist eben "Arbeit".
 
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Genau das was bubueye beschreibt ist vernünftiger Unterricht!
 
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Guter Bassunterricht?
Wenn du dich wohl fühlst und für dich eine Weiterentwicklung spürbar ist - letzteres aber eher langfristig. Nach einer Unterrichtsstunde sollten noch keine Wunder erwartet werden ;)
Wie das dann im Detail abläuft, ist wohl für jeden unterschiedlich. Einige mögen lieber strenge Vorgaben, andere möchten da mehr Freiraum. Das was für den einen der perfekte Lehrer ist, ist für den anderen pure Schikane.
 
Ein guter Lehrer muss nicht immer vorbereitet sein. Das sind halt verschiedene Unterrichtsstile. Allerdings sollte, so als persönlicher Tip, eine Sache "vorhanden" sein und das kannst Du mit ihm knallhart austesten:
Sag ihm vorher, dass Du am Ende der Stunde aufzählst,
- was Du heute gelernt hast, welche Erkentnis kam durch die Stunde?
- aufzählst, was Du bis zur nächsten Stunde tun musst

Es geht darum ein Fazit zu ziehen hinter einer Stunde.

Zum Beispiel:
=> Was wollte ich tun vs. Was konnte ich tun
"Ich wollte eine vom Lehrer vorgestellte Basslinie nach Gehör nachspielen, habe es aber nicht in Time und überhaupt erst nach sehr vielen Versuchen geschafft. Es gelang mir nicht den weichen Sound zu kopieren."

=> Was muss ich tun?
"Ich muss die Timingübung, die mir mein Lehrer heute gegeben/gezeigt hat, jeden Tag 10 Min üben. Ich muss meine Fingerkuppe so einsetzen wie es mir gezeigt wurde, damit ich den weichen Sound bekomme. Mein Lehrer hat mir eine neue Basslinie mit dem handy aufgenommen, schickt mir die MP3 und ich soll es zur nächsten Stunde spielen können. Außerdem habe ich 3 Songs mit interessanten Basslinien zum heraushören bekommen."

(sowas mit Sift und Papier festzuhalten bringt übrigens auch nicht selten recht viel)

Das ist so eine "BÄM"Sache ;)... wenn bei dem Versuch eines Resümes nach einer Stunde nur Schweigen und Schulterzucken herrscht, dann muss Dein Leherer knallhart wach werden.
 
Ich würde sagen guter Bassunterricht ist:
wenn du deinem Lehrer sagst wohin die Reise gehen soll
und dein Lehrer die Methoden und Werkzeuge hat die dorthin zu bringen
 
Bei mir läuft das meist so ab, dass ich am Anfang, während er die entsprechenden Lieder raussucht (also Musik und Tabs),
so halbwegs privat geübte Bassläufe nachspiele und die dann namentlich festgehalten und in den nächsten Stunden durchgenommen werden
(+ ein paar andere Lieder vom selben Künstler).
Der eigentliche Unterricht besteht dann hauptsächlich so, dass die Lieder mehrfach durchgespielt werden (ich spiele meinen Bass, mein Lehrer begleitet auf der Gitarre und überwacht das Timing + Technik).
Wenns irgendwo Mängel gab wird das danach korrigiert; teilweise gibt es halt ein paar Tipps zur Spieltechnik (zB Finger dauerhaft auf den Tonabnehmern abstützen). Wenn ein neues Stück drankommt, wird halt das Tab durchgegangen.
Rhythmusübungen + Tonleitern gab es eigentlich nur ganz am Anfang,
aber so schlecht spiele ich eigentlich nicht und die Technik eigene ich mir eigentlich so privat an.
Bin mit dem Unterricht so eigentlich sehr zufrieden, ich weis aber nicht, ob andere Lehrer es besser machen würden.
 
Ich bin selbst Basslehrer und finde es unheimlich wichtig die Ziele des Schülers zu kennen und immer wieder abzugleichen. Das sollte, meiner Meinung nach, schon in der ersten Probestunde geklärt werden.

Der Lehrer muss wissen, wie der Stand des Schülers ist und wo er hin will, dann muss er ein Konzept entwerfen, nach dem das Ziel verfolgt wird. Während der einzelnen Unterrichtsstunden muss der Lehrer immer wieder auf spontane Einflüsse eingehen und, vom Schüler Mitgebrachtes einbinden, um die Motivation hoch zu halten. Dabei wird der Plan, immer wieder leicht abgewandelt, weiterhin konsequent verfolgt.

Der Schüler darf auch schonmal nicht verstehen, wozu er dies oder jenes jetzt im Speziellen üben soll, nie aber mehrere Wochen nacheinander, sonst entsteht Frust. Der Spaß ist für den Lernerfolg entscheidend, wie bei Kindern, so auch bei Erwachsenen, daher versuche ich "langweiligere" Sachen eher durch die Hintertür reinzumogeln.

Wenn du den Eindruck hast, dass der Unterricht nicht das Richtige für dich ist, schnell weg da! Und keine falsche Scheu deinem Lehrer gegenüber! Es ist dein Geld und deine Zeit die da drauf geht. Zusätzlich, was noch viel schlimmer ist, deine Motivation und dein Potential, worauf sich dein Lehrer da austobt.

Mein Rat wäre einfach ein- zwei andere Lehrer auszuprobieren und zu sehen, ob du da einen besseren Eindruck hast. Eine Probestunde ist ja meist gratis oder zumindest recht günstig.

Viel Erfolg dabei.
 
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Ich kann Scott Devine (www.scottsbasslessons.com) absolut empfehlen wenn man unbedingt erst mal online probieren will. Er ist eines der besten online Bass Lehrer. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Sein Groove Formula Workshop ist der Hammer.
 
Zu diesem Thema möchte ich noch anmerken, dass die Frage *was ist guter Bass Unterricht* auch immer vom Kenntnisstand/Niveau des Schülers abhängt. Tendenziell nimmt bei Fortgeschrittenen der Erklär/Sprechteil zu und der Spiel/Korrigierteil ab.

Am Anfang kommt es hauptsächlich auf die technische Basics an. Die guten Lehrer packen bereits in die Grundübungen eine Portion *Musik*, d.h. man macht die Fingerübung interessant, durch Rhythmik, Melodik, mehr oder weniger bekannte Beispielriffs (Billy Jean, string skipping und Fingersatz)
Die schlechten Lehrer haben möglicherweise keinen Bock sich darüber Gedanken zu machen.

Später, auch nach den Grundlagen der Harmonielehre, werden die Themen spezifischer und auch komplexer. Da geht es dann mehr um Lösungen und Anleitungen, auch wenn es durchaus Fortgeschrittene gibt, die wegen nötiger Korrekturen an der Grundtechnik einen Lehrer aufsuchen. Gab es *früher* auch schon, wird aber durchaus im Tutorial-Zeitalter eher häufiger.
 

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